Vergangene Woche gab es nicht allzu viel Berichtenswertes, ein paar Projekte in einem frühen Entwicklungsstadium klingen aber doch interessant:
- In den letzten Jahren hat sich Sandra Bullock vergleichsweise rar gemacht auf den Kinoleinwänden – was vielleicht sogar ein Grund dafür ist, daß die Filme, die sie noch dreht, fast ausnahmslos qualitativ und/oder kommerziell überzeugen: Nach ihrem OSCAR für "Blind Side" im Jahr 2010 war sie nur noch in einer Nebenrolle in dem zweifach für den Academy Award nominierten (allerdings inhaltlich dennoch eher enttäuschenden) Drama "Extrem Laut & Unglaublich Nah" sowie in Hauptrollen in der Erfolgskomödie "Taffe Mädels" und in Alfonso Cuaróns nicht nur technisch bahnbrechendem SF-Meisterwerk "Gravity" zu sehen (das ihr eine weitere OSCAR-Nominierung einbrachte). Entsprechend gespannt darf man auf ihr nächstes Projekt sein, das die politische Tragikomödie "Our Brand is Crisis" werden wird. Diese wird sie (u.a. gemeinsam mit ihrem "Gravity"-Filmpartner George Clooney) produzieren und eben auch die Hauptrolle übernehmen. Regisseur ist David Gordon Green, der zunächst durch Komödien wie "Ananas Express" oder "Your Highness" bekannt wurde, sich letztes Jahr aber mit dem Selbstfindungsdrama "Prince Avalanche" und dem ungewöhnlichen Coming of Age-Film "Joe" mit Nicolas Cage einen Namen als ernsthafter (Independent-)Dramatiker machte. Mit "Our Brand is Crisis" kehrt er in die Studiogefilde zurück, aber man darf hoffen, daß er seine zuletzten gezeigten dramatischen Fähigkeiten in sein neues Werk einfließen läßt. An der Drehbuch-Qualität sollte es nicht mangeln, denn Autor Peter Straughan hat mit dem Agenten-Thriller "Dame, König, As, Spion" und erst kürzlich der skurrilen Tragikomödie "Frank" mit Michael Fassbender (ein deutscher Kino-Starttermin steht noch aus) bewiesen, was er kann. Als Vorlage dient ihm hier übrigens ein gleichnamiger Dokumentarfilm von Rachel Boynton aus dem Jahr 2005. Darin wie im geplanten Spielfilm geht es um amerikanische Wahlkampfstrategen, die hinter den Kulissen im Sinne der US-amerikanischen Interessen die Strippen in diversen Wahlkämpfen in Südamerika zogen, im Zentrum der Handlung steht dabei der bolivianische Präsidentschafts-Wahlkampf 2002. Bis die Dreharbeiten beginnen, dürfte es noch einige Zeit dauern, ein Kinostart dürfte damit frühestens Ende 2015 zu erwarten sein.
- Gleichfalls auf realen, allerdings wesentlich bekannteren Begebenheiten beruht der kommende Film "Deepwater Horizon". Die Verfilmung der Vorkommnisse rund um die im Jahr 2010 im Golf von Mexiko mit verheerenden Folgen für die Umwelt und die lokale Wirtschaft explodierte Ölplattform von BP befindet sich in einem ähnlich frühen Stadium wie "Our Brand is Crisis": Es gibt lediglich einen Regisseur, einen (wahrscheinlichen) Hauptdarsteller und zwei Drehbuch-Autoren. Der Regisseur ist J.C. Chandor ("Der große Crash"), der mit seinem letztjährigen Survival-Abenteuer "All is Lost" mit Robert Redford bereits Erfahrungen mit "Wasser-Filmen" gemacht hat. Für die Hauptrolle auserkoren wurde Mark Wahlberg ("Date Night"), der es damit nach seinem jüngsten kommerziellen Erfolg "Transformers 4" erneut mit spektakulären Explosionen zu tun bekommen dürfte – allerdings hat er noch nicht final zugesagt. Das ursprüngliche Drehbuch stammt von Matthew Sand ("Ninja Assassin"), überarbeitet wurde es von Matthew Michael Carnahan ("World War Z"). Es beruht auf dem Artikel "Deepwater Horizon's Final Hour" von David Barstow, David Rohde und Stephanie Saul, der in der "New York Times" erschien und die letzten 48 Stunden vor der Katastrophe sowie die Rettung der Ölarbeiter am Tag des Unglücks nacherzählt. Wahlberg soll dabei den zweiten Manager der Plattform verkörpern. Ein Drehstart ist erst für Frühjahr oder Frühsommer 2015 vorgesehen, in die Kinos sollte das Resultat dementsprechend erst Mitte 2016 kommen.
- Um auch noch etwas eindeutig Fiktives mit in die Waagschale zu werfen: "Spectral" ist der Titel eines kommenden 3D-Mystery-Thrillers, der relativ vielversprechend klingt. Unter der Regie von Newcomer Nic Mathieu wird eine hochqualifizierte und -gerüstete Spezialeinheit damit beauftragt, extrem gefährliche Phantom-Wesen zu beseitigen, die in New York eingefallen sind. Gut, diese kurze Story-Beschreibung könnte auch problemlos zu einem Direct-to-DVD-Actionfilm von der Stange passen, aber die Besetzung und die Drehbuch-Autoren lassen doch auf mehr hoffen: Mit Bruce Greenwood ("Barney's Version"), Emily Mortimer ("Hugo Cabret") und James Badge Dale ("Shame") sind immerhin drei renommierte Charakterdarsteller mit an Bord, auch der Australier Max Martini ("Pacific Rim") hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Wollen wir hoffen, daß ihr Film-Gespür sie hier nicht im Stich gelassen hat. Den ersten Drehbuch-Entwurf hat Neuling Ian Fried verfaßt, die aktuelle Fassung stammt von John Gatins ("Real Steel", "Flight") und George Nolfi ("Das Bourne Ultimatum", "Der Plan") und wird als "übernatürliche 'Black Hawk Down'-Variante" beschrieben. Wann die Dreharbeiten beginnen sollen, wurde auch hier noch nicht bekanntgegeben, da allerdings für den Kinostart der 12. August 2016 festgelegt wurde, ist Eile nicht wirklich vonnöten.
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