Originaltitel: Ao no Ekusoshisuto: Gekijô-ban
Regie: Atsushi Takahashi, Drehbuch: Reiko Yoshida, Musik: Hiroyuki
Sawano
FSK:
12, Dauer: 89 Minuten.
Teenager Rin Okumura ist
ein angehender Exorzist, dem ein gewaltiges Potential nachgesagt wird. Da er
bei einem Exorzismus, bei dem er assistieren soll – ein Geisterzug, der im
U-Bahn-System spukt und Seelen sammelt, soll ausgetrieben werden –, aus
übertriebenem Edelmut einen beinahe fatalen Fehler begeht, wird er allerdings
vorübergehend von der Exorzistenschule suspendiert. Als Teil seiner Bestrafung
soll er außerdem auf einen kleinen, kindlichen Dämon aufpassen, den Rin versehentlich freigesetzt hat. Während sich Rin also
mit dem ziemlich lästigen, aber irgendwo auch erstaunlich liebenswerten
Kind-Dämon rumplagt, bereiten sich die erwachsenen Exorzisten auf eine extrem
wichtige und schwierige Zeremonie vor, mit der alle elf Jahre das Böse im Zaum
gehalten wird ...
Kritik:
"Blue Exorcist"
ist eine auf einem Manga basierende japanische Animeserie, von der ich noch nie
zuvor gehört habe. Der hier vorliegende Spielfilm zur Serie ist inhaltlich auch
ohne jegliche Vorkenntnisse gut verständlich, es ist aber trotzdem davon
auszugehen, daß Kenner der Serie mehr Vergnügen daran finden werden. Denn nur
anhand des Kinofilms erkennt man zwar, daß er aus einem gut ausgebauten und
durchaus faszinierenden Storyuniversum schöpft, dessen Facetten und Charaktere können in diesen 90
Minuten aber logischerweise nur angeschnitten werden. Dadurch wird man beständig von der Ahnung begleitet, letztlich nicht alles so genau mitzubekommen, wie es ideal wäre.
Mein größtes Problem mit
"Blue Exoricst: The Movie" ist der sehr unbeständige Tonfall, in dem
die phantasievolle Geschichte erzählt wird. Grundsätzlich geschieht das recht
ernsthaft – was ich gut finde –, wird aber immer wieder durch alberne und übermäßig
kindische Humoreinlagen unterbrochen, die sich alles andere als harmonisch in
die Handlung einfügen. Dennoch, die Kernhandlung um den von Rin ungewollt
befreiten Dämon, der nach und nach einen immer größeren Einfluß auf seine
Umwelt ausübt, ist erfreulich intelligent und gut durchdacht und regt sogar ein
wenig zum Nachdenken an. Das erreicht nur selten Studio Ghibli-Niveau
("Chihiros Reise ins Zauberland", "Die letzten
Glühwürmchen"), weiß aber im großen und ganzen gut und einigermaßen anspruchsvoll zu
unterhalten. Leider sind die schillernden Erwachsenen-Figuren deutlich unterentwickelt (was, typisch Anime, auf die körperlichen Proportionen einer Exorzistin aber überhaupt nicht zutrifft),
vermutlich spielen sie in der Serie eine deutlich größere Rolle. Dafür empfindet man schnell große Sympathie für Rin, seinen Bruder Yukio und ihre Freunde.
Der Zeichenstil von
"Blue Exorcist: The Movie" ist sehr gelungen und protzt immer wieder
mit sehr schönen, detailverliebten und farbenfrohen Bildkompositionen sowie einem phantasievollen Kreaturendesign. Sogar noch besser gefällt die Musik von Hiroyuki
Sawano (zusätzlich einiger Songs der japanischen Rockband UVERworld), der die
Geschehnisse mit mal antreibenden, mal verspielten, mal gruseligen Melodien
gefühlvoll untermalt.
Fazit: "Blue Exorcist: The Movie" ist eine
schön gezeichnete japanische Anime-Adaption, die eine phantasie- und
gefühlvolle Geschichte mit lebensechten (Teenager-)Figuren präsentiert, in ihren diversen Erzählsträngen aber ein wenig unrund wirkt und mitunter auf einen
unpassend kindischen Humor zurückfällt.
Wertung: 6,5 Punkte. Vermutlich 7,5 Punkte bei Kenntnis der TV-Serie und ihrer Charaktere.
Wertung: 6,5 Punkte. Vermutlich 7,5 Punkte bei Kenntnis der TV-Serie und ihrer Charaktere.
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