Die Sieger in den wichtigsten Kategorien der BAFTAs (der "britischen OSCARs") sind:
Bester Film: "Three Billboards outside Ebbing, Missouri"
Regie: Guillermo del Toro, "Shape of Water"
Original-Drehbuch: Martin McDonagh, "Three Billboards outside Ebbing, Missouri"
Adaptiertes Drehbuch: James Ivory, "Call Me by Your Name"
Hauptdarstellerin: Frances McDormand, "Three Billboards outside Ebbing, Missouri"
Hauptdarsteller: Gary Oldman, "Die dunkelste Stunde"
Nebendarstellerin: Allison Janney, "I, Tonya"
Nebendarsteller: Sam Rockwell, "Three Billboards outside Ebbing, Missouri"
Musik: Alexandre Desplat, "Shape of Water"
Kamera: Roger Deakins, "Blade Runner 2049"
Schnitt: "Baby Driver"
Ausstattung: "Shape of Water"
Kostüme: "Der seidene Faden"
Makeup & Hair: "Die dunkelste Stunde"
Ton: "Dunkirk"
Spezialeffekte: "Blade Runner 2049"
Animationsfilm: "Coco"
Nicht-englischsprachiger Film: "Die Taschendiebin", Südkorea
Dokumentarfilm: I Am Not Your Negro
Alle Gewinner gibt es auf der BAFTA-Homepage.
Die höchst unkonventionelle Tragikomödie "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" ist mit insgesamt fünf Preisen der große Gewinner der BAFTAs, während Topfavorit "Shape of Water" sich mit drei begnügen muß. Die gute Nachricht für "Three Billboards ...": Zahlreiche BAFTA-Stimmberechtigte sind auch Academy-Mitglieder, die BAFTA-Ergebnisse haben also durchaus Aussagekraft für die OSCARs. Die schlechte Nachricht: Trotzdem stimmten seit dem Jahr 2001 erstaunlicherweise nur sieben von 17 "Bester Film"-Gewinnern überein! Teilweise läßt sich das natürlich dadurch erklären, daß britische Filme bei den BAFTAs tendentiell etwas größere Siegchancen haben als amerikanische, aber wenngleich die US-britische Koproduktion "Three Billboards ..." auch als "bester britischer Film" ausgezeichnet wurde, ist es doch in erster Linie ein amerikanisches Werk, das eine sehr amerikanische Geschichte erzählt. Endgültig raus aus dem "Bester Film"-OSCAR-Rennen dürften jedoch "Dunkirk" und "Die dunkelste Stunde" sein, denn wenn die beiden (primär) britischen Produktionen schon bei den BAFTAs nicht weder den Hauptpreis (noch den für den besten britischen Film) holen, dann sicher erst recht nicht bei den OSCARs - wobei "Die dunkelste Stunde" sowieso keine reellen Chancen hatte und "Dunkirk" vom anfänglichen Topfavoriten zum klaren Außenseiter abstieg. Dadurch, daß Greta Gerwigs US-Tragikomödie "Lady Bird" leer ausging, spricht viel dafür, daß sich die Königskategorie bei den Academy Awards zwischen "Three Billboards ..." und "Shape of Water" entscheiden wird. Die Vorteile sehe ich weiterhin bei del Toros Werk, aber der Wettbewerb ist und bleibt ziemlich offen. Bei den Nebenkategorien haben die BAFTAs derweil größtenteils die Favoriten bestärkt, da könnten die Gewinner bei der OSCAR-Verleihung sehr ähnlich aussehen.
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