Nachdem im Mai bereits "Doctor Strange 2" und "Top Gun: Maverick" sehr erfolgreich die Sommer-Blockbustersaison einläuteten, nimmt diese im Juni so richtig Fahrt auf und wartet fast wöchentlich mit mindestens einem neuen potentiellen Highlight auf:
2. Juni:
"Der schlimmste Mensch der Welt":
Daß eine norwegische romantische Komödie weltweit für Furore sorgt, kommt eher selten vor – hier ist aber genau das der Fall! Joachim Triers Finale seiner "Oslo-Trilogie" (nach "Auf Anfang" und "Oslo, 31. August") hat mit seinem ideenreichen Inszenierungsstil und seiner ungeschönten Ehrlichkeit nicht nur die Kritiker überall auf der Welt begeistert, sondern auch noch für einen nicht-englischsprachigen Film überraschende zwei OSCAR-Nominierungen (Internationaler Film und Originaldrehbuch) eingeheimst. Dabei ist die in 12 Kapitel (plus Prolog und Epilog) unterteilte Geschichte im Kern – gewollt – denkbar banal: Die Endzwanzigerin Julie (Renate Reinsve) ist mit dem 15 Jahre älteren Comiczeichner Aksel (Anders Danielsen Lie) liiert. Eigentlich läuft es gut, allerdings will Aksel seßhaft werden und eine Familie gründen, während sich die sprunghafte und entscheidungssscheue Buchhändlerin und Autorin – deren großes Vorbild die "Sex and the City"-Heldin und Kolumnistin Carrie Bradshaw ist – das noch gar nicht vorstellen kann. Dementsprechend verläßt Julie Aksel, als sie den ihr deutlich ähnlicheren Eivind (Herbert Nordrum) kennenlernt. Doch ist das die richtige Entscheidung?
"Glück auf einer Skala von 1 bis 10":
Die französische Tragikomödie von Bernard Campan und Alexandre Jollien erzählt von zwei auf den ersten Blick denkbar unterschiedlichen Männern (gespielt von Campan und Jollien selbst), die sich nach einem zufälligen Aufeinandertreffen mit einem Leichenwagen auf die Reise von Lausanne nach Südfrankreich machen und dabei nach und nach feststellen, daß sie sich doch ähnlicher sind als gedacht. In Frankreich wollten das immerhin knapp eine halbe Million Kinogänger sehen.
"The Outfit – Verbrechen nach Maß":
"Don't Look Up"-Bösewicht Mark Rylance glänzt in diesem historischen Oldschool-Thriller von Langfilm-Regiedebütant Graham Moore (OSCAR-prämierter Drehbuch-Autor von "The Imitation Game") als britischer Schneider Leonard Burling, der nach einem privaten Schicksalsschlag nach Chicago zog und dort eine Schneiderei eröffnete. Deren beste Kunden sind die Mitglieder einer skrupellosen irischen Gangster-Familie – doch eines Tages tauchen zwei Killer (Dylan O'Brien und Johnny Flynn) bei Leonard auf und ziehen ihn tief in die kriminellen Machenschaften seiner Kunden hinein, die er bislang stets ignorierte … Kritiker bemängeln zwar die etwas zu altmodische und überraschungsarme Machart des Thrillers, loben aber die handwerklich gute Inszenierung und vor allem die schauspielerische Leistung von Mark Rylance.
"Der kleine Nick auf Schatzsuche":
"Der kleine Nick" von "Asterix und Obelix"-Co-Schöpfer René Goscinny und Jean-Jacques Sempé ist seit Jahrzehnten eine der beliebtesten Kinderbuchreihen in Frankreich – und wird dementsprechend häufig verfilmt. Nachdem zuletzt Laurent Tirard mit "Der kleine Nick" (2009) und "Der kleine Nick macht Ferien" (2014) zwei Abenteuer der jungen Titelfigur schildern durfte, ist nun der erfahrene Drehbuch-Autor Julien Rappeneau ("Largo Winch") an der Reihe, für den es die dritte Regiearbeit ist. Die heile Welt von Nick (Ilan Debrabant) und seinen Freunden wird jäh gestört, als Nicks Vater befördert wird und deshalb mit seiner Familie nach Südfrankreich umziehen muß. Gemeinsam mit seinen Freunden macht sich Nick deshalb auf die Suche nach einem Schatz, der – so seine Hoffnung – den Umzug noch verhindern könnte.
"Erwartung – Der Marco Effekt":
Nach vier Filmen, in denen der Däne Nicolaj Lie Kaas den Polizeikommissar Carl Mørck aus den Bestseller-Romanen von Jussi Adler-Olsen spielte, gibt es nun einen Neuanfang. Unter der Regie von Martin Zandvliet ("Unter dem Sand") übernimmt der dänische Schauspielveteran Ulrich Thomsen ("Der letzte Tempelritter") die ikonische Rolle und bekommt es mit seinem Kollegen Assad (Zaki Youssef) vom Sonderdezernat Q mit einem alten Fall zu tun. Denn der 14-jährige Marco (Lobus Olàh) wird von der Polizei mit dem Reisepass des seit Jahren verschwundenen mutmaßlichen Schwerverbrechers William Stark aufgegriffen. Angesichts dieser neuen Entwicklung übernehmen Mørck und Assad die Ermittlungen und kommen einer großen Verschwörung auf die Spur.
8./9. Juni:
"Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter" (3D):
Das große Finale der "Jurassic World"-Trilogie wird wie der sehr gelungene Auftakt von Colin Trevorrow inszeniert, was angesichts des schwachen Mittelteils "Das gefallene Königreich" von Juan Antonio Bayona Hoffnung macht, daß es qualitativ wieder bergauf geht. Auf jeden Fall dürfte es ein ebenso spektakuläres wie nostalgisches Dino-Abenteuervergnügen werden, denn diesmal treffen Chris Pratt und Bryce Dallas Howard als Helden der neuen Trilogie auf die originalen "Jurassic Park"-Heroen Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum (der ja bereits in "Das gefallene Königreich" einen Gastauftritt absolvierte, allerdings ohne dabei auf die "neuen" Helden zu treffen). Zur Handlung sind nicht viele Einzelheiten bekannt, aber nach dem Ende von "Das gefallene Königreich" ist klar: Die Dinosaurier sind los! Und zwar nicht auf irgendeiner abgelegenen Insel, sondern auf dem Festland, wo sie sich in den vier Jahren seit ihrer Flucht breitgemacht haben. Bei den Pflanzenfressern funktioniert das auch ganz gut, aber die Fleischfresser sind logischerweise weiterhin eine Gefahr für die Menschheit – weshalb Owen Grady (Pratt), Claire Dearing (Howard), Dr. Alan Grant (Neill), Dr. Ellie Sattler (Dern) und Dr. Ian Malcolm (Goldblum) zusammenarbeiten müssen, um eine Lösung zu finden ...
"Risiken und Nebenwirkungen":
In der österreichischen Tragikomödie von Michael Kreihsl ("Die Wunderübung") erfährt die Pilateslehrerin Kathrin (Inka Friedrich), daß sie dringend eine neue Niere braucht. Ihr Gatte Arnold (Samuel Finzi) käme dafür in Frage, allerdings zögert er, weil er gerade beruflich sehr eingespannt ist – was Kathrin naheliegenderweise nicht so toll findet. Die Lösung scheint gefunden, als ihr bester Freund Götz (Thomas Mraz) sich als Spender anbietet – aber darüber ist wiederum dessen Frau (Pia Hierzegger) nicht glücklich … Nach dem Theaterstück "Die Niere" von Stefan Vögel.
"Belle":
Der hochgelobte, in den USA für fünf Annie Awards nominierte japanische Animationsfilm von Mamoru Hosoda ("Das Mädchen, das durch die Zeit sprang") erzählt von der schüchternen 17-jährigen Schülerin Suzu, die mit ihrem Vater in den Bergen lebt und sich seit dem Tod der Mutter noch stärker zurückgezogen hat. Als ihre Freundin Hiro sie davon überzeugt, die populäre virtuelle Welt "U" zu besuchen, blüht Suzu in der Rolle der erfolgreichen Sängerin Belle auf – doch eines Tages stört ein mysteriöses Biest ihr Konzert ...
"Sundown – Geheimnisse in Acapulco":
Das positiv rezensierte französisch-mexikanische Drama von Michel Franco ("New Order") dreht sich um Neil (Tim Roth) und seine Schwester Alice (Charlotte Gainsbourg), die gemeinsam mit Alices erwachsenen Kindern Urlaub in Mexiko machen. Als es in der Heimat einen Todesfall in der Familie gibt, ist der Urlaub natürlich zu Ende – lediglich Neil bleibt unter einem Vorwand in Mexiko und bringt damit das Familiengefüge ins Wanken.
"France":
Im neuen Film des für seinen schrägen Humor und seine noch schrägeren Ideen bekannten französischen Filmemachers Bruno Dumont (TV-Serie "Kindkind", Rockmusical "Jeannette – Die Kindheit der Jeanne d'Arc") spielt Léa Seydoux die populäre Kriegsberichterstatterin France de Meurs, deren ebenso erfolgreiches wie stressiges Leben aus dem Rhythmus kommt, als sie einen Rollstuhlfahrer anfährt. Um sich zu fangen, beschließt sie, sich komplett neu zu erfinden. Seydoux erhielt für die Hauptrolle in der scharfen Mediensatire eine César-Nominierung.
16. Juni:
"Lightyear" (3D):
Pixars größtes Aushängeschild – speziell auf dem heimischen amerikanischen Markt – war und ist im Grunde genommen von Anfang an die "Toy Story"-Reihe, die seit 1995 vier enorm erfolgreiche, von der Kritik gefeierte und mit insgesamt vier OSCARs ausgezeichnete Teile hervorgebracht hat. Ob es irgendwann ein "Toy Story 5" (mit dem gleichen Team und den gleichen Sprechern) geben wird, ist offen – dafür gibt es mit "Lightyear" aber ein Prequel. Regie führt erstmals Angus MacLane, der als Animator am zweiten und dritten "Toy Story" beteiligt war und nun (gemeinsam mit "Onward"-Koautor Jason Headley) auch das Drehbuch beisteuert. Das handelt nicht von der Actionfigur Buzz Lightyear selbst, sondern von deren (fiktiver) Inspiration, einem gleichnamigen Astronauten (gesprochen von Chris "Captain America" Evans), der gegen den bösen außerirdischen Imperator Zurg (James Brolin) antreten muß, um das Universum zu retten.
"Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt":
Die Sketch-Comedy-Serie "Sketch History" wurde von 2015 bis 2019 beim ZDF gerne als Vertretung der "heute-show" in der Sommer- oder Weihnachtspause eingesetzt und erzielte dabei durchaus solide Quoten, ohne allerdings bei Kritikern oder Publikum je auch nur annähernd für Begeisterungsstürme zu sorgen. Selbst die starke Besetzung mit Bastian Pastewka als Sprecher (und in ein paar Gastrollen), "Switch Reloaded"-Veteran Max Giermann, Matthias Matschke, Alexander Schubert, Judith Richter, Valerie Niehaus und Antoine Monot Jr. konnte nicht viel daran ändern, daß die historischen Sketche über Hitler, Jesus, da Vinci, van Beethoven, Honecker oder Maria Stuart zumeist eher milde amüsant vor sich hinplätscherten. Insofern hätte nach dem Aus im Jahr 2019 wohl niemand unbedingt mit einem Comeback gerechnet – geschweige denn damit, daß dieses Comeback sogar im Kino stattfinden würde! Doch genau das geschieht mit "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt", wobei die Stammbesetzung noch um einige prominente Namen wie Christoph Maria Herbst erweitert wird. Mal sehen, ob man sich ein wenig von Mel Brooks' "Die verrückte Geschichte der Welt" hat inspirieren lassen ...
"Massive Talent":
Nachdem OSCAR-Preisträger Nicolas Cage in den 2010er Jahren in erster Linie dadurch auf sich aufmerksam machte, daß er wie am Fließband Filme abdrehte, von denen die meisten leider bestenfalls solides Mittelmaß waren, hat er es in den letzten Jahren doch geschafft, sich mit einer deutlich zielsichereren Filmauswahl vor allem im Independent-Bereich wieder ins Blickfeld von Fans und Kritikern zu spielen. "Mandy", "Die Farbe aus dem All", "Prisoners of the Ghostland" oder der hochgelobte "Pig" – den Cage selbst als einen seiner drei besten Film benennt (neben "Leaving Las Vegas" und Scorseses "Bringing Out the Dead") – waren zwar keine kommerziellen Hits, sie haben Cage aber viel Lob und Respekt eingebracht. Diesen Lauf setzt er mit der Meta-Actionkomödie "Massive Talent" des weitgehend unbekannten Tom Gormican (es ist seine zweite Regiearbeit nach der Komödie "Für immer Single?" aus dem Jahr 2014) fort, in der er eine mehr oder weniger fiktive Version seiner selbst spielt und bereits als Kandidat für eine OSCAR-Nominierung gehandelt wird. Der Nicolas Cage aus "Massive Talent" war einst ein Hollywood-Superstar, dessen Ruhm aber längst verblaßt ist. Zwar könnte ihm mit einem neuen Projekt ein Comeback glücken, jedoch ist er tief verschuldet und nimmt daher vorher noch das Angebot des Milliardärs Gutierrez (Pedro "The Mandalorian" Pascal) an, für eine Million US-Dollar auf dessen Geburtstagsparty aufzutreten. Was Cage nicht weiß: Gutierrez ist ein großer Waffenhändler, weshalb sich die CIA bei ihm meldet und ihn auffordert, bei der Party nach wichtigen Informationen zu suchen. Dummerweise stellt sich heraus, daß Gutierrez auch Cages Ex-Frau (Sharon Horgan) und seine entfremdete Tochter (Lily Sheen) eingeladen hat ...
"A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe":
Nachdem die hauptberufliche Schauspielerin Nicolette Krebitz ("Bandits") mit ihrer letzten Regiearbeit "Wild" aus dem Jahr 2016 einige Preise abstauben konnte, versucht sie sich nun an einer von ihr selbst verfaßten romantischen Abenteuerkomödie mit französischen Anklängen, die von Kritikern mit den Filmen der Nouvelle Vague sowie dem schrulligen Klassiker "Die fabelhafte Welt der Amélie" verglichen wird und ähnlich unkonventionell zu sein scheint wie "Wild". Sophie Rois ("Drei") spielt die unter Geldnot leidende 60-jährige Sprachlehrerin Hanna, die in ihrem neuen Schüler, dem 17-jährigen Waisenkind Adrian (Milan Herms), jenen Taschendieb erkennt, der sie erst kürzlich bestohlen hat. Dennoch unterrichtet sie Adrian und nimmt den jugendlichen Straftäter ernst, was dieser absolut nicht gewohnt ist – und deshalb beginnt, sich in die deutlich ältere Hanna zu verlieben. Dieser ergeht es ähnlich und so beschließen sie, gemeinsam Reißaus zu nehmen und nach Frankreich zu fliehen. Doch auch in Frankreich braucht man Geld, um ein halbwegs sorgloses Leben zu führen ...
23. Juni:
"Elvis":
Der Australier Baz Luhrmann ist nicht gerade ein Vielfilmer. In den 30 Jahren seit seinem Debüt "Strictly Ballroom" hat er gerade einmal fünf Kinofilme gedreht – die aber allesamt mindestens sehenswert waren, allen voran das Musical-Meisterwerk "Moulin Rouge!". Umso gespannter darf man auf seinen sechsten Langfilm sein, in dem wieder Musik eine große Rolle spielt – denn es handelt sich um ein Elvis Presley-Biopic. Es ist natürlich nicht das erste Mal, daß das Leben des King of Rock 'n' Roll verfilmt wird, gerade im TV-Bereich gibt es zwei gelungene Produktionen aus den Jahren 1979 und 2005, in denen Kurt Russell respektive Jonathan Rhys Meyers die begehrte Rolle übernahmen. Luhrmanns Film ist aber tatsächlich das erste ernsthafte Kino-Biopic, in dem Jungstar Austin Butler ("The Dead Don't Die", TV-Serie "Shannara") die Titelrolle spielt. Die zweite Hauptrolle als Elvis' Manager und Mentor Colonel Tom Parker ging an keinen Geringeren als Tom Hanks. Seine Premiere feiert "Elvis" diese Woche in Cannes, doch Elvis' Enkelin, die Schauspielerin Riley Keough ("Mad Max: Fury Road"), hat bereits verraten, daß der fertige Film sie, ihre Mutter Lisa Marie und ihre Großmutter Priscilla zu Tränen gerührt hat ...
"The Black Phone – Sprich nie mit Fremden":
Regisseur Scott Derrickson ("Doctor Strange") hat bereits in seinem Horrorhit "Sinister" aus dem Jahr 2012 mit Ethan Hawke als Hauptdarsteller zusammengearbeitet, zehn Jahre später tun sie sich erneut zusammen. Hawke agiert in dem 1978 in einer Kleinstadt in Colorado spielenden Mystery-Horrorthriller als maskierter Serienkiller namens "The Grabber", der sich mit dem 13-jährigen Finney (Mason Thames) bereits sein sechstes Opfer geholt und diesen in einem schalldichten Keller untergebracht hat. Eigentlich hat Finney keine Chance, zu entkommen – wäre da nicht dieses Telefon, das trotz durchschnittenen Kabels immer wieder klingelt. Am Apparat: Scheinbar die Geister der fünf ersten Opfer des Grabbers, die Finney helfen und sich an ihrem Mörder rächen wollen … Erste US-Kritiken sind sehr positiv ausgefallen.
30. Juni:
"Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss" (3D):
Unfaßbare fast sieben Millionen Kinogänger alleine in Deutschland (damit Platz 4 in den deutschen Jahrescharts 2015), ein globales Einspielergebnis von über $1,1 Mrd. – das "Ich – Einfach unverbesserlich"-Spin-off "Minions" war definitiv ein Megahit, der sogar seine Mutterreihe locker in den Schatten stellte. Bleibt die Frage: Warum dauerte es sieben Jahre bis zu einer Fortsetzung? Nunja, nach "Minions" gab es 2017 erst noch "Ich – Einfach unverbesserlich 3" und dann wurde die Produktion von "Minions 2" durch die Corona-Pandemie um ganze zwei Jahre verzögert – und schon sind sieben Jahre vergangen … Jetzt können sich die zahllosen Fans der putzigen gelben Bürschchen mit jeder Menge Unsinn im Kopf endlich auf neue Abenteuer freuen. Nachdem der Vorgänger sich auf die Herkunft der Minions und ihre Erlebnisse durch die Jahrhunderte auf der Suche nach einem würdigen Meister konzentrierte, zeigt die Fortsetzung, wie sich ihre Bindung zu "Ich – Einfach unverbesserlich"-Antiheld Gru entwickelt. Der Film spielt in den 1970er Jahren und Gru (im Original wiederum gesprochen von Steve Carrell) ist ein 12-jähriger Möchtegern-Superschurke, der sich den berühmten "Vicious 6" anschließen möchte. Diese nehmen den Knaben verständlicherweise nicht ernst und schicken ihn heim, woraufhin Gru und die Minions den Vicious 6 ein mächtiges Artefakt stehlen – und fortan die Oberbösewichte auf den Fersen haben ...
"Der beste Film aller Zeiten":
Fehlenden Ehrgeiz oder einen Mangel an Selbstbewußtsein kann man einem Film mit diesem Titel wohl kaum vorwerfen – auch wenn der letzten Endes beinahe zwangsläufig Etikettenschwindel sein muß. Das ist allerdings dem deutschen Verleih geschuldet, denn der Originaltitel dieser sehr wohl positiv rezensierten spanischen Mediensatire des Regie- und Drehbuch-Duos Gastón Duprat und Mariano Cohn ("Der Nobelpreisträger") lautet schlicht "Competencia oficial", also "offizieller Wettbewerb" – denn an genau einem solchen offiziellen Wettbewerb eines der großen Filmfestivals (Cannes, Venedig, Berlin) soll der neue Film der eigenwilligen Regisseurin Lola Cuevas (Penélope Cruz) teilnehmen und ihn idealerweise natürlich gewinnen. Dabei handelt es sich bei ihrem Film um ein Geburtstagsgeschenk des Multi-Milliardärs Humberto Suárez (José Luis Gómez) an sich selbst zum 80. Geburtstag, das ihn als Produzent des besten Films aller Zeiten nach einer mit dem Pulitzer-Preis prämierten Romanvorlage in der Filmgeschichte verewigen soll. Neben der Regisseurin Lola heuert er dafür für die Hauptrollen den Hollywoodstar Felix (Antonio Banderas) und die Theaterikone Ivan (Oscar Martínez) an. Doch während das hochkarätige Personal theoretisch auf hohe Qualität hoffen läßt, prallen in der Praxis der Produktion gänzlich unterschiedliche Ansichten und sehr große Egos aufeinander ...
"Wie im echten Leben":
In Emmanuel Carrères (TV-Serie "The Returned") wohlwollend besprochenem Drama spielt Juliette Binoche die erfolgreiche Schriftstellerin Marianne, deren neues Buch von der Arbeiterschicht und ihren Problemen handeln soll. Zur Recherche reist sie nach Caen und bewirbt sich im dortigen Jobcenter als arbeitslose und geschiedene Frau um einen Job. Sie bekommt eine Stelle als Putzfrau und freundet sich mit einigen Kolleginnen an. Zwar lernt sie durch ihre "Undercover-Mission" viel für ihren Roman, allerdings plagt sie auch zunehmend ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre finanziellen Nöte im Gegensatz zu den anderen Putzfrauen nur vortäuscht.
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