Diese Woche habe ich drei Meldungen zu kommenden Großprojekten aus Hollywood zu bieten (auch wenn sie auf der ganzen Welt gedreht werden):
- Zunächst will ich kurz auf eine Nachricht eingehen, die mich persönlich sehr erfreut: Der südafrikanische Regisseur und ausgewiesene Science Fiction-Experte Neill Blomkamp ("District 9", "Elysium", in Kürze mit "Chappie" in den Kinos) wird aller Voraussicht nach endlich einen fünften "echten" Film der kultigen "Alien"-Reihe drehen. Tatsächlich hatte sich das Ganze ein wenig abgezeichnet, da Blomkamp vor einigen Wochen Konzeptzeichnungen online stellte, die er als Fan über Jahre hinweg aus Eigeninitiative für einen möglichen weiteren "Alien"-Film entwickelte. Im Internet sorgte das für jede Menge Aufmerksamkeit, ganz offensichtlich war auch Rechteinhaber 20th Century Fox angetan von Blomkamps Vorstellungen (vermutlich wird er auch das Drehbuch schreiben, jedenfalls tat er das bei seinen bisherigen Filmen), weshalb er nun den Job bekam. Zum Inhalt ist offiziell leider noch nichts bekannt, es wurde nur klargestellt, daß der neue Film definitiv eine Fortsetzung der bisher vierteiligen Reihe wird, während gleichzeitig Sir Ridley Scott weiterhin am zweiten Teil des "Alien"-Prequels "Prometheus" arbeitet. Interessant ist jedenfalls, daß Blomkamps Zeichnungen direkt an das Ende von James Camerons "Aliens – Die Rückkehr" anzuknüpfen scheinen; jedenfalls ist der in diesem Film von Michael Biehn verkörperte, zu Beginn des dritten Teils von David Fincher zur Verärgerung der meisten Fans bereits tote "Space Marine" Hicks mit dabei. Eigentlich ist es schwer vorstellbar, daß Blomkamp wirklich gewissermaßen einen neuen "Alien 3" drehen und damit den originalen dritten sowie den vierten Teil komplett ignorieren darf (wenngleich viele Fans der Reihe nichts dagegen hätten, da diese beiden Filme nicht allzu viele Anhänger haben – ich mag allerdings beide sehr, auch wenn sie natürlich nicht an die ersten beiden Teile heranreichen). Andererseits handelt es sich nunmal um das Science Fiction-Genre und da kann man, wenn man es unbedingt will, immer irgendeine Alibi-Erklärung erfinden (Stichwort "technobabble") ... Nun, wir werden bestimmt bald mehr erfahren, auch wenn noch keine Zeitpläne für Produktion oder Veröffentlichung bekannt sind; so oder so dürfte aber feststehen: "Alien"-Fans haben Grund zur Freude! Achja, nicht zu vergessen: Auch dazu gibt es zwar noch keinerlei Informationen, aber angesichts der Tatsache, daß sich Sigourney Weaver seit Jahren der Idee gegenüber aufgeschlossen zeigt, noch ein weiteres Mal ihre ikonische Rolle als Ellen Ripley zu übernehmen (und gerade erst in "Chappie" mit Neill Blomkamp gearbeitet hat), darf man von ihrer Mitwirkung wohl ausgehen.
- Vor eineinhalb Jahren berichtete ich erstmals über die geplante dritte Verfilmung der Abenteuer des Symbologie-Professors Robert Langdon. In "Sakrileg – The Da Vinci Code" (2006) und "Illuminati" (2009) durfte der von Tom Hanks ("Captain Phillips") verkörperte Romanheld aus den Bestsellern von Dan Brown beweisen, daß er zwar eine ungewöhnliche Heldenfigur ist, aber definitiv eine, die (trotz verhaltener Kritiken) sehr viele Zuschauer in die Kinos lockt. Dennoch dauerte es offensichtlich eine ganze Weile, bis der ursprünglich für einen Start an Weihnachten 2015 vorgesehene dritte Film mit dem Titel "Inferno" endlich bereit war, in die Produktion zu gehen. Das ist nun der Fall, wobei Ron Howard ("Rush") erneut die Regie übernimmt und David Koepp ("Premium Rush"), der bei "Illuminati" Co-Autor war, dieses Mal alleine das Drehbuch verfaßte (das von einem großen Mysterium rund um Dante Alighieris "Göttliche Komödie" erzählt). Die weibliche Hauptrolle der Dr. Sienna Brooks, die Prof. Langdon behandelt, nachdem dieser mit einem fatalen Gedächtnisverlust in einem italienischen Hospital erwacht, übernimmt die diesjährige OSCAR-Nominee Felicity Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit"). Weitere Mitglieder des von Howard ganz bewußt sehr international besetzten Ensembles sind der Franzose Omar Sy ("Ziemlich beste Freunde"), der Inder Irrfan Khan ("Life of Pi") und die Dänin Sidse Babett Knudsen (Hauptdarstellerin der brillanten Polit-TV-Serie "Borgen – Gefährliche Seilschaften"). Die Produktion soll im April beginnen, der deutsche Kinostart ist für den 13. Oktober 2016 vorgesehen.
- Sogar schon zwei Jahre ist es her, daß ich kurz über die Planungen für einen fünften "Fluch der Karibik"-Film schrieb. Anders als bei "Inferno" hängt die starke zeitliche Verzögerung hier vor allem mit Problemen hinter den Kulissen zusammen. Zum einen sorgte bei den produzierenden Disney Studios die besorgniserregende kommerzielle Mißerfolgsserie von Hauptdarsteller Johnny Depp (allen voran mit "Lone Ranger") für Skepsis, zumal bereits der von Kritikern wie auch Fans nur sehr mittelmäßig angenommene vierte Teil "Fremde Gezeiten" in den USA deutlich schwächelte (was aber von den internationalen Märkten locker kompensiert wurde); zum anderen waren die Produzenten nicht restlos zufrieden mit dem Drehbuch von Jeff Nathanson ("Terminal", "Rush Hour 2 + 3", "Aushilfsgangster"), was wohl auch mit den Bemühungen des Studios zusammenhing, das Budget (und damit das finanzielle Risiko) zu reduzieren. Inzwischen hat Nathansons überarbeitetes Skript, in dem Captain Jack den legendären Dreizack des Meeresgottes Poseidon finden muß, das Einverständnis der entscheidenden Leute gefunden, tatsächlich haben letzte Woche sogar schon die Dreharbeiten in Australien begonnen. In diesem Zusammenhang veröffentlichte das Studio auch endlich die Besetzungsliste, aus der zuvor nur wenige Namen durchgesickert waren: Selbstverständlich wird Depp in "Dead Men Tell No Tales" wieder seine einst OSCAR-nominierte Paraderolle als Captain Sparrow übernehmen, auch Jacks loyaler erster Maat Gibbs (Kevin R. McNally, "Das Phantom der Oper") und sein ehemaliger Erzfeind Captain Barbossa (Geoffrey Rush, "The King's Speech") kehren zurück, ebenso wie der Pirat Scrum (Stephen Graham, "Der letzte Tempelritter") aus "Fremde Gezeiten". Als neuer Bösewicht Captain Salazar, der eine Armee von Geistersoldaten anführt, wurde Javier Bardem ("Skyfall") angeheuert, dazu kommen die beiden Jungstars Brenton Thwaites ("Oculus", "Maleficent") und Kaya Scodelario ("Maze Runner") sowie Adam Brown (Zwerg Ori in der "Hobbit"-Trilogie) und die iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani ("Exodus"). Nicht erwähnt wird Orlando Bloom, über dessen Rückkehr als Will Turner aus der Original-Trilogie sich die Gerüchte seit Monaten hartnäckig halten. Ob das nun bedeutet, daß die Gerüchte schlicht falsch waren, oder ob man doch noch auf einen Überraschungseffekt durch Wills Rückkehr hofft, läßt sich aktuell noch nicht beurteilen. Regie führt jedenfalls das norwegische Duo Joachim Rønning und Espen Sandberg, das sich mit dem OSCAR-nominierten Hochseeabenteuer "Kon-Tiki" für die Aufgabe empfehlen konnte. In Deutschland soll "Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales" erst am 6. Juli 2017 in die Kinos kommen, was dafür spricht, daß wiederum mit einer aufwendigen Postproduktion gerechnet wird (womit das Budget so gering eigentlich nicht sein kann ...).
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