Montag, 22. April 2024

TV-Tips für die Woche 17/2024

Montag, 22. April:

Arte, 20.15 Uhr: "Taking Sides - Der Fall Furtwängler" (2001)

Das für einen Europäischen Filmpreis nominierte historische Kammerspiel von István Szabó ("Mephisto") adaptiert ein erfolgreiches Theaterstück des Briten Ronald Harwood, das dieser selbst in ein Film-Drehbuch umwandelte. Stellan Skarsgård spielt den berühmten deutschen Dirigenten Wilhelm Furtwängler, der im Gegensatz zu vielen Künstlerkollegen Nazi-Deutschland nicht verließ. Nach dem Krieg soll deshalb der unnachgiebige US-Offizier Steve Arnold (Harvey Keitel, "Pulp Fiction") im Rahmen der Entnazifizierung herausfinden, wie viel Furtwängler tatsächlich mit den Nazis zu tun hatte und ob er etwa Mitglied der NSDAP war. Unterstützt wird Arnold bei der Befragung Furtwänglers vom deutschstämmigen jüdischen Lieutenant Willis (Moritz Bleibtreu) - dessen Familie in einem KZ ermordet wurde - und der jungen deutschen Protokollarin Emmi (Birgit Minichmayr), deren Vater als Widerständler von den Nazis hingerichtet wurde. Zu Arnolds Verwunderung sind Willis und Emmi allerdings trotz ihrer Familiengeschichten beide sehr befremdet von seinen harten Verhörmethoden ...

MDR, 23.10 Uhr: "Zero Fucks Given" (2021)

Free-TV-Premiere der für einen César nominierten Tragikomödie von Julie Lecoustre und Emmanuel Marre über die Belgierin Cassandre (Adèle Exarchopoulos, "Blau ist eine warme Farbe"), 26-jährige Flugbegleiterin bei einer Billig-Airline. Cassandre lebt relativ sorglos in den Tag hinein, ohne sich groß Gedanken über ihre Zukunft zu machen - bis sie ihren Job verliert. Daraufhin zieht sie wieder zu Vater und Schwester und erkennt, daß sie erst den Unfalltod ihrer Mutter verarbeiten muß, ehe sie in die Zukunft blicken kann.

Außerdem:

Die Tribute von Panem - The Hunger Games (der noch etwas unausgereifte erste Teil der erfolgreichen dystopischen Young Adult-Reihe mit Jennifer Lawrence; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Dienstag, 23. April:

Tele 5, 20.15 Uhr (um knapp eine Minute geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 2.00 Uhr): "Ohne Limit" (2011)

Bradley Cooper spielt in Neil Burgers ("Der Illusionist") erfolgreichem Actionthriller Eddie Morra, der nach Einnahme einer neuartigen Droge außergewöhnliche körperliche und geistige Kräfte entwickelt. Die helfen ihm dabei, bei allem, was er tut, brillant abzuschneiden - bis die Wirkung nachläßt und Nebenwirkungen einsetzen. Als er Nachschub beschaffen will, findet er nur die Leiche des Dealers, von dem er die Droge erhielt und der offensichtlich ermordet wurde ... 2015 folgte unter dem Originaltitel "Limitless" eine Fortsetzung als TV-Serie (mit Cooper als wiederkehrendem Gastdarsteller), die hierzulande bei Pro 7 lief und mir zumindest in der ersten Hälfte sogar besser als der etwas überkonstruierte Film gefiel. Bedauerlicherweise nahm die Qualität im Lauf der Staffel deutlich ab und die Serie erhielt mangels Zuschauerinteresse keine zweite Staffel.

Mittwoch, 24. April:

Arte, 20.15 Uhr: "Alles in bester Ordnung" (2021)

Free-TV-Premiere der Tragikomödie von Natja Brunckhorst ("Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"), die hiermit ihr Regiedebüt feiert. Corinna Harfouch ("Der Untergang") spielt die Mittfünfzigerin Marlen, die einst die Welt bereiste, inzwischen aber kaum noch ihre Wohnung verläßt, in der sie unzählige Andenken hortet. Dementsprechend wenig glücklich ist sie, als ihr 32-jähriger Nachbar Fynn (Daniel Sträßer) sie bittet, vorübergehend bei ihr schlafen zu dürfen, da seine Wohnung durch einen Wasserrohrbruch unbewohnbar wurde. Letztlich willigt sie dennoch ein und es prallen zwei Welten aufeinander, denn der anti-materialistische IT-Experte Fynn verzichtet bewußt auf alles, was er nicht wirklich braucht, und ist damit so ziemlich das Gegenteil von Marlen mit ihren Messie-Tendenzen ...

Arte, 21.50 Uhr: "Teheran Connection" (2019)

Free-TV-Premiere des hochgelobten und vielfach ausgezeichneten iranischen Thrillers mit Film noir-Anleihen von Saeed Roustayi ("Leila's Brothers"), in dem eine Polizei-Einheit unter der Führung des pragmatischen Samad Majidi (Payman Maadi, "Nader und Simin - Eine Trennung") Jagd auf den mächtigen Drogenboß Naser (Navid Mohammadzadeh, "Eine moralische Entscheidung") macht.

Außerdem:

Ewige Jugend (Paolo Sorrentinos brillant gefilmte Geschichte über das Älterwerden mit Michael Caine, Harvey Keitel und Rachel Weisz; 0.30 Uhr im BR)

Donnerstag, 25. April:

Disney Channel, 20.15 Uhr: "Das Vermächtnis der Tempelritter" (2004)

Jon Turteltaubs ("Während du schliefst") vergnüglicher Schatzsuchen-Abenteuerfilm mit Nicolas Cage und Diane Kruger reicht zwar nie an sein offensichtliches Vorbild Indiana Jones heran, macht aber durchaus Laune und wurde dank großen kommerziellen Erfolges drei Jahre später (jedoch etwas schwächer) fortgesetzt. Ein dritter Teil ist immer mal wieder im Gespräch, aber nachdem 2022 das für den Streamingdienst Disney+ produzierte und auf jüngere Zuschauer zugeschnittene Serien-Spin-off "Das Vermächtnis von Montezuma" (mit Gastauftritten der "Tempelritter"-Nebendarsteller Harvey Keitel und Justin Bartha) floppte, sieht es dafür aktuell nicht rosig aus.

Freitag, 26. April:

Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Liz und der Blaue Vogel" (2018)

Positiv rezensierter japanischer Coming of Age-Animationsfilm von Naoko Yamada ("A Silent Voice"), in dem es um die befreundeten Oberschülerinnen Mizore und Nozomi geht, die kurz vor ihrem Abschluß stehen und in der Schulband eine letzte Aufführung mit dem Titel "Liz und ein blauer Vogel" einstudieren.

Außerdem:

Wonder Woman (inhaltlich recht konventionelle, jedoch actionreich, humorvoll und mit guter Besetzung umgesetzte Superhelden-Origingeschichte von DC mit Gal Gadot und Chris Pine; 20.15 Uhr bei Pro 7)

47 Ronin (mittelmäßige, heftig gefloppte Hollywood-Fantasy-Version einer japanischen Legende, mit Keanu Reeves in der Hauptrolle; 22.50 Uhr bei RTL II)

Ready or Not (spaßige, temporeiche und sehr schwarzhumorige Horrorkomödie über eine etwas andere Hochzeitsnacht: Samara Weaving muß sich als Braut in einer Villa verstecken, während ihre neuen Verwandten sie umbringen wollen ...; 1.25 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 27. April:

3sat, 23.05 Uhr: "Januar" (2022)

Free-TV-Premiere des autobiographischen, mehrfach prämierten lettisch-litauischen Dramas von Viesturs Kairiss ("Verhextes Land") über den 19-jährigen angehenden Kameramann Jazis (Karlis Arnolds Avots), der im Jahr 1991 mit einigen Freunden die friedlichen Proteste für eine Unabhängigkeit Lettlands von der zerfallenden Sowjetunion dokumentiert.

Außerdem:

Parasite (vierfach OSCAR-gekrönter, aktuell auf Rang 34 in den IMDb Top 250 stehender südkoreanischer Genremix über eine ärmliche Familie, die sich nach und nach im Haushalt einer reichen Familie breitmacht - mit unabsehbaren Folgen; 22.00 Uhr bei One)

Sonntag, 28. April:

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (der fünfte und vermutlich letzte Film der beliebten Piratenreihe mit Johnny Depp - eine Art Reboot mit neuer Besetzung ist geplant - würde trotz eines Post-Credit-Cliffhangers prima als Abschluß der Geschichte von Captain Jack Sparrow funktionieren; 20.15 Uhr bei RTL)

Einfach zu haben (Emma Stone bezaubert in der etwas prüden, aber sehr lustigen Highschool-Komödie als unauffällige Schülerin, die es zunächst genießt, als sie fälschlicherweise in den Ruf gelangt, "einfach zu haben" zu sein und deshalb plötzlich im Zentrum aller Aufmerksamkeit steht; 20.15 Uhr bei Sixx)

Ein Quantum Trost (der infolge eines Autorenstreiks während der Vorproduktion schwächste James Bond-Film mit Daniel Craig, der aber trotzdem einige starke Sequenzen enthält; 20.15 Uhr bei SAT. 1)

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