Montag, 18. März 2024

TV-Tips für die Woche 12/2024

Montag, 18. März:

Arte, 20.15 Uhr: "Madame Rosa" (1977)

Späte Free-TV-Premiere des u.a. mit dem Auslands-OSCAR prämierten französischen Außenseiter-Dramas vom israelischen Regisseur Moshé Mizrahi ("Liebe ist ein Spiel auf Zeit"). Simone Signoret ("Der Weg nach oben") spielt die titelgebende Ex-Prostituierte und Holocaust-Überlebende, die sich nach dem Krieg in Paris um die Kinder anderer Prostituierter kümmert. Vor allem zu dem aus Algerien stammenden Momo (Samy Ben-Youb) baut sie eine enge Beziehung auf - doch mit der Zeit verschlechtert sich Rosas Gesundheitszustand, zudem wird sie von ihren traumatischen Erlebnissen im KZ geplagt ...

Außerdem:

The Dark Knight Rises (der hochemotionale Abschluß von Christopher Nolans Batman-Trilogie mit Christian Bale liegt aktuell auf Platz 71 der IMDb Top 250; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Schachnovelle (gelungene Literaturadaption mit Oliver Masucci als Nazi-Gefangener, der durch Schach seinen Verstand behält; 23.10 Uhr im MDR)

Carol (Todd Haynes' elegante, sechsfach OSCAR-nominierte Patricia Highsmith-Adaption über die scheinbar unmögliche Liebe zwischen zwei Frauen verschiedener Schichten in den 1950er Jahren, wunderbar verkörpert von Cate Blanchett und Rooney Mara; 23.15 Uhr im NDR)

Dienstag, 19. März:

An Inspector Calls (recht konstruiertes, aber enorm stimmungsvolles und glänzend gespieltes britisches TV-Krimidrama mit David Thewlis, Miranda Richardson und Ken Stott; 20.15 Uhr bei One)

Die Frau in Schwarz (atmosphärischer Gruselfilm mit Daniel Radcliffe und einem rachsüchtigen Geist; 20.15 Uhr minimal gekürzt bei Tele 5, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.30 Uhr)

Dallas Buyers Club (mit drei OSCARs prämiertes, trotz der ernsten Thematik unterhaltsames AIDS-Drama mit Matthew McConaughey und Jared Leto; 0.05 Uhr im HR)

Cloud Atlas (episodisches, sehr komplexes und bildgewaltiges Drei-Stunden-Epos von Tom Tykwer und den Wachowskis über Schicksal, den Sinn des Lebens und Reinkarnation; 1.05 Uhr im MDR)

Mittwoch, 20. März:

ZDF, 20.15 Uhr: "Ghostbusters: Legacy" (2021)

Genau einen Tag vor dem Kinostart von "Ghostbusters: Frozen Empire" zeigt das ZDF die Free-TV-Premiere des ebenfalls von Jason Reitman inszenierten Vorgängers, der auf überzeugende und humorvolle Art und Weise eine neue, junge Geisterjäger-Generation einführt - die aber auch noch die Hilfe der (überlebenden) Original-Ghostbusters erhält.

Arte, 22.50 Uhr: "Red Secrets - Im Fadenkreuz Stalins" (2019)

Free-TV-Premiere des (trotz einiger historischer Ungenauigkeiten) sehr positiv rezensierten polnisch-britischen Biopics von Agnieszka Holland ("Hitlerjunge Salomon") über den walisischen Investigativ-Journalisten Gareth Jones (James Norton, "Bob Marley: One Love"). Dieser reiste in den 1930er Jahren in die Sowjetunion, um Gerüchten über den Holodomor (die katastrophale Hungersnot in der Ukraine mit Opfern im Millionen-Bereich) nachzugehen. Da er sich eigentlich nur in Moskau aufhalten darf, begibt er sich mit seinen Recherchen vor Ort in Gefahr, zumal der sowjetische Geheimdienst ihm auf der Spur ist.

Tele 5, 0.30 Uhr: "The Djinn - Sei vorsichtig, was du dir wünschst" (2021)

Free-TV-Premiere des vor allem für seine Atmosphäre und den jungen Hauptdarsteller hochgelobten, das Publikum allerdings polarisierenden Indie-Horrorfilms von David Charbonier und Justin Powell ("The Boy Behind the Door"). Der stumme und asthmatische Dylan (Ezra Dewey) zieht 1989 mit seinem Vater nach dem Tod seiner Mutter in ein neues Haus. Dort findet er ein Buch, das beschreibt, wie man einen Djinn beschwört, der dann einen Wunsch gewährt - sofern der Beschwörer willensstark genug ist. Als sein Vater bei der Arbeit ist, beschwört Dylan tatsächlich den Djinn und wünscht sich von ihm, sprechen zu können - doch natürlich läuft das (buchstäblich) nicht so wie gewünscht ...

Donnerstag, 21. März:

RBB, 20.15 Uhr: "Crazy Heart" (2009)

Mit der fünften Nominierung gewann Jeff Bridges endlich seinen ersten OSCAR - und das, obwohl vor allem außerhalb der USA weniger Menschen "Crazy Heart" gesehen haben dürften als die anderen Filme, für die er im Rennen war. Denn Scott Coopers "Crazy Heart" ist ein Biopic, das mehr oder weniger lose auf dem Leben des Country-Musikers Hank Thompson basiert, der in den USA über Jahrzehnte hinweg ein Superstar war, im Rest der Welt aber nur eine geringe Bekanntheit erreichte. Bridges spielt den Musiker, der hier Bad Blake heißt, in einer späten Phase seiner Karriere, als sich der 57-jährige Texaner nicht zuletzt aufgrund seiner Alkoholsucht an einem ziemlichen Tiefpunkt befindet. Durch die Beziehung zur deutlich jüngeren alleinerziehenden Mutter Jean (OSCAR-Nominierung auch für Maggie Gyllenhaal) scheint er langsam wieder auf die Beine zu kommen.

Freitag, 22. März:

RTL II, 22.20 Uhr: "Equilibrium" (2002)

In Kurt Wimmers sehr sehenswertem dystopischen SciFi-Actionfilm, der klar von (literarischen) Genreklassikern wie "1984", "Schöne neue Welt" oder "Fahrenheit 451" inspiriert ist, verkörpert Christian Bale den "Grammaton-Kleriker" (eine Art Elitepolizist) John, der in einer totalitären, mithilfe einer Pille, deren Einnahme vorgeschrieben ist, nach Emotionslosigkeit strebenden Gesellschaft nach dem Dritten Weltkrieg Jagd auf Widerständler macht. Doch nach und nach kommen ihm Zweifel ...

Samstag, 23. März:

VOX, 20.15 Uhr: "Queenpins" (2021)

Free-TV-Premiere der mittelmäßig rezensierten, beim Publikum aber deutlich beliebteren US-Komödie von Aron Gaudet und Gita Pullapilly ("Beneath the Harvest Sky"), in der die beiden besten Freundinnen und leidenschaftlichen Rabatt-Jägerinnen Connie (Kristen Bell, TV-Serie "Veronica Mars") und JoJo (Kirby Howell-Baptiste, Netflix-Serie "Sandman") ein raffiniertes Betrugssystem entwickeln - bis ihnen ein Ladendetektiv (Paul Walter Hauser, "Cruella") und ein Agent der US-Postbehörde (Vince Vaughn, "Freaky") auf die Schliche kommen ...

Außerdem:

Parasite (vierfach OSCAR-gekrönter, aktuell auf Rang 35 in den IMDb Top 250 stehender südkoreanischer Genremix über eine ärmliche Familie, die sich nach und nach im Haushalt einer reichen Familie breitmacht - mit unabsehbaren Folgen; 23.25 Uhr im RBB)

Sonntag, 24. März:

RTL, 20.15 Uhr: "Jungle Cruise" (2021)

Free-TV-Premiere des aufwendig produzierten, offensichtlich von den "Pirates of the Caribbean"-Filmen inspirierten humorvollen Abenteuerfilms von Jaume Collet-Serra ("Unknown Identity"), der inhaltlich leider arg simpel gestrickt ist, dafür aber mit seinem (auch im echten Leben) glänzend harmonierenden Hauptdarsteller-Paar Dwayne Johnson und Emily Blunt punktet.

RTL II, 20.15 Uhr (wahrscheinlich geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.15 Uhr): "Old" (2021)

Free-TV-Premiere des Mysterythrillers von M. Night Shyamalan, der das Potential seiner reizvollen und originellen Prämisse leider nur ansatzweise ausspielt. Gael García Bernal ("Babel") und Vicky Krieps spielen das Ehepaar Jack und Kate, das mit seinen drei Kindern einen Urlaubstag an einem gut versteckten idyllischen Strand absolvieren will. Die Idylle ist allerdings vorbei, als eines der Kinder beim Baden auf eine Frauenleiche stößt - die innerhalb kürzester Zeit zum Skelett wird! Nicht nur das, plötzlich scheinen auch alle Menschen am Strand unnatürlich schnell zu altern. Sollte das Tempo beibehalten werden, wird wohl keiner den nächsten Morgen erleben - und eine Flucht vom Strand scheint aus irgendeinem Grund unmöglich zu sein ...

Tele 5, 22.40 Uhr: "Die Unzertrennlichen" (1988)

In David Cronenbergs ("Scanners") psychologischem Horrorthriller geht es um die eineiigen Zwillinge Beverly und Elliot (beide verkörpert von Jeremy Irons), die in Toronto gemeinsam eine Gynäkologie-Praxis betreiben und auch sonst unzertrennlich sind - obwohl sie sich charakterlich recht deutlich voneinander unterscheiden. Problematisch wird ihre enge Beziehung, als sich der sensiblere Elliot erstmals richtig verliebt, und zwar in seine Filmstar-Patientin Claire (Geneviève Bujold, "Coma") ... Wem die Story bekannt vorkommt: Letztes Jahr erschien bei Amazon Prime Video das Serien-Remake "Dead Ringers" mit Rachel Weisz in der Zwillings-Doppelrolle.

Außerdem:

La La Land (Damien Chazelles sechsfach OSCAR-prämiertes Musical mit Emma Stone und Ryan Gosling; 20.15 Uhr bei Arte, das im Anschluß um 22.20 Uhr die deutsche Doku "Ryan Gosling - Hollywoods Halbgott" aus dem Jahr 2018 zeigt)

Saving Mr. Banks (hochklassiges Feelgood-Movie über die schwierigen Verhandlungen des von Tom Hanks verkörperten Walt Disney mit der von Emma Thompson gespielten eigenwilligen "Mary Poppins"-Autorin über die Filmrechte ihres Buches; 20.15 Uhr im Disney Channel)

A Star Is Born (Bradley Coopers achtfach OSCAR-nominiertes Musik- und Suchtdrama, in dem er neben Lady Gaga die männliche Hauptrolle spielt; 20.15 Uhr bei Sixx)

Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich (unverschämt witzige, recht derbe Komödie mit Seth Rogen und einer umwerfenden Charlize Theron als US-Außenministerin; 22.40 Uhr bei SAT. 1)

John Wick (Keanu Reeves' ebenso geradliniger wie bleihaltiger erster Einsatz als titelgebender Ex-Profikiller und Hundeliebhaber; 23.20 Uhr bei Pro 7)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen