Samstag, 21. November:
RTL II, 20.15 Uhr: "Color of Magic – Die Reise des Zauberers" (2008)
Die gut dreistündige TV-Verfilmung der ersten beiden "Scheibenwelt"-Romane des in diesem Jahr verstorbenen Fantasy-Autors Terry Pratchett erreicht zwar erwartungsgemäß nicht ganz die verschrobene Genialität der Vorlage, ist keineswegs nur für Fans aber dennoch ein rundes Vergnügen: Sean Astin alias Sam aus "Der Herr der Ringe" spielt den ersten Scheibenwelt-Touristen Zweiblum, der unter der (unfreiwilligen) Führung des eher wenig begabten Zauberers Rincewind (der britische Theater-Star David Jason) zahlreiche haarsträubende Abenteuer erlebt.
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "The Green Mile" (1999)
Zu Frank Darabonts meisterhafter Stephen King-Adaption mit Tom Hanks schrieb ich bereits Mitte September einiges, nun zeigt ZDF Neo den Film schon wieder.
Servus TV, 0.40 Uhr: "Dancer in the Dark" (2000)
Das musikalische Sozialdrama mit Björk und Catherine Deneuve ist einer meiner Lieblingsfilme von Lars von Trier: Björk (die eine OSCAR-Nominierung für einen der Songs im Film erhielt) zeigt eine bemerkenswerte Leistung als tschechoslowakische Immigrantin und alleinerziehende Mutter eines kranken Kindes in den 1960er Jahren, deren Hoffnungen in Amerika wieder und wieder enttäuscht werden. Nur die Liebe zu ihrem Sohn und zur Musik hält ihre Hoffnung am Leben.
ARD, 0.55 Uhr: "John F. Kennedy – Tatort Dallas" (1991)
Es ist erstaunlich, aber der letzte ganz große Hit des Regisseurs Oliver Stone liegt tatsächlich schon wieder fast 25 Jahre in der Vergangenheit. Beinahe noch erstaunlicher ist, daß ein dreistündiger Polit-Verschwörungsthriller über die Suche nach den "wahren" Attentätern des US-Präsidenten John F. Kennedy überhaupt ein kommerzieller Erfolg werden konnte; und das trotz der sehr amerikanischen Handlung keineswegs nur in den USA, sondern weltweit. Aber manchmal wird Qualität eben belohnt, und Stones penible Aufarbeitung der Ermittlungen des von Kevin Costner gespielten Staatsanwalts Garrison ist geradezu unverschämt unterhaltsam geraten. Die Allstar-Besetzung (u.a. Tommy Lee Jones, Gary Oldman, Kevin Bacon, Walter Matthau, Jack Lemmon, Sissy Spacek, Donald Sutherland) tut ihr Übriges ...
RTL II, 3.40 Uhr: "Der verborgene Schlüssel" (2005)
Eigentlich ist Iain Softleys ("Tintenherz") Gruselfilm mit Kate Hudson als Krankenschwester, die in einer abgelegenen Plantage am Rande von New Orleans Zeugin unerklärlicher Ereignisse wird, ein ziemlich unspektakulärer Genrevertreter; solide inszeniert und gespielt, aber auch nicht mehr. Was ihn trotzdem besonders macht, ist das ungewöhnlich konsequente Finale, das man nicht so schnell vergessen wird.
ARD, 3.55 Uhr: "Wild Target – Romanze in Blei" (2010)
In der charmanten britischen Actionkomödie von Jonathan Lynn ("Keine halben Sachen") spielt Bill Nighy ("Tatsächlich ... Liebe") einen berufsmüden Auftragskiller, der eine schöne junge Diebin (Emily Blunt) beseitigen soll – sich aber in sie verliebt.
Außerdem:
OSS 117 – Der Spion, der sich liebte (hemmungslos alberne französische Spionage-Comedy vom "The Artist"-Team; 23.50 Uhr im RBB)
Last Night (geschwätziges Beziehungsdrama mit Keira Knightley und Sam Worthington; 0.05 Uhr bei Eins Festival)
Hulk (Ang Lees nur halb geglückter Versuch, ein Arthouse-Drama mit einem Superhelden-Film zu kombinieren; 1.15 Uhr im ZDF)
OSS 117 – Er selbst ist sich genug (weniger gelungene Fortsetzung; 1.20 Uhr im RBB)
Sonntag, 22. November:
Tele 5, 16.05 Uhr: "Eins, zwei, drei" (1961)
In dem ungemein witzigen Komödienklassiker von Billy Wilder verkörpert Hollywood-Star James Cagney einen Coca Cola-Manager im geteilten Berlin, dessen Tochter sich bei einem Besuch ausgerechnet in einen gutaussehenden jungen Kommunisten (Horst Buchholz) aus Ost-Berlin verliebt ...
RTL II, 20.15 Uhr: "Hitler – Aufstieg des Bösen" (2003)
Der mit zwei Emmys prämierte TV-Film zeichnet Hitlers (gespielt von "Trainspotting"-Star Robert Carlyle) Aufstieg vom österreichischen Jungen aus eher ärmlichen Verhältnissen zum größenwahnsinnigen Diktator auf. Zwar ist das Drehbuch nicht frei von Spekulationen und auch einigen faktischen Fehlern, dennoch verzichtet der Film erfreulicherweise auf allzu reißerische Elemente und versucht eine seriöse Annäherung an den Menschen und Politiker Hitler (die Handlung endet mit der vollständigen Machtübernahme der Nazis 1934).
BR, 23.15 Uhr: "Der Garten der Finzi Contini" (1970)
Eine elegante Literaturverfilmung von Vittorio de Sica über einen jüdischen Literaturprofessor und Familienvater (Helmut Berger), dessen angenehmes Leben in Italien Ende der 1930er Jahre zunehmend in Gefahr gerät.
3sat, 0.25 Uhr: "Walhalla Rising" (2009)
Das Wikinger-Drama von Nicolas Winding Refn ("Drive") ist alles andere als ein typischer Wikingerfilm: Nicht Abenteuer und Action stehen im Vordergrund, stattdessen hat Winding Refn eine beinahe meditative (aber von heftigen Gewaltausbrüchen unterbrochene) Arthouse-Version eines Wikingerfilms geschaffen, die ein wenig an die frühen Werke Werner Herzogs erinnert ("Aguirre, der Zorn Gottes"). Das ist visuell brillant und von Hauptdarsteller Mads Mikkelsen stark gespielt, erzählerisch aber ziemlich anstrengend.
Außerdem:
X-Men: Erste Entscheidung (in dem sehr gelungenen Prequel zur "X-Men"-Trilogie bereichern u.a. James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Nicholas Hoult als jüngere Versionen populärer Mutanten das erfolgreiche Filmuniversum; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Nokan – Die Kunst des Ausklangs (mit dem Auslands-OSCAR prämiertes, sehr gefühlvolles japanisches Drama über einen jungen Musiker, der seine Berufung als Bestatter findet; 23.50 Uhr in der ARD)
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