Letztes Update vom 6. Februar: Neu am 25. Februar ist der französische Steampunk-Animationsfilm "April und die außergewöhnliche Welt".
Nachdem es im Herbst mit dem Bond-Abenteuer "Spectre" bereits einen Megahit gab und kurz vor Weihnachten mit "Star Wars Episode VII" sogar den erwarteten Rekordbrecher, werden die ersten beiden Monate des neuen Jahres wie gewohnt von in der Regel weniger actionreichen, aber inhaltlich anspruchsvollen OSCAR-Kandidaten beherrscht. Doch auch ansonsten gibt es reichlich vielversprechende Filme aus den verschiedensten Genres, die die deutschen Kinosäle entern werden. Wie immer ist meine Filmauswahl für diese Vorschau zwar umfangreich, aber keineswegs komplett. Den vollständigen deutschen Startplan für die nächsten Jahre kann man bei InsideKino einsehen.
6./7. Januar:
Nachdem es im Herbst mit dem Bond-Abenteuer "Spectre" bereits einen Megahit gab und kurz vor Weihnachten mit "Star Wars Episode VII" sogar den erwarteten Rekordbrecher, werden die ersten beiden Monate des neuen Jahres wie gewohnt von in der Regel weniger actionreichen, aber inhaltlich anspruchsvollen OSCAR-Kandidaten beherrscht. Doch auch ansonsten gibt es reichlich vielversprechende Filme aus den verschiedensten Genres, die die deutschen Kinosäle entern werden. Wie immer ist meine Filmauswahl für diese Vorschau zwar umfangreich, aber keineswegs komplett. Den vollständigen deutschen Startplan für die nächsten Jahre kann man bei InsideKino einsehen.
6./7. Januar:
Die Kritiker zu diesem Schneewestern-Rachedrama lassen auf zwei Dinge schließen: Erstens wird das neue Werk
von "Birdman"-Macher Alejandro González Iñárritu mit Sicherheit viele
OSCAR-Nominierungen erhalten (Update: es wurden zwölf!) und zweitens ist Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio so
dicht an seinem überfälligen ersten OSCAR-Gewinn wie noch nie zuvor. Er verkörpert
den Abenteurer Hugh Glass, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts während eines
Bärenangriffs von seinen Begleitern (darunter Tom Hardy) für tot gehalten und
deshalb im Stich gelassen und "ausgeraubt" wird; tatsächlich hat Hugh
schwer verletzt überlebt und versucht nun, ohne jedwede Ausrüstung zu
überleben – und anschließend blutige Rache zu nehmen an seinen ehemaligen Begleitern.
"The Danish
Girl":
Drei OSCAR-Nominierungen erhielt das
Transsexuellen-Drama von "Les Misérables"-Regisseur Tom Hooper. Eddie
Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") spielt darin den
dänischen Maler Einar Wegener, der sich in den 1920er Jahren als einer der
ersten Menschen überhaupt einer Geschlechtsumwandlung unterzog und fortan unter dem Namen
Lili Elbe als Frau lebte. Ebenso wie Alicia Vikander als Wegeners Ehefrau ergatterte Eddie Redmayne eine OSCAR-Nominierung, wohingegen der Film an sich zwar positiv rezensiert wurde, aber auch von einigen als zu konventionell inszeniert
angesehen wird.
"Legend":
OSCAR-reif ist auch die Leistung von Hauptdarsteller Tom
Hardy ("Mad Max: Fury Road"), der in Brian Helgelands ("Ritter
aus Leidenschaft") Film die Doppelrolle der in Großbritannien sehr
bekannten Gangster-Zwillinge Ronald und Reginald Kray spielt, die in den "Swinging Sixties" London unsicher machten. Leider schneidet der Gangsterfilm insgesamt in den
Kritiken nur mittelmäßig ab (auch, weil die Krays wohl zu romantisierend in
Szene gesetzt werden), was von der Gesamtkonstellation her ein wenig an
"Black Mass" erinnert.
"Louder Than
Bombs":
Ein Familiendrama des
norwegischen Regisseurs Joachim Trier ("Oslo, 31. August"), in dem
ein Vater (Gabriel Byrne, "Die üblichen Verdächtigen") und seine zwei
Söhne (Jesse Eisenberg und Devin Druid) beim Erstellen einer Retrospektive der
drei Jahre zuvor verstorbenen, als Kriegsfotografin tätig gewesenen Mutter
(Isabelle Huppert, "Die Klavierspielerin") traurig in ihren
Erinnerungen schwelgen – und einem Geheimnis der Verstorbenen auf die Spur
kommen …
"Unfriend":
Horrorfilme mit Social Media-Thematik sind in letzter Zeit
ziemlich in, wie u.a. "Open Windows" und "Unknown
User" bewiesen haben. In die gleiche Stoßrichtung zielt diese deutsche,
aber international besetzte Produktion von "Männerherzen"-Regisseur Simon Verhoeven
ab, in der eine Studentin (Alycia Debnam-Carey aus
der TV-Serie "The 100") durch die nur kurzfristige Annahme einer
Freundschaftsanfrage bei Facebook ungewollt das Leben ihrer "realen"
Freunde in Gefahr bringt.
14. Januar:
Auch Adam McKays ("Anchorman") auf wahren
Geschehnissen (und einem Sachbuch des "Moneyball"-Autors Michael
Lewis) beruhende Tragikomödie über einige Aktienhändler, die jene
Hypothekenblase, die ab 2007 zur weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise führte, vorhersahen und mit ihren darauf ausgerichteten "Finanzwetten"
sehr stark davon profitierten, zählt mit sechs Nominierungen zu den OSCAR-Hauptdarstellern. Die Kritiken zum
starbesetzten Film (Brad Pitt, Christian Bale, Ryan Gosling, Steve Carell) fielen entsprechend sehr positiv aus.
So geballt wie in dieser ersten Januarhälfte haben sich die
preisverdächtigen Topfilme aus Hollywood selten zuvor versammelt. Bei
"Creed" hatten das im Vorfeld allerdings nur wenige erwartet – wer
käme schon auf die Idee, daß ein Spin-Off der überbeanspruchten
"Rocky"-Boxer-Reihe von Sylvester Stallone mit die besten Kritiken
des Jahres erhalten könnte? Genau das ist aber passiert, wobei neben
Independent-Filmemacher Ryan Coogler ("Nächster Halt: Fruitvale
Station") – dessen alleinige Idee dieser Film war – vor allem
Hauptdarsteller Michael B. Jordan (als Adonis Johnson, Sohn von Rockys erstem
Film-Kontrahenten Apollo Creed) und überraschenderweise Stallone mit Lob
überhäuft werden. Stallone alias Rocky trainiert Adonis und gilt für seine einfühlsame
Interpretation dieser Nebenrolle allen Ernstes als großer OSCAR-Favorit!
"Die dunkle Seite
des Mondes":
In Stephan Ricks Psycho-Thriller nach einem Roman von Martin
Suter spielt Moritz Bleibtreu den Wirtschaftsanwalt Urs, den ein traumatisches
Erlebnis aus der Bahn wirft, weshalb er sich auf eine
mysteriöse schöne Frau (Nora von Waldstätten) einläßt. Ein gemeinsamer
Drogentrip hat jedoch schlimme Konsequenzen, weshalb er sich zurückzieht, um
sich wieder in den Griff zu bekommen – doch ein beruflicher Konkurrent (Jürgen
Prochnow aus "Das Boot") will diese Chance nicht ungenutzt verstreichen
lassen, Urs loszuwerden …
"Suite Française
– Melodie der Liebe":
Saul Dibbs ("Die Herzogin") Verfilmung eines im
Zweiten Weltkrieg spielenden Bestsellers der Holocaust-Überlebenden Irène
Némirovsky ist hochkarätig besetzt (Michelle Williams, Kristin Scott
Thomas, Matthias Schoenaerts, Margot Robbie, Tom Schilling,
Alexandra Maria Lara, Sam Riley, Heino Ferch), hat jedoch bestenfalls mittelmäßige Kritiken
erhalten. Die Geschichte einer jungen Frau, die im von den Nazis besetzten Frankreich
bang auf Nachricht von ihrem Soldaten-Ehemann wartet, soll zu sehr
oberflächliche Seifenoper sein und der historischen Thematik deshalb nicht
gerecht werden.
"Gut zu
Vögeln":
Man kann es anhand des Titels schon erahnen: Es handelt sich endlich
mal wieder um eine deutsche Beziehungskomödie! Zur Abwechslung immerhin von
einer Regisseurin (Mira Thiel) inszeniert und mit einigen Comedy-Schwergewichten (Oliver Kalkofe, Christian Tramitz, Max Giermann)
besetzt. Die Hauptrollen spielen allerdings mit der Seriendarstellerin Anja
Knauer und Max von Thun ("Rubbeldiekatz") zwei "echte"
Schauspieler.
"Die 5.
Welle":
Man möge mir die Skepsis verzeihen, aber trotz
der talentierten Hauptdarstellerin Chloë Grace Moretz ("Kick-Ass") sieht dieser
SF-Actionfilm von J Blakeson ("Spurlos – Die Entführung der Alice
Creed") über die letzte Phase einer gewaltsamen Alien-Invasion auf der
Erde nach einem dieser typischen mäßigen Genrefilme aus, wie sie seit Jahren
gerne im Januar oder Februar in die Kinos gebracht werden – als Kontrastprogramm
zu den anspruchsvollen OSCAR-Filmen.
"Die Winzlinge –
Operation Zuckerdose" (3D):
Ein französisch-belgischer Animationsfilm über die Abenteuer
einiger schwarzer Ameisen, die in einer Zuckerdose einen verlorengegangenen
Marienkäfer finden und ihm zurück zu seiner Familie helfen wollen. Als Problem
erweist sich ein Stamm aggressiver roter Ameisen, der die Zuckerdose für sich
will … Erste Kritiken sind sehr positiv ausgefallen.
"Janis: Little Girl Blue"
Eine Doku über die früh verstorbene Rocksängerin Janis
Joplin.
21. Januar:
Saoirse Ronan ("Abbitte") ist das große Highlight
der dramatischen Romanze von John Crowley ("Boy A") und wurde mit einer
OSCAR-Nominierung belohnt. Sie spielt nach einem Drehbuch von Nick
Hornby eine irische Einwanderin in den 1950er Jahren in den USA, der der
erhoffte Neustart schwerer fällt als gedacht – immerhin verliebt sie sich aber
und heiratet, doch dann muß sie wegen eines Krankheitsfalls in der Familie
zurück auf die Grüne Insel, wo sie sich erneut verliebt und sich letztlich entscheiden
muß: Irland oder USA?
"Anomalisa":
Auch der ausdrücklich an erwachsene Zuseher gerichtete erste (Stop
Motion-)Animationsfilm des exzentrischen US-Filmemachers Charlie Kaufman
("Vergiß mein nicht", Autor von "Being John Malkovich" und
"Adaption.") wurde für einen Academy Award nominiert; kein Wunder, schließlich sind die Kritiker begeistert von der gewohnt schrullig erzählten
(und animierten) Geschichte des Sachbuchautors Michael.
Der ist zwar beruflich erfolgreich, hat aber Probleme mit sozialer Interaktion
– bis er eines Nachts auf einer Geschäftsreise in einem Motel auf eine mysteriöse
Fremde trifft (die im Original von Jennifer Jason Leigh so herausragend
gesprochen wird, daß sie sogar einige Nominierungen als beste Nebendarstellerin
erhielt) …
"Bibi & Tina
3 – Mädchen gegen Jungs":
Da gibt es wohl nicht viel zu schreiben: Teil 3 der
erfolgreichen Jugendbuch-Verfilmungen rund um die Hexe Bibi Blocksberg und ihre
beste Freundin Tina.
"Die
Wahlkämpferin":
Sandra Bullock erhielt viel Lob für ihre Leistung als
Hauptdarstellerin dieser (auf einer OSCAR-gekrönten Doku basierenden)
Politsatire über US-Wahlkampfexperten, die vom bolivianischen
Präsidenten angesichts seiner gefährdeten Wiederwahl angeheuert werden; leider
gilt das nicht für den gesamten Film von David Gordon Green ("Ananas
Express"), der vielmehr von der Kritik ziemlich verrissen wurde.
"Daddy's Home":
In der vermutlich recht zotigen Komödie von Sean Anders
("Kill the Boss 2") konkurriert Will Ferrell als fürsorglicher, aber ziemlich langweiliger Familienvater mit dem von Mark Wahlberg wesentlich cooler
verkörperten leiblichen Vater der beiden Kinder.
"Point Break":
Ericson Cores Remake von Kathryn Bigelows Surfer-Thriller "Gefährliche Brandung"
mit Patrick Swayze und Keanu Reeves setzt auf einen thematisch etwas breiteren Ansatz, indem er
die Bankräuber-Story nicht nur auf das Surfen beschränkt, sondern auf diverse
Extremsportarten ausweitet. Ob dieses Remake eine sinnvolle Idee war, bleibt
dennoch fraglich, zumal die ersten Kritiken erwartet negativ ausfallen und
angesichts der weitgehend unbekannten (wenngleich gutaussehenden) Besetzung mit
den beiden Jungstars Luke Bracey ("The Best of Me") und Teresa Palmer
("Warm Bodies") auch ein kommerzieller Erfolg unwahrscheinlich sein
dürfte.
"Ride Along 2: Next Level Miami":
In der Fortsetzung der in den USA erfolgreichen
Actionkomödie von 2014 (die in Deutschland aber nur eine knappe Viertelmillion
Zuschauer in den Kinos erreichte) müssen Ice Cube und Comedian Kevin Hart
erneut als ungleiches Cop-Duo zusammenarbeiten, um einen Drogenring zu
zerschlagen.
28. Januar:
Quentin Tarantinos zweiter Western in Folge (diesmal in winterlicher Umgebung) spielt wenige Jahre
nach Ende des amerikanischen Bürgerkrieges (also in den 1870er Jahren) in
Wyoming und handelt von dem Kopfgeldjäger John Ruth (Kurt Russell, "Miracle"),
der die flüchtige Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh, "Road to Perdition") ins Gefängnis bringen will, als sie von einem
Schneesturm überrascht werden. Mit einem weiteren Kopfgeldjäger
(Samuel L. Jackson, "Captain
America 2") und dem neuen Sheriff (Walton Goggins, "Lincoln")
von Ruths Zielort Red Rock suchen sie Zuflucht in einer Postkutschenstation an
einem Bergpaß, in der sie auf vier weitere Männer treffen: Bob (Demian Bichir, "Savages"),
der die verreiste Betreiberin der Station vertritt; Oswaldo (Tim Roth, "Der
unglaubliche Hulk"), den Henker von Red Rock; den Cowboy Joe (Michael
Madsen, "Kill Bill"); und den ergrauten konföderierten General
Sanford Smithers (Bruce Dern, "Nebraska"). Die Kritiken für "The
Hateful 8" sind wie meist bei Tarantino sehr gut ausgefallen, bei den
Preisverleihungen kommt der Film allerdings nicht ganz so glänzend weg wie zuletzt
"Django Unchained" und erhielt "nur" drei OSCAR-Nominierungen.
"Alvin und die
Chipmunks: Road Chip":
Die singenden animierten Streifenhörnchen sind einfach nicht
totzukriegen, wie dieser bereits vierte Real-/Animationsfilm-Mix mit Jason
Lee (TV-Serie "My Name is Earl") als menschlichem Hauptdarsteller
Dave beweist. Diesmal wollen die Chipmunks Daves Liebesleben stillegen, da sie
befürchten, nach einer eventuellen Hochzeit aufs Abstellgleis geschoben zu
werden. Ich schätze, man braucht nicht allzu Phantasie, um sich auszumalen, wie
die Story enden wird …
"Dope":
Die Independent-Tragikomödie von Rick Famuyiwa hat sich als
Festival-Liebling erwiesen, auch wenn in den USA beim regulären
Kinostart die Zuschauer überwiegend fernblieben. Das wird in Deutschland kaum anders
laufen, dennoch scheint die leicht sozialkritische und mit viel Hip Hop
gewürzte Coming of Age-Story über eine afroamerikanische Freundesgruppe am Übergang
zwischen Highschool und College mit "Grand Budapest Hotel"-Shooting
Star Tony Revolori das Eintrittsgeld wert zu sein.
4. Februar:
"Tschiller: Off
Duty":
Nachdem die Til Schweiger-"Tatort"-Einsätze im Fernsehen
regelmäßig Spitzenquoten holen, will Deutschlands erfolgreichster Kinostar die
altgediente Krimireihe (die bereits einmal mit einem "Schimanski"-Fall im Kino zu sehen war) auch auf der großen Leinwand durchstarten lassen. Da muß
natürlich alles etwas größer, etwas lauter und (noch) etwas actionreicher sein
als auf dem kleinen Bildschirm, zudem führt Kommissar Tschiller eine
Rettungsaktion für seine Tochter (Luna Schweiger) durch halb (Ost-)Europa.
Regie führt wie bei Schweigers bisherigen "Tatorten" Christian Alvart
("Pandorum").
"Suffragette –
Taten statt Worte":
Carey Mulligan ("Der große Gatsby") brilliert in dem (überraschenderweise
tatsächlich von einer Frau, nämlich Sarah Gavron, gedrehten) britischen
Historiendrama über die mühsamen Anfänge der Frauenrechtsbewegung im frühen 20.
Jahrhundert, doch ähnlich wie bei "The Danish Girl" bemängeln
Kritiker eine zu konventionell-schematische und ideenarme Dramaturgie.
"Gänsehaut"
(3D):
In der wohlwollend rezensierten Verfilmung der in den USA
(auch dank einer früheren TV-Serie) beliebten Jugendbuch-Gruselreihe
spielt Jack Black den Autor R.L. Stine, der die Kreaturen, über die er schreibt,
tatsächlich sehen kann …
"Robinson Crusoe" (3D):
Eine comedylastige Animationsfilm-Version des berühmten
Abenteuerromans von Daniel Defoe, die die Geschichte des berühmtesten
Schiffbrüchigen der Literatur aus der Sicht eines jungen Papageis schildert,
der sich (anstelle von des Eingeborenen Freitag im Buch) mit Robinson anfreundet. Von
"Sammys Abenteuer"-Macher Ben Stassen und Vincent Kesteloot.
"The Forest":
Der japanische "Selbstmordwald" Aokigahara, in dem Geister umgehen sollen und in den sich seit einem populären Roman viele Menschen
zurückziehen, um ihrem Leben ein friedliches und idyllisches Ende zu
setzen, scheint es westlichen Filmemachern derzeit angetan zu haben. Bereits vor
einigen Jahren entstand ein ebenfalls "The Forest" betitelter Low
Budget-Horrorfilm mit Michael Madsen, 2013 gab es einen US-TV-Film namens
"Grave Halloween" und bei den Filmfestspielen in Cannes feierte im
vergangenen Mai Gus van Sants Drama "The Sea of Trees" mit Matthew
McConaughey und Naomi Watts seine Premiere (die allerdings miserabel verlief, weshalb
der Film bis heute nicht regulär veröffentlicht wurde). "The Forest"
geht die Thematik wieder eher aus der Grusel-Richtung an und schickt "Game of Thrones"-Star Natalie
Dormer auf die Suche nach ihrer lebensmüden Zwillingsschwester.
11. Februar:
Eigentlich ist es seit Beginn des "Marvel Cinematic
Universe" fast ein Gesetz: Ein Marvel-Superhelden-Film erhält in den USA
eine PG-13-Altersfreigabe, die in Deutschland in der Regel zu einer Freigabe ab
12 Jahren führt. Früher war das nicht immer so, wie beispielsweise
die "Blade"-Trilogie mit Wesley Snipes oder auch die "The
Punisher"-Filme beweisen. In diese Richtung zielt nun auch der erste
Solofilm über den 2009 im mäßig beliebten "X-Men Origins: Wolverine"
eingeführten Deadpool ab. Der mit starken Selbstheilungskräften
ausgestattete Deadpool (alias Wade Wilson) ist auch bekannt als "Merc with
a Mouth" (in etwa: großmäuliger Söldner) und ohne extrem blutige Kämpfe
und keinesfalls jugendfreie Flüche kaum vorstellbar. Damit hebt er sich
logischerweise von den meisten Superhelden ab, weshalb Fans lange auf einen
unangepaßten Film mit ihm im Zentrum hofften. Das bisherige Promomaterial (das
noch nicht viel über die Story verrät) läßt hoffen, daß Marvel genau das
gelungen ist, zumal der Titeldarsteller Ryan Reynolds die Aufgabe mit
unübersehbarem Enthusiasmus und einer guten Portion Selbstironie (inklusive einer bereits im Trailer gezeigten frechen Anspielung auf seinen "Green Lantern"-Superhelden-Flop) angeht und scheinbar auch die Eigenart der
Comic-Vorlage beibehalten wird, daß sich Deadpool hin und wieder direkt an die
Leser/Zuschauer wendet.
"Dirty
Grandpa":
In der vermutlich eher zotigen Komödie bringt Robert De Niro
als Witwer Dick seinen kurz vor der Hochzeit stehenden Enkel Jason (Teenie-Idol
Zac Efron aus "Bad Neighbors") dazu, mit ihm zum Spring Break in Florida zu fahren …
"Sisters":
In den USA zählen Tina Fey ("Date Night", TV-Serie
"30 Rock") und Amy Poehler (TV-Serie "Parks and
Recreation") seit vielen Jahren zu den beliebtesten Comedians. Für die
derbe Komödie "Sisters" tun sie sich wieder einmal zusammen, was
eigentlich viel Spaß garantieren sollte. Tatsächlich sind die US-Kritiken einigermaßen positiv ausgefallen, was aber mehr der prächtigen Leinwand-Haromnie zwischen den Stars angerechnet wird als
dem mittelprächtigen Drehbuch über zwei entfremdete Schwestern, die sich aufgrund
des bevorstehenden Verkaufs ihres Elternhauses wieder annähern und in der
Vergangenheit schwelgen.
"Die wilden Kerle – Die Legende lebt":
Von 2003 bis 2008 kamen fünf sehr erfolgreiche, auf den Büchern
von Joachim Masannek basierende Kinder- bzw. Jugendfilme über eine
fußballverrückte Bande in die Kinos, von denen ab dem zweiten jeder mehr als
eine Million Zuschauer erreichte (der erste kam "nur" auf knapp
960.000). Da die Darsteller (darunter die Ochsenknecht-Brüder) irgendwann
zu alt für die Rollen waren, folgte eine längere Pause,
ehe man nun mit einer neuen Generation versucht, an die alten Erfolge
anzuknüpfen. Ob das gelingen wird? Ich bin skeptisch, aber ich gehöre natürlich
auch nicht zur Zielgruppe …
"69 Tage
Hoffnung":
Patricia Riggen hat die wundersame Rettung von 33
verschütteten Bergarbeitern in Chile im Jahr 2010 mit einer internationalen
Starbesetzung (Antonio Banderas, Juliette Binoche, Gabriel Byrne, Rodrigo
Santoro) verfilmt – nach einhelliger Kritikermeinung jedoch viel zu
konventionell, schmalzig und spannungsarm.
18. Februar:
Die neue Komödie
der Coen-Brüder spielt in den 1950er Jahren in Hollywood und erzählt in
vermutlich sehr stark fiktionalisierter Form die Geschichte des realen
Filmproduzenten Eddie Mannix. Dieser machte sich vor allem einen Ruf als
hervorragender "Fixer", der (im Idealfall) jedwede Probleme von Stars unauffällig beseitigte, ehe die Presse davon Wind bekam. In
"Hail, Caesar!" soll er sich um die Entführung eines Filmstars
(George Clooney) kümmern, der in einem Monumentalfilm Julius Caesar spielt. Der
erste Trailer läßt auf ein großes Vergnügen in der schrägen humoristischen
Tradition von "O Brother, Where Art Thou?" oder "Barton
Fink" hoffen. Neben George Clooney agieren Ralph Fiennes, Scarlett
Johansson, Tilda Swinton und Josh Brolin.
"Zoolander
No. 2":
Vor
15 Jahren gelang Komiker Ben Stiller als Regisseur,
Drehbuch-Autor und Hauptdarsteller der schrillen Modesatire
"Zoolander" ein echter Überraschungserfolg – wenn auch eher bei den
Kritikern als beim Publikum (weltweites Kinoeinspiel: $60,8 Mio. – im
Heimkinobereich lief es dann allerdings deutlich besser). Und so kommt
es nun
zu einer späten Fortsetzung, in der Stiller als Derek Zoolander und sein
Model-Kollege Hansel (Owen Wilson) wieder die Modewelt aufmischen –
wofür sie gar öffentlichkeitswirksam auf der echten Pariser Modewoche
auftraten!
"The Boy":
Im von der Kritik mit wenig schmeichelhaften Worten bedachten Gruselfilm von Genrespezialist William Brent Bell ("Devil Inside") spielt die "The Walking Dead"-Darstellerin Lauren Cohan das amerikanische Kindermädchen Greta, das mit Befremden feststellt, daß sie sich bei ihrem neuen Job in England um eine lebensgroße Porzellanpuppe kümmern soll! Als deren schrullige Besitzer verreisen und Greta sich nicht mehr so ganz an deren strenge Vorgaben im Umgang mit dem "Jungen" hält, gehen im Haus bald seltsame Dinge vor sich ...
"Erschütternde
Wahrheit":
In dem medizinischen Football-Drama von Regisseur Peter
Landesman ("Kill the Messenger") spielt Will Smith den Arzt Dr. Omalu,
der nachweist, daß American Football-Spieler durch die vielen starken Schläge
auf oder an den Kopf mit erheblichen langfristigen gesundheitlichen
Auswirkungen zu rechnen haben. Omalu will das öffentlich machen, damit es
Konsequenzen zum Schutz der Spieler gibt, doch da es um den geheiligten
Nationalsport der Amerikaner geht, trifft er auf viele Widerstände – vor allem
von Seiten der Profiliga. Will Smith erhielt für seine Darstellung viel Lob, der
Film selbst eher mittelmäßige Kritiken.
"Colonia Dignidad
– Es gibt kein zurück":
In dem historischen
Thriller erzählt der deutsche Regisseur Florian Gallenberger (der vor einigen
Jahren mit "Quiero Ser" den Kurzfilm-OSCAR gewann) mit
internationaler Besetzung eine Geschichte aus dem Umfeld der titelgebenden berüchtigten
deutschen Sekte, die von einem deutschen Aussteiger in den 1960er Jahren in
Chile gegründet wurde und sich später dem Diktator Augusto Pinochet als willfähriger Helfer für zahlreiche
Menschenrechtsverletzungen andiente. Neben der Folterung von (vermeintlichen)
Pinochet-Gegnern sind vor allem viele Fälle sexuellen Kindesmißbrauchs
belegt. Daniel Brühl und Emma Watson spielen ein deutsches Paar, das 1973
mitten in den Militärputsch gegen Präsident Allende hineingerät. Brühls Figur
soll in der Colonia Dignidad gefoltert werden, woraufhin sich Watson in die
Sekte einschleicht, um ihren Freund zu befreien. Vom (traditionell ziemlich
enthusiastischen) Publikum in Toronto wurde "Colonia Dignidad" gefeiert,
erste Kritiken fielen allerdings sehr durchwachsen aus.
"Midnight Special":
In dem mit Science
Fiction-Elementen angereicherten Drama von "Take Shelter"-Regisseur
Jeff Nichols geht es um einen Vater (Michael Shannon) und seinen achtjährigen
Sohn (Jaeden Lieberher, der junge Hauptdarsteller aus "St. Vincent"),
die aus ihrer Heimat flüchten, als der Sohn ungewöhnliche, mutmaßlich
übernatürliche Fähigkeiten zu entwickeln beginnt. Auch mit dabei: Kirsten Dunst,
Joel Edgerton und Adam "Kylo Ren" Driver.
25. Februar:
Der Journalismus-Thriller von Tom McCarthy hat bereits
zahlreiche Preise eingeheimst und liegt mit sechs Nominierungen aussichtsreich im OSCAR-Rennen. Einige Rezensenten vergleichen "Spotlight" bereits mit dem Watergate-Klassiker "Die
Unbestechlichen", da es ebenfalls um investigative
Journalisten geht, die in diesem Fall einen von der Politik und Teilen der Medien
über Jahre hinweg gedeckten Mißbrauchsskandal innerhalb der katholischen Kirche in
Chicago aufdecken. Neben Drehbuch und Regie wird ganz besonders das
Schauspieler-Ensemble mit Michael Keaton, Rachel McAdams, Mark Ruffalo und
Stanley Tucci gelobt.
"Der geilste Tag":
In der Tragikomödie von Florian David Fitz spielen er selbst
und Matthias Schweighöfer zwei Todkranke, die noch einmal einen richtig tollen
Tag erleben möchten. Das ist nicht gerade die originellste Prämisse für einen deutschen
Film (ich erinnere u.a. an "Knockin' on Heaven's Door") und der
Trailer bietet in etwa das, was man erwartet – aber angesichts der Besetzung
vor (auch Alexandra Maria Lara ist mit dabei) und hinter der Kamera dürfte ein
kommerzieller Erfolg dennoch fast sicher sein.
"Where to Invade
Next":
In seiner neuen Dokumentation widmet sich das Enfant terrible
Michael Moore ("Bowling for Columbine") ungewohnt ernsthaft der
Weltverbesserung – bzw. der USA-Verbesserung –, indem er global auf die Suche
nach überzeugenden gesellschaftlichen Ideen aus den verschiedensten Bereich (z.B. Gesundheitssystem) geht, die man auch in den Vereinigten
Staaten umsetzen könnte. Das Ganze ist zwar natürlich etwas simplifiziert, da
Moore sich nur die Rosinen aus einzelnen Ländern herauspickt, dennoch feiern viele
Kritiker den provokativ betitelten "Where to Invade Next" als seinen
besten Film seit vielen Jahren.
"Mustang":
In dem mehrfach preisgekrönten französischen
OSCAR-Nominee geht es um fünf türkische Schwestern im Teenager-Alter, die in
ihrem streng konservativen Dorf ungewollt einen Skandal auslösen. Als Folge
erhalten sie quasi permanenten Hausarrest (mit Zwangsarbeit) bei
ihrem strengen Onkel, wovon sie sich aber nicht unterkriegen lassen.
"April und die außergewöhnliche Welt":
Ein französischer Animationsfilm über eine alternative Realität, in der der industrielle Fortschritt im 19. Jahrhundert quasi zum Stillstand gekommen ist. In Frankreich hat sich deshalb eine Art Steampunk-Gesellschaft entwickelt, in der 1941 Napoleon V. über das Land herrscht, als nach und nach immer mehr Wissenschaftler spurlos verschwinden. Dazu zählen auch die Eltern der jungen April (im Original gesprochen von Marion Cotillard), die sich auf die Suche nach den Vermißten macht ...
Das waren also die wichtigsten und interessantesten Filmstarts der Monate Januar und Februar in den deutschen Kinos. In Teil 2 meiner Vorschau auf Winter und Frühling 2016 geht es logischerweise um die Monate März und April.
Bei Gefallen an meinem Blog würde ich mich über die Unterstützung von "Der Kinogänger" mittels etwaiger amazon.de-Bestellungen über einen der Links in den Rezensionen oder das amazon-Suchfeld in der rechten Spalte freuen.
"April und die außergewöhnliche Welt":
Ein französischer Animationsfilm über eine alternative Realität, in der der industrielle Fortschritt im 19. Jahrhundert quasi zum Stillstand gekommen ist. In Frankreich hat sich deshalb eine Art Steampunk-Gesellschaft entwickelt, in der 1941 Napoleon V. über das Land herrscht, als nach und nach immer mehr Wissenschaftler spurlos verschwinden. Dazu zählen auch die Eltern der jungen April (im Original gesprochen von Marion Cotillard), die sich auf die Suche nach den Vermißten macht ...
Das waren also die wichtigsten und interessantesten Filmstarts der Monate Januar und Februar in den deutschen Kinos. In Teil 2 meiner Vorschau auf Winter und Frühling 2016 geht es logischerweise um die Monate März und April.
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