Montag, 18. April 2022

TV-Tips für die Woche 16/2022

Ostermontag, 18. April:

Pro 7, 20.15 Uhr: "Jojo Rabbit" (2019)

Free-TV-Premiere von Taika Waititis ("Thor 3") mit dem Drehbuch-OSCAR prämierter tragikomischer Kriegssatire über den in einer deutschen Kleinstadt während des Zweiten Weltkrieges lebenden Jungen Jojo, dessen imaginärer Freund kein anderer als Adolf Hitler ist (gespielt von Waititi selbst, was schon allein aufgrund dessen Maori-Hintergrundes amüsant ist). Jojo ist regelrecht kriegsbegeistert und wird mit Gleichaltrigen vom kriegsversehrten Hauptmann Klenzendorf (Sam Rockwell) auf den Kriegseinsatz vorbereitet. Doch seine Nazi-Überzeugungen geraten ins Wanken, als er entdeckt, daß seine Mutter (OSCAR-Nominierung für Scarlett Johansson) eine junge Jüdin (Thomasin McKenzie, "Last Night in Soho") auf dem Dachboden versteckt ...

Arte, 20.15 Uhr: "Jenseits der Stille" (1996)

Erst vor wenigen Wochen hat der US-Film "CODA" über eine gehörlose Familie etwas überraschend den OSCAR für den Besten Film des Jahres 2021 gewonnen. Ich habe "CODA" selbst noch nicht gesehen, hatte aber schon immer ein Problem damit, wenn ein Remake eines weitgehend übersehenen Films mit höchsten Ehren belohnt wird - und "CODA" ist ein Remake der französischen Tragikomödie "Verstehen Sie die Béliers?". "Verstehen Sie die Béliers?" wiederum ist zwar offiziell kein Remake, jedoch sehr offensichtlich inspiriert von Caroline Links ("Nirgendwo in Afrika") exzellentem und ungemein empathischen (damals immerhin für den Auslands-OSCAR nominierten) Familiendrama "Jenseits der Stille" ... Die wunderbare Sylvie Testud ("Suspiria") spielt in Links Film die junge Lara, die seit ihrer Kindheit die Verbindung zwischen ihren gehörlosen Eltern und der "normalen" Welt darstellt. Allerdings ist Lara auch eine sehr talentierte Musikerin und möchte, als sie erwachsen wird, ihren eigenen Weg gehen und auf einer Musikhochschule in Berlin studieren ...

Dienstag, 19. April:

ZDF, 20.15 Uhr: "Ein Mann namens Ove" (2015)

Für zwei OSCARs nominierter schwedischer Blockbuster nach einem Roman von Fredrik Backman, der auch in Deutschland mit fast einer halben Million Zuschauern solide lief. Rolf Lassgård, der erste "Kommissar Wallander"-Darsteller, spielt den titelgebenden, chronisch mies gelaunten älteren Witwer, der endgültig genug hat, als er seine Arbeit verliert. Da gibt es nur eine Konsequenz: Selbstmord! Doch gerade, als er es durchziehen will, hört er, wie vor dem Haus sein Briefkasten umgefahren wird. Versehentliche Übeltäter sind die neuen Nachbarn, eine fröhliche Familie um die iranische Immigrantin Parvaneh (Bahar Pars). Obwohl Ove noch öfter versucht, sich das Leben zu nehmen, schleicht sich Parvanehs ungezwungene Freundlichkeit zunehmend ins Herz des alten Grantlers ... Hollywood bereitet aktuell ein Remake mit Tom Hanks in der Titelrolle (die dann allerdings "Otto" heißen wird) vor.

Außerdem:

Starsky & Hutch (klamauklastige Kinoadaption der kultigen Actionserie, hier mit Ben Stiller und Owen Wilson in den Hauptrollen; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

22 Jump Street (gelungenes Sequel zum comedylastigen Serienreboot mit Channing Tatum und Jonah Hill; 22.30 Uhr bei Kabel Eins)

Odd Thomas (sichtlich günstig produzierte, aber sehr unterhaltsame Dean Koontz-Adaption von "Die Mumie"-Regisseur Stephen Sommers, in der Anton Yelchin Geister sieht; 0.35 Uhr im ZDF)

Mittwoch, 20. April:

Arte, 20.15 Uhr: "Nurejew - The White Crow" (2019)

Free-TV-Premiere der recht wohlwollend rezensierten dritten Regiearbeit von Ralph Fiennes, ein Biopic des weltberühmten sowjetischen Tänzers Rudolf Nurejew (gespielt vom ukrainischen Tänzer Oleg Ivenko in seinem Leinwanddebüt). Gezeigt wird, wie Nurejew während des Kalten Krieges in den 1960er Jahren bei einem Gastspiel in Paris - stets begleitet von mißtrauischen KGB-Agenten - die Vorzüge des europäischen Westens kennenlernt. Rudolf genießt die große Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, und als er zurück nach Moskau soll, entschließt er sich zur Flucht. Ralph Fiennes spielt Nurejews Mentor Alexander Puschkin, zudem sind "Blau ist eine warme Farbe"-Star Adèle Exarchopoulos und Louis Hofmann (Netflix-Serie "Dark") mit von der Partie.

Außerdem:

Inception (Christopher Nolans revolutionärer, mit vier OSCARs ausgezeichneter Traumwelten-Thriller mit Leo DiCaprio, derzeit auf Platz 13 in den IMDb Top 250 geführt; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Shutter Island (Leo DiCaprio und Mark Ruffalo ermitteln in Martin Scorseses stimmungsvoller Schauermär in den 1950er Jahren in einer auf einer kleinen Insel gelegenen Irrenanstalt; 23.20 Uhr bei Kabel Eins)

Donnerstag, 21. April:

Tele 5, 22.00 Uhr: "Desperado" (1995)

Robert Rodriguez' bleihaltige Mariachi-Ballade mit Antonio Banderas und Salma Hayek besitzt vollkommen verdient Kultstatus und ist der beste Teil seiner "Mariachi"-Trilogie.

Außerdem:

Vicky Cristina Barcelona (Woody Allens temperamentvolle und gewitzte erotische Komödie mit Scarlett Johansson, Javier Bardem und der OSCAR-gekrönten Penélope Cruz; 20.15 Uhr im RBB)

Freitag, 22. April:

Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Lupin the 3rd - Das Schloß des Cagliostro" (1979)

Free-TV-Premiere des japanischen Zeichentrickklassikers nach der berühmten Manga-Reihe "Lupin III". Bereits ein Jahr zuvor war mit "Mystery of Mamo" ein erster Kinofilm über den Meisterdieb veröffentlicht worden - was "Das Schloß des Cagliostro" zu etwas Besonderem macht, ist die Tatsache, daß es die erste Regiearbeit des späteren Studio Ghibli-Gründers Hayao Miyazaki ("Chihiros Reise ins Zauberland") war. Lupin kommt dabei einer Geldfälscherbande auf die Spur und hilft der Prinzessin des Kleinstaates Cagliostro gegen einen fiesen Grafen, der es auf den Thron abgesehen hat.

Außerdem:

Die dunkelste Stunde (Gary Oldman trumpft mit seiner OSCAR-gekrönten Darbietung des britischen Kriegs-Premierministers Winston Churchill auf, ansonsten ist der teilweise überraschend humorvolle Film allerdings recht konventionell geraten; 20.15 Uhr bei 3sat)

Django Unchained (Quentin Tarantinos kultige Italowestern-Hommage mit Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio und dem OSCAR-prämierten Christoph Waltz; 20.15 Uhr um vier Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.45 Uhr)

John Wick: Kapitel 2 (spektakuläre Fortsetzung des Actionkrachers mit Keanu Reeves, wenn auch mit ein paar Klischees und überzeichneten Kampfszenen; 22.55 Uhr um beinahe zehn Minuten geschnitten bei RTL II, ungekürzte Wiederholung in der Nacht auf Montag um 1.10 Uhr)

Samstag, 23. April:

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Oben" (2009)

Für mich aufgrund eines etwas zu actionreichen und klischeehaften letzten Drittels keiner der allerstärksten Pixar-Animationsfilme, aber die Geschichte des unwahrscheinlichen Abenteuers des grantelnden Ruheständlers Carl und eines kleinen Pfadfinders, die in Carls mit unzähligen Luftballons versehenem Haus einfach wegfliegen, ist fraglos trotzdem ein guter, stark animierter Film mit einem wunderbaren ersten Akt. Aktuell auf Platz 113 in den IMDb Top 250.

3sat, 23.40 Uhr: "Márta sucht János" (2020)

Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) des vielfach ausgezeichneten ungarischen Liebesdramas von Lili Horvát, in dem die 40-jährige Neurochirurgin Márta (Natasa Stork) aus den USA in die ungarische Heimat zurückkehrt, nachdem sie sich bei einem Kongreß unsterblich in ihren ungarischen Kollegen János (Viktor Bodó) verliebt hat. Klitzekleines Problemchen: Als Márta einige Monate nach dem Kongreß in Ungarn ankommt, behauptet János, sie noch nie getroffen zu haben ...

Außerdem:

Mr. Holmes (gefühlvolles Drama über den von Sir Ian McKellen verkörperten 93-jährigen Sherlock Holmes, dem sein schwindendes Gedächtnis schwer zu schaffen macht; 20.15 Uhr bei Arte)

Sonntag, 24. April:

Pro 7, 22.55 Uhr: "Doctor Sleeps Erwachen" (2019)

Free-TV-Premiere der exzellenten, aber leider kommerziell gefloppten späten Fortsetzung von Stanley Kubricks kultiger Stephen King-Adaption "Shining". Ewan McGregor spielt in dem Horrorthriller den nun erwachsenen, immer noch traumatisierten Dan(ny) Torrance, der einen erfolgreichen Neuanfang als Krankenpfleger in einem Hospiz in einer kleinen Ortschaft wagt. Acht Jahre später wird sein glückliches neues Leben abrupt gestört, als er einen mentalen Hilferuf der Jugendlichen Abra (Kyliegh Curran) erhält, die über die gleiche Gabe wie er verfügt und deshalb den Mord an einem Jungen durch eine mysteriöse Gruppierung namens "Wahrer Knoten" miterleben mußte. Widerwillig beschließt Dan, ihr zu helfen und den "Wahren Knoten" mit seiner Anführerin Rose (Rebecca Ferguson) aufzuhalten ...

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