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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Donnerstag, 18. September 2025

GODZILLA X KONG: THE NEW EMPIRE (2024)

Regie: Adam Wingard, Drehbuch: Terry Rossio, Simon Barrett und Jeremy Slater, Musik: Antonio Di Iorio und Tom Holkenborg
Darsteller: Rebecca Hall, Dan Stevens, Brian Tyree Henry, Kaylee Hottle, Alex Ferns, Fala Chen, Rachel House
IMDb: 6,0; Rotten Tomatoes: 54%; weltweites Einspielergebnis: $572,1 Mio.
FSK: 12, Dauer: 115 Minuten.
Während Kong in der Hohlerde seit drei Jahren auf der bislang vergeblichen Suche nach Artgenossen ist, räumt auf der Erde weiterhin Godzilla mit gelegentlichen Titanen-Bedrohungen auf (wobei er natürlich oft ziemlich viel Zerstörung hinterläßt und der Umgang mit ihm deshalb nicht unumstritten ist). Für Spannung sorgt dann aber ein rätselhaftes Signal aus einem unerforschten Bereich der Hohlerde – denn es scheint Godzilla dazu anzuspornen, sich mit nuklearer Energie vollzupumpen, offensichtlich als Vorbereitung auf ein großes Gefecht. Als gleichzeitig der Kontakt zu einem Außenposten in der Hohlerde abreißt, macht sich Kong-Expertin Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall, "Iron Man 3") mit dem Titanen-Tierarzt Trapper (Dan Stevens, "Die Schöne und das Biest"), dem Podcaster Bernie Hayes (Brian Tyree Henry, "Bullet Train"), dem Piloten Mikael (Alex Ferns, "The Batman") und ihrer Adoptivtochter Jia (Kaylee Hottle) – die als letzte Überlebende des Iwi-Stammes eine mentale Verbindung zu Kong hat – auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen. Derweil wird Kong endlich fündig und stößt auf gleich einen ganzen Stamm weiterer Riesenaffen – der aber dummerweise vom tyrannischen Skar King angeführt wird, welcher schon lange nach einem Weg auf die Erdoberfläche sucht ...

Kritik:
(Viele) Kinogänger lieben große Monster auf Zerstörungstour. Anders läßt sich der Erfolg von Legendarys MonsterVerse rund um die Godzilla- und King Kong-Filme kaum erklären. Denn die Qualität der inzwischen fünf Filme (plus zwei TV-Serien) ist überwiegend mittelmäßig, was dem Zuschauerinteresse aber kaum bis gar nicht zu schaden scheint. Das weltweite Einspielergebnis reicht von $370 Mio. ("Godzilla II") bis hin zu $570 Mio., die das zweite Kreaturen-Crossover "Godzilla x Kong: The New Empire" knapp überschritten hat. Zwar sind die Filme damit angesichts exorbitanter Budgets von jeweils bis zu $200 Mio. keine riesigen kommerziellen Erfolge, es reicht aber offensichtlich locker aus, um die Reihe am laufen zu halten. Und dass der aktuellste Teil das bisher beste Ergebnis erzielt hat (wenn auch nur hauchdünn vor "Kong: Skull Island", der inflationsbereinigt weiterhin in Front liegt), ist sicher nicht das schlechteste Zeiten. Schön ist, dass der Erfolg des wie bereits der direkte Vorgänger "Godzilla vs. Kong" von Adam Wingard ("The Guest") inszenierten "The New Empire" verdient ist, denn es handelt sich hierbei für mich um den zweitbesten Teil der Reihe nach Gareth Edwards' "Godzilla". Das sehen die Kritiker zugegebenermaßen nicht unbedingt so, aber mir liefert Wingard ziemlich genau das, was ich von einem Kaiju-Film erwarte: Spektakuläre Monsteraction in exotischem Setting und mit sympathischen menschlichen Nebenfiguren.

Am exotischen Setting mangelte es bei den vorherigen Filmen etwas, gerade bei "Godzilla vs. Kong" war es ärgerlich, dass zwar endlich die Hohlerde eingeführt, dann aber kaum genutzt wurde. Diesen Fehler bügelt "The New Empire" mehr als aus, denn nun ist die Hohlerde der Hauptschauplatz der Geschichte und sorgt für viel Atmosphäre – auch wenn man zweifellos noch mehr aus dem Hohlerde-Potential herausholen könnte, gerade in Sachen Abwechslung (aber dafür ist ja noch in kommenden Filmen Zeit). Doch auch so macht es Spaß, zunächst mit Kong und später dann mit dem menschlichen Team diese schön gestaltete und von Tom Holkenborg ("Mad Max: Fury Road") und dem relativen Newcomer Antonio Di Iorio musikalisch stimmungsvoll unterlegte unterirdische Welt mit ihren gefährlichen Kreaturen zu erkunden. Zwar kann man, wenn man genau hinschaut, durchaus erkennen, dass die Hintergrund-Kreaturen nicht ganz so perfekt und natürlich aussehen wie Kong oder Godzilla, dennoch befindet sich die Qualität der Spezialeffekte insgesamt auf dem gewohnt hohen MonsterVerse-Niveau. Das kommt erwartungsgemäß besonders bei den zahlreichen Kämpfen zur Geltung, die nach meinem Empfinden diesmal unterhaltsamer choreographiert sind als in den beiden Vorgängern und deshalb viel mehr Laune machen (vor allem ein Schlag von Kong aus dessen Perspektive ist sehr effektiv und dürfte in 3D besonders gut wirken). Vielleicht liegt das auch daran, dass diesmal Kong eine erheblich größere Rolle spielt und Godzilla eher in der zweiten Reihe bleibt – Kongs Nahkämpfe gegen häufig eine Vielzahl an kleineren Gegnern dürften einfacher unterhaltsam zu gestalten sein als Godzillas vergleichsweise monotone Giganten-Kämpfe gegen andere Kaijus.

Ein Problem bei Monsterfilmen dieser Art ist es bekanntlich stets, die menschlichen Charaktere sinnvoll einzubinden. Das gelang im MonsterVerse mal besser, mal schlechter, doch in "The New Empire" gibt es nicht viel Grund zum Klagen. Gerade der Verschwörungstheoretiker Bernie und der charismatische Monster-Tierarzt Trapper erweisen sich als erstaunlich gut harmonierendes Duo, das man sich auch in einer Buddy-Komödie vorstellten könnte. Rebecca Hall und ihre Filmtochter Kayle Hottle kommen wie bereits in "Godzilla vs. Kong" ebenfalls sympathisch rüber und auf einen menschlichen Klischee-Bösewicht wird diesmal dankenswerterweise komplett verzichtet. Zugegeben, so richtig viel zu tun haben die Menschen alles in allem trotzdem nicht, aber zumindest stören sie nicht und bereichern den Film hin und wieder sogar – sehr viel mehr kann man in diesem Genre wohl nicht erwarten. Insgesamt macht "Godzilla x Kong: The New Empire" somit in erster Linie Spaß, auch wenn die Handlung einmal mehr kaum der Rede wert ist. Mal sehen, was den Autoren für den nächsten Teil "Godzilla x Kong: Supernova" (in dem von der menschlichen Besetzung wohl nur Dan Stevens zurückkehrt) noch so einfällt ...

Fazit: "Godzilla x Kong: The New Empire" ist ein typischer Monsterfilm, der aber trotz dünner Story dank des exotischen neuen Schauplatzes und einer sympathischen Besetzung mehr Spaß macht als die beiden direkten Vorgänger.

Wertung: 7,5 Punkte.

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