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Donnerstag, 7. September 2017

OSCAR-News: Ehren-OSCAR für Donald Sutherland und drei weitere Filmschaffende

Yep, es ist wieder so weit: Die OSCAR-Saison 2017/2018 steht vor der Tür! Klar, die eigentliche Awards Season beginnt erst Ende November mit den ersten Kritikerpreisen, aber traditionell werden zahlreiche hoffnungsvolle Academy Award-Anwärter ab Ende August bei den großen Herbstfestivals in Venedig, Telluride und Toronto (beginnt heute) vorgestellt. Auch dieses Jahr konnten sich dort bereits einige Hochkaräter in Stellung bringen, während andere sich aus dem OSCAR-Rennen verabschiedet haben, bevor es richtig begonnen hat - einen Überblick darüber werde ich voraussichtlich in der nächsten oder übernächsten Woche posten. Parallel zu den besagten Herbstfestivals hat die Academy selbst gestern die Empfänger der Ehren-OSCARs 2017 bekanntgegeben. Bis vor ein paar Jahren wurden diese Preise bei der Verleihung selbst verliehen, inzwischen wurde das Ganze ausgelagert und geschieht im Rahmen der "Governors Awards" im November. Geehrt werden:

Donald Sutherland
Agnès Varda
Charles Burnett
Owen Roizman

Ich persönlich freue mich am meisten für Donald Sutherland, weil der Kanadier seit langer Zeit einer meiner Lieblingsschauspieler ist, trotz vieler preiswürdiger Rollen unverständlicherweise aber nie auch nur für einen Academy Award nominiert wurde. Bekannt wurde Sutherland 1967 mit Robert Aldrichs Kriegsfilm-Klassiker "Das dreckige Dutzend", in den 1970er Jahren zeigte er grandiose Leistungen in Robert Altmans "M.A.S.H." (1970), Alan J. Pakulas "Klute" (1971), Nicolas Roegs "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973), Philip Kaufmanns "Die Körperfresser kommen" (1977), in dem er in der letzten Einstellung für einen der gänsehauterzeugendsten, ikonischsten Momente der Filmhistorie sorgte! Auch für Robert Redfords "Eine ganz normale Familie" (1980), Richard Marquands "Die Nadel" (1981), Anthony Minghellas "Unterwegs nach Cold Mountain" (2003), Joe Wrights "Stolz und Vorurteil" (2005) und als Bösewicht in der "Die Tribute von Panem"-Reihe erhielt Sutherland viel Lob und etliche Auszeichnungen, wenn auch eben nie eine Nominierung für einen Academy Award. Und angesichts seiner inzwischen 83 Jahre sind die Chancen auch nicht allzu groß, daß sich das noch einmal ändert. Umso mehr hat er sich zumindest den Ehren-OSCAR verdient!

Die vor 90 Jahren in Belgien geborene, aber größtenteils in Frankreich lebende und arbeitende Agnès Varda zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Filmemacherinnen Europas, zu ihren bedeutendsten Werken zählen "Cleo - Mittwoch zwischen 5 und 7" (1961), "Das Glück aus dem Blickwinkel des Mannes" (1965), "Vogelfrei" (1985) und "Die Zeit mit Julien" (1987), dazu drehte sie zahlreiche Dokumentarfilme.

Charles Burnett, mit 73 Jahren der jüngste diesjährige Gewinner, ist ein afroamerikanischer Regisseur und Drehbuch-Autor, der überwiegend im Independent-Bereich tätig war und ist. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Schafe töten" (1978), "My Brother's Wedding" (1983) und "Zorniger Schlaf" (1990).

Owen Roizman schließlich ist ein 80 Jahre alter Kameramann, der in seiner langen Karriere für fünf OSCARs nominiert war, jedoch nie gewann. Die Nominierungen erhielt er für seine teils bahnbrechende Kamerarbeit an "French Connection" (1970), "Der Exorzist" (1973), "Network" (1976), "Tootsie" (1982) und "Wyatt Earp" (1994), weitere nennenswerte Filme waren "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3" (1974), "Die drei Tage des Condor" (1975), "Der elektrische Reiter" (1979), "Die Sensationsreporterin" (1981) und "Die Addams Family" (1991), sein letzter Film war "French Kiss" (1995). Zusätzlich inszenierte er einige Madonna-Musikvideos und ist seit dem Jahr 1997 Präsident der "American Society of Cinematographers" (A.S.C.) sowie seit 2002 Vorstandsmitglied der Academy - was wahrscheinlich erklärt, warum er in den letzten 22 Jahren keine Filme mehr gedreht hat ...

Meinen Glückwunsch an alle vier Ehren-OSCAR-Preisträger des Jahres 2017!

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