Morgen nachmittag werden die OSCAR-Nominierungen bekanntgegeben (ich werde natürlich ausführlich berichten), am Wochenende gab es aber bereits zwei wichtige Branchenehrungen: Sowohl die Schauspieler- als auch die Produzentengilde haben ihre Preise verliehen.
Bei den von den Produzenten vergebenen PGA Awards ging der Hauptpreis für den am besten produzierten Film des Jahres an Guillermo del Toros "Shape of Water", der sich gegen seine größten OSCAR-Konkurrenten "Lady Bird", "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri", "Die Verlegerin" und "Dunkirk" durchsetzen konnte. Gerade für die beiden letztgenannten Filme ist das der nächste schwere Stoß für ihre "Bester Film"-Hoffnungen, denn bei den PGA Awards schneiden im Vergleich zu den OSCARs traditionell größere Produktionen besser ab als kleine Independent-Werke. Daß die Indies "Lady Bird" und "Three Billboards" nicht gewonnen haben, ist somit kein wirklicher Rückschritt für ihre Hoffnungen, bei "Die Verlegerin" und "Dunkirk" wird dagegen der Eindruck zementiert, daß sie aus dem "Bester Film"-Rennen eigentlich schon raus sind.
Bei den Animationsfilmen ging der PGA Award erwartungsgemäß an Topfavorit "Coco", bei den Dokumentarfilmen konnte sich mit "Jane" ebenfalls einer der aussichtsreichsten Kandidaten durchsetzen. Alle Gewinner und Nominierten auch aus der TV-Sparte kann man bei IndieWire nachlesen (die PGA-Seite ist noch nicht aktualisiert).
Die Film-Gewinner der von den Schauspielern verliehenen SAG Awards sind:
Hauptdarstellerin: Frances McDormand, "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Hauptdarsteller: Gary Oldman, "Die dunkelste Stunde"
Nebendarstellerin: Allison Janney, "I, Tonya"
Nebendarsteller: Sam Rockwell, "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Ensemble: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
In den Einzelkategorien gab es ausschließlich Favoritensiege, womit logischerweise alle vier ihren Frontrunner-Status ausbauen konnten. Dennoch sollte sich keiner von ihnen bereits zu sicher sein, denn dafür ist die Konkurrenz zu groß - McDormand muß vor allem Saoirse Ronan ("Lady Bird") fürchten, Oldman Timothee Chalamet ("Call Me by Your Name"), Janney Laurie Metcalf ("Lady Bird") und Rockwell Willem Dafoe ("The Florida Project"). Der Ensemble-Preis ist die SAG Award-Entsprechung der "Bester Film"-Kategorie, was angesichts der Tatsache, daß die Schauspieler die mit Abstand größte Gruppe innerhalb der OSCAR-Academy bilden, einen sehr wichtigen Erfolg für Martin McDonaghs "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" bedeutet. "Lady Bird" ist somit der Verlierer des Wochenendes innerhalb der drei verbliebenen Topfavoriten, abschreiben darf man Greta Gerwigs Coming of Age-Drama deshalb aber sicher noch nicht.
Alle Gewinner inklusive der TV-Kategorien gibt es auf der SAG Award-Homepage nachzulesen.
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