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Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 22. Mai 2025

MISSION: IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING (2023)

Leider hat die IMDb das kostenlose Plugin eingestellt, mit dem der IMDb-Wert des jeweiligen Films stets aktuell gehalten wurde. Daher werde ich zukünftig nur noch den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meiner Rezension aktuellen IMDb-Wert angeben können (wie es ja bereits von Anfang beim Rotten Tomatoes-Prozentsatz der Fall war) und ihn ab und zu mal anpassen (beim Abschnitt "Über Der Kinogänger" auf der rechten Seite der Kinogänger-Startseite ist stets das Datum des letzten Updates aller Werte zu sehen).
 
Originaltitel: Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One
Regie: Christopher McQuarrie, Drehbuch: Christopher McQuarrie und Erik Jendresen, Musik: Lorne Balfe
Darsteller: Tom Cruise, Rebecca Ferguson, Esai Morales, Hayley Atwell, Simon Pegg, Ving Rhames, Pom Klementieff, Vanessa Kirby, Henry Czerny, Shea Whigham, Greg Tarzan Davis, Cary Elwes, Frederick Schmidt, Indira Varma, Mark Gatiss, Rob Delaney, Charles Parnell, Mariela Garriga
IMDB: 7,6; Rotten Tomatoes: 96%; weltweites Einspielergebnis: $571,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 164 Minuten.
Seine neueste Mission setzt den IMF-Agenten Ethan Hunt (Tom Cruise, "Barry Seal") und seine Kameraden Benji (Simon Pegg, "Star Trek Beyond") und Luther (Ving Rhames, "Dawn of the Dead") auf die Fersen einer alten Bekannten – der britischen Ex-Agentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson, "Greatest Showman"). Doch die besitzt lediglich ein Puzzleteil, das für die Jagd auf das wahre Ziel benötigt wird, den Cyberterroristen Gabriel (Esai Morales, "Rapa Nui"), auf den Hunt bereits Jahrzehnte zuvor getroffen war – mit schlimmen Folgen. Auch Gabriel ist allerdings nicht der echte Antagonist, denn er arbeitet für die fortschrittliche und extrem mächtige Künstliche Intelligenz "Die Entität", die sich verselbständigt hat und nun die Welt bedroht. Um sie zu kontrollieren, werden zwei Teile eines Schlüssels benötigt. Und auf der Suche nach diesen Teilen befinden sich alle Atommächte der Welt sowie etliche weitere Länder, denn die Kontrolle über die Entität verspricht nicht weniger als die Weltherrschaft! Und so treffen Hunt – der die KI vernichten will und damit gegen seine Anweisungen handelt – und sein Team beim Bemühen, die Schlüsselteile zu finden, u.a. auf die Meisterdiebin Grace (Hayley Atwell), die ihnen bereits bekannte "weiße Witwe" (Vanessa Kirby, "Alles eine Frage der Zeit"), die CIA-Agenten Briggs (Shea Whigham, "Joker") und Degas (Greg Tarzan Davis, "Top Gun: Maverick") sowie auf Gabriel und seine kampfstarke Handlangerin Paris (Pom Klementieff, "Guardians of the Galaxy 2") ...

Kritik:
Nachdem die ursprünglich auf der 1960er Jahre-TV-Serie "Kobra, übernehmen Sie" basierende Spionage-Actionreihe "Mission: Impossible" seit ihrem Beginn 1996 zunächst bewußt auf wechselnde Regisseure setzte, die ihren ganz eigenen Stil in die Filme einbringen, wurde seit dem erfolgreichen fünften Teil "Rogue Nation" (2015) die Kontrolle über die Reihe ganz in die Hände von Christopher McQuarrie gelegt (gemeinsam mit Hauptdarsteller und Koproduzent Tom Cruise, versteht sich). "Dead Reckoning" ist bereits McQuarries dritter "Mission: Impossible"-Geschichte in Folge und mit "The Final Reckoning" folgt auf jeden Fall noch ein viertes Werk – und die ersten drei sind ohne Zweifel Höhepunkte in der Geschichte des Actionkinos. Nachdem der sechste Teil "Fallout" die bekannten Stärken der Reihe perfektionierte und in einem atemberaubenden Finale kulminieren ließ, schien eine weitere qualitative Steigerung kaum möglich. Die gibt es auch nicht, aber erfreulicherweise gelingt es "Dead Reckoning", die enorm hohe Qualität seit dem vierten Film "Phantom Protokoll" zu bestätigen. Belohnt wurde das leider nur bedingt, denn "Dead Reckoning" erzielte trotz der glänzenden Kritiken die niedrigsten Einspielergebnisse seit "Mission: Impossible III" – möglicherweise wegen des einige der Interessierten abschreckenden "Teil 1" im ursprünglichen Titel sowie des deshalb ziemlich offenen Endes (zumindest wird auf einen krassen Cliffhanger verzichtet).

Tatsächlich ist die Nicht-Beendigung der Story die größte Schwäche von "Dead Reckoning" – was insofern ein wenig ironisch ist, als die Handlung wie immer in dieser Reihe letztlich nur Mittel zum Zweck ist. Wobei der Zweck natürlich ist, Tom Cruise in möglichst viele spektakuläre Stuntsequenzen überall auf der Welt zu manövrieren. Das gelingt einmal mehr hervorragend, wobei die genreübliche Schnitzeljagd Hunt, seine Kollegen und seine Häscher u.a. in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Italien und in die österreichischen Alpen führt. Besonders gut funktioniert die Idee, Hunt diesmal nicht einfach nur einen Bösewicht entgegenzustellen, sondern mehrere Fraktionen aufeinanderprallen zu lassen. Denn das Zusammenspiel aus Gabriels Truppen, den CIA-Agenten und der "weißen Witwe", die es allesamt auf Hunt abgesehen haben, verhindert, dass es auch nur ansatzweise langweilig wird. Stattdessen sorgt das muntere und temporeiche Katz-(und-Katz-und-Katz-)und-Maus-Spiel für einen sehr hohen Unterhaltsamkeitsgrad mitsamt abwechslungsreicher Action- und Kampfsequenzen, origineller technischer Gimmicks, ein paar Wendungen und einem guten Schuß Humor. Dass dabei nicht immer alles hundertprozentig glaubwürdig wirkt (freundlich formuliert), ist man als Anhänger der Reihe gewohnt und wenn der "glückliche Zufall" dermaßen offensiv zelebriert wird wie bei Hunts Ankunft in einem fahrenden Zug, dann muß man das einfach mit einem nachsichtigen Schmunzeln hinnehmen ...

Auch die Besetzung trägt ihren Teil zum Gelingen von "Dead Reckoning" bei. Während es mit Simon Pegg, Ving Rhames, Rebecca Ferguson, Vanessa Kirby und Henry Czerny ("Ready or Not", als aus dem allerersten Film bekannter CIA-Direktor Kittridge) bewährte Rückkehrer gibt, überzeugen auch die Neuzugänge auf ganzer Linie. Das gilt in erster Linie für die Frauen, denn Hayley Atwell und Tom Cruise offenbaren praktisch von der ersten gemeinsamen Szene an eine glänzende Chemie und amüsieren mit ihrem ständigen Hin und Her; und Pom Klementieff glänzt als so schweigsame wie kampfstarke Killerin Paris. Als Haupt-Antagonist – respektive menschliches Gesicht des eigentlichen KI-Antagonisten – mag der in den letzten Jahrzehnten vorwiegend im TV-Serien-Geschäft tätige Esai Morales eine mutige Wahl sein, doch er erledigt seinen Job ebenso souverän wie Shea Whigham und Greg Tarzan Davis ihren als CIA-Agenten. Und Cary Elwes ("Die Braut des Prinzen") gibt es auch noch, der den Chef der US-amerikanischen Geheimdienste verkörpert. Ein wenig schade ist es, dass Rebecca Fergusons Rolle durch den Fokus auf Hayley Atwells Grace kleiner als gewohnt ausfällt, zudem hoffe ich immer noch auf die Rückkehr der Figuren von Jeremy Renner, Paula Patton und vielleicht sogar Thandiwe Newton aus früheren Serienteilen – vielleicht ja in "The Final Reckoning". Noch kurz zur Story: Die ist, wie erwähnt, nur Mittel zum Zweck, berührt aber eine sehr aktuelle Thematik und wirkt dadurch durchaus relevant. Dass sie letztlich arg dünn ist, bemerkt man angesichts des Hochgeschwindigkeitstempos von "Dead Reckoning" sowieso erst im Nachhinein, aber das ist ja irgendwo auch ein Teil des Charmes der "Mission: Impossible"-Filme. Denn deren größte Stärke ist und bleibt nunmal die Action (wobei Tom Cruise auch mit über 60 Jahren noch so viele Stunts wie möglich selbst ausführt) und in dieser Hinsicht steht "Dead Reckoning" seinen Vorgängern in nichts nach, etwa bei einer einfallsreich choreographierten Auto-Verfolgungsjagd in Rom. Da ist es fast tragisch, dass die lange geforderte Stunt Design-Kategorie bei den OSCARs erst 2028 endlich eingeführt wird, denn die "Mission: Impossible"-Filme wären da seit fast 30 Jahren Abonnement-Sieger ...

Fazit: "Mission: Impossible – Dead Reckoning" ist ein weiterer glänzender Vertreter der Action-Spionagereihe, die von Tom Cruises Charisma ebenso lebt wie von erneut sensationellen und höchst unterhaltsamen Action- und Stuntsequenzen.

Wertung: 9 Punkte.


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