Donnerstag, 26. September 2024

KINOVORSCHAU OKTOBER 2024

Nach den eher sparsam besetzten Monaten August und September gibt es im Oktober ein sehr reichhaltiges Menü für alle Kinoliebhaber: Von Blockbuster-Fortsetzungen ("Joker 2", "Venom 3") über Horrorfilme passend zu Halloween ("Smile 2", "Terrifier 3"), hochklassiger familienfreundlicher Unterhaltung ("Der wilde Roboter") und starbesetztem deutschem Kino ("Alter weißer Mann", "Der Buchspazierer") bis hin zu ersten aussichtsreichen Arthouse-OSCAR-Kandidaten ("Anora", "The Room Next Door") ist alles geboten:

3. Oktober:
"Joker: Folie à Deux":
Als im Herbst 2019 der bis dahin vor allem als Komödien-Regisseur auffällig gewordene Todd Phillips ("Hangover") seine Neuinterpretation des ikonischen Batman-Bösewichts Joker in einem Psychothriller in die Kinos brachte, polarisierte "Joker" die Kritiker – kam aber beim Publikum prima an. Als erster in den USA mit der Erwachsenenfreigabe "R" versehener Film übertraf "Joker" beim weltweiten Einspielergebnis die Marke von $1 Mrd., auch bei der OSCAR-Verleihung überzeugte er mit satten elf Nominierungen (bei allerdings "nur" zwei Siegen für Hauptdarsteller Joaquin Phoenix und die Filmmusik). Fünf Jahre später folgt nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung – die bei der Premiere beim Festival von Venedig erneut sehr unterschiedliche Kritiker-Reaktionen nach sich zog. Fraglich ist, ob die Zuschauer diese diesmal wieder ignorieren werden, denn bei "Joker: Folie à Deux" handelt es sich um eine Art Musical – ein Genre, das wiederum im Normalfall eher die Kinogänger polarisiert als die Kritiker. Passenderweise hat Pop-Superstar Lady Gaga die weibliche Hauptrolle der kaum weniger ikonischen und kaum weniger verrückten Harley Quinn übernommen (im "normalen" DC-Filmuniversum grandios verkörpert von Margot Robbie), die Arthur "Joker" Fleck in der Bösewicht-Irrenanstalt Arkham Asylum kennen und lieben lernt, während er auf den Beginn seines Gerichtsprozesses wartet … In weiteren Rollen agieren Brendan Gleeson ("The Banshees of Inisherin"), Catherine Keener ("Being John Malkovich") und Rückkehrerin Zazie Beetz ("Deadpool 2") als Jokers frühere Nachbarin Sophie.

"Der wilde Roboter" (3D):
Gemäß den ausnahmslos begeisterten bisherigen Rezensenten ist dem Studio Dreamworks Animation ("Drachenzähmen leicht gemacht", "Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch") mit diesem 3D-Animationsfilm von Regisseur und Drehbuch-Autor Chris Sanders ("Die Croods") einer der besten Filme des Jahres 2024 gelungen. Im Mittelpunkt der ebenso warmherzigen wie witzigen Geschichte steht der intelligente Roboter Roz (im Original gesprochen von Lupita Nyong'o, in der deutschen Synchronfassung ungewöhnlicherweise von Nachrichten-Sprecherin Judith Rakers), der auf einer von Menschen unbewohnten kleinen Insel strandet. So muß er einen Weg finden, mit der ungewohnten Situation umzugehen und will sich dafür auch mit den Tieren der Insel anfreunden – die allerdings große Scheu vor dem lauten Roboter haben. Doch dann findet Roz ein verwaistes Gänseküken und kümmert sich darum ...

"Memory":
Das sehr positiv rezensierte Drama des mexikanischen Filmemachers Michel Franco ("Sundown") erzählt von der Sozialarbeiterin, trockenen Alkoholikerin und alleinerziehenden New Yorker Mutter Sylvia (Jessica Chastain, "Molly's Game"). Diese begegnet dem an Demenz erkrankten Saul (Peter Sarsgaard wurde für seine Leistung beim Festival von Venedig als bester Schauspieler ausgezeichnet), der sich offensichtlich von Sylvia angezogen fühlt. Allerdings besitzen die beiden eine unschöne Vergangenheit, an die sich Saul nur nicht mehr erinnern kann.

"Cranko":
Deutsches Künstler-Biopic von Joachim A. Lang ("Führer und Verführer") über den homosexuellen britischen Tanzregisseur und Choreographen John Cranko (Sam Riley, "Das finstere Tal"), der ab den 1960er Jahren das Stuttgarter Ballett zu einer der weltweit führenden Kompanien gestaltete.

10. Oktober:
"Der Buchspazierer":
Christoph Maria Herbst spielt in der Verfilmung von Carsten Henns gleichnamigem Bestseller durch Kino-Regiedebütant Ngo The Chau (der gebürtige Vietnamese begann als Kameramann von Filmen wie "Almanya", "Tom Sawyer" oder "Stereo" und inszeniert seit ein paar Jahren auch regelmäßig TV-Filme, vorrangig Märchen wie "Zwerg Nase") die Hauptrolle des zurückhaltenden Buchhändlers Carl. Dieser liefert täglich nach Ladenschluß einigen Kunden persönlich Bücher aus, was seinen stärksten Kontakt zur Welt außerhalb des Buchladens darstellt. Als die neunjährige Schascha (Yuna Bennett) ihn ungefragt zu begleiten beginnt, ist Carl zunächst wenig begeistert … Weitere Rollen spielen Maren Kroymann, Ronald Zehrfeld und Edin Hasanović ("Im Westen nichts Neues").

"Transformers One" (3D):
Man kann wirklich nicht behaupten, dass die "Transformers"-Filme als Kritikerlieblinge prädestiniert wären. Vor allem die von Michael Bay verantwortete und lange Zeit kommerziell sehr erfolgreiche Hauptreihe der Spielzeug-Adaptionen fiel bei den Rezensenten überwiegend durch, zuletzt kam das Spin-Off "Bumblebee" immerhin deutlich besser an. Diese Trendwende setzt sich mit dem animierten Prequel "Transformers One" von Josh Cooley ("Toy Story 4") fort, denn auch hier zeigen sich die Kritiker erstaunlich angetan. Die Handlung spielt auf Cybertron, dem Heimatplaneten der gestaltwandelnden Maschinenwesen, und dreht sich um die beiden befreundeten Transformers Orion Pax (im Original gesprochen von Chris "Thor" Hemsworth) und D-16 (Brian Tyree Henry, "Causeway"). Als auf Cybertron ein Konflikt ausbricht, finden sie sich allerdings bald in entscheidenden Rollen auf unterschiedlichen Seiten wieder ...

"Thelma – Rache war nie süßer":
Ein noch größerer Kritikerliebling als "Transformers One" ist mit unfaßbaren 98% positiven Rezensionen bei Rotten Tomatoes die Action-Tragikomödie "Thelma" von Langfilm-Regiedebütant Josh Margolin. Die 94-jährige (!) OSCAR-Nominee June Squibb ("Nebraska") glänzt darin als titelgebende unwahrscheinliche Actionheldin, die von Betrügern um ihre gesamten Ersparnisse gebracht wird. Inspiriert von einem Artikel über Tom Cruise, der auch in fortgeschrittenem Alter noch als Actionheld überzeugt, beschließt sie, sich das Geld selbst zurückzuholen – nur begleitet von ihrem besten Freund Ben (der inzwischen leider verstorbene Richard "Shaft" Roundtree). Mit Malcolm McDowell ("Uhrwerk Orange") spielt ein weiterer Branchenveteran den Bösewicht, als Thelmas Kinder agieren Parker Posey ("Irrational Man") und Clark Gregg ("The Avengers").

"The Beast":
Und noch ein hochgelobter Film: Der komplexe französisch-kanadische Science Fiction-Film von Bertrand Bonello ("Saint Laurent") spielt im Jahr 2044, in dem die Gesellschaft von Künstlicher Intelligenz dominiert wird und menschliche Emotionen geächtet sind und von den Menschen daher regelmäßig "gereinigt" werden. Für diese Reinigung wird man von einer Maschine in frühere Leben zurückversetzt, um dortige Traumata verarbeiten zu können. Auch Gabrielle (Léa Seydoux, "Keine Zeit zu sterben") unterzieht sich dieser Prozedur, um einen besseren Job zu bekommen, trifft in ihren früheren Leben aber seltsamerweise immer wieder auf Louis (George MacKay, "1917") ...

"Super/Man: The Christopher Reeve Story":
Es ist wohl die Woche der Kinostarts mit herausragenden Kritiken: Sogar bei 100% bei Rotten Tomatoes steht aktuell Ian Bonhôtes und Peter Ettedguis ("Phönix aus der Asche") Dokumentarfilm über den nach einem Reitunfall querschnittsgelähmten und 2004 verstorbenen Schauspieler Christopher Reeve, dessen mit Abstand größte Rolle die des DC-Superhelden Superman in vier Kinofilmen von 1978 bis 1987 war.

17. Oktober:
"Smile 2 – Siehst du es auch?":
Mit seinem Kinodebüt "Smile" – basierend auf einem eigenen, gleichnamigen Kurzfilm – gelang dem jungen US-Filmemacher Parker Finn 2022 ein echter Überraschungserfolg: Bei einem Budget von $17 Mio. spielte der stark besprochene psychologische Horrorthriller weltweit über $200 Millionen ein! Logisch, dass eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten läßt: Die Hauptrolle spielt diesmal Naomi Scott ("Aladdin") als erfolgreiche Popsängerin Skye, die vor einer großen Welttournee steht. Doch während sich Skye auf diese vorbereitet, geschehen in ihrem Umfeld immer mehr unheimliche und scheinbar unerklärliche Dinge und sie muß sich dunklen Vorkommnissen aus ihrer Vergangenheit stellen … Kyle Gallner ("American Sniper") kehrt in seiner Rolle als Polizist Joel zurück.

"In Liebe, Eure Hilde":
Das neue historische Drama von Andreas Dresen ("Gundermann") spielt im Zweiten Weltkrieg und erzählt die wahre Geschichte der jungen Arzthelferin Hilde ("Babylon Berlin"-Star Liv Lisa Fries), die sich im Berlin des Jahres 1942 dem Widerstand gegen die Nazis anschließt. Trotz des Krieges und der ständigen Gefahr für Leib und Leben verliebt sie sich dabei in ihren Mitstreiter Hans (Johannes Hegemann). Doch kurz nachdem Hilde schwanger wird, fliegen sie auf und sie wird in ein Frauengefängnis gebracht … "In Liebe, Eure Hilde" war Teil des Wettbewerbs der Berlinale 2024 – dort ging der Film zwar leer aus, erhielt aber gute Kritiken.

"Hagen – Im Tal der Nibelungen":
Adaptionen der Nibelungensaga gibt es bereits jede Menge, doch diese hier vom Filmemacher-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert (TV-Serie "Der Pass") verfilmt selbst eine ziemlich freie Adaption der Nibelungensaga – nämlich Wolfgang Hohlbeins Fantasy-Roman "Hagen von Tronje". Der titelgebende Waffenmeister von Burgund wird von dem Niederländer Gijs Naber ("Die Geschichte meiner Frau") verkörpert und hat alle Hände voll zu tun, um das krisengeschüttelte Königreich einigermaßen stabil zu halten. Dann kommt der Drachentöter Siegfried von Xanten (Jannis Niewöhner, "Narziss und Goldmund") an und verkompliziert die Lage zusätzlich ...

"The Apprentice – The Trump Story":
Am 5. November könnte Donald Trump erneut zum US-Präsidenten gewählt werden, passend dazu kommt mit "The Apprentice" ein vieldiskutierter Film über die jungen Jahre des einstigen Reality-Show-Moderators in die Kinos. Daß Trump versucht, gerichtlich gegen die Veröffentlichung vorzugehen, zeigt bereits, dass seine Darstellung nicht allzu vorteilhaft sein dürfte – wobei er sich zumindest über die Besetzung mit dem erheblich besser aussehenden Sebastian Stan ("Captain America") kaum beschweren darf. Stan verkörpert unter der Regie des iranischen Filmemachers Ali Abbasi ("Holy Spider") den Millionenerben, der in den 1970er und 1980er Jahren mit zweifelhaften Methoden den New Yorker Immobilienmarkt aufmischt. Die Kritiken sind trotz mangelnden Tiefgangs überwiegend positiv ausgefallen, wobei vor allem die darstellerischen Leistungen von Stan und Jeremy Strong ("The Gentlemen", als Trump-Anwalt Roy Cohn) sowie ein hoher Unterhaltsamkeitsgrad gelobt werden. Trumps erste Ehefrau Ivana wird von Maria Bakalova ("Borat 2") gespielt.

"Weekend in Taipei":
Luke Evans ("Die Schöne und das Biest") agiert in diesem von Luc Besson mitproduzierten französisch-taiwanesischen Actionfilm von George Huang (Drehbuch-Autor von "Hard Target 2") als DEA-Agent John Lawlor, der sich einst ausgerechnet in die Drogenkurierin Joey (Gwei Lun-mei, "Feuerwerk am helllichten Tage") verliebt hat. Eine zum Scheitern verurteilte Romanze, die tatsächlich ein abruptes Ende fand. 15 Jahre später treffen sie in Taipeh zufällig wieder aufeinander … "Fast & Furious"-Star Sung Kang spielt den Drogenboß Kwang.

24. Oktober:
"Venom: The Last Dance":
Obwohl die ersten beiden "Venom"-Filme weder bei den professionellen Rezensenten noch bei den Superhelden-Fans wirklich für Begeisterung sorgten, waren sie kommerziell sehr profitabel – was wohl vor allem dem Charisma von Hauptdarsteller Tom Hardy in der Doppelrolle als vom titelgebenden Alien-Symbionten bewohnter Investigativ-Reporter Eddie Brock zu verdanken ist. Wie der Untertitel schon andeutet, soll "The Last Dance" nun die Trilogie beschließen, wobei über den Inhalt bisher kaum mehr bekannt ist als daß Eddie auf der Flucht vor multiplen Häschern ist (die Mid-Credit-Szenen des zweiten Teils und von "Spider-Man: No Way Home" deuteten ja ein Aufeinandertreffen mit Spider-Man mehr als nur an, aber ob das tatsächlich und auch tatsächlich hier oder in einem weiteren Spidey-Film geschieht, ist offen). Selbst die zu erwartende Rückkehr von Michelle Williams als Eddies Ex-Freundin Anne wurde nicht offiziell bestätigt, dafür gibt es mit Chiwetel Ejiofor ("Doctor Strange"), Juno Temple (TV-Serie "Ted Lasso") und Rhys Ifans ("The Amazing Spider-Man") drei prominente Neuzugänge. Regie führt diesmal Kelly Marcel, die bei den beiden Vorgängern die Drehbücher (mit)verantwortete und mit "The Last Dance" ihr Regiedebüt gibt.

"The Room Next Door":
Beim Filmfestival von Venedig erhielt der spanische Star-Filmemacher Pedro Almodóvar ("Leid und Herrlichkeit") für sein englischsprachiges Debüt prompt den Goldenen Löwen – erstaunlicherweise tatsächlich sein erster Hauptpreis bei einem der großen Festivals! Dabei sind sich die meisten Kritiker darüber einig, dass "The Room Next Door" nicht einmal zu den besten Almodóvar-Werken zählt, wenngleich die Besprechungen dennoch insgesamt sehr positiv ausgefallen sind. Worum geht es in dem Melodram nach einer Romanvorlage von Sigrid Nunez? Die New Yorker Schriftstellerin Ingrid (Julianne Moore, "The Hours") und die Kriegsberichterstatterin Martha (Tilda Swinton, "Suspiria") waren einst beste Freundinnen, ehe sich ihre Leben in verschiedene Richtungen entwickelten und die Freundschaft einschlief. Als Martha unheilbar an Krebs erkrankt, nähern sich die beiden Frauen einander wieder an und schwelgen in Erinnerungen. Doch dann überrascht Martha Ingrid mit einer schwerwiegenden Bitte ...

"In a Violent Nature":
Der leicht satirische kanadische Slasher-Film von Langfilm-Regiedebütant Chris Nash ("The ABCs of Death 2") ist zumindest in einer Hinsicht ein recht typischer Indie-Horrorfilm: Er kommt bei den Kritikern gut an, bei den Mainstream-Horrorfans hingegen weniger. Als eine Freundesgruppe in einem eingestürzten Feuerturm ein Medaillon findet und mitnimmt, erweckt sie damit unwissentlich und vor allem ungewollt die sterblichen Überreste des rachsüchtigen Geistes Johnny (Ry Barrett) zum, nunja, Leben. Dieser will sein Medaillon unbedingt wiederhaben und geht dafür buchstäblich über Leichen … Ungewöhnlich: Die Geschichte wird großteils aus Johnnys Perspektive erzählt – und es gibt keine musikalische Untermalung.

"Münter & Kandinsky":
In dem doppelten Künstlerportrait des vorwiegend fürs TV tätigen Marcus O. Rosenmüller (z.B. "Helen Dorn" und "Ostfriesenfeuer") spielt Vanessa Loibl (TV-Serie "Unsere wunderbaren Jahre") die deutsche Malerin Gabriele Münter, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den elf Jahre älteren russischen Künstler Wassily Kandinsky (Vladimir Burlakov, Netflix-Serie "Kleo") verliebt. Beide lassen sich in Bayern nieder und werden zu Mitgründern der bis heute legendären Künstlergemeinschaft "Blauer Reiter". Doch trotz aller künstlerischen Erfolge wird die Beziehung der beiden immer stärkeren Prüfungen unterzogen.

"Haltlos":
Deutsches Drama von Kida Khodr Ramadan (vor allem als Darsteller aus u.a. der Erfolgsserie "4 Blocks" bekannt) über die schwangere Martha (Lilith Stangenberg, "Wild"), die ihr Kind zur Adoption freigeben möchte.

31. Oktober:
"Alter weißer Mann":
"Tatort"-Star Jan Josef Liefers spielt in Simon Verhoevens ("Willkommen bei den Hartmanns") Komödie den Familienvater Heinz, der bei der Arbeit ins Abseits zu geraten droht, da er das Klischee des "alten weißen Mannes" ziemlich paßgenau erfüllt. Um seine Chancen auf eine Beförderung zu erhöhen, lädt er seine Vorgesetzten und einige Mitarbeiter/-innen zu einem Abendessen bei sich zu Hause ein, wo er und seine Familie sich besonders politisch korrekt präsentieren wollen. Was soll da schon schiefgehen … In weiteren Rollen agieren Elyas M'Barek, Nadja Uhl, Friedrich von Thun und Meltem Kaptan.

"Terrifier 3":
Dritter Teil der so brutalen wie erfolgreichen Horror-Reihe von Damien Leone über den blutrünstigen Art the Clown (David Howard Thornton) – diesmal mit Weihnachtsthematik!

"Salem's Lot – Brennen muss Salem":
Stephen Kings Horror-Frühwerk wurde bereits zwei Mal fürs TV adaptiert (1979 und 2004), nun kommt die Geschichte erstmals ins Kino – zumindest bei uns, denn in den USA wird der Film direkt bei einem Streamingdienst veröffentlicht. Für den genreerfahrenen Drehbuch-Autor Gary Daubermann ("Annabelle"-Reihe, "The Nun") ist es nach "Annabelle 3" die zweite Regiearbeit, in der er von der Rückkehr des Schriftstellers Ben (Lewis Pullman, "Top Gun: Maverick") nach einem Vierteljahrhundert in seinen Heimatort Jerusalem's Lot – Kurzform: Salem's Lot – erzählt. Dort will er an seinem neuen Buch arbeiten, mit dem er auch ein Kindheitstrauma verarbeiten will. Doch schon bald findet er heraus, dass Salem's Lot von hungrigen Vampiren heimgesucht wird … Mit von der Partie sind auch Spencer Treat Clark ("Gladiator"), Pilou Asbæk ("Ghost in the Shell"), Alfre Woodard ("12 Years a Slave") und William Sadler ("Die Verurteilten").

"Anora":
Die 25-jährige Mikey Madison wurde durch die sehr gelungene Comedy-Serie "Better Things" bekannt und spielte auch schon Nebenrollen in Tarantinos "Once Upon a Time in … Hollywood" und in "Scream" (2022); doch ihren großen Durchbruch feiert sie mit der Hauptrolle in dieser gefeierten romantischen Tragikomödie von Sean Baker ("The Florida Project"), für die sie sogar als sehr aussichtsreiche Kandidatin für eine OSCAR-Nominierung gehandelt wird. Madison spielt die New Yorker Sexarbeiterin Anora, die sich Hals über Kopf in den russischen Oligarchen-Sohn Ivan (Mark Eydelshteyn) verliebt – und umgekehrt. Die beiden heiraten kurzerhand, worüber seine Familie wenig überraschend gar nicht glücklich ist und sich deshalb auf den Weg nach Amerika macht, um eine Annullierung der Ehe zu erwirken. Kritiker bezeichnen "Anora" als unwahrscheinliche, aber irgendwie wunderbar funktionierende Mischung aus "Pretty Woman" und "Der schwarze Diamant".

"Riefenstahl":
Dokumentarfilm von Andres Veiel ("Black Box BRD") und TV-Moderatorin Sandra Maischberger über die höchst kontroverse Filmemacherin Leni Riefenstahl. Deren Karriere begann als Schauspielerin in Bergsteiger-Filmen wie "Der heilige Berg" und "Die weiße Hölle am Piz Palü", ehe sie sich nach der Machtergreifung der Nazis bereitwillig zu deren liebster Propaganda-Filmerin aufschwang ("Triumph des Willens", "Olympia"), nur um sich nach dem Krieg wortgewaltig und nicht unerfolgreich als ahnungsloses Opfer des Systems darzustellen. Für den Film, der sich auch darum dreht, wieviel Riefenstahl wirklich über die Nazi-Verbrechen wußte, durften Veiel und Maischberger auf den umfangreichen Nachlaß der 2003 Verstorbenen zugreifen.

"First Shift":
Nachdem die Quelle des "Stupid German Money" (durch eher fragwürdige deutsche Medienfonds generierte Gelder), mit dem er zunächst kostspielige, sehr lose auf Videospielen basierende Mißerfolge wie "Schwerter des Königs – Dungeon Siege" oder "BloodRayne" drehen konnte, austrocknete, wurde es ziemlich ruhig um den deutschen Filmemacher Uwe Boll. Bis 2016 realisierte er immerhin noch zahlreiche günstig produzierte Werke, die teilweise sogar ansatzweise gut beim verbliebenen Genre-Publikum ankamen, dann trat er eigentlich zurück. Der Thriller "First Shift" stellt nun sein Comeback dar, in dem er dem routinierten, einzelgängerischen New Yorker Polizisten Deo (Gino Anthony Pesi, TV-Serie "Shades of Blue") und dessen unerfahrener neuen Partnerin Angela (Kristen Renton, TV-Serie "Sons of Anarchy") beim Polizei-Alltag folgt. Mal sehen, ob Boll in seiner Auszeit etwas dazugelernt hat ...

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