Leider hat die IMDb das kostenlose Plugin eingestellt, mit dem der IMDb-Wert des jeweiligen Films stets aktuell gehalten wurde. Daher werde ich zukünftig nur noch den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meiner Rezension aktuellen IMDb-Wert angeben können (wie es ja bereits von Anfang beim Rotten Tomatoes-Prozentsatz der Fall war) und ihn ab und zu mal anpassen (beim Abschnitt "Über Der Kinogänger" auf der rechten Seite der Kinogänger-Startseite ist stets das Datum des letzten Updates aller Werte zu sehen).
Originaltitel: Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One
Regie:
Christopher McQuarrie, Drehbuch: Christopher McQuarrie und Erik
Jendresen, Musik: Lorne Balfe
Darsteller:
Tom Cruise, Rebecca Ferguson, Esai Morales, Hayley Atwell, Simon
Pegg, Ving Rhames, Pom Klementieff, Vanessa Kirby, Henry Czerny, Shea
Whigham, Greg Tarzan Davis, Cary Elwes, Frederick Schmidt, Indira
Varma, Mark Gatiss, Rob Delaney, Charles Parnell, Mariela Garriga
IMDB: 7,6; Rotten
Tomatoes: 96%; weltweites Einspielergebnis: $571,1 Mio.
FSK:
12, Dauer: 164 Minuten.
Seine
neueste Mission setzt den IMF-Agenten Ethan Hunt (Tom Cruise, "Barry Seal") und
seine Kameraden Benji (Simon Pegg, "Star Trek Beyond") und Luther (Ving Rhames, "Dawn of the Dead") auf die
Fersen einer alten Bekannten – der britischen Ex-Agentin Ilsa Faust
(Rebecca Ferguson, "Greatest Showman"). Doch die besitzt lediglich ein Puzzleteil, das
für die Jagd auf das wahre Ziel benötigt wird, den Cyberterroristen
Gabriel (Esai Morales, "Rapa Nui"), auf den Hunt bereits Jahrzehnte zuvor
getroffen war – mit schlimmen Folgen. Auch Gabriel ist allerdings
nicht der echte Antagonist, denn er arbeitet für die
fortschrittliche und extrem mächtige Künstliche Intelligenz "Die
Entität", die sich verselbständigt hat und nun die Welt
bedroht. Um sie zu kontrollieren, werden zwei Teile eines Schlüssels
benötigt. Und auf der Suche nach diesen Teilen befinden sich alle
Atommächte der Welt sowie etliche weitere Länder, denn die
Kontrolle über die Entität verspricht nicht weniger als die
Weltherrschaft! Und so treffen Hunt – der die KI vernichten will
und damit gegen seine Anweisungen handelt – und sein Team beim
Bemühen, die Schlüsselteile zu finden, u.a. auf die Meisterdiebin
Grace (Hayley Atwell), die ihnen bereits bekannte "weiße Witwe"
(Vanessa Kirby, "Alles eine Frage der Zeit"), die CIA-Agenten Briggs (Shea Whigham, "Joker") und Degas
(Greg Tarzan Davis, "Top Gun: Maverick") sowie auf Gabriel und seine kampfstarke
Handlangerin Paris (Pom Klementieff, "Guardians of the Galaxy
2") ...
Kritik:
Nachdem
die ursprünglich auf der 1960er Jahre-TV-Serie "Kobra,
übernehmen Sie" basierende Spionage-Actionreihe "Mission:
Impossible" seit ihrem Beginn 1996 zunächst bewußt auf
wechselnde Regisseure setzte, die ihren ganz eigenen Stil in die
Filme einbringen, wurde seit dem erfolgreichen fünften Teil "Rogue
Nation" (2015) die Kontrolle über die Reihe ganz in die Hände
von Christopher McQuarrie gelegt (gemeinsam mit Hauptdarsteller und
Koproduzent Tom Cruise, versteht sich). "Dead Reckoning"
ist bereits McQuarries dritter "Mission: Impossible"-Geschichte
in Folge und mit "The Final Reckoning" folgt auf jeden Fall
noch ein viertes Werk – und die ersten drei sind ohne Zweifel Höhepunkte
in der Geschichte des Actionkinos. Nachdem der sechste Teil "Fallout"
die bekannten Stärken der Reihe perfektionierte und in einem
atemberaubenden Finale kulminieren ließ, schien eine weitere
qualitative Steigerung kaum möglich. Die gibt es auch nicht, aber
erfreulicherweise gelingt es "Dead Reckoning", die enorm
hohe Qualität seit dem vierten Film "Phantom Protokoll" zu
bestätigen. Belohnt wurde das leider nur bedingt, denn "Dead
Reckoning" erzielte trotz der glänzenden Kritiken die
niedrigsten Einspielergebnisse seit "Mission: Impossible III"
– möglicherweise wegen des einige der Interessierten abschreckenden
"Teil 1" im ursprünglichen Titel sowie des deshalb
ziemlich offenen Endes (zumindest wird auf einen krassen Cliffhanger
verzichtet).
Tatsächlich
ist die Nicht-Beendigung der Story die größte Schwäche von "Dead
Reckoning" – was insofern ein wenig ironisch ist, als die
Handlung wie immer in dieser Reihe letztlich nur Mittel zum Zweck
ist. Wobei der Zweck natürlich ist, Tom Cruise in möglichst viele
spektakuläre Stuntsequenzen überall auf der Welt zu manövrieren. Das
gelingt einmal mehr hervorragend, wobei die genreübliche
Schnitzeljagd Hunt, seine Kollegen und seine Häscher u.a. in die
Vereinigten Arabischen Emirate, nach Italien und in die
österreichischen Alpen führt. Besonders gut funktioniert die Idee,
Hunt diesmal nicht einfach nur einen Bösewicht entgegenzustellen,
sondern mehrere Fraktionen aufeinanderprallen zu lassen. Denn das
Zusammenspiel aus Gabriels Truppen, den CIA-Agenten und der "weißen
Witwe", die es allesamt auf Hunt abgesehen haben, verhindert,
dass es auch nur ansatzweise langweilig wird. Stattdessen sorgt das
muntere und temporeiche Katz-(und-Katz-und-Katz-)und-Maus-Spiel für
einen sehr hohen Unterhaltsamkeitsgrad mitsamt abwechslungsreicher
Action- und Kampfsequenzen, origineller technischer Gimmicks, ein
paar Wendungen und einem guten Schuß Humor. Dass
dabei nicht immer alles hundertprozentig glaubwürdig wirkt
(freundlich formuliert), ist man als Anhänger der Reihe gewohnt und
wenn der "glückliche Zufall" dermaßen offensiv zelebriert
wird wie bei Hunts Ankunft in einem fahrenden Zug, dann muß man das
einfach mit einem nachsichtigen Schmunzeln hinnehmen ...
Auch
die Besetzung trägt ihren Teil zum Gelingen von "Dead
Reckoning" bei. Während es mit Simon Pegg, Ving Rhames, Rebecca
Ferguson, Vanessa Kirby und Henry Czerny ("Ready or Not", als aus dem allerersten
Film bekannter CIA-Direktor Kittridge) bewährte Rückkehrer gibt,
überzeugen auch die Neuzugänge auf ganzer Linie. Das gilt in erster
Linie für die Frauen, denn Hayley Atwell und Tom Cruise offenbaren
praktisch von der ersten gemeinsamen Szene an eine glänzende Chemie
und amüsieren mit ihrem ständigen Hin und Her; und Pom
Klementieff glänzt als so schweigsame wie kampfstarke Killerin
Paris. Als Haupt-Antagonist – respektive menschliches Gesicht des
eigentlichen KI-Antagonisten – mag der in den letzten Jahrzehnten
vorwiegend im TV-Serien-Geschäft tätige Esai Morales eine mutige
Wahl sein, doch er erledigt seinen Job ebenso souverän wie Shea Whigham
und Greg Tarzan Davis ihren als CIA-Agenten. Und Cary Elwes ("Die
Braut des Prinzen") gibt es auch noch, der den Chef der
US-amerikanischen Geheimdienste verkörpert. Ein wenig schade ist es,
dass Rebecca Fergusons Rolle durch den Fokus auf Hayley Atwells Grace
kleiner als gewohnt ausfällt, zudem hoffe ich immer noch auf die
Rückkehr der Figuren von Jeremy Renner, Paula Patton und vielleicht
sogar Thandiwe Newton aus früheren Serienteilen – vielleicht ja in
"The Final Reckoning". Noch kurz zur Story: Die ist, wie
erwähnt, nur Mittel zum Zweck, berührt aber eine sehr aktuelle
Thematik und wirkt dadurch durchaus relevant. Dass
sie letztlich arg dünn ist, bemerkt man
angesichts
des Hochgeschwindigkeitstempos von "Dead Reckoning" sowieso
erst im Nachhinein, aber das ist ja irgendwo auch ein Teil des
Charmes der "Mission: Impossible"-Filme. Denn deren größte
Stärke ist und bleibt nunmal die Action (wobei Tom Cruise auch mit
über 60 Jahren noch so viele Stunts wie möglich selbst ausführt)
und in dieser Hinsicht steht "Dead Reckoning" seinen
Vorgängern in nichts nach, etwa bei einer einfallsreich choreographierten Auto-Verfolgungsjagd in Rom. Da ist es fast tragisch, dass die lange
geforderte Stunt Design-Kategorie bei den OSCARs erst 2028 endlich
eingeführt wird, denn die "Mission: Impossible"-Filme
wären da seit fast 30 Jahren Abonnement-Sieger ...
Fazit:
"Mission: Impossible – Dead Reckoning" ist ein weiterer
glänzender Vertreter der Action-Spionagereihe, die von Tom
Cruises Charisma ebenso lebt wie von erneut sensationellen und höchst
unterhaltsamen Action- und Stuntsequenzen.
Wertung:
9 Punkte.
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