Montag, 5. Oktober:
Eins Festival, 20.15 Uhr: "The Fall" (2006)
Tarsems ("Krieg der Götter") melancholisches Märchen für Erwachsene ist ein bildgewaltiges Erlebnis, das die Geschichte des schwer verunglückten Stuntmans Roy (Lee Pace aus der TV-Serie "Pushing Daisies") erzählt, der in den 1920er Jahren eine junge Krankenhauspatientin mit einer phantastischen Geschichte unterhält. Wie immer bei Tarsem kann die Story leider qualitativ nicht ganz mit der Optik mithalten, dennoch gilt "The Fall" vielen als sein bester Film.
Arte, 21.50 Uhr: "Blancanieves" (2012)
Etwas für aufgeschlossene Zuschauer: "Blancanieves" ist eine sehr freie, in den 1920er
Jahren in der Stierkampfszene von Sevilla angesiedelte "Schneewittchen"-Adaption aus Spanien,
von Regisseur Pablo Berger mit deutlich erkennbarem künstlerischen
Anspruch als Schwarz-Weiß- Stummfilm gedreht. In Spanien wie auch auf internationalen Festivals gewann "Blancanieves" sensationelle 46 Auszeichnungen!
Dienstag, 6. Oktober:
Super RTL, 22.25 Uhr: "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" (1994)
Wie praktisch: Am Sonntag zeigte das ZDF "Notting Hill", nun zieht Super RTL mit Hugh Grants zweitem Megaerfolg im Bereich der romantischen Komödie nach. Und wie "Notting Hill" hat auch Mike Newells "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" mit Andie McDowell in der weiblichen Hauptrolle nichts von seinem gewaltigen Charme verloren.
RTL Nitro, 22.05 Uhr: "Alien – Die Wiedergeburt" (1997)
Allgemein gilt dieser vierte Teil der "Alien"-Reihe als der schwächste; eine Einschätzung, die ich ehrlich gesagt noch nie teilen konnte. Klar, an die brillanten ersten beiden Teile reicht "Die Wiedergeburt" nicht heran, dennoch wartet der Film mit einigen hochinteressanten Storyideen, spektakulärem Kreaturendesign, einem schillernden Cast (neben Sigourney Weaver Winona Ryder, Ron Perlman, Brad Dourif und Leland Orser) und vor allem dem typisch skurrilen Stil von Regisseur Jean-Pierre Jeunet ("Die fabelhafte Welt der Amelie", "Die Stadt der verlorenen Kinder") auf. Wobei vielleicht gerade Letzteres erklärt, warum "Alien – Die Wiedergeburt" nicht jedermanns Geschmack trifft ...
Mittwoch, 7. Oktober:
HR, 23.15 Uhr: "Die Mafiosi-Braut" (1988)
Eine Screwball-Komödie von "Das Schweigen der Lämmer"-Regisseur Jonathan Demme, in der Michelle Pfeiffer die titelgebende Braut eines Mafioso (Alec Baldwin) spielt, in die sich ein FBI-Undercoveragent (Matthew Modine) verliebt. Pfeiffer wurde für den Golden Globe nominiert, Nebendarsteller Dean Stockwell erhielt sogar eine OSCAR-Nominierung.
Außerdem:
Das Wunder von Bern (hochemotionale Verquickung einer Vater-Sohn-Geschichte mit dem historischen ersten Gewinn der Fußball-WM durch die deutsche Nationalmannschaft im Jahr 1954; 20.15 Uhr bei Kabel Eins)
Nokan – Die Kunst des Ausklangs (der japanische Gewinner des Auslands-OSCARs 2009 ist ein ruhiges Arthouse-Drama über einen entlassenen Musiker, der als Bestatter seine wahre Berufung findet; 22.25 Uhr bei Arte)
Donnerstag, 8. Oktober:
ZDF Kultur, 20.15 Uhr: "Pina" (2011)
Für seinen visuell aufregenden 3D-Dokumentarfilm über die verstorbene Tanz-Choreographin Pina Bausch erhielt Wim Wenders seine zweite OSCAR-Nominierung.
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" (1971)
In dem für seine Spezialeffekte OSCAR-prämierten Kinderfilm-Klassiker von Disney (der Real- und Zeichentrickszenen geschickt kombiniert) spielt Angela Lansbury (TV-Serie "Mord ist ihr Hobby") eine angehende Hexe in der britischen Provinz, die während des Zweiten Weltkrieges auf drei Kinder aufpassen soll. Leider ist der Film in Deutschland nur in einer arg verstümmelten Fassung erschienen, die um beinahe eine halbe Stunde gekürzt ist (gegenüber einer später veröffentlichten US-Langfassung sogar um 50 Minuten!) und dabei fast alle Musikeinlagen sowie sämtliche Bezüge zum Zweiten Weltkrieg vermissen läßt. Insofern kann ich natürlich nicht wirklich empfehlen, sich diese Version zu Gemüte zu führen, aber vielleicht fühlt sich ja jemand dazu inspiriert (beispielsweise, wenn er doch reinschaut und ihm selbst diese Rumpffassung gefällt), sich die im Ausland auf DVD erhältliche Original- respektive Langfassung zuzulegen ...
3sat, 22.25 Uhr: "Nell" (1994)
In Michael Apteds ("Gorillas im Nebel") Charakterdrama glänzt Jodie Foster mit einer OSCAR-nominierten Performance als allein mit ihrer Mutter im Wald aufgewachsenes "Wolfskind" Nell. Nach dem Tod der Mutter wird Nell durch einen Zufall von einem Kleinstadt-Arzt (Liam Neeson) gefunden, der sich fortan um sie kümmert und sie sanft auf die Zivilisation vorbereiten will. Andere wollen Nell aufgrund der Einzigartigkeit ihres Aufwachsens im Labor untersuchen und beobachten ...
Freitag, 9. Oktober:
ARD, 1.15 Uhr: "Töte Amigo" (1966)
Trotz der bedauernswerten Interpunktionsschwäche im deutschen Titel handelt es sich hierbei um einen der unterhaltsamsten Italo-Western. Unter der Regie von Damiano Damiani ("Nobody ist der Größte") agiert der großartige Gian Maria Volonté ("Für eine Handvoll Dollar") als Bandenanführer El Chuncho, der Waffen raubt, um sie an die mexikanischen Revolutionäre zu verkaufen. Was natürlich nicht ganz so glatt abläuft wie geplant. In einer wichtigen Nebenrolle als El Chunchos Bruder – ein fanatisch an die Revolution glaubender Geistlicher – brilliert Klaus Kinski.
Außerdem:
Ein Quantum Trost (der – infolge des Autorenstreiks während der Vorproduktion – schwächste James Bond-Film mit Daniel Craig, der aber trotzdem einige starke Sequenzen enthält; 20.15 Uhr bei RTL II)
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