Pfingstmontag, 24. Mai:
Arte, 20.15 Uhr: "Kagemusha - Der Schatten des Kriegers" (1980)
Akira Kurosawas vorletzter Samurai-Film (1985 folgte noch "Ran") gewann die Goldene Palme beim Festival von Cannes und wurde für zwei OSCARs nominiert - was eigentlich noch viel zu wenig ist für dieses phantastische Epos voller beeindruckender Bild- und Klangkompositionen (man achte auf die Flaggen in der Schlacht). Im Mittelpunkt steht ein alternder Taschendieb im 16. Jahrhundert, der eigentlich hingerichtet werden soll, aber aus einem sehr speziellen Grund von Fürst Shingen (Tatsuya Nakadai, "Barfuß durch die Hölle") verschont wird: Er sieht ihm zum Verwechseln ähnlich! Als der Fürst, der sich mit seinem Clan inmitten einer erbitterten Blutfehde befindet, getötet wird, wird kurzerhand der begnadigte Dieb an seine Stelle gesetzt - und er macht seine Sache so gut, daß zunächst weder die eigenen Samurai noch die Gegner den Austausch bemerken, selbst Shingens Verwandte werden getäuscht ...
Pro 7, 20.15 Uhr: "Aquaman" (2018)
Free-TV-Premiere des actionreichen und sehr unterhaltsamen DC-Superheldenabenteuers von James Wan, in dem Arthur "Aquaman" Curry (Jason Momoa) nach langer Zeit mit seiner halb-atlantischen Herkunft konfrontiert wird, als Prinzessin Mera (Amber Heard) ihn auffordert, sein Recht auf den Thron von Atlantis zu beanspruchen. Auf diesem sitzt nämlich Arthurs jüngerer Halbbrunder Orm (Patrick Wilson), der drauf und dran ist, einen Krieg der Unterwasser-Reiche gegen die Menschheit anzuzetteln. Die Dreharbeiten zur Fortsetzung sollen diesen Sommer starten.
SAT. 1, 20.15 Uhr: "Der Vorname" (2018)
Free-TV-Premiere von Sönke Wortmanns stargespickter Komödie, die mit knapp 1,2 Millionen Kinobesuchern zwar nicht ganz so erfolgreich war wie das französischen Original aus dem Jahr 2012 (das in seiner Heimat auf 3,3 Millionen Zuschauer kam), aber trotzdem ein schöner Erfolg. Christoph Maria Herbst und Caroline Peters spielen das Ehepaar Stephan, das einige Freunde zum gemütlichen Abendessen einlädt. Dieses artet jedoch ziemlich aus, als Thomas (Florian David Fitz) und seine schwangere Freundin Anna (Janina Uhse) den Namen ihres ungeborenen Kindes preisgeben: Adolf! Die Namenswahl löst unter den anderen Gästen verständlicherweise ziemliches Entsetzen aus und sorgt für hitzige Diskussionen ... Aktuell wird übrigens eine Fortsetzung namens "Der Nachname" gedreht (wieder von Wortmann und mit der gleichen Besetzung), die 2022 in die Kinos kommen soll.
Außerdem:
Brothers Grimm (dramaturgisch enttäuschende, aber durchaus amüsante Fantasykomödie von Terry Gilliam, in der Heath Ledger und Matt Damon als die Gebrüder Grimm als Hexenjäger unterwegs sind; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Hellboy - Die goldene Armee (fantastische Fortsetzung, in der es der rothäutige Halbdämon und seine Gefährten mit Elfen-Prinz Nuada zu tun bekommen, der mit Hilfe der mechanischen "goldenen Armee" die Menschheit vernichten will; 23.25 Uhr bei ZDF Neo)
Dienstag, 25. Mai:
Kabel Eins, 20.15 Uhr: "Spanglish" (2004)
In der für einen Golden Globe (für die Musik von Hans Zimmer) nominierten Tragikomödie von OSCAR-Gewinner James L. Brooks ("Besser geht's nicht") kaspert Adam Sandler nicht so rum wie in den meisten seiner Komödien, sondern zeigt, daß er schauspielerisch weit mehr drauf hat - wobei die Kritiken zum Film insgesamt trotzdem recht mittelmäßig ausfielen. Paz Vega ("Lucía und der Sex") spielt Flor, welche mit ihrer 12-jährigen Tochter in der Hoffnung auf ein besseres Leben von Mexiko in die USA einwandert und in L.A. einen Job als Haushälterin beim bekannten Koch John Clasky (Sandler) antritt. Doch sie hat einige Anpassungsschwierigkeiten, und auch bei Clasky und seiner Frau Deborah (Téa Leoni) läuft nicht alles rund ...
Außerdem:
Der Tod ritt dienstags (günstig produzierter, aber toller Italo-Western mit Lee Van Cleef und Giuliano Gemma; 22.15 Uhr bei Servus TV)
Mittwoch, 26. Mai:
Tele 5, 20.15 Uhr: "The Keeping Hours" (2017)
Free-TV-Premiere des positiv besprochenen Mystery-Dramas von Karen Moncrieff ("Anklage: Mord") über Mark (Lee Pace) und Elizabeth (Carrie Coon), deren lange glückliche Beziehung nach dem Unfalltod ihres Sohnes Jacob zerbricht. Zehn Jahre später taucht plötzlich Jacobs Geist bei Mark auf und will seine Eltern wieder zusammenbringen ...
Arte, 23.05 Uhr: "Der Kanal" (1957)
Der beim Festival von Cannes mit dem Spezialpreis der Jury bedachte Anti-Kriegsklassiker von Andrzej Wajda ("Danton") spielt während des Warschauer Aufstands im Spätsommer 1944. Als das Scheitern des Aufstands absehbar ist, will der Kompanieführer Zadra (Wienczyslaw Glinski) mehrere Dutzend Überlebende - Soldaten wie auch Zivilisten - in Sicherheit bringen. Die einzige Möglichkeit dafür ist das Warschauer Kanalsystem, doch die Nazis sind ihnen dicht auf der Spur. Wajda inszenierte seinen Film quasi-dokumentarisch und orientierte sich dabei stark am italienischen Neorealismus.
Donnerstag, 27. Mai:
Arte, 23.35 Uhr: "Another Day of Life" (2018)
Free-TV-Premiere des mit dem Europäischen Filmpreis für den Besten Animationsfilm geehrten polnischen Animationsfilms, der auf dem autobiographischen Roman des Journalisten Ryszard Kapuscinski basiert. Als dieser 1975 als junger Idealist von der polnischen Presseagentur, für die er arbeitet, nach Angola geschickt wird, um über den dortigen Bürgerkrieg zu berichten, verändern ihn die Gräueltaten, die er vor Ort erlebt, für immer ...
Freitag, 28. Mai:
Pro7Maxx, 20.15 Uhr: "Patema Inverted" (2013)
Free-TV-Premiere des originellen japanischen Zeichentrickfilms, der eine leicht dystopische Geschichte im Orwell-Stil mit sympathischen, wenn auch etwas flachen Figuren erzählt, das Potential der Prämisse aber nicht wirklich ausschöpft.
Arte, 20.15 Uhr: "Ein Sommer zum Verlieben" (2020)
Free-TV-Premiere der u.a. bei der Berlinale prämierten französischen Komödie von Guillaume Brac ("Eine Welt ohne Frauen") über drei Männer, die sich auf eine 600 Kilometer lange Reise zu einem Campingplatz machen, um dort die Zufallsbekanntschaft zu überraschen, in die sich Félix (Éric Nantchouang) Hals über Kopf verliebt hat. Erwartungsgemäß läuft nur wenig wie geplant, auch nach der Ankunft am Ziel ...
Arte, 22.45 Uhr: "Daft Punk's Electroma" (2006)
Free-TV-Premiere des experimentellen Science Fiction-Films zu der Musik von Daft Punk, die auch die Hauptrollen von zwei Robotern spielen, die zu Menschen werden wollen. Die Kritiken sind recht positiv ausgefallen, aber es sollte wohl trotzdem in erster Linie ein Film für Fans der französischen Electro-Pioniere sein (die kürzlich ihre Auflösung verkündet haben).
Außerdem:
The First Avenger: Civil War (der dritte und letzte "Captain America"-Solofilm mit Chris Evans ist eigentlich ein "Avengers light", in dem eine politische Entscheidung für Spannungen unter den Superhelden sorgt; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Captain America (Chris Evans' erster Auftritt als patriotischer Superheld beginnt richtig stark und witzig, wird gegen Ende aber zunehmend generisch; 23.10 Uhr bei Pro 7)
Samstag, 29. Mai:
3sat, 23.15 Uhr: "Wild Tales - Jeder dreht mal durch!" (2014)
Damián Szifrons OSCAR-nominierter argentinischer Episodenfilm erzählt mit viel schwarzem Humor sechs Geschichten rund um das Thema "Rache" - und ist in den IMDb Top 250 aktuell auf Platz 183 notiert.
Außerdem:
Match Point (Woody Allens raffinierter London-Thriller mit Jonathan Rhys-Meyers und Scarlett Johansson; 20.15 Uhr bei Servus TV)
Sonntag, 30. Mai:
3sat, 16.40 Uhr: "Die Höllenfahrt der Poseidon" (1972)
Siehe meinen TV-Tip von Dezember 2018 zum Katastrophenfilmklassiker mit Gene Hackman, Shelley Winters und Ernest Borgnine.
Außerdem:
Kong: Skull Island (sehr teures B-Movie, welches das Aufeinandertreffen von Vietnamkriegs-Soldaten, King Kong und diversen Urzeitkreaturen ohne jeglichen Tiefgang, dafür aber mit viel überdrehter Action, starker Optik und namhafter Besetzung schildert; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Operation: Overlord (unausgewogenes, aber ziemlich spaßiges Horror-Kriegsfilm-B-Movie über US-Soldaten, die 1944 in Frankreich auf mit Zombie-Supersoldaten experimentierende Nazis treffen; 22.35 Uhr bei Pro 7)
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