Montag, 12. Februar 2024

TV-Tips für die Woche 7/2024

Montag, 12. Februar:

Arte, 22.15 Uhr: "Ronin" (1998)

Der 2002 verstorbene Actionspezialist John Frankenheimer ("Grand Prix", "French Connection II") knüpfte mit dem raffiniert konstruierten Actionthriller über die Jagd nach einem geheimnisvollen Koffer überraschend noch einmal an seine große Zeit in den 1960er und 1970er Jahren an. Robert De Niro, Jean Reno, Natasha McElhone, Sean Bean, Stellan Skarsgård und Jonathan Pryce sind die Hauptdarsteller des spannenden, mit vielen Kämpfen und mehreren Autoverfolgungsjagden (von denen die längste sogar in die Filmhistorie einging) angereicherten Films.

ZDF, 22.15 Uhr: "Jussi Adler-Olsen: Erwartung" (2021)

Free-TV-Premiere der für drei Dänische Filmpreise nominierten Bestseller-Adaption, die eine Art Reboot darstellt. Denn nach vier Filmen mit Nicolaj Lie Kaas in der Rolle des Polizeikommissars Carl Mørck übernahm erstmals der dänische Schauspielveteran Ulrich Thomsen diese ikonische Rolle und bekommt es mit seinem Kollegen Assad (Zaki Youssef) vom Sonderdezernat Q mit einem alten Fall zu tun: Der 14-jährige Marco wird von der Polizei mit dem Reisepaß des seit Jahren verschwundenen mutmaßlichen Schwerverbrechers William Stark aufgegriffen. Angesichts dieser neuen Entwicklung übernehmen Mørck und Assad die Ermittlungen und kommen dabei einer großen Verschwörung auf die Spur. Bei Kritikern und Publikum kam "Erwartung" deutlich schlechter an als die vier Vorgänger mit der ursprünglichen Besetzung.

Außerdem:

Barney's Version (der aktuelle OSCAR-Nominee Paul Giamatti glänzt in der wunderbaren kanadischen Tragikomödie - mein Lieblingsfilm des Jahres 2011! - als alternder Lebemann, der mit einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung auf sein höchst ereignisreiches Leben zurückblickt; 20.15 Uhr bei One)

Sherlock Holmes - Spiel im Schatten (mitunter etwas langatmiger zweiter Teil der actionreichen Detektivgeschichten mit Robert Downey Jr. und Jude Law, der aber ein starkes Finale abliefert; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Dienstag, 13. Februar:

Kabel Eins, 22.25 Uhr: "Heat" (1995)

Michael Manns komplexes Thriller-Meisterwerk (aktuell auf Platz 112 in den IMDb Top 250) zählt ohne jeden Zweifel zu den besten Vertretern des Genres. Das erbitterte, aber durchaus respektvolle Duell zwischen Cop (Al Pacino) und Bankräuber (Robert De Niro) begeistert mit pausenloser Hochspannung, für Genreverhältnisse vielschichtigen Figuren und einem der spektakulärsten und besten Shootouts der Filmgeschichte! 2022 veröffentlichte Mann gemeinsam mit Meg Gardiner mit "Heat 2" einen Roman, der sowohl Prequel als auch Fortsetzung zum Film ist - und den der inzwischen 81-jährige Mann demnächst auch verfilmen will (wohl mit Adam Driver als junger Version von De Niros Figur).

Mittwoch, 14. Februar:

Arte, 20.15 Uhr: "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe" (2022)

Free-TV-Premiere der für einen Deutschen Filmpreis nominierten ungewöhnlichen Liebesgeschichte von Nicolette Krebitz ("Wild"). In der von manchen Kritikern mit den Filmen der Nouvelle Vague verglichenen Story spielt Sophie Rois ("Drei") die unter Geldnot leidende 60-jährige Sprachlehrerin Hanna, die in ihrem neuen Schüler, dem 17-jährigen Waisenkind Adrian (Milan Herms), jenen Taschendieb erkennt, der sie erst kürzlich bestohlen hat. Dennoch unterrichtet sie Adrian und nimmt den jugendlichen Straftäter ernst, was dieser absolut nicht gewohnt ist - und deshalb beginnt, sich in die erheblich ältere Hanna zu verlieben. Dieser ergeht es ähnlich und so beschließen sie, gemeinsam Reißaus zu nehmen und nach Frankreich zu fliehen. Doch auch dort braucht man Geld, um ein halbwegs sorgloses Leben zu führen ...

Tele 5, 22.00 Uhr: "The Strangers: Opfernacht" (2018)

Free-TV-Premiere der mittelmäßig rezensierten späten Fortsetzung des Home Invasion-Hits "The Strangers" aus dem Jahr 2008, die allerdings bis auf die Prämisse wenig mit dem Original zu tun hat. Christina Hendricks ("The Neon Demon") und Martin Henderson ("Everest") spielen unter der Regie von Johannes Roberts ("47 Meters Down") das Ehepaar Cindy und Mike, das mit Teenager-Tochter Kinsey (Bailee Madison, "Don't Be Afraid of the Dark") einen Urlaub im Wohnwagenpark von Cindys Onkel verbringen will, es dort aber mit drei mordlustigen maskierten Psychopathen zu tun bekommt. Fans der Reihe können sich freuen: Regie-Altmeister Renny Harlin ("Cliffhanger") hat letztes Jahr gleich drei (!) zusammenhängende "The Strangers"-Filme gedreht, die alle noch 2024 erscheinen sollen - "Chapter 1" in den USA voraussichtlich Mitte Mai.

Außerdem:

Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere (der übermäßig actionreiche letzte Teil der "Hobbit"-Trilogie nach J.R.R. Tolkien; 20.15 Uhr bei Nitro)

Donnerstag, 15. Februar:

3sat, 22.30 Uhr: "Große Freiheit" (2021)

Zum Auftakt der Berlinale 2024 zeigt 3sat die Free-TV-Premiere von Sebastian Meises ("Stillleben") hochgelobtem und u.a. mit zwei Europäischen Filmpreisen, zwei Deutschen Filmpreisen und acht Österreichischen Filmpreisen geehrten historischen Drama über die Diskriminierung Homosexueller im Deutschland Mitte des 20. Jahrhunderts. Franz Rogowski ("Passages") spielt Hans, der wegen seiner sexuellen Orientierung im Zweiten Weltkrieg in einem KZ landete, aber überlebte. Doch auch nach dem Krieg wird er immer wieder von der bundesdeutschen Justiz wegen seiner Homosexualität verfolgt ... Georg Friedrich ("Wilde Maus") spielt Hans' langjährigen Zellengenossen Viktor, der Hans zunächst verabscheut.

Außerdem:

The Expendables (Sylvester Stallones Zusammtreffen alternder 80er Jahre-Actionhelden wie Dolph Lundgren, Jet Li und Mickey Rourke kann aufgrund massiver Drehbuchschwächen nur bedingt überzeugen; 20.15 Uhr um über zehn Minuten geschnitten bei VOX, die Wiederholung am Freitag um 22.15 Uhr dürfte immerhin nur etwa halb so stark gekürzt sein)

The Expendables 2 (der mit Abstand beste Teil der Action-Altstar-Reihe von Sylvester Stallone glänzt mit viel Humor, Over-the-Top-Action und Jean-Claude van Damme als Bösewicht; 22.00 Uhr um gut drei Minuten gekürzt bei VOX, ungeschnittene Wiederholung am Samstag um 23.05 Uhr)

Freitag, 16. Februar:

Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Jujutsu Kaisen 0" (2021)

Free-TV-Premiere des erfolgreichen Prequel-Films zur beliebten japanischen Anime-Serie "Jujutsu Kaisen" über eine Art Exorzisten-Schule. Es geht um den jungen Yuta, der vom mächtigen Geist seiner verstorbenen Kindheitsfreundin Rika begleitet wird und auch deshalb an der Jujutsu High School ausgebildet werden soll.

3sat, 22.25 Uhr: "The Innocents" (2021)

Free-TV-Premiere des von der Kritik gefeierten (97% bei Rotten Tomatoes!) und u.a. mit einem Europäischen Filmpreis prämierten einfallsreichen norwegischen Horrorthrillers von Eskil Vogt (Drehbuch-Autor von "Der schlimmste Mensch der Welt") über einige Kinder - darunter die autistische Anna -, die feststellen, daß sie über übernatürliche Kräfte verfügen. Damit experimentieren sie zunächst auf weitgehend harmlose Art und Weise, doch schon bald nutzt vor allem der impulsive Ben seine telekinetischen Fähigkeiten immer skrupelloser ...

Außerdem:

Mission: Impossible - Fallout (der sechste Teil der actionreichen Spionagereihe mit Tom Cruise ist der bisher spektakulärste und wohl beste, was auch am exzellent aufspielenden Neuzugang Henry Cavill liegt; 20.15 Uhr bei Pro 7)

1917 (Sam Mendes' cineastisch großartiger Erster Weltkriegs-Film mit George MacKay belegt in den IMDb Top 250 derzeit Rang 125; 20.15 Uhr bei RTL II)

Samstag, 17. Februar:

VOX, 20.15 Uhr: "Stillwater - Gegen jeden Verdacht" (2021)

Free-TV-Premiere des eher konventionell inszenierten, aber positiv rezensierten Thriller-Dramas von Tom McCarthy ("Spotlight") mit Matt Damon in der Hauptrolle des Bohrarbeiters Bill. Als dessen erwachsene und ihm entfremdete Tochter Alison (Abigail Breslin, "Little Miss Sunshine") in Marseille wegen Mordes an einer Freundin verurteilt wird, reist Bill nach Frankreich, um ihre Unschuld zu beweisen - allerdings machen es ihm seine Unkenntnis des französischen Rechtssystems wie auch der Sprache nicht unbedingt leichter. Hilfe erhält er von der Schauspielerin Virginie (Camille Cottin, TV-Serie "Call My Agent!").

One, 21.45 Uhr: "Come As You Are - Roadtrip ins Leben" (2019)

Free-TV-Premiere der hochgelobten, warmherzigen US-Indie-Tragikomödie von Richard Wong ("Der Einparker") über drei körperlich beeinträchtigte Freunde, die Sam (Gabourey Sidibe, "Precious") als Fahrerin anheuern, um sie in ein Bordell in Montreal zu bringen.

3sat, 23.15 Uhr: "The Painted Bird" (2019)

Free-TV-Premiere des vielfach ausgezeichneten und für einen Europäischen Filmpreis nominierten tschechischen Schwarzweiß-Kriegsdramas, das in gut zweieinhalb Stunden von dem jüdischen Jungen Joska erzählt, der nach dem Tod seiner Tante versucht, während des Zweiten Weltkrieges in Osteuropa zu überleben. Zwar findet er immer wieder vorübergehend Zuflucht, doch hält das nie lange an, weshalb er viel auf Reisen ist und dabei auf diverse Personen (verkörpert u.a. von Udo Kier, Harvey Keitel, Stellan Skarsgård und dem letztes Jahr tödlich verunglückten Julian Sands) trifft - manche davon wohlwollend gesinnt, viele andere weniger ...

Außerdem:

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (der leider deutlich schwächere zweite Teil der phantasievollen "Harry Potter"-Prequel-Reihe mit Eddie Redmayne, Katherine Waterston, Jude Law und letztmals Johnny Depp, der im dritten Teil durch Mads Mikkelsen ersetzt wurde; 20.15 Uhr bei SAT. 1)

Greatest Showman (das sehr erfolgreiche, OSCAR-nominierte Musical-Biopic über den Zirkusgründer P. T. Barnum ist zwar recht oberflächlich geraten, unterhält aber mit großartigen Schauwerten und den tollen Hauptdarstellern Hugh Jackman und Michelle Williams gut; 22.55 Uhr bei SAT. 1)

Der große Crash - Margin Call (spekulatives, aber unterhaltsames und mit Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Stanley Tucci und Demi Moore hochklassig besetztes Kammerspiel über den Beginn der weltweiten Finanzkrise durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers; 23.35 Uhr im RBB)

Jungle (wenig einfallsreiches Survival-Drama nach wahren Geschehnissen, das vor allem von der starken Leistung von Hauptdarsteller Daniel Radcliffe lebt; 1.00 Uhr im ZDF)

Sonntag, 18. Februar:

Tele 5, 22.35 Uhr: "The Wicker Man" (1973)

Sehr späte Free-TV-Premiere des kultigen und äußerst atmosphärischen britischen Gruselklassikers von Robin Hardy, in dem der zutiefst gläubige Polizist Neil (Edward Woodward, "Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte") auf der Suche nach einem verschwundenen Mädchen auf einer abgelegenen kleinen Insel vor der schottischen Küste landet. Dort wird er zwar freundlich empfangen, ist allerdings zunehmend irritiert von den offensichtlich heidnischen Gebräuchen, die in der dortigen Gemeinschaft gepflegt werden ... Sir Christopher Lee spielt den exzentrischen Lord Summerisle, zudem gehören mit Bond-Girl Britt Ekland ("Der Mann mit dem goldenen Colt") und der horror-erfahrenen Ingrid Pitt ("Gruft der Vampire") zwei weitere bekannte Namen des europäischen Kinos zur Besetzung.

Außerdem:

Godzilla (Gareth Edwards' Monster-Reboot mit Aaron Taylor-Johnson und Elizabeth Olsen hat zwar in den von Menschen getragenen Passagen seine Mängel, die Kreaturen-Sequenzen sind aber über jeden Zweifel erhaben; 22.35 Uhr bei SAT. 1)

Underwater - Es ist erwacht (solider Unterwasser-Horrorfilm mit leichten Lovecraft-Anleihen und einer überzeugenden Hauptdarstellerin Kristen Stewart; 0.30 Uhr bei RTL)

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