Mittwoch, 6. August 2025

KINOVORSCHAU AUGUST 2025

Wie bereits im Juli ist auch im August 2025 die zahlenmäßige Auswahl an Kinofilmen nicht die allergrößte, genügend Interessantes gibt es aber auch ohne ganz große Hollywood-Blockbuster - vor allem, wenn man auf Fortsetzungen steht ...

7. August:
"Freakier Friday":
Als im Sommer 2003 mit Mark Waters' "Freaky Friday" ein Remake der Körpertauschkomödie "Ein ganz verrückter Freitag" aus dem Jahr 1976 (mit der sehr jungen Jodie Foster) in die Kinos kam, zeigten sich nicht nur die Kritiker sehr angetan, sondern auch das zahlende Publikum – dementsprechend wurde "Freaky Friday" ein großer kommerzieller Hit. So gesehen ist es erstaunlich, dass es ganze 22 Jahre bis zu einer Fortsetzung dauerte, die nun von der Kanadierin Nisha Ganatra ("Late Night") inszeniert wurde. Die beiden glänzend miteinander harmonierenden Hauptdarstellerinnen, die den ersten Teil überhaupt erst zum Erfolg machten, sind natürlich wieder mit dabei: Lindsay Lohan ("Machete") verkörpert erneut die inzwischen erwachsene Anna, Jamie Lee Curtis ("Halloween") ihre Mutter Tess. Anna hat nun selbst eine Tochter namens Harper (Julia Butters aus "Once Upon a Time in … Hollywood") und steht kurz vor der Hochzeit mit Eric (Manny Jacinto aus der grandiosen TV-Serie "The Good Place"). Einziges Problem ist, dass sich Harper und Erics etwa gleichaltrige Tochter Lily (Sophia Hammons) nicht ausstehen können – doch dann kommt es erneut zu einem ungewollten Körpertausch, und zwar einem doppelten. Denn während wie im Vorgänger erneut Mutter und Tochter ihre Körper tauschen – nur jetzt eben Anna und Harper –, finden sich zusätzlich auch noch Annas Mutter Tess und Lily im Körper der jeweils anderen wieder. Die erwartbare Folge: Chaos pur!

"Weapons – Die Stunde des Verschwindens":
Mit "Barbarian" schuf der junge US-Indie-Filmemacher Zach Cregger vor drei Jahren einen echten Überraschungserfolg, der bereits als moderner Klassiker des Horrorgenres gilt. Entsprechend gespannt sein darf man auf seinen Mystery-Thriller "Weapons", der mit ähnlich atmosphärisch-mysteriösen Trailern auffällt. Zur Handlung ist noch nicht viel mehr bekannt als die Prämisse: "Weapons" spielt in der US-Kleinstadt Maybrook, in der eines Nachts um 2.17 Uhr 17 Schüler und Schülerinnen einer Grundschulklasse spurlos verschwinden. Als ihre Lehrerin Justine (Julia Garner, "The Fantastic Four: First Steps") behauptet, Kontakt zu den Geistern der Verschollenen zu haben, halten die meisten sie natürlich für verrückt oder sogar für irgendwie in das Verschwinden involviert. Nur ein verzweifelter Vater (Josh Brolin, "Dune") glaubt Justine und erhofft sich von ihr Antworten … Erste US-Kritiken klingen extrem vielversprechend.

14. August:
"Das Kanu des Manitu":
Apropos späte Fortsetzungen: Sogar noch zwei Jahre älter als "Freaky Friday" ist "Der Schuh des Manitu", mit mehr als 11,7 Millionen Kinogängern ungefähr auf Platz 15 der meistbesuchten Kinofilme in Deutschland seit 1955 ("ungefähr" deshalb, weil genaue Zuschauerzahlen anfangs noch nicht oder nur unregelmäßig erhoben wurden). Der erste Kinofilm zur kultigen Sktech-Comedy "Bullyparade" von und mit Michael "Bully" Herbig, Rick Kavanian und Christian Tramitz traf damals mit seiner von einer gekonnten Marketingkampagne begleiteten Karl May-Parodie einen Nerv und sorgte beim Publikum für Begeisterung. Es folgten mit "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" (2004), dem animierten "Lissi und der wilde Kaiser" (2007) und "Bullyparade – Der Film" (2017) drei weitere "Bullyparade"-Auskopplungen mit allerdings nachlassendem Erfolg. Diesen Trend wollen Bully und Co. jetzt umkehren mit ihrer ersten echten Fortsetzung "Das Kanu des Manitu" und die Chancen sollten sehr gut stehen. Die Handlung dürfte dabei wie üblich Nebensache sein (eine neue Bande Gesetzloser sorgt für Unruhe im Wilden Westen), prominente Nebendarsteller sind Jessica Schwarz, Jasmin Schwiers und Rückkehrer Sky du Mont als Santa Maria.

"Bring Her Back":
In den ersten beiden Kinostart-Augustwochen zeichnen sich gewisse Parallelen ab: Es startet jeweils eine sehr späte Komödien-Fortsetzung an der Seite eines US-Indie-Horrorfilms, der auf einen Überraschungserfolg der jeweiligen Filmemacher folgt und ähnlich tolle Kritiken erhält. Bei "Bring Her Back" handelt es sich um den zweiten Spielfilm der australischen Zwillings-YouTuber Danny und Michael Philippou, die mit ihrem gefeierten Debüt "Talk To Me" für Furore und volle Kinokassen sorgten. In "Bring Her Back" geht es um die Halbgeschwister Andy (Billy Barratt) und die blinde Piper (Sora Wong), die nach dem Tod ihres alleinerziehenden Vaters im Landhaus der Pflegemutter Laura (Sally Hawkins, "Shape of Water") und ihres stummen ersten Pflegesohnes Ollie (Jonah Wren Phillips) landen. Was Andy und Piper noch nicht ahnen: Laura hat sie nicht aus Herzensgüte aufgenommen, sondern weil ihre leibliche Tochter ein Jahr zuvor verstorben ist und sie plant, diese mithilfe eines furchterregenden magischen Rituals zurückzuholen ...

"Die Farben der Zeit":
Cédric Klapischs ("L'auberge espagnole") tragikomischer Coming of Age-Krimi sammelte in Frankreich über 800.000 Kinogänger ein und erzählt rückblickend aus der Perspektive ihrer Nachkommen von der damals 21-jährigen Adèle (Suzanne Lindon), die im Jahr 1895 ihren Heimatort in der Normandie verläßt, um in Paris nach ihrer Mutter suchen. Der Beginn eines aufregenden Großstadt-Lebens.

21. August:
"Nobody 2":
Die nächste Fortsetzung, diesmal jedoch in eher üblichem Abstand zum Vorgänger: Vier Jahre ist es her, daß "Better Call Saul"-Star Bob Odenkirk im Actionfilm "Nobody" als vermeintlich langweiliger Büroangestellter Hutch seine Vergangenheit als Ex-Auftragskiller enthüllen mußte, um seine Familie zu retten. An den Folgen der Ereignisse knabbert Hutch noch immer, denn um immense Schulden abzubauen, arbeitet er wieder in seinem alten "Beruf" – was seiner Ehe mit Becca (Connie Nielsen, "Gladiator II") nicht unbedingt förderlich ist. Die Spannungen soll ein Kurzurlaub mit den beiden Kindern und Hutchs Vater (Christopher Lloyd) kitten, doch stattdessen werden sie vor Ort in einen gefährlichen Konflikt zwischen einem Sheriff (Colin Hanks, "Elvis & Nixon"), einem korrupten Unternehmer (John Ortiz, "Kong: Skull Island") und einem weiblichen Gangsterboß (Sharon Stone, "Basic Instinct") hineingezogen.

"Was ist Liebe wert – Materialists":
Die US-Kritiker waren sehr angetan von Celine Songs ("Past Lives") romantischer Tragikomödie, die sich auch in den Kinos zu einem kleinen kommerziellen Hit mauserte. Dakota Johnson ("Bad Times at the El Royal") spielt die New Yorkerin Partnervermittlerin Lucy, der der Ruf vorauseilt, wirklich jedem seine oder ihre große Liebe finden zu können – gegen einen entsprechenden Preis, versteht sich. Dummerweise landet der Großteil der Kohle jedoch nicht bei Lucy, sondern bei ihrem Arbeitgeber, weshalb sie sich immer noch eine Wohnung mit ihrem Ex-Freund John (Chris Evans, "Knives Out") teilt. Doch dann entwickelt einer von Lucys Kunden, der stinkreiche Harry (Pedro Pascal), ein romantisches Interesse an ihr – und auch John ist wohl noch nicht so ganz abgeschrieben ...

"Afterburn":
In dem in der Slowakei gedrehten postapokalpytischen SciFi-Actionthriller von J.J. Perry ("Day Shift") hat eine katastrophale Sonneneruption die Erde getroffen, die Menschheit dezimiert und einen Großteil der Technologie zerstört. In Europa soll der Ex-Soldat Jake (Dave Bautista, "Hotel Artemis") für seinen Auftraggeber (Samuel L. Jackson) die Mona Lisa bergen, wofür er sich mit der Rebellin Drea (Olga Kurylenko, "Oblivion") zusammentut. Dummerweise wird das Gebiet, in dem das legendäre Gemälde vermutet wird, von einem brutalen Warlord ("Game of Thrones"-Star Kristoffer Hivju) beherrscht.

"Lilly und die Kängurus":
In der australischen Familienkomödie von Kate Woods ("Das Geheimnis der Alibrandis") geht es um den abgehalfterten TV-Moderator Chris (Ryan Corr, "Wolf Creek 2"), der im Outback versehentlich ein Känguru-Junges anfährt. Beim Versuch, es zu retten, trifft Chris auf die 11-jährige Indigene Lilly (Lily Whiteley), die ihm hilft. Für beide soll es der Beginn einer Mission sein, verletzte Kängurus zu retten ... Lose auf einer wahren Geschichte basierend.

28. August:
"Die Gangster Gang 2":
Und natürlich kommt auch die vierte August-Startwoche nicht ohne eine Fortsetzung aus: Vor drei Jahren entpuppte sich der DreamWorks-Animationsfilm "Die Gangster Gang" als veritabler Hit ($250 Mio. Einspielergebnis bei einem Budget von $70-80 Mio.), weshalb jetzt das Sequel folgt. Erneut unter der Regie von Pierre Perifel hat die titelgebende tierische Gang um ihren Anführer Mr. Wolf (im Originalton gesprochen von Sam Rockwell, in der deutschen Synchronfassung von Sebastian Bezzel) inzwischen der Kriminalität abgeschworen und versucht, stattdessen Gutes zu tun – mit gemischten Resultaten. Doch dann taucht eine neue Gang auf, die "Bad Girls" rund um die Schneeleopardin Kitty Kat (Danielle Brooks respektive Vera Teltz), die die Gangster Gang zu einem letzten (gemeinsamen) Coup drängt.

"Caught Stealing":
Der US-Filmemacher Darren Aronofsky ist bekannt für anspruchsvolle, oft schräge Arthouse-Filme wie "Requiem for a Dream", "The Fountain", "Black Swan" oder "mother!". Doch ab und zu wagt er sich in etwas mainstreamigere Gefilde wie beim Sportler-Drama "The Wrestler" oder dem Bibelfilm "Noah". Daran knüpft wohl auch sein neuestes Werk an, denn "Caught Stealing" ist eine in den 1990er Jahren spielende actionreiche Krimikomödie, die auf einem Roman von Charlie Huston basiert (welcher auch das Drehbuch schrieb). Dabei kann Aronofsky wie gewohnt auf eine hochkarätige Besetzung bauen: Austin "Elvis" Butler spielt Hank, dessen erhoffte Profi-Baseball-Karriere nicht geklappt hat, weshalb er nun mit seiner Freundin Yvonne (Zoë Kravitz, "The Batman") in New York lebt und als Barkeeper arbeitet. Sein geruhsames und eigentlich auch ziemlich glückliches Leben wird jedoch komplett auf den Kopf gestellt, als er zusagt, für seinen Nachbarn Russ (Matt Smith, "Official Secrets") für ein paar Tage auf dessen Katze aufzupassen. Denn aus irgendwelchen Gründen sind plötzlich diverse wenig freundliche Gestalten aus der New Yorker Unterwelt hinter ihm her! Mit Liev Schreiber, Vincent D'Onofrio, Regina King und Bad Bunny.

"Die Rosenschlacht":
Neben all den Hollywood-Fortsetzungen ist ein Remake ja fast schon eine willkommene Abwechslung – zumal wenn das Original wie hier in der Zwischenzeit etwas in Vergessenheit geraten ist. "Die Rosenschlacht" von "Austin Powers"-Regisseur Jay Roach ist eine Neuauflage von Danny DeVitos für drei Golden Globes nominierter zweiter Kino-Regiearbeit "Der Rosenkrieg" aus dem Jahr 1989 (nach einem Roman von Warren Adler), die alleine in Deutschland fast 4,2 Millionen Kinogänger zählte (und damit Platz 4 in den Jahrescharts 1990 belegte). Dabei ist der Titel ziemlich selbsterklärend: Hier wie dort geht es um einen maßlos ausufernden Ehekrieg, der aus allen Beteiligten das Schlechteste herauskitzelt. 1989 glänzten in der schwarzhumorigen Komödie Michael Douglas und Kathleen Turner in den Hauptrollen, 36 Jahre später sind es Benedict "Doctor Strange" Cumberbatch und Olivia Colman ("The Favourite").

"Bride Hard":
Simon Wests ("Con Air") in den USA gnadenlos gefloppte Actionkomödie handelt von der Geheimagentin Sam (Rebel Wilson, "Pitch Perfect"), die sich mit ihrer besten Freundin Betsy (Anna Camp, ebenfalls "Pitch Perfect") verkracht, als sie wegen eines Auftrags die ehrenvolle Aufgabe als ihre Trauzeugin ablehnt. Zur Hochzeit schafft Sam es trotzdem, allerdings als normale Brautjungfer – dummerweise wird die Feier dann aber von Söldnern überfallen und Sam muß all ihre Fähigkeiten einsetzen, um Betsys Leben zu retten (und ihre Freundschaft zu kitten).

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