Donnerstag, 7. März 2024

KINOVORSCHAU MÄRZ 2024

Auch im März sieht man die Auswirkungen der letztjährigen Hollywood-Streiks, denn das quantitative Angebot ist doch merklich geringer als gewohnt. Mit "Kung Fu Panda 4" und dem neuen "Ghostbusters"-Abenteuer gibt es aber zumindest zwei Blockbuster-Kandidaten aus Hollywood, dazu mit dem "Fack ju Göhte"-Spin-Off "Chantal im Märchenland" einen deutschen. Für Abwechslung ist also durchaus gesorgt, zumal ja immer noch der Ende Februar enorm erfolgreich gestartete "Dune 2" viele Leinwände belegt.

7. März:
"Drive-Away Dolls":
Kürzlich gaben die für Meisterwerke wie "Fargo" oder "The Big Lebowski" bekannten Brüder Ethan und Joel Coen bekannt, erstmals seit 2018 ("The Ballad of Buster Scruggs") wieder gemeinsam einen Film zu drehen. In den letzten sechs Jahren hatten sie sich auf Solo-Projekte konzentriert, bei Joel war das die für drei OSCARs nominierte Shakespeare-Adaption "Macbeth", bei Ethan der Dokumentarfilm "Jerry Lee Lewis: Trouble in Mind". Nun läßt Ethan mit "Drive-Away Dolls" auch seinen ersten Solo-Spielfilm folgen, der bei den US-Kritikern allerdings "nur" solide abschnitt und an der Kinokasse leider ziemlich unterging. Margaret Qualley ("Once Upon a Time in … Hollywood") spielt die Hauptrolle der Jamie, die nach einem Beziehungsende neu anfangen will. Dafür macht sie sich mit ihrer Freundin Marian (Geraldine Viswanathan, "Bad Education") auf einen schrägen Roadtrip nach Florida, der von allerlei unvorhergesehenen Geschehnissen begleitet wird und sie schließlich ins Visier zweier wenig talentierter Gangster bringt. Als Jamies und Marians Polizisten-Freundin Sukie (Beanie Feldstein, "Booksmart") davon erfährt, macht sie sich auf den Weg, um zu helfen ...

"Wunderland – Vom Kindheitstraum zum Welterfolg":
Überraschend breit (in über 500 Kinos) wird diese Doku von Sabine Howe über das seit dem Jahr 2000 existierende Hamburger "Miniatur Wunderland" (mit der größten Modelleisenbahn der Welt) und seine Gründer Frederik und Gerrit Braun gestartet.

"Maria Montessori":
Léa Todorovs französisch-italienisches historisches Biopic erzählt die Geschichte der titelgebenden, von Jasmine Trinca ("Die Geschichte meiner Frau") verkörperten Ärztin und Reformpädagogin, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Rom die Bildung für behinderte Kinder revolutionierte. Leïla Bekhti ("Ein Becken voller Männer") spielt die bekannte Kurtisane Lili, die sich mit ihrer Tochter an Maria wendet und sich mit ihr anfreundet.

14. März:
"Kung Fu Panda 4" (3D):
Rein kommerziell betrachtet ist DreamWorks' Animationsfilm-Reihe "Kung Fu Panda" nicht gerade eine Erfolgsgeschichte: Erreichte das Original aus dem Jahr 2008 in Deutschland mit über 3,1 Millionen Kinogängern noch Blockbusterstatus, ging es mit Teil 2 (2011) auf knapp 1,9 Millionen Besucher runter und mit dem dritten Film (2016) gar auf weniger als 900.000. In den USA war der Absturz nicht gar so drastisch, aber es ging ebenfalls konstant bergab. Vermutlich dauerte es deshalb acht Jahre, bis der kampfstarke Pandabär Po (in der Originalfassung gesprochen von Jack Black, in der deutschen Synchronfassung von Hape Kerkeling) ein neues Abenteuer auf der Leinwand erleben darf. Diesmal soll der "Drachenkrieger" auf Anweisung seines Meisters (Dustin Hoffman) einen Nachfolger für sich auswählen und selbst zum spirituellen Führer aufsteigen – worauf er eigentlich noch gar keine Lust hat. Dann taucht mit dem zaubermächtigen Chamäleon (Viola Davis) eine neue Antagonistin auf, die mit ihren Gestaltwandler-Fähigkeiten für viel Unruhe sorgt ...

"Imaginary":
Im Blumhouse-Horrorthriller von Jeff Wadlow ("Fantasy Island") muß Jessica (DeWanda Wise, "Jurassic World 3") feststellen, daß ihr geliebter Teddybär aus ihrer Kindheit keineswegs ein imaginärer Freund war, sondern eine übernatürliche Kreatur – die es nun auf Jessicas Stieftochter Alice abgesehen hat, als Jessica mit ihrer neuen Familie in ihr Elternhaus zieht ...

"Die Herrlichkeit des Lebens":
Das Regie- und Autorenduo Georg Maas und Judith Kaufmann ("Zwei Leben") hat Michael Kumpfmüllers gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2011 als Arthouse-Historiendrama verfilmt, das sich dem letzten Lebensjahr des berühmten, mit nur 40 Jahren verstorbenen Schriftstellers Franz Kafka widmet. Dieser wird verkörpert von Sabin Tambrea ("Ludwig II.") und verliebt sich 1923 an der Ostsee in die Tänzerin Dora Diamant (Henriette Confurius, "Narziss und Goldmund") – eine glückliche Beziehung, die aber durch Franz' angeschlagene Gesundheit belastet wird.

21. März:
"Ghostbusters – Frozen Empire" (3D):
Als Jason Reitman ("Juno") das Zepter seines verstorbenen Vaters und "Ghostbusters"-Regisseurs Ivan für ein neues Geisterjäger-Abenteuer übernahm, war die Vorfreude vieler Fans groß. Trotzdem und trotz guter Kritiken floppte "Ghostbusters: Legacy" in Deutschland im Herbst 2021 mit gerade einmal etwas über 320.000 Zuschauern – im Rest der Welt lief es besser, aber (auch wegen der Corona-Nachwehen) nicht richtig gut. Immerhin reichte es offensichtlich für eine direkte Fortsetzung, die nun mit dem Untertitel "Frozen Empire" in die Kinos kommt. Erneut tun sich die Tochter (Carrie Coon) und die beiden Enkelkinder (Finn Wolfhard und Mckenna Grace) des verstorbenen Dr. Egon Spengler mit den verbleibenden Alt-Ghostbusters (gespielt von Bill Murray, Dan Aykroyd und Ernie Hudson) zusammen, um New York und die ganze Welt vor einer bösen Macht zu bewahren, die eine zweite Eiszeit auslösen könnte … Auch Paul "Ant-Man" Rudd kehrt in seiner "Legacy"-Rolle als Mr. Gooberson zurück, neu in der Besetzung sind Kumail Nanjiani ("The Big Sick") und Patton Oswalt ("Odd Thomas").

"Dream Scenario":
Nicolas Cage erhielt eine Golden Globe-Nominierung für seine starke Leistung in Kristoffer Borglis ("Sick of Myself") hochgelobter Tragikomödie über den unscheinbaren Bio-Professor Paul Matthews (Cage), der aus unerfindlichen Gründen plötzlich in den Träumen zahlreicher Menschen auftaucht. Er hat Schwierigkeiten, mit dem ungewollten Ruhm umzugehen – erst Recht, als er zunehmend angefeindet wird, weil der zunächst meist teilnahmslose Traum-Paul immer gewalttätiger wird … In weiteren Rollen agieren Michael Cera ("Das ist das Ende") und Julianne Nicholson ("Black Mass").

"Oh la la – Wer ahnt denn sowas?":
In der französischen Komödie von Julien Hervé prallen die Lebenswelten der aristokratischen Familie Bouvier-Suavage und der bürgerlichen Familie Martin aufeinander, als Alice Bouvier-Sauvage (Chloé Coulloud) und François Martin (Julien Pestel) heiraten wollen. Als Überraschung für ihre von der Verbindung nur bedingt begeisterten Eltern haben Alice und François ihre DNA testen lassen, um mehr über die jeweilige Familiengeschichte zu lernen – doch die Ergebnisse fallen etwas anders aus als gedacht … Mit Christian Clavier ("Monsieur Claude und seine Töchter") und Sylvie Testud ("Jenseits der Stille").

"The Kill Room":
Recht wohlwollend rezensierte schwarzhumorige Komödie von Nicol Paone ("Friendsgiving"), in der durch einen Zufall der Mafia-Auftragskiller Reggie (Joe Manganiello, TV-Serie "True Blood") zu einer Sensation in der Kunstwelt wird. Mit Uma Thurman als erfindungsreicher Galeristin und Samuel L. Jackson als Reggies Mentor.

28. März:
"Chantal im Märchenland":
Sieben Jahre nach dem dritten und letzten Teil der deutschen Erfolgs-Komödienreihe "Fack ju Göhte" (mit 7,4, 7,7 und 6,1 Millionen Kinogängern erreichten alle Teile doppelten Blockbuster-Status) bringt deren Schöpfer Bora Dagtekin ein Spin-Off in die Lichtspielhäuser. In dessen Mittelpunkt steht die von Jella Haase ("Berlin Alexanderplatz") verkörperte Chantal, deren Influencer-Karriere in den sozialen Medien nicht so richtig gut läuft. Zufällig gelangen Chantal und ihre beste Freundin Zeynep (Gizem Emre) an einen magischen Spiegel, durch den sie in ein Märchenland transportiert werden – wo sie es u.a. mit feschen Prinzen, einem bösen König und jeder Menge Märchen-Klischees zu tun bekommen. Zur hochkarätigen Besetzung zählen auch Nora Tschirner (als Hexe), Jasmin Tabatabai, Alexandra Maria Lara, Frederick Lau und Nastassja Kinski, zudem wird Elyas M'Barek einen Gastauftritt als Chantals früherer Lehrer Zeki Müller absolvieren.

"Kleine schmutzige Briefe":
Basierend auf einer wahren Geschichte aus den 1920er Jahren erzählt die schwarzhumorige britische Krimikomödie von Thea Sharrock ("Ein ganzes halbes Jahr") von einem Küstenort, dessen beschauliches Kleinstadtleben ganz erheblich gestört wird, als plötzlich jede Menge Bewohner anonyme obszöne Briefe erhalten! Selbst Scotland Yard wird irgendwann eingeschaltet und als Hauptverdächtige gilt vor allem bei der strengen, gottesfürchtigen Edith (Olivia Colman, "The Favourite") die freigeistige junge Rose (Jessie Buckley, "Die Misswahl").

"One Life":
Sir Anthony Hopkins spielt die Hauptrolle in diesem sehr positiv rezensierten historischen Biopic des britischen TV-Regisseurs James Hawes (u.a. "Doctor Who", "Penny Dreadful", "Slow Horses"), der damit sein Kinodebüt feiert. Johnny Flynn ("Die Ausgrabung") agiert als junger Londoner Börsenmakler Nicholas Winton, der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Prag 669 überwiegend jüdische Kinder vor den Nazis rettete. Hopkins verkörpert Winton 50 Jahre später als Mann, der noch immer bereut, nicht mehr Kinder gerettet zu haben. Dann trifft er in einer TV-Sendung der BBC auf einige jener Kinder, die ihm ihr Leben zu verdanken haben … Mit dabei sind auch Helena Bonham Carter, Jonathan Pryce, Romola Garai und Lena Olin.

"Club Zero":
Im recht wohlwollend besprochenen Psychothriller der österreichischen "Little Joe"-Regisseurin Jessica Hausner spielt Mia Wasikowska ("Crimson Peak") die junge Lehrerin Miss Novak, die neu an einem Elite-Internat ist. Sie soll die Schüler primär zu einer bewußten Ernährung anleiten, nimmt das aber vielleicht etwas zu ernst – schon bald entwickelt sich ein regelrechter Fastenkult und die Eltern verlieren zunehmend ihren Einfluß auf ihre Kinder ...

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