Montag, 20. Dezember:
ZDF, 22.15 Uhr: "Alpha" (2018)
Free-TV-Premiere des gelungenen, visuell beeindruckend umgesetzten Steinzeit-Abenteuers von Albert Hughes ("From Hell") über den Beginn der Domestizierung des Wolfes zum menschenfreundlichen Hund - dargestellt durch die sich langsam entwickelnde unwahrscheinliche Freundschaft zwischen dem von seinem Stamm für tot gehaltenen und deshalb zurückgelassenen Keda (Kodi Smit-McPhee, "The Road") und einem ebenfalls verletzten jungen Wolf.
Arte, 23.00 Uhr: "M" (1951)
Späte Free-TV-Premiere des US-Remakes von Fritz Langs deutschem Meisterwerk "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" aus dem Jahr 1931. Regisseur Joseph Losey ("Der Diener") übertrug die Geschichte von Berlin nach Los Angeles und machte sie zu einem recht klassischen Film noir mit deutlichen gesellschaftlichen Bezügen. Peter Lorres ikonische Rolle als Kindermörder übernimmt hier David Wayne ("Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All"). Die Kritiken fielen recht positiv aus, an Langs Klassiker reicht das Remake trotz weitgehender Werktreue aber erwartungsgemäß nicht heran.
Außerdem:
Charlie und die Schokoladenfabrik (Tim Burtons kunterbunte und phantasievolle Roald Dahl-Adaption mit Johnny Depp als exzentrischem Willy Wonka; 20.15 Uhr bei SAT. 1)
Dienstag, 21. Dezember:
ZDF, 20.15 Uhr: "In 80 Tagen um die Welt" (2021)
Free-TV-Premiere der französisch-deutsch-italienischen TV-Serie, die einmal mehr Jules Vernes Romanklassiker adaptiert. Die Hauptrolle des britischen Gentlemans Phileas Fogg, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Wette eingeht, daß er innerhalb von 80 Tagen einmal um die ganze Welt reisen kann, spielt Ex-"Doctor Who" David Tennant, die weibliche Hauptrolle die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch aus "Babylon Berlin", als Passepartout ist der Franzose Ibrahim Koma ("OSS 117 - Liebesgrüße aus Afrika") mit von der Partie - und das Trio harmoniert wirklich gut miteinander. Die Neuverfilmung hält sich zwar größtenteils an die einzelnen Stationen der Vorlage, präsentiert aber häufig ganz neue Abenteuer, Verne-Puristen dürften also eher nicht glücklich mit der Serie werden. Erfreulich ist (wenn man kein Verne-Purist ist), daß Phileas Fogg ganz anders als gewohnt und ziemlich ambivalent mit einer tragischen Note gezeichnet ist, was David Tennants schauspielerischem Talent sehr entgegenkommt. Außerdem werden die kolonialistischen Elemente der Geschichte geschickt und recht unaufdringlich thematisiert, was diese Adaption authentischer wirken läßt als frühere (wie der Klassiker von 1956 mit David Niven oder die actionreiche Version von 2004 mit Jackie Chan). Das ZDF zeigt die ersten vier Folgen an diesem Abend, die Episoden 5 und 6 folgen am Mittwoch ab 22.15 Uhr und das Staffelfinale gibt es am Donnerstag ab 22.15 Uhr. In der Mediathek ist die gesamte Staffel bereits verfügbar, wahlweise auch im englischsprachigen Originalton (und mit zuschaltbaren Untertiteln). Eine zweite Staffel wurde bereits bestellt, in der dann (mit den gleichen Protagonisten) "20.000 Meilen unter dem Meer" adaptiert werden dürfte (darauf deutet das Ende jedenfalls hin).
Mittwoch, 22. Dezember:
Arte, 15.10 Uhr: "Geheimnisvolle Erbschaft" (1946)
Sehr späte Free-TV-Premiere von David Leans ("Lawrence von Arabien") mit zwei OSCARs gekrönter Adaption des Charles Dickens-Romans "Große Erwartungen". Der großartige Sir John Mills ("Einst ein Held") spielt den (erwachsenen) Waisenjungen Pip, dessen Leben als Kind durch die zufällige Begegnung mit zwei entflohenen Sträflingen sowie durch einen anonymen Wohltäter eine dramatische Wende erfährt, als er in die gehobene Gesellschaft eingeführt wird ... Weitere Rollen spielen Valerie Hobson ("Adel verpflichtet"), Jean Simmons ("Spartacus") und Sir Alec Guinness.
ARD, 20.15 Uhr: "Ich bin dein Mensch" (2021)
Extrem frühe Free-TV-Premiere des mit vier Deutschen Filmpreisen ausgezeichneten, auch international hochgelobten diesjährigen deutschen OSCAR-Beitrags von Emmy-Gewinnerin Maria Schrader ("Vor der Morgenröte"), der erst im Juli in die hiesigen Kinos kam. Maren Eggert ("Die Unsichtbaren") gewann bei der Berlinale den Silbernen Bären für die beste Schauspielerin für die Rolle der Wissenschaftlerin Alma, die eher widerwillig an einer ziemlich speziellen Studie teilnimmt: Sie soll drei Wochen lang mit dem humanoiden Roboter Tom (Dan Stevens, "Die Schöne und das Biest") zusammenleben, der als der perfekte Partner konzipiert ist. Nach Anfangsschwierigkeiten kann sich Alma der Faszination des Roboters bald nicht mehr entziehen ... Schraders lose auf einer Kurzgeschichte basierende romantische Tragikomödie kombiniert eine vor allem in der ersten Hälfte sehr witzige Geschichte mit cleveren Denkansätzen.
Arte, 21.55 Uhr: "Senna" (2010)
Free-TV-Premiere des vielfach prämierten britischen Dokumentarfilms von Asif Kapadia ("Amy") über die 1994 bei einem tragischen Rennunfall verstorbene brasilianische Rennsportlegende, wobei Sennas enorm erfolgreiche Karriere in der Formel 1 von 1984 bis zu seinem Tod im Mittelpunkt steht und Archivaufnahmen mit Interviews mit Weggefährten und Freunden kombiniert werden. Direkt im Anschluß um 23.40 Uhr zeigt Arte mit "Kroos" (2019) über den deutschen Fußball-Weltmeister Toni Kroos eine weitere Sportler-Doku.
Außerdem:
Hell or High Water (vierfach OSCAR-nominierter, sozialkritischer Neo-Western mit Jeff Bridges, Chris Pine und Ben Foster; 20.15 Uhr bei Arte)
Sing (wenig aufregende, aber sympathische Animationskomödie über eine tierische Musik-Castingshow; 20.15 Uhr bei VOX)
30 Days of Night (blutige und stylishe, aber dramaturgisch enttäuschende Comicverfilmung mit Josh Hartnett und Melissa George über eine Vampirinvasion in einer von der Umwelt komplett abgeschnittenen Kleinstadt in Alaska, in der einen Monat lang die Sonne nicht scheint; 22.45 Uhr um gut drei Minuten geschnitten bei Tele 5, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.30 Uhr)
Donnerstag, 23. Dezember:
Kabel Eins, 20.15 Uhr: "Karate Kid" (1984)
Durch die sehr späte, aber auch sehr erfolgreiche Fortsetzung in Serienform unter dem Titel "Cobra Kai" ist die 1980er Jahre-Coming of Age-Filmreihe wieder unerwartet populär geworden. Ralph Macchio spielt in "Karate Kid" den Jugendlichen Daniel, der nach einem Umzug nach Kalifornien heftig gemobbt wird und, um sich zu wehren, Karate bei Mr. Miyagi (Noriyuki "Pat" Morita, "Conan der Barbar") lernt. Die spätere OSCAR-Nominee Elisabeth Shue ("Leaving Las Vegas") spielt Daniels erste große Liebe Ali. Die beiden direkten Fortsetzungen folgen im Anschluß um 23.05 Uhr respektive um 1.30 Uhr (es gab noch ein gescheitertes Reboot namens "Karate Kid 4 - Die nächste Generation", in dem eine sehr junge Hilary Swank die Hauptrolle spielt, sowie das Remake "Karate Kid" von 2010 mit Jaden Smith und Jackie Chan).
Außerdem:
Der Sternwanderer (zauberhafte Neil Gaiman-Adaption mit Claire Danes als gefallenem Stern, Robert De Niro als wunderlichem Luftpirat und Michelle Pfeiffer als böser Hexe; 20.15 Uhr bei Arte)
Tatsächlich ... Liebe (Richard Curtis' wunderbarer Episodenfilm mit u.a. Liam Neeson, Keira Knightley, Emma Thompson und Colin Firth hat sich längst als moderner Weihnachtsklassiker etabliert; 20.15 Uhr bei ZDF Neo)
Freitag, Heiligabend:
Servus TV, 18.25 Uhr: "Blondinen bevorzugt" (1953)
In Howard Hawks' munterer Musical-Adaption entspinnen sich während einer Kreuzfahrt diverse amouröse Verwicklungen rund um ein blondes (Marilyn Monroe) und ein brünettes (Jane Russell) Showgirl.
Außerdem:
Snow White and the Huntsman (mittelmäßige Action-Fantasy-Version von Schneewittchen, die zumindest mit der Optik und mit Charlize Theron als herrlich böser Königin punktet; 20.15 Uhr RTL)
Green Book (dreifach OSCAR-gekrönte Tragikomödie mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali über die Reise eines schwarzen Pianisten und seines weißen Fahrers in den US-Südstaaten der 1960er Jahre; 22.05 Uhr bei One)
Selma (David Oyelowo glänzt in dem OSCAR-prämierten 1960er Jahre-Bürgerrechtsdrama als Dr. Martin Luther King; 0.05 Uhr bei One)
The Tree of Life (Terrence Malicks bildgewaltige Meditation über den Sinn des Lebens, mit Brad Pitt und Jessica Chastain; 0.20 Uhr bei Tele 5)
Samstag, 25. Dezember:
ZDF, 17.30 Uhr: "Die Känguru-Chroniken" (2020)
Free-TV-Premiere von Dani Levys ("Alles auf Zucker") Verfilmung der titelgebenden satirischen Textsammlung von Marc-Uwe Kling über einen Berliner Kleinkünstler und seinen Mitbewohner, ein sprechendes, antikapitalistisches Känguru (gesprochen von Marc-Uwe Kling). Die Kritiken waren gemischt, mit über 800.000 Zuschauern war der Film aber immerhin Nr. 9 des pandemiegeplagten Kino-Jahres 2020.
One, 20.15 Uhr: "Master Cheng in Pohjanjoki" (2019)
Free-TV-Premiere der schrägen finnisch-chinesischen Tragikomödie von Mika Kaurismäki ("The Girl King") über den titelgebenden chinesischen Koch (Pak Hon Chu), der nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn in ein finnisches Dorf reist, um einen alten Bekannten aus Shanghai wiederzusehen. Durch einen glücklichen Zufall verlängert sich ihr Aufenthalt und sie fühlen sich zunehmend heimisch in Finnland ...
RTL, 20.15 Uhr: "Der Grinch" (2018)
Free-TV-Premiere der animierten Neuverfilmung von Dr. Seuss' Kinderbuch-Weihnachtsklassiker über die miesepetrige, weihnachtshassende Titelfigur (in der Originalfassung gesprochen von Benedict Cumberbatch, in der Synchronfassung von Otto Waalkes). Trotz eher mittelmäßiger Kritiken belegte "Der Grinch" mit fast 2,3 Millionen Besuchern Platz 8 der deutschen Kino-Jahrescharts 2018.
Außerdem:
Ist das Leben nicht schön? (Frank Capras warmherziger Weihnachtsklassiker mit James Stewart als großherzigem Bausparkassen-Direktor, der an Weihnachten unverschuldet in Schwierigkeiten gerät und am Sinn seines Lebens zweifelt; 20.15 Uhr bei 3sat)
Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (der leider deutlich schwächere zweite Teil der phantasievollen "Harry Potter"-Prequel-Reihe mit Eddie Redmayne, Katherine Waterston, Jude Law und letztmals Johnny Depp, der im dritten Teil durch Mads Mikkelsen ersetzt wird; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Jumanji: Willkommen im Dschungel (wenig originelle, aber actionreiche und toll besetzte Fortsetzung des Robin Williams-Hits von 1995, mit Dwayne Johnson, Karen Gillan, Kevin Hart und Jack Black; 21.50 Uhr bei RTL)
The Wolf of Wall Street (Martin Scorseses für fünf OSCARs nominierte Wirtschaftsfarce mit Leonardo DiCaprio, Margot Robbie und Jonah Hill; 22.40 Uhr bei VOX)
John Wick (Keanu Reeves' ebenso geradliniger wie bleihaltiger erster Einsatz als titelgebender Ex-Profikiller und Hundeliebhaber; 23.00 Uhr bei Pro 7)
Sonntag, 26. Dezember:
ZDF, 13.40 Uhr: "Die unglaublichen Abenteuer von Bella" (2019)
Free-TV-Premiere des US-Familienfilms nach einem Buch von W. Bruce Cameron ("Bailey - Ein Freund fürs Leben") über die titelgebende Hündin, die von ihrem Herrchen getrennt wird und einen 600 km weiten Weg zurücklegt, um zu ihm zurückzufinden. Auf dem Weg trifft Bella viele Menschen, deren Leben sie beeinflußt.
SAT. 1, 20.15 Uhr: "Der Nußknacker und die vier Reiche" (2018)
Free-TV-Premiere der wenig einfallsreichen und an den Kinokassen gefloppten, aber sehr schön anzusehenden und sympathischen Disney-Märchenverfilmung mit Mackenzie Foy, Helen Mirren, Morgan Freeman und Keira Knightley.
RTL, 20.15 Uhr: "Pets 2" (2019)
Free-TV-Premiere des zweiten Teils der erfolgreichen Animationsfilm-Reihe über Haustiere und ihre Abenteuer, während ihre Herrchen oder Frauchen bei der Arbeit sind. Mit über 2,5 Millionen Zuschauern reichte es zu Platz 8 in den deutschen Kinocharts des Jahres 2019.
Außerdem:
7 Zwerge - Männer allein im Wald (klamaukige Comedy-Version von Schneewittchen mit Otto Waalkes als Zwerg, Nina Hagen als böser Königin und ihrer Tochter Cosma Shiva Hagen als Schneewittchen; 20.15 Uhr bei Super RTL, das wohl die um drei Minuten ausgeweitete Langfassung zeigt)
Spieglein Spieglein (amüsante und toll ausgestattete Slapstick-Version von Schneewittchen mit Lily Collins als Heldin und Julia Roberts als böser Königin; 22.10 Uhr bei SAT. 1)
The Last King - Der Erbe des Königs (schön anzuschauendes, inhaltlich jedoch etwas dünnes norwegisches Historien-Abenteuer; 1.30 Uhr im ZDF)
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