Vor allem am Samstag gibt es eine besonders große Anzahl sehenswerter Filme, auch wenn einige davon sehr oft gezeigt werden:
Samstag, 29. August:
3sat, 20.15 Uhr: "Die Fälscher" (2007)
Der erste österreichische Gewinner des Auslands-OSCARs ist ein Holocaust-Drama über eine Gruppe jüdischer KZ-Häftlinge, die für die Nazis Geldscheine in verschiedenen Währungen fälschen sollen (wahre Geschichte übrigens). Regie führte Stefan Ruzowitzky ("Anatomie"), in den Hauptrollen sind Karl Markovics (TV-Serie "Stockinger"), August Diehl und Devid Striesow zu sehen.
RTL II, 20.15 Uhr: "Der 13te Krieger" (1999)
Bestseller-Autor Michael Crichton höchstpersönlich hat sein grimmiges Wikingerabenteuer "Schwarze Nebel" verfilmt (nachdem er mit der anfänglichen Arbeit des eigentlichen Regisseurs John McTiernan nicht zufrieden war). Die Kritiker waren zwar nicht unbedingt begeistert von dem dramaturgisch eher archaisch anmutenden Historien-/Fantasy-/Horrormix rund um einen Wikingerstamm, der mithilfe eines Fremden (Antonio Banderas als arabischer Poet im Exil) gegen Menschenfresser antritt, aber Genrefreunde finden in dem düster-atmosphärischen Film viel Sehenswertes.
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Philadelphia" (1993)
Tom Hanks' unnachahmlich eindringliche, OSCAR-gekrönte Darstellung eines AIDS-Kranken in Jonathan Demmes leidenschaftlich engagiertem Drama ist bis heute mehr als sehenswert. In weiteren Schlüsselrollen: Denzel Washington und Antonio Banderas.
BR, 20.15 Uhr: "Nordwand" (2008)
Mit Benno Fürmann, Florian Lukas, Katharina Wackernagel und Ulrich Tukur stark besetztes Bergsteigerdrama von Philipp Stölzl über einen riskanten Erstbesteigungsversuch der Eiger-Nordwand kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Servus TV, 22.05 Uhr: "Harold und Maude" (1971)
Hal Ashbys zu Beginn der Ära des "New Hollywood" gedrehte skurrile Liebesgeschichte über einen jungen Mann auf Sinnsuche, der sich in eine lebensmüde ältere Dame verliebt, hat heute vollkommen zu Recht Klassiker-Status. Neben der Warmherzigkeit der Erzählung und der stets liebe- und respektvollen Figurenzeichnung ist es vor allem der an die Coen-Brüder erinnernde bizarr-morbide Humor, der "Harold und Maude" zu etwas Besonderem macht – allen voran bei Harolds Tick, durch immer absurdere und gewaltsamere Schein-Suizide die Aufmerksamkeit seiner distanzierten Mutter gewinnen zu wollen ... Gefühlvoll eingerahmt wird die Handlung von Songs, die Cat Stevens teilweise eigens für den Film komponiert hat.
NDR, 23.25 Uhr: "Das Boot – Director's Cut" (1981/1997)
Über Wolfgang Petersens für sechs OSCARs nominierten Welthit mit Herbert Grönemeyer, Jürgen Prochnow und mehr oder weniger der gesamten Elite der damaligen jungen deutschen Schauspielriege als Besatzung eines deutschen U-Boots während des Zweiten Weltkrieges muß ich wohl nicht viele Worte verlieren.
RTL II, 0.05 Uhr: "Wolfhound" (2006)
Der Beginn dieses russischen Fantasyfilms ist mehr als ernüchternd: Regisseur Nikolay Lebedev bedient sich schamlos bei "Conan der Barbar", "Der Herr der Ringe", "Der Tag des Falken" (nur statt eines Falken mit einer Fledermaus als treuer Begleiterin des Helden!) und anderen Genreklassikern, ohne daß auch nur ansatzweise eine eigene Handschrift erkennbar wäre. Doch irgendwann, so nach einer guten halben Stunde, stellt man fest, daß einen die Story über einen einzelgängerischen Krieger, der die Auslöschung seines Stammes rächen will, aller Klischeehaftigkeit und B-Movie-Atmosphäre zum Trotz wider Erwarten doch ziemlich packt – zumindest ging es mir so. Von einem Meisterwerk ist "Wolfhound" meilenweit entfernt, aber die abseits der Tolkien-Verfilmungen nun nicht gerade mit sehenswerten Fantasyfilmen verwöhnten Fans des Genres sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren – schon dem wahrscheinlich längsten Lichtschwert aller Zeiten zuliebe ...
Außerdem:
Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter (generischer Fantasyfilm mit guter Besetzung; 22.00 Uhr bei RTL)
Drag Me to Hell (etwas unausgewogener, schwarzhumoriger Horrorfilm mit grandiosem Finale, von "Tanz der Teufel"-Regisseur Sam Raimi; Mitternacht bei RTL)
Sonntag, 30. August:
3sat, 17.05 Uhr: "Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft" (1971)
Ein Klassiker des bizarren britischen Humors und gleichzeitig eine Art Best-Of der besten Sketch-Show aller Zeiten: "Monty Python's Flying Circus".
Arte, 20.15 Uhr: "Casablanca" (1942)
Es ist kaum zu glauben, aber einer der populärsten und bekanntesten Filmklassiker aller Zeiten ist eigentlich ein Propagandafilm. Kurz nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg von Michael Curtiz gedreht, zeigt der romantische Abenteuerfilm über einen zynischen Cafébesitzer (Humphrey Bogart) in Marokko, der in internationale politische Verwicklungen hineingezogen wird und die Liebe seines Lebens (Ingrid Bergman) wiedertrifft, daß auch Propagandafilme ganz große Kunst sein können ... Aktuell auf Platz 33 in der IMDb Top 250 der besten Filme aller Zeiten, das American Film Institute kürte "Casablanca" vor einigen Jahren sogar zum besten amerikanischen Liebesfilm aller Zeiten.
Pro 7, 22.30 Uhr: "Sinister" (2012)
Die Free-TV-Premiere des erfolgreichen Gruselfilms mit Ethan Hawke und Vincent D'Onofrio. Sollte man, wie so viele Werke dieses Genres, tunlichst mit möglichst wenig Vorwissen über die Handlung anschauen.
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