Montag, 21. Oktober 2019

TV-Tips für die Woche 43/2019

Heute nur bis Freitag, da ich die neue Ausgabe meiner TV-Zeitschrift noch nicht habe:

Montag, 21. Oktober:
Arte, 20.15 Uhr: "Der Mann aus Laramie" (1955)
In dem ordentlichen, sich inhaltlich positiv von der Cowboys-vs.-Indianer-Fließbandware jener Zeit abhebenden Western von Anthony Mann glänzt James Stewart als ehemaliger Offizier, der die Verantwortlichen für den Tod seines Bruders zur Strecke bringen will. Direkt im Anschluß (21.55 Uhr) zeigt Arte mit "Draußen wartet der Tod" (1955) einen weiteren Western von Anthony Mann, der aber nur einen mittelmäßigen Ruf hat.

MDR, 0.00 Uhr: "Der Mann, der Stolz, die Rache" (1967)
Gut besetzter, in Spanien spielender Italowestern von Luigi Bazzoni, in welchem Franco Nero ("Django") als mexikanischer Offizier durch die Liebe zur Zigeunerin Carmen (Tina Aumont) in Schwierigkeiten gerät und letztlich zum Deserteur wird. Die Probleme werden nicht weniger, als sich Django der Bande des skrupellosen Garcia (Klaus Kinski) anschließt ... Der Film ist von "Carmen" inspiriert, für die westdeutsche Kinoauswertung wurde aber eine für die Zeit typische Italowestern-Synchronisation von Rainer Brandt erstellt, in der José tatsächlich Django heißt (der westdeutsche Kinotitel lautete "Mit Django kam der Tod"). Beim MDR kommt jedoch die überwiegend vorlagengetreue DEFA-Fassung zum Einsatz.

Außerdem:
Superman Returns (Brandon Rouths solider, aber zu wenig erfolgreicher einziger Kinoauftritt als Comic-Superheld unter der Regie von Bryan Singer und mit Kevin Spacey als Bösewicht Lex Luthor; 22.30 Uhr bei Kabel Eins)
Carol (Todd Haynes' elegante, sechsfach OSCAR-nominierte Patricia Highsmith-Adaption über die scheinbar unmögliche Liebe zwischen zwei Frauen verschiedener Schichten in den 1950er Jahren, wunderbar verkörpert von Cate Blanchett und Rooney Mara; 0.00 Uhr im HR)

Dienstag, 22. Oktober:
Servus TV, 22.40 Uhr: "Fluß ohne Wiederkehr" (1954)
Otto Premingers romantischer Abenteuer-Western mag aus heutiger Sicht etwas angestaubt wirken, aber vor allem dank der eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen und der beiden beherzt aufspielenden Hauptdarsteller Robert Mitchum und Marilyn Monroe ist er immer noch absolut sehenswert.

Außerdem:
Hangover (die kultige Chaos-Komödie, die Bradley Cooper zum Weltstar machte; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)

Mittwoch, 23. Oktober:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Enemy" (2013)
Siehe meinen TV-Tip von Juni 2017 für Denis Villeneuves doppelbödigen Mystery-Psychothriller mit Jake Gyllenhaal in einer Doppelrolle.

Außerdem:
In der Mitte des Flusses (Free-TV-Premiere des intensiven US-Independent-Dramas über die Rückkehr eines jungen Mannes in seinen trostlosen Heimatort im ländlichen Herzen Amerikas; 22.45 Uhr bei Arte)

Donnerstag, 24. Oktober:
Servus TV, 22.35 Uhr: "Nader und Simin - Eine Trennung" (2011)
Asghar Farhadis ("The Salesman") OSCAR-prämiertes iranisches Drama über das titelgebende Ehepaar aus Teheran, das sich nach 14 Jahren scheiden lassen will. Simin will mit der 11 Jahre alten Tochter den Iran verlassen, während ihr Gatte Nader im Land bleiben will - schon, um sich um seinen an Alzheimer leidenden Vater zu kümmern. Das Familiengericht lehnt die Scheidung allerdings ab, was unvorsehbare, aber folgenschwere Konsequenzen nicht nur für die Familie selbst nach sich zieht ... Gelobt wird "Nader und Simin" unter anderem dafür, daß der Film mittels einer letztlich simplen Trennungsgeschichte subtil viel über Politik und Gesellschaft des Iran vermittelt.

WDR, 23.25 Uhr: "Arrhythmia" (2017)
Free-TV-Premiere des vielfach ausgezeichneten russischen Dramas von Boris Khlebnikov über den jungen, sehr engagierten Sanitäter Oleg, der sich mit privaten - seine Frau Katya, selbst Ärztin, will die Scheidung, weil er sich mehr um seine Patienten als um sie kümmere - und beruflichen Problemen - sein paragraphenreitender neuer Chef sieht Olegs eher pragmatischen Ansatz gar nicht gern - herumschlagen muß.

Außerdem:
Avengers: Age of Ultron (der klar schwächste der bislang vier Multi-Superheldenfilme aus dem Hause Marvel bietet immer noch gute und rasante Unterhaltung; 20.15 Uhr bei VOX)
Side Effects (Mix aus Pharmasatire und Hochglanz-Psychothriller von Steven Soderbergh, mit Rooney Mara, Catherine Zeta-Jones und Jude Law stark besetzt, aber ziemlich überkonstruiert; 22.25 Uhr bei 3sat)

Freitag, 25. Oktober:
BR, 22.55 Uhr und 0.40 Uhr: "Die Brücke" (1959) und "Kennwort: Morituri" (1965)
Der Bayerische Rundfunk zeigt nacheinander zwei großartige Anti-Kriegsfilme des Schweizers Bernhard Wicki. Im deutschen, für den Auslands-OSCAR nominierten "Die Brücke" schildert er, wie einige Schuljungs (darunter der junge Fritz Wepper) kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges bei der Bewachung einer strategisch völlig unwichtigen Brücke verheizt werden; der mit Marlon Brando und Yul Brynner toll besetzte, für zwei OSCARs nominierte Hollywood-Film "Kennwort: Morituri" spielt auf einem deutschen Frachtschifft auf der Fahrt von Japan nach Deutschland während des Krieges und erzählt eine packende, moralisch ambivalente Spionagegeschichte.

Außerdem:
300 - Rise of an Empire (die epische Fortsetzung der antiken Spartaner-Schlachtplatte, in der erneut klar die Devise "style over substance" herrscht, was aber dank grandioser Optik, toller Kampfchoreographien, einer mitreißenden Musik und vor allem der umwerfenden Eva Green sehr gut verschmerzbar ist; 23.00 Uhr bei Pro 7)

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