Montag, 23. September 2019

TV-Tips für die Woche 39/2019

Montag, 23. September:
Arte, 21.45 Uhr: "Drei Farben: Rot" (1994)
Der Abschluß von Krzysztof Kieslowskis brillanter "Drei Farben"-Trilogie (und leider seine letzte Kinoarbeit) gilt vielen als sein bester Film überhaupt - und diese Meinung teile ich, tatsächlich zählt "Drei Farben: Rot" sogar zu den besten, einfühlsamsten, klügsten und bewegendsten Filmen, die ich je gesehen habe. Irène Jacob spielt das junge Model Valentine, das sich nach einem kleinen Unfall mit dem alten, zynischen früheren Richter Joseph (Jean-Louis Trintignant) anfreundet. Der verbringt seinen Ruhestand damit, seine Nachbarn auszuspionieren und deren Leben sogar unbemerkt zu beeinflussen ...

Arte, 0.45 Uhr: "Das Geld der anderen" (1978)
Christian de Chalonges mit zwei Césars prämiertes Drama nach einem Roman von Nancy Markham erzählt von dem Pariser Bank-Prokuristen Henri (Jean-Louis Trintignant), der in Folge eines Finanzskandals zum alleinigen Sündenbock gemacht und entlassen wird. Henri versucht, die Bank vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen ... Catherine Deneuve spielt Henris Frau, in weiteren Rollen sind Claude Brasseur und Michel Serrault zu sehen.

Dienstag, 24. September:
Disney Channel, 22.25 Uhr: "Down With Love - Zum Teufel mit der Liebe!" (2003)
Eine sehr witzige romantische Komödie mit Renée Zellweger und Ewan McGregor, die sich klar als Hommage an die beliebten Screwball-Comedys der 1960er Jahre mit Doris Day und Rock Hudson versteht.

Mittwoch, 25. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Western" (2017)
Free-TV-Premiere des mehrfach preisgekrönten und für zwei Deutsche Filmpreise nominierten Dramas von Valeska Griesebach über eine Gruppe deutscher Bauarbeiter, die in Bulgarien im Rahmen eines EU-Projekts ein Wasserkraftwerk bauen sollen. Die Bewohner des nahen Dorfes begegnen den Deutschen mit Skepsis, neben der Sprachbarriere ist für sie vor allem störend, daß sie kaum über das Projekt informiert wurden.

Arte, 22.10 Uhr: "Lippenbekenntnisse" (2001)
Inzwischen zählt Jacques Audiard dank gefeierter Filme wie "Ein Prophet" oder zuletzt seinem englischsprachigen Debüt mit dem Western "The Sisters Brothers" zu den renommiertesten französischen Regisseuren, doch seine Frühwerke sind außerhalb seiner Heimat noch immer recht unbekannt. Dabei gab es bereits für dieses Thriller-Drama - seine dritte Regiearbeit - drei Césars, darunter einen für die Hauptdarstellerin Emmanuelle Devos. Sie spielt die gehörlose Pariser Büroangestellte Carla, die ein sehr unscheinbares Leben führt. Als sie für ihre Arbeit den obdachlosen jungen Ex-Sträfling Paul (Vincent Cassel) als Aushilfe zugewiesen bekommt, bildet sich schnell eine ungewöhnliche Allianz zwischen diesen Außenseitern. Paul schuldet allerdings einem Gangster Geld und muß deshalb für ihn arbeiten, wobei ihm Carla mit ihren Lippenlese-Kenntnissen helfen soll ...

Außerdem:
Side Effects (Mix aus Pharmasatire und Hochglanz-Psychothriller von Steven Soderbergh, mit Rooney Mara, Catherine Zeta-Jones und Jude Law stark besetzt, aber ziemlich überkonstruiert; 23.10 Uhr bei ZDF Neo)

Donnerstag, 26. September:
Servus TV, 22.15 Uhr: "Zimt und Koriander" (2003)
Bei den Kritikern schnitt dieses griechische Familiendrama von Tassos Boulmetis - immerhin der griechische OSCAR-Kandidat des Jahres 2005 - eher mittelmäßig ab, doch das Publikum reagierte weit positiver. Im Mittelpunkt der mehrere Jahrzehnte umfassenden Geschichte steht der junge Grieche Fanis, ein angesehener Akademiker, der als Kind von seinem in Istanbul lebenden Großvater dessen Leidenschaft fürs Kochen übernommen hat.

WDR, 23.25 Uhr: "High-Rise" (2015)
Free-TV-Premiere von Ben Wheatleys polarisierender, satirischer Adaption des dystopischen Romans "Hochhaus" von J.G. Ballard über ein visionäres, aber nach gesellschaftlichen Stufen aufgeteiltes Hochhaus im London des Jahres 1975. Der Neurologe Robert (Tom Hiddleston) wohnt im "oberen Mittelfeld" des Hochhauses und gerät so in einen sich heftig zuspitzenden Klassenkampf zwischen (buchstäblich) oben und unten. Weitere Rollen spielen Jeremy Irons, Luke Evans und Sienna Miller.

Außerdem:
Guardians of the Galaxy (das erste, extrem unterhaltsame Weltraum-Abenteuer der seltsamen außerirdischen Marvel-Superhelden; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 27. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Im Juli" (2000)
Siehe meine Empfehlung von Mai 2018 für die grundsympathische Roadmovie-Liebeskomödie von Fatih Akin mit Christiane Paul und Moritz Bleibtreu.

BR, 22.55 Uhr: "Cowboy" (1958)
Der vergnügliche Western aus der Feder von Dalton Trumbo (dessen Name nicht genannt wird, da er damals wegen seines Widerstands gegen die McCarthy-Anhörungen auf der schwarzen Liste stand) erzählt von dem Chicagoer Hotelangestellten Frank (Jack Lemmon), der davon träumt, ein echter Cowboy zu werden. Als einer der Hotelgäste, der Viehtreiber Tom Reece (Glenn Ford), sich von Frank Geld leihen muß, macht ihm der zur Bedingung, ihn als Cowboy mitzunehmen. Tom willigt notgedrungen ein und Frank muß bald feststellen, daß das Cowboy-Leben nicht ganz so wildromantisch ist, wie er es sich vorgestellt hat ...

Samstag, 28. September:
Pro 7, 20.15 Uhr: "Battle of the Sexes" (2017)
Free-TV-Premiere der für zwei Golden Globes nominierten, stark besetzten Tenniskomödie über das "Duell der Geschlechter" im Jahr 1973 zwischen der damaligen Weltranglistenersten Billie Jean King (Emma Stone) und dem trotz seiner 55 Jahre als klarer Favorit gehandelten früheren Spitzenspieler Bobby Riggs (Steve Carell), das weltweit ein Publikum im hohen zweistelligen Millionenbereich fand. Im Rückblick gilt das Showmatch als ein Meilenstein hinsichtlich der öffentlichen Anerkennung der Leistungen weiblicher Sportler, was im Film auch eine größere Rolle spielt. Übrigens: Heute ist Tennis eine der ganz wenigen Sportarten, in denen bei den Großereignissen (namentlich den vier Grand Slam-Turnieren) Männer und Frauen das gleiche Preisgeld erhalten! Davon können beispielsweise weibliche Fußball- oder Basketball-Profis nur träumen ...

Außerdem:
Brügge sehen ... und sterben? (grandiose, ungemein atmosphärische Tragikomödie mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes; 22.45 Uhr bei Servus TV)
Warcraft: The Beginning (bildgewaltiges Fantasyepos mit einigen leider arg klischeehaften und damit vorhersehbaren Handlungssträngen; 23.25 Uhr im ZDF)

Sonntag, 29. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" (1982)
Max Baumstein (Michel Piccoli), der respektierte Präsident einer Hilfsorganisation, erschießt scheinbar grundlos den deutschstämmigen Botschafter von Paraguay. Vor Gericht erzählt er in Rückblenden seine Geschichte, denn als gehbehinderter jüdischer Junge wurde Max in der Nazi-Zeit vom deutschen Ehepaar Wiener (Helmut Griem und Romy Schneider) aufgezogen ... Nicht alle Kritiker waren von Jacques Rouffios emotionaler Mischung aus historischem Drama und Liebesfilm begeistert, ausnahmslos großes Lob erfuhr aber die schauspielerische Leistung von Romy Schneider, für die es ihr letzter Film sein sollte.

ARD, 23.50 Uhr: "Die Blumen von gestern" (2016)
Free-TV-Premiere der für acht Deutsche Filmpreise nominierten romantischen Tragikomödie von Chris Kraus ("Vier Minuten") über den gestressten Holocaust-Forscher Totila (Lars Eidinger). Der entwickelt eine Art Haßliebe zur eigenwilligen französischen Praktikantin Zazie (Shooting-Star Adéle Haenel, die momentan mit "Portrait einer Frau in Flammen" bei den internationalen Festivals für Furore sorgt), die auch noch mit seinem Chef  (Jan Josef Liefers) schläft. Während der Vorbereitung auf einen wichtigen Kongreß müssen sich die beiden zusammenraufen ...

Außerdem:
Alles steht Kopf (originelles, OSCAR-prämiertes Animationsabenteuer aus dem Hause Pixar über die Macht der Gefühle; 20.15 Uhr bei RTL)
The First Avenger: Civil War (das dritte "Captain America"-Abenteuer ist eigentlich ein halber "Avengers"-Film, in dem eine politische Entscheidung für Spannungen unter den Superhelden sorgt; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Captain America (Chris Evans' erster Auftritt als patriotischer Superheld beginnt richtig stark und witzig, wird gegen Ende aber zunehmend generisch; 23.15 Uhr bei Pro 7)

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