Regie: Adam Wingard, Drehbuch: Terry Rossio, Simon Barrett und Jeremy
Slater, Musik: Antonio Di Iorio und Tom Holkenborg
Darsteller:
Rebecca Hall, Dan Stevens, Brian Tyree Henry, Kaylee Hottle, Alex
Ferns, Fala Chen, Rachel House
IMDb:
6,0; Rotten Tomatoes: 54%; weltweites Einspielergebnis: $572,1 Mio.
FSK:
12, Dauer: 115 Minuten.
Während
Kong in der Hohlerde seit drei Jahren auf der bislang vergeblichen
Suche nach Artgenossen ist, räumt auf der Erde weiterhin Godzilla
mit gelegentlichen Titanen-Bedrohungen auf (wobei er natürlich oft ziemlich viel Zerstörung hinterläßt und der Umgang mit ihm
deshalb nicht unumstritten ist). Für Spannung sorgt dann aber ein
rätselhaftes Signal aus einem unerforschten Bereich der Hohlerde –
denn es scheint Godzilla dazu anzuspornen, sich mit nuklearer Energie
vollzupumpen, offensichtlich als Vorbereitung auf ein großes
Gefecht. Als gleichzeitig der Kontakt zu einem Außenposten in der
Hohlerde abreißt, macht sich Kong-Expertin Dr. Ilene Andrews
(Rebecca Hall, "Iron Man 3") mit dem Titanen-Tierarzt Trapper (Dan Stevens, "Die Schöne und das Biest"), dem
Podcaster Bernie Hayes (Brian Tyree Henry, "Bullet Train"), dem Piloten Mikael (Alex
Ferns, "The Batman") und ihrer Adoptivtochter Jia (Kaylee Hottle) – die als
letzte Überlebende des Iwi-Stammes eine mentale Verbindung zu Kong
hat – auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen. Derweil wird Kong
endlich fündig und stößt auf gleich einen ganzen Stamm weiterer
Riesenaffen – der aber dummerweise vom tyrannischen Skar King
angeführt wird, welcher schon lange nach einem Weg auf die Erdoberfläche
sucht ...Kritik:
(Viele)
Kinogänger lieben große Monster auf Zerstörungstour. Anders läßt
sich der Erfolg von Legendarys MonsterVerse rund um die Godzilla- und
King Kong-Filme kaum erklären. Denn die Qualität der inzwischen
fünf Filme (plus zwei TV-Serien) ist überwiegend mittelmäßig, was
dem Zuschauerinteresse aber kaum bis gar nicht zu schaden scheint.
Das weltweite Einspielergebnis reicht von $370 Mio. ("Godzilla
II") bis hin zu $570 Mio., die das zweite Kreaturen-Crossover
"Godzilla x Kong: The New Empire" knapp überschritten hat.
Zwar sind die Filme damit angesichts exorbitanter Budgets von jeweils
bis zu $200 Mio. keine riesigen kommerziellen Erfolge, es
reicht aber offensichtlich locker aus, um die Reihe am laufen zu
halten. Und dass der aktuellste Teil das bisher beste Ergebnis
erzielt hat (wenn auch nur hauchdünn vor "Kong: Skull Island",
der inflationsbereinigt weiterhin in Front liegt), ist sicher nicht
das schlechteste Zeiten. Schön ist, dass der Erfolg des wie bereits
der direkte Vorgänger "Godzilla vs. Kong" von Adam Wingard
("The Guest") inszenierten "The New Empire"
verdient ist, denn es handelt sich hierbei für mich um den
zweitbesten Teil der Reihe nach Gareth Edwards' "Godzilla".
Das sehen die Kritiker zugegebenermaßen nicht unbedingt so, aber mir
liefert Wingard ziemlich genau das, was ich von einem Kaiju-Film
erwarte: Spektakuläre Monsteraction in exotischem Setting und mit
sympathischen menschlichen Nebenfiguren.
Am
exotischen Setting mangelte es bei den vorherigen Filmen etwas,
gerade bei "Godzilla vs. Kong" war es ärgerlich, dass zwar
endlich die Hohlerde eingeführt, dann aber kaum genutzt wurde. Diesen
Fehler bügelt "The New Empire" mehr als aus, denn nun ist
die Hohlerde der Hauptschauplatz der Geschichte und sorgt für viel
Atmosphäre – auch wenn man zweifellos noch mehr aus dem
Hohlerde-Potential herausholen könnte, gerade in Sachen Abwechslung
(aber dafür ist ja noch in kommenden Filmen Zeit). Doch auch so
macht es Spaß, zunächst mit Kong und später dann mit dem
menschlichen Team diese schön gestaltete und von Tom Holkenborg ("Mad Max: Fury Road") und dem relativen Newcomer Antonio Di Iorio musikalisch stimmungsvoll unterlegte unterirdische Welt mit
ihren gefährlichen Kreaturen zu erkunden. Zwar kann man, wenn man
genau hinschaut, durchaus erkennen, dass die Hintergrund-Kreaturen
nicht ganz so perfekt und natürlich aussehen wie Kong oder Godzilla,
dennoch befindet sich die Qualität der Spezialeffekte insgesamt auf
dem gewohnt hohen MonsterVerse-Niveau. Das kommt erwartungsgemäß
besonders bei den zahlreichen Kämpfen zur Geltung, die nach meinem
Empfinden diesmal unterhaltsamer choreographiert sind als in den
beiden Vorgängern und deshalb viel mehr Laune machen (vor allem ein
Schlag von Kong aus dessen Perspektive ist sehr effektiv und dürfte
in 3D besonders gut wirken). Vielleicht liegt das auch daran, dass
diesmal Kong eine erheblich größere Rolle spielt und Godzilla eher
in der zweiten Reihe bleibt – Kongs Nahkämpfe gegen häufig eine
Vielzahl an kleineren Gegnern dürften einfacher unterhaltsam zu
gestalten sein als Godzillas vergleichsweise monotone Giganten-Kämpfe
gegen andere Kaijus.
Ein
Problem bei Monsterfilmen dieser Art ist es bekanntlich stets, die
menschlichen Charaktere sinnvoll einzubinden. Das gelang im
MonsterVerse mal besser, mal schlechter, doch in "The New
Empire" gibt es nicht viel Grund zum Klagen. Gerade der Verschwörungstheoretiker Bernie und der charismatische
Monster-Tierarzt Trapper erweisen sich als erstaunlich gut
harmonierendes Duo, das man sich auch in einer Buddy-Komödie
vorstellten könnte. Rebecca Hall und ihre Filmtochter Kayle
Hottle kommen wie bereits in "Godzilla vs. Kong" ebenfalls sympathisch rüber und auf einen menschlichen Klischee-Bösewicht
wird diesmal dankenswerterweise komplett verzichtet. Zugegeben, so
richtig viel zu tun haben die Menschen alles in allem trotzdem nicht,
aber zumindest stören sie nicht und bereichern den Film hin und
wieder sogar – sehr viel mehr kann man in diesem Genre wohl nicht
erwarten. Insgesamt macht "Godzilla x Kong: The New Empire"
somit in erster Linie Spaß, auch wenn die Handlung einmal mehr kaum
der Rede wert ist. Mal sehen, was den Autoren für den nächsten Teil
"Godzilla x Kong: Supernova" (in dem von der menschlichen
Besetzung wohl nur Dan Stevens zurückkehrt) noch so einfällt ...
Fazit:
"Godzilla x Kong: The New Empire" ist ein typischer
Monsterfilm, der aber trotz dünner Story dank des exotischen neuen
Schauplatzes und einer sympathischen Besetzung mehr Spaß macht als
die beiden direkten Vorgänger.
Wertung:
7,5 Punkte.
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