Montag, 14. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Lemon Tree" (2008)
In dem u.a. bei der Berlinale ausgezeichneten israelischen Drama von Eran Riklis ("Die syrische Braut") spielt Hiam Abbass ("Ein Sommer in New York") die palästinensische Witwe Salma, die im Grenzgebiet des Westjordanlandes lebt und sich dort vor allem um den von ihrem verstorbenen Vater geliebten Zitronenhain kümmert. Als aber der israelische Verteidigungsminister gegenüber einzieht, wird der Zitronenhain als potentielle Sicherheitsgefahr bewertet, immerhin könnten sich dort Attentäter und Terroristen gut verbergen - also soll der Hain weichen! Salma will das nicht akzeptieren und zieht deshalb vor Gericht, wobei sich zwischen ihr und ihrem jüngeren Anwalt Ziad (Ali Suliman, "Lone Survivor") auch romantische Gefühle entwickeln - und überraschend erhält Salma sogar von der Gattin des Verteidigungsministers Zuspruch ...
Arte, 21.55 Uhr: "Ich küsse nicht" (1991)
Zum Auftakt einer kleinen Reihe von Filmen des französischen Filmemachers André Téchiné ("Mit siebzehn") zeigt Arte dieses Drama über den jungen Pierre (Manuel Blanc gewann für sein Schauspieldebüt gleich den César), der aus seiner abgelegenen Heimat in den Pyrenäen nach Paris zieht, um dort Schauspieler zu werden. Da der naive Pierre auf das harte Großstadtleben absolut nicht vorbereitet ist, läuft es allerdings nicht gerade gut und seine Träume drohen zu zerbrechen ... Weitere Hauptrollen spielen Philippe Noiret ("Der Saustall") und Emmanuelle Béart ("8 Frauen").
Arte, 23.50 Uhr: "Last and First Men - Die letzten und die ersten Menschen" (2020)
Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) des experimentellen Science Fiction-Films, der das Langfilm-Debüt des zweifach OSCAR-nominierten isländischen Filmkomponisten Jóhann Jóhannsson darstellt - leider konnte er die Premiere nicht mehr miterleben, da er 2018 mit nur 48 Jahren in Berlin verstarb. In seinem hochgelobten Werk wirft Jóhannsson, basierend auf einem Roman von Olaf Stapledon aus dem Jahr 1930, einen Blick auf die Erde in zwei Milliarden (!) Jahren, wo eine der letzten überlebenden Menschen (Tilda Swinton) eine warnende Botschaft zurück in unsere Gegenwart sendet.
Außerdem:
Widows - Tödliche Witwen (Steve McQueens komplexes Thriller-Drama mit Viola Davis, Elizabeth Debicki, Colin Farrell und Liam Neeson; 22.30 Uhr im ZDF)
Dienstag, 15. Februar:
3sat, 22.55 Uhr: "Wintermärchen" (2018)
Free-TV-Premiere des polarisierenden und verstörenden, aber mehrfach ausgezeichneten Rechtsextremismus-Dramas von Jan Bonny, das zeigt, wie drei rechtsradikale Jugendliche zu mitleidlosen Terroristen werden.
Außerdem:
The Grey - Unter Wölfen (packender Horror-Abenteuerfilm mit Liam Neeson als Anführer eine Gruppe Überlebender eines Flugzeugabsturzes in Alsaka, die von einem Wolfsrudel verfolgt wird; 0.50 Uhr bei Nitro)
Mittwoch, 16. Februar:
Arte, 20.15 Uhr: "Abschied von der Nacht" (2019)
Free-TV-Premiere des französischen Dramas von André Téchiné, in dem Frankreichs Kinolegende Catherine Deneuve als Pferdezüchterin Muriel zu ihrem Entsetzen feststellen muß, daß ihr geliebter Enkel Alex gar nicht - wie er ihr gesagt hat - nach Kanada reisen, sondern sich mit mit seiner Freundin auf zum Dschihad im syrischen Bürgerkrieg machen will! Kurzerhand sperrt Muriel Alex in ihrem Pferdestall ein und versucht, ihn von seinem lebensgefährlichen Vorhaben abzubringen ...
Arte, 22.50 Uhr: "Synonymes" (2019)
Free-TV-Premiere (im Originalton mit deutschen Untertiteln) des mehrfach prämierten und teilweise autobiographischen französisch-israelischen Dramas von Nadav Lapid. Yoav (Tom Mercier, TV-Serie "We Are Who We Are") ist ein junger Israeli, der in seinem Land nicht mehr glücklich ist und sich deshalb kurzerhand auf den Weg nach Paris macht, um dort die französische Staatsbürgerschaft zu beantragen - obwohl er noch nicht einmal Französisch spricht. Folgerichtig ist das Wörterbuch fortan sein stetiger Wegbegleiter, während er sowohl erfreuliche als auch erschreckende Erfahrungen in seiner neuen Heimat macht.
3sat, 23.20 Uhr: "Beautiful Boy" (2018)
Free-TV-Premiere des vielfach ausgezeichneten Suchtdramas des belgischen Regisseurs Felix van Groeningen ("The Broken Circle"), in dem "Dune"-Star Timothée Chalamet basierend auf einer wahren Geschichte den jungen Nic spielt. Dieser gerät trotz seines Aufwachsens in einer liebevollen Mittelklasse-Familie (die Eltern werden von Steve Carrell und Amy Ryan verkörpert) auf die schiefe Bahn und wird drogenabhängig. Vor allem Vater David versucht alles, um Nic zu helfen, seine Abhängigkeit zu überwinden, doch der macht es seinen Eltern alles andere als einfach ...
Außerdem:
Verblendung (David Finchers Adaption des ersten Teils der "Millennium"-Saga, mit Daniel Craig und Rooney Mara in den Hauptrollen; 20.15 Uhr um vier Minuten gekürzt bei Kabel Eins, ungeschnittene Nachtwiederholung um 2.15 Uhr)
Donnerstag, 17. Februar:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Punch-Drunk Love" (2002)
In Paul Thomas Andersons u.a. mit dem Regiepreis in Cannes prämierter romantischer Tragikomödie bewies Brachial-Komiker Adam Sandler erstmals, daß er sehr wohl auch ein richtig guter Schauspieler in ernsten Rollen sein kann. Er spielt den jungen, einsamen Barry, der mit seinem Leben ziemlich unzufrieden ist - und der Versuch, sich mit dem Anruf bei einer Telefonsex-Hotline zu entspannen, resultiert darin, daß er Betrügern aufsitzt und von diesen erpresst wird. Immerhin lernt er aber auch Lena (Emily Watson) kennen, die Barrys romantisches Interesse erwidert ... In weiteren Rollen agieren Philip Seymour Hoffman, Luis Guzmán und Mary Lynn Rajskub.
Tele 5, 20.15 Uhr (leicht geschnitten, ungekürzte Wiederholung in der Nacht auf Sonntag um 1.45 Uhr): "Sleepless Night - Nacht der Vergeltung" (2011)
Im sehr positiv rezensierten französischen Psycho-Actionthriller von Frederic Jardin (der 2017 ein Hollywood-Remake namens "Sleepless" mit Jamie Foxx erhielt) bekommt der korrupte Cop Vincent (Tomer Sisley, "Largo Winch") Ärger, als er zwei Drogenkuriere ausraubt - denn die Drogen gehören dem skrupellosen Gangster Marciano (Serge Riaboukine) und Vincent wurde beim Überfall erkannt. Also läßt Marciano Vincents Sohn entführen, um die Drogen zurückzubekommen - doch die werden in der Zwischenzeit auch Vincent gestohlen ...
Außerdem:
Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht (J.J. Abrams' Weltraum-Abenteuer bringt die gealterten Helden Han Solo und Leia überzeugend - wenn auch nicht übermäßig innovativ - zurück und etabliert neue Kämpfer gegen die dunkle Seite der Macht; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Selma (David Oyelowo glänzt in dem OSCAR-prämierten 1960er Jahre-Bürgerrechtsdrama als Dr. Martin Luther King; 20.15 Uhr im RBB)
The Help (OSCAR-prämierte, exzellent gespielte Tragikomödie mit Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer und Jessica Chastain über schwarze Haushaltshilfen in den US-Südstaaten der 1960er Jahre; 20.15 Uhr im Disney Channel)
Last Night (gut gespieltes, aber arg lahmes und zu geschwätziges Beziehungsdrama mit Keira Knightley, Sam Worthington und Eva Mendes; 22.00 Uhr bei Servus TV)
Freitag, 18. Februar:
3sat, 22.25 Uhr: "The Road" (2009)
Späte Free-TV-Premiere des sehr wohlwollend rezensierten, auf einem Roman von Cormac McCarthy ("No Country for Old Men") basierenden Endzeit-Roadmovies von John Hillcoat ("The Proposition"), in dem in einer postapokalyptischen Welt ein Vater (Viggo Mortensen) versucht, seinen Sohn (Kodi Smit-McPhee, "The Power of the Dog") zu beschützen, bis sie in einer monatelangen Reise zu Fuß die Küste erreicht haben. Alles in der Hoffnung, daß dort die Bedingungen zum Überleben etwas aussichtsreicher sind ...
BR, 0.30 Uhr: "Die Fahrten des Odysseus" (1954)
Kirk "Spartacus" Douglas spielt in dieser wohl noch immer bekanntesten Adaption von Homers "Odyssee" den titelgebenden König von Ithaka, der bei der Rückreise vom jahrelangen Kampf um Troja eine veritable Irrfahrt mit vielen spektakulären Begegnungen (Sirenen, Zyklopen, Zauberin Circe) durchstehen muß. Leider läuft im deutschen TV noch immer nur die um elf Minuten gekürzte deutsche Kinofassung.
Außerdem:
Es (Andy Muschiettis Stephen King-Adaption, die dank eines glänzenden Teenie-Ensembles rund um Sophia Lillis und des gruseligen Clown-Bösewichts Pennywise zum erfolgreichsten Horrorfilm aller Zeiten avancierte; 20.15 Uhr um knapp drei Minuten geschnitten bei Pro 7, ungekürzte Wiederholung in der Nacht auf Montag um 1.40 Uhr)
Final Destination 3 (mittelmäßige Fortsetzung mit übermäßigem Teenager-Fokus, die erst gegen Ende an die bekannten Stärken der schwarzhumorigen Horror-Reihe anknüpft; 1.20 Uhr bei Pro 7)
Samstag, 19. Februar:
SAT. 1, 20.15 Uhr: "Maleficent: Mächte der Finsternis" (2019)
Free-TV-Premiere der trotz einiger Logikfehler gelungenen, phasenweise erstaunlich düsteren Fortsetzung von "Maleficent", in der Angelina Jolie erneut in der Titelrolle der eigentlichen Antagonistin von Dornröschen/Aurora (Elle Fanning) glänzt. Diesmal glauben alle, daß Maleficent wieder dem Bösen verfällt, als König John - der Vater von Auroras Verlobtem Phillip - vom Fluch des ewigen Schlafes getroffen wird. In Wirklichkeit steckt dahinter jedoch eine raffinierte Intrige von Johns eigener Gemahlin Ingrith (Michelle Pfeiffer) ...
Außerdem:
Der Butler (Forest Whitaker läßt als schwarzer Butler im Weißen Haus die Geschichte der USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Revue passieren; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Extra Ordinary (die hochgelobte irische Horrorkomödie sorgt mit viel Slapstick, verrückt-skurrilen Einfällen und einem charmanten Figurenensemble für viel gute Laune; 0.00 Uhr bei Tele 5)
Sonntag, 20. Februar:
SAT. 1, 20.15 Uhr (um ca. eine Minuten gekürzt, ungeschnittene Nachtwiederholung um 1.50 Uhr): "Midway - Für die Freiheit" (2019)
Free-TV-Premiere von Roland Emmerichs inhaltlich wenig anspruchsvollem, handwerklich jedoch sehr überzeugenden und namhaft besetzten Action-Kriegsfilm über die wichtige Schlacht um Midway im Pazifik während des Zweiten Weltkrieges, der zum Glück weitgehend auf Propagandaelemente verzichtet. Tragende Rollen spielen Patrick Wilson, Luke Evans, Dennis Quaid, Woody Harrelson, Tadanobu Asano und Mandy Moore.
Pro 7, 22.25 Uhr: "Es - Kapitel 2" (2019)
Free-TV-Premiere des zweiten und letzten Teils der äußerst erfolgreichen Stephen King-Adaption. Leider erreicht die 27 Jahre später spielende Fortsetzung trotz hochkarätiger Besetzung mit Jessica Chastain, James McAvoy und Bill Hader inhaltlich auch dank einer zu repetitiven Handlung bei weitem nicht das Gruselniveau des Vorgängers, in dem noch die Kinder im Zentrum standen (die hier aber dank Rückblenden zumindest wieder dabei sind).
Außerdem:
Wasser für die Elefanten (betont altmodisch in Szene gesetztes Zirkus-Liebesdrama mit Robert Pattinson, Reese Witherspoon und Christoph Waltz; 20.15 Uhr im Disney Channel)
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