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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Freitag, 27. September 2013

BLUE EXORCIST: THE MOVIE (2012)

Originaltitel: Ao no Ekusoshisuto: Gekijô-ban
Regie: Atsushi Takahashi, Drehbuch: Reiko Yoshida, Musik: Hiroyuki Sawano
Ao no Ekusoshisuto: Gekijô-ban
(2012) on IMDb Rotten Tomatoes: -; weltweites Einspielergebnis: $6,0 Mio.
FSK: 12, Dauer: 89 Minuten.
Teenager Rin Okumura ist ein angehender Exorzist, dem ein gewaltiges Potential nachgesagt wird. Da er bei einem Exorzismus, bei dem er assistieren soll – ein Geisterzug, der im U-Bahn-System spukt und Seelen sammelt, soll ausgetrieben werden –, aus übertriebenem Edelmut einen beinahe fatalen Fehler begeht, wird er allerdings vorübergehend von der Exorzistenschule suspendiert. Als Teil seiner Bestrafung soll er außerdem auf einen kleinen, kindlichen Dämon aufpassen, den Rin versehentlich freigesetzt hat. Während sich Rin also mit dem ziemlich lästigen, aber irgendwo auch erstaunlich liebenswerten Kind-Dämon rumplagt, bereiten sich die erwachsenen Exorzisten auf eine extrem wichtige und schwierige Zeremonie vor, mit der alle elf Jahre das Böse im Zaum gehalten wird ...

Kritik:
"Blue Exorcist" ist eine auf einem Manga basierende japanische Animeserie, von der ich noch nie zuvor gehört habe. Der hier vorliegende Spielfilm zur Serie ist inhaltlich auch ohne jegliche Vorkenntnisse gut verständlich, es ist aber trotzdem davon auszugehen, daß Kenner der Serie mehr Vergnügen daran finden werden. Denn nur anhand des Kinofilms erkennt man zwar, daß er aus einem gut ausgebauten und durchaus faszinierenden Storyuniversum schöpft, dessen Facetten und Charaktere können in diesen 90 Minuten aber logischerweise nur angeschnitten werden. Dadurch wird man beständig von der Ahnung begleitet, letztlich nicht alles so genau mitzubekommen, wie es ideal wäre.

Mein größtes Problem mit "Blue Exoricst: The Movie" ist der sehr unbeständige Tonfall, in dem die phantasievolle Geschichte erzählt wird. Grundsätzlich geschieht das recht ernsthaft – was ich gut finde –, wird aber immer wieder durch alberne und übermäßig kindische Humoreinlagen unterbrochen, die sich alles andere als harmonisch in die Handlung einfügen. Dennoch, die Kernhandlung um den von Rin ungewollt befreiten Dämon, der nach und nach einen immer größeren Einfluß auf seine Umwelt ausübt, ist erfreulich intelligent und gut durchdacht und regt sogar ein wenig zum Nachdenken an. Das erreicht nur selten Studio Ghibli-Niveau ("Chihiros Reise ins Zauberland", "Die letzten Glühwürmchen"), weiß aber im großen und ganzen gut und einigermaßen anspruchsvoll zu unterhalten. Leider sind die schillernden Erwachsenen-Figuren deutlich unterentwickelt (was, typisch Anime, auf die körperlichen Proportionen einer Exorzistin aber überhaupt nicht zutrifft), vermutlich spielen sie in der Serie eine deutlich größere Rolle. Dafür empfindet man schnell große Sympathie für Rin, seinen Bruder Yukio und ihre Freunde.

Der Zeichenstil von "Blue Exorcist: The Movie" ist sehr gelungen und protzt immer wieder mit sehr schönen, detailverliebten und farbenfrohen Bildkompositionen sowie einem phantasievollen Kreaturendesign. Sogar noch besser gefällt die Musik von Hiroyuki Sawano (zusätzlich einiger Songs der japanischen Rockband UVERworld), der die Geschehnisse mit mal antreibenden, mal verspielten, mal gruseligen Melodien gefühlvoll untermalt.

Fazit: "Blue Exorcist: The Movie" ist eine schön gezeichnete japanische Anime-Adaption, die eine phantasie- und gefühlvolle Geschichte mit lebensechten (Teenager-)Figuren präsentiert, in ihren diversen Erzählsträngen aber ein wenig unrund wirkt und mitunter auf einen unpassend kindischen Humor zurückfällt.

Wertung: 6,5 Punkte. Vermutlich 7,5 Punkte bei Kenntnis der TV-Serie und ihrer Charaktere.


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