Drei neue Meldungen:
- Am Samstag habe ich bei den Fantasy Filmfest Nights die hochgelobte iranisch-amerikanische Schwarzweiß-Vampirromanze "A Girl Walks Home Alone at Night" gesehen. Meine Kritik folgt in den nächsten Tagen, ich kann jedoch bereits verraten, daß ich sehr angetan war – vor allem stilistisch und auch vom tollen Soundtrack. Dazu passend wurde letzte Woche bekannt, daß die Regisseurin und Drehbuch-Autorin Ana Lily Amirpour als Nächstes ein Projekt namens "The Bad Batch" angeht. Mit der wiederum auf einem eigenen Drehbuch basierenden Erzählung wird Amirpour sich thematisch wohl nicht allzu weit von ihrem gefeierten Langfilm-Debüt entfernen, doch anhand der Besetzungsliste sieht man schon, daß sie mit "A Girl Walks Home Alone at Night" viel Eindruck geschunden hat in Hollywood. Rollen angenommen haben nämlich Jim Carrey ("Bruce Allmächtig"), Keanu Reeves ("47 Ronin"), Jason Momoa (demnächst als "Aquaman" Teil des Marvel Cinematic Universe), Diego Luna ("Terminal") und Newcomerin Suki Waterhouse (aktuell mit "Die Bestimmung – Insurgent" in den Kinos). Vor allem die Mitwirkung von Carrey und Reeves ist umso bemerkenswerter, wenn man die knappe Inhaltsbeschreibung von "The Bad Batch" liest; denn es soll sich um eine in einem verwüsteten Texas spielende dystopische Liebesgeschichte in einer Kannibalen-Gemeinde handeln! Und jetzt mal ehrlich: Wer hätte je gedacht, daß Jim Carrey und Keanu Reeves mal in einer Kannibalen-Romanze mitspielen würden? Über die Rollen der Darsteller ist bis auf die Namen noch nichts bekannt, ich würde aber einfach mal spekulieren, daß Luna und Waterhouse für die zentrale Liebesgeschichte eingeplant sind. Dazu würde jedenfalls auch passen, daß sie die einzigen Darsteller sind, deren Rollen normale Namen (Jimmy respektive Arlen) haben, während die anderen drei "Miami Man" (Momoa), "The Hermit" (Carrey) und "The Dream" (Reeves) heißen ... Die Dreharbeiten im Großraum Los Angeles sollen bereits im April beginnen, womit ein Kinostart Anfang 2016 realistisch erscheint.
- Im Jahr 2001 gewann Stephen Gaghan den OSCAR für sein Drehbuch zu Steven Soderberghs episodischem Drogendrama "Traffic", 2006 erhielt er eine Nominierung für das Drehbuch zu dem ebenfalls episodisch aufgebauten Polit-Thriller "Syriana" mit George Clooney, den er zusätzlich auch inszenierte. Das waren also zwei große Kritikererfolge, die auch an den Kinokassen nicht so schlecht abschnitten ("Traffic" sogar sehr gut); dennoch war nach "Syriana" nicht mehr viel zu sehen und hören von Stephen Gaghan. Das sollte sich bald wieder ändern, denn aktuell hat Gaghan gleich zwei interessante Projekte in der Hinterhand, die in den nächsten Jahren in die Kinos kommen sollen. Bereits länger in Vorbereitung befindet sich der Thriller "Candy Store", der eigentlich bereits 2014 gedreht werden sollte und zu dessen Besetzung mit Robert De Niro ("Silver Linings"), Keira Knightley ("Can a Song Save Your Life?") und Omar Sy ("Ziemlich beste Freunde") drei Hochkaräter zählen. Davon war allerdings schon seit Monaten nichts mehr zu lesen, weshalb sich dieses Projekt noch etwas verzögern dürfte. Zuerst ist nun wohl "Gold" an der Reihe, ein Abenteuer/Wirtschafts-Drama, das auf realen Geschehnissen aus den frühen 1990er Jahren basiert: OSCAR-Gewinner Matthew McConaughey ("Dallas Buyers Club") spielt den kanadischen Unternehmer David Walsh, der gemeinsam mit dem lokalen Geologen Michael Acosta (Édgar Ramírez, "Carlos – Der Schakal") im indonesischen Dschungel nach Gold sucht – und auch fündig wird. Zumindest behaupten die beiden das, woraufhin der Aktienkurs von Walshs Firma Bre-X Minerals geradezu explodiert und Walsh selbst zu einem der mächtigsten Männer an der Wall Street wird. Ein paar Jahre später verstärkt sich jedoch der Verdacht, daß die angeblich so üppige Goldmine zumindest in diesem Ausmaß gar nicht existiert ... Das Drehbuch stammt ausnahmsweise nicht von Gaghan selbst, sondern von dem Duo Patrick Massett und John Zinman ("Lara Croft: Tomb Raider", diverse TV-Serien wie "Caprica" und "The Blacklist"). Die Dreharbeiten in New York, Mexiko und Thailand sollen im Juni beginnen, womit eine Premiere beispielsweise bei den Filmfestspielen von Cannes im Mai 2016 möglich wäre. Bei entsprechender Qualität des Films könnte der reguläre Kinostart auch auf Herbst hinausgezögert werden, um dann eine bessere Ausgangslage in der Awards Season 2016/2017 zu haben.
- Lustiger dürfte es in dem nächsten Film von "Hangover"-Regisseur Todd Phillips zugehen: Ebenfalls basierend auf einer wahren Geschichte geht es in "Arms and the Dudes" um zwei Freunde aus Miami in ihren 20ern, die während des Irak-Kriegs ein Unternehmen gründen und eine Regierungsinitiative nutzen, die es auch kleinen Unternehmen erlaubt, an Ausschreibungen des US-Militärs teilzunehmen. Damit sind sie tatsächlich erfolgreich und verdienen zunächst jede Menge Geld; dann übernehmen sie sich allerdings, als sie einen $300 Mio.-Auftrag zur Ausrüstung des afghanischen Militärs an Land ziehen. Phillips hat das Drehbuch gemeinsam mit Jason Smilovic ("Lucky Number Slevin") geschrieben, als Grundlage diente ein Artikel von Guy Lawson im "Rolling Stone"-Magazin. Die Hauptrollen der (bald nicht mehr so) Kleinunternehmer haben der zweifache OSCAR-Nominee Jonah Hill ("The Wolf of Wall Street", "Moneyball") und Miles Teller ("Whiplash", demnächst ein Superheld in "Fantastic Four") an Land gezogen, dazu gesellt sich die kubanische Schauspielerin Ana de Armas ("Sex, Party und Lügen") als Freundin von Tellers Figur. Die Dreharbeiten haben bereits in Rumänien begonnen, später wird auch in Marokko, Las Vegas, Südkalifornien und Miami gedreht werden. Mit dem Kinostart dürfte im Frühjahr 2016 zu rechnen sein.
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