Montag, 13. Mai 2024

TV-Tips für die Pfingstwoche 20/2024

Montag, 13. Mai:

Arte, 20.15 Uhr: "Die 25. Stunde" (1967)

Im französisch-italienisch-jugoslawischen Kriegsfilm von Henri Verneuil ("Der Clan der Sizilianer") nach einem Roman von Constantin Virgil Gheorghiu spielt Anthony Quinn ("Alexis Sorbas") den rumänischen Bauern Johann Moritz, der zu Beginn des Zweiten Weltkrieges von den Nazis verschleppt wird, nachdem er (fälschlicherweise) als Jude denunziert wurde. Der Beginn einer jahrelangen Odyssee ...

ZDF, 22.15 Uhr: "Fall" (2022)

Free-TV-Premiere des positiv rezensierten High Concept-Survival-Thrillers von Scott Mann ("The Tournament"), in dem zwei befreundete Extrem-Kletterinnen (Grace Caroline Currey aus "Shazam! 2" und "Beautiful Disaster"-Star Virginia Gardner) auf einem in der Wildnis gelegenen, etwa 600 Meter hohen Funkturm festsitzen - was erwartungsgemäß nicht unbedingt für gute Laune sorgt ...

Außerdem:

Die Misswahl - Der Beginn einer Revolution (gelungene, mit u.a. Keira Knightley hochkarätig besetzte britische Tragikomödie mit etwas zu zerfaserter Handlung; 20.15 Uhr bei One)

Die Tribute von Panem - Mockingjay, Teil 2 (das eher enttäuschende, weil zu stark auf Action setzende Finale der dystopischen Young Adult-Reihe mit Jennifer Lawrence; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Dienstag, 14. Mai:

Tele 5, 20.15 Uhr (minimal geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.50 Uhr): "Zodiac - Die Spur des Killers" (2007)

David Finchers penible Rekonstruktion des nie final geklärten Falls des Zodiac-Serienmörders, der in den 1970er Jahren in den USA zahlreiche Menschen ermordete und sich anschließend in Briefen an die Presse damit brüstete. Fincher konzentriert sich auf die Ermittlungen zweier Polizisten (Mark Ruffalo und Anthony Edwards) sowie eines Journalisten (Robert Downey Jr.) und eines jungen Karikaturisten (Jake Gyllenhaal) von der Zeitung, an die der Killer seine Briefe schickt. Mit dieser objektiven, unaufgeregten Vorgehensweise schuf er quasi die Antithese zu seinem spektakulären vorherigen Serienmörderfilm "Sieben". Das ist sicherlich nicht ganz so unterhaltsam oder mitreißend, aber in seiner Authentizität umso aufschlußreicher.

Mittwoch, 15. Mai:

Arte, 20.15 Uhr: "Der schlimmste Mensch der Welt" (2021)

Free-TV-Premiere der für den ideenreichen Inszenierungsstil und die ungeschönte Ehrlichkeit hochgelobten und für zwei OSCARs nominierten norwegischen romantischen Tragikomödie von Joachim Trier ("Thelma"). In der in 12 Kapitel (plus Prolog und Epilog) unterteilten Geschichte geht es um die Endzwanzigerin Julie (Renate Reinsve), die mit dem 15 Jahre älteren Comiczeichner Aksel (Anders Danielsen Lie) liiert ist. Eigentlich läuft es gut, allerdings will Aksel seßhaft werden und eine Familie gründen, während sich die sprunghafte und entscheidungsscheue Buchhändlerin und Autorin - deren großes Vorbild die "Sex and the City"-Heldin Carrie Bradshaw ist - das noch gar nicht vorstellen kann. Folglich verläßt Julie Aksel, als sie den ihr deutlich ähnlicheren Eivind (Herbert Nordrum) kennenlernt - doch ist das wirklich die richtige Entscheidung?

Arte, 22.15 Uhr: "Titane" (2021)

Free-TV-Premiere des trotz viel Kritikerlob durchaus kontroversen Gewinners der Goldenen Palme von Cannes im Jahr 2021. Die französische Regisseurin und Drehbuch-Autorin Julia Ducournau ("Raw") erzählt in ihrer höchst unkonventionellen Mischung aus Horrorthriller und Charakterdrama von der erotischen Tänzerin Alexia (Agathe Rousselle), die sich wohl als Folge eines schweren Autounfalls als Kind stark erotisch angezogen fühlt von: Autos! Daß dies eher keine gesellschaftlich akzeptierte Verhaltensweise ist, ist dabei noch nicht mal Alexias größtes Problem - denn außerdem ermordet sie rigoros Männer, die ihr irgendwie in die Quere kommen.

Außerdem:

Spider-Man: Far From Home (starker zweiter Soloauftritt von Tom Holland als Spider-Man, der es auf Klassenfahrt in Europa mit einer neuen Bedrohung und einem von Jake Gyllenhaal verkörperten neuen Superhelden zu tun bekommt; 20.15 Uhr im ZDF)

Alone in the Dark (Uwe Bolls legendär schlechte Computerspiel-Adaption mit einem ziemlich bedauernswerten Hauptdarsteller Christian Slater; 22.05 Uhr bei Tele 5)

Donnerstag, 16. Mai:

Tele 5, 22.05 Uhr (um etwa eineinhalb Minuten geschnitten, ungekürzte Wiederholung am Freitag um 23.55 Uhr): "Stadt der Gewalt" (2009)

Späte Free-TV-Premiere eines der letzten richtig guten Actionfilme mit Hongkong-Legende Jackie Chan. Unter der Regie von Tung-Shing Yee ("Sword Master") spielt er in dem für Chan-Verhältnisse ungewohnt ernsten Gangsterthriller den chinesischen Immigranten Tietou, der in den 1990er Jahren auf der Suche nach seiner verschwundenen Freundin nach Japan kommt und dort bald in einen brutalen Krieg der Gangsterbanden gerät.

Freitag, 17. Mai:

22 Jump Street (gelungenes Sequel zum comedylastigen Serienreboot mit Channing Tatum und Jonah Hill; 20.15 Uhr bei RTL II)

Selma (David Oyelowo glänzt in dem OSCAR-prämierten 1960er Jahre-Bürgerrechtsdrama als Dr. Martin Luther King Jr.; 0.15 Uhr im SWR)

Samstag, 18. Mai:

MDR, 0.30 Uhr: "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam" (1995)

Sehr sympathische britische romantische Komödie von Christopher Monger, in der Hugh Grant als Landvermesser Reginald im Jahr 1917 mit seinem Boß (Ian McNeice) für viel Verdruß in einer walisischen Ortschaft sorgt, als sie herausfinden, daß der dortige einzige Berg in Wales in Wirklichkeit minimal zu klein ist für eine Klassifizierung als Berg und damit "nur" ein Hügel ... Die Einwohner versuchen alles, um "ihren" Berg zu retten, und nebenbei verliebt sich Reginald auch noch in Betty (Tara Fitzgerald, "Brassed Off").

Außerdem:

Kubo - Der tapfere Samurai (zauberhaft poetischer, für zwei OSCARs nominierter Stop Motion-Animationsfilm über einen phantasievollen Jungen im feudalen Japan, der nach einer Unachtsamkeit drei mächtige Artefakte finden muß; 20.15 Uhr bei RTL Super)

Jurassic Park (Steven Spielbergs wegweisender Dinosaurier-Thriller mit Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum belegt derzeit Platz 143 in den IMDb Top 250; 20.15 Uhr bei ZDF Neo)

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (Luc Bessons aufwendige SciFi-Comic-Adaption mit Dane DeHaan und Cara Delevingne schöpft ihr erzählerisches Potential zwar nicht aus, ist für Genrefreunde aber definitiv einen Blick wert; 20.15 Uhr bei VOX)

Mulan (trotz zweier OSCAR-Nominierungen und guter Besetzung ein eher mißglücktes Realfilm-Remake des Disney-Zeichentrickfilms aus dem Jahr 1998; 20.15 Uhr bei SAT. 1)

Die Insel der besonderen Kinder (Tim Burtons bester Film seit Jahren ist eine phantasie- und stimmungsvolle Schauermär mit Eva Green und Samuel L. Jackson; 22.35 Uhr bei SAT. 1)

Gefährten (Steven Spielbergs episodisch aufgebaute, vor allem zu Beginn im schwelgerischen Stil eines John Ford inszenierte Theaterverfilmung über die Erlebnisse des Pferdes Joey im Ersten Weltkrieg; 23.25 Uhr bei RTL II)

Jumanji: The Next Level (unoriginelle, aber amüsante und sympathische Fortsetzung des Fantasy-Abenteuer-Hits mit Dwayne Johnson, Karen Gillan, Jack Black und Kevin Hart; 1.00 Uhr im ZDF)

Get Out (Jordan Peeles satirischer Horror-Thriller mit Daniel Kaluuya und Allison Williams als gemischtrassiges Paar auf Besuch bei ihrer sich betont liberal gebenden Familie gewann den Drehbuch-OSCAR; 2.50 Uhr im ZDF)

Pfingstsonntag, 19. Mai:

SAT. 1, 20.15 Uhr: "Raya und der letzte Drache" (2021)

Free-TV-Premiere des OSCAR-nominierten Disney-Animationsfilms von Don Hall ("Baymax") und Carlos Lopez Estrada ("Blindspotting") über eine Kriegerin auf der Suche nach dem letzten lebenden Drachen, der benötigt wird, um das Fantasy-Land Kumendra heimsuchende böse Geister zu besiegen. Die familienfreundlich präsentierte Story ist nicht allzu einfallsreich, aber auch dank guter Sprecher (zumindest in der Originalfassung) durchaus amüsant.

Pro 7, 20.15 Uhr: "Ambulance" (2022)

Free-TV-Premiere des recht wohlwollend rezensierten Actionfilms von "Transformers"-Mastermind Michael Bay. Als der Veteran Will (Yahya Abdul-Mateen II, "Candyman") dringend Geld für eine OP seiner Frau benötigt, bittet er seinen kriminellen Adoptivbruder Danny (Jake Gyllenhaal) um Hilfe. Gemeinsam beteiligen sie sich an einem Bankraub in Los Angeles, der allerdings nicht nach Plan verläuft. Gemeinsam mit einem schwer verletzten Polizisten als Geisel und der Sanitäterin Cam (Eiza González) flüchten sie in einem Krankenwagen ...

ARD, 0.20 Uhr: "Wajib - Hochzeit in Nazareth" (2017)

Free-TV-Premiere der u.a. in Cannes prämierten palästinensischen Tragikomödie von Annemarie Jacir ("Das Salz des Meeres"). Im Mittelpunkt steht der in Rom als Architekt lebende Palästinenser Shadi (Saleh Bakri, "Die Band von nebenan"), der zur Hochzeit seiner Schwester in seine alte Heimat Nazareth zurückkehrt. Gemeinsam mit seinem Vater (Mohammad Bakri, TV-Serie "Homeland", auch in der Realität der Vater von Saleh), von dem er sich lange entfremdet hat, soll er die Einladungen für die Feier nach altem Brauch persönlich verteilen - wobei ihre alten Konflikte speziell über das Leben in Palästina schnell wieder aufbrechen.

Außerdem:

Australia (Baz Luhrmanns gediegenes Abenteuer-Epos mit Hugh Jackman und Nicole Kidman; 20.15 Uhr bei Sixx)

Maleficent: Mächte der Finsternis (der zweite Auftritt von Angelina Jolie als dunkle Fee übertrifft den Vorgänger qualitativ, fällt aber phasenweise erstaunlich düster aus; 22.25 Uhr bei SAT. 1)

Der Adler der neunten Legion (mittelmäßiges Römer-Abenteuer mit Channing Tatum und Jamie Bell; 23.40 Uhr bei RTL II)

Der Sternwanderer (zauberhafte Neil Gaiman-Adaption mit Claire Danes als gefallenem Stern, Robert De Niro als wunderlichem Luftpirat und Michelle Pfeiffer als böser Hexe; 0.50 Uhr bei SAT. 1)

Logan Lucky (Steven Soderberghs schrullige Low Tech-Gaunerkomödie mit Channing Tatum, Adam Driver und Daniel Craig; 1.25 Uhr bei Pro 7)

Pfingstmontag, 20. Mai:

Pro 7, 20.15 Uhr (stark geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 0.45 Uhr): "The Suicide Squad" (2021)

Free-TV-Premiere des zweiten, erheblich besseren Suicide Squad-Actionabenteuers, in dem Regisseur und Drehbuch-Autor James Gunn DC-Bösewichte wie Harley Quinn (Margot Robbie), Bloodsport (Idris Elba) und Peacemaker (John Cena) auf eine Selbstmordmission in Südamerika schickt. Das fällt ausgesprochen blutig aus und ist von einem schrägen, rabenschwarzen Humor geprägt, macht aber auch dank der ebenso skurrilen wie stark besetzten Antihelden-Riege richtig viel Spaß.

Arte, 20.15 Uhr: "Ein verborgenes Leben" (2019)

Free-TV-Premiere des hochgelobten und in Cannes mit zwei Preisen geehrten biographischen Historiendramas von Terrence Malick ("Der schmale Grat"). In dem fast dreistündigen Werk spielt August Diehl ("Inglourious Basterds") die Hauptrolle des österreichischen Bauers Franz Jägerstätter, der sich im Zweiten Weltkrieg aus Gewissensgründen beharrlich weigerte, Soldat zu werden und sich auch nicht von Anfeindungen, Inhaftierung, Folter oder der Androhung seiner Hinrichtung umstimmen ließ. Typisch Malick ist der Film sehr langsam erzählt und hat keine richtige Handlung, schwelgt dafür aber in wunderschönen, fast meditativen Bildkompositionen, wirft einen sehr genauen Blick auf die handelnden Figuren und befaßt sich tiefgründig mit komplexen Themen. Valerie Pachner (TV-Miniserie "The English") spielt Franz' Ehefrau Franziska, zudem sind in großen Nebenrollen die zwischenzeitlich verstorbenen Bruno Ganz und Michael Nyqvist zu sehen.

Außerdem:

The Huntsman & The Ice Queen (solides "Snow White"-Spin-Off, das aber seiner erstaunlichen Starbesetzung - Chris Hemsworth, Jessica Chastain, Emily Blunt und Charlize Theron - nicht gerecht wird; 20.15 Uhr bei VOX)

Zorn der Titanen (bessere, aber trotz Starbesetzung immer noch nur mittelmäßige Fortsetzung des auf die griechische Sagenwelt zurückgreifenden Fantasy-Spektakels Kampf der Titanen; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Spectre (der vierte James Bond-Film mit Daniel Craig kann zwar nicht an die hohe Qualität des direkten Vorgängers "Skyfall" anknüpfen, ist aber auch dank Christoph Waltz als Bösewicht immer noch unterhaltsam; 22.35 Uhr bei SAT. 1)

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