Das Sommerloch scheint in vollem Gange zu sein, denn erneut fiel es mir schwer, überhaupt Meldungen zu interessanten kommenden Filmprojekten zu finden, zu denen es auch schon etwas mehr als nur ein oder zwei Informationshäppchen gibt (wie es etwa bei Disneys neuester Realverfilmungsidee auf Basis eines eigenen Zeichentrick-Klassikers der Fall ist, denn über "Genies" weiß man noch nicht viel mehr als daß es sich um ein Prequel zu "Aladdin" handeln soll, das die Vorgeschichte des im Original damals von Robin Williams und in der deutschen Synchronfassung vom leider ebenfalls bereits verstorbenen Peer Augustinski gesprochenen Flaschengeistes erzählt). Immerhin zwei konnte ich zusammenkratzen:
Nachdem er sein weltweites Profil als Regisseur durch seine OSCAR-Nominierung für "The Imitation Game" erheblich steigern konnte, widmet sich der norwegische Regisseur Morten Tyldum als Nächstes einer SciFi-Romanze. Basierend auf einem Drehbuch von Jon Spaihts ("Prometheus") geht es in "Passengers" um ein Raumschiff, das auf dem Weg zu einem weit entfernten Planeten ist. Die Passagiere sind während der Reisezeit in einen kryogenischen Schlaf versetzt, aus dem ein Mann allerdings vorzeitig erwacht. Genau genommen: 90 Jahre früher als geplant. Angesichts der doch ziemlich düsteren Aussicht, als einziger Mensch bei Bewußtsein an Bord eines Raumschiffes langsam und einsam dahinzusiechen, entscheidet er sich, einen weiblichen Passagier zu wecken ... Der aktuelle Hollywood-Liebling Chris Pratt ("Guardians of the Galaxy", "Jurassic World") wurde für die Rolle des Mannes angeheuert, die von ihm geweckte Frau wird von OSCAR-Preisträgerin Jennifer Lawrence ("Silver Linings") verkörpert werden. Außerdem ist der Brite Michael Sheen ("Die Queen", TV-Serie "Masters of Sex") im doppelten Sinn mit an Bord, allerdings wird er nicht zu sehen, sondern lediglich als Stimme eines Roboters zu hören sein. Zwischenzeitlich waren für die Hauptrollen übrigens diverse andere Hollywood-Stars im Gespräch, darunter Keanu Reeves und Reese Witherspoon; Pratt und Lawrence sind aber ganz sicher nicht die schlechteste Wahl. Obwohl die Prämisse ziemlich reduziert klingt, soll "Passengers" eine teure Großproduktion werden, insofern können wir uns wohl auf die eine oder andere unerwartete Wendung in der Story freuen. Wann die Dreharbeiten beginnen, ist noch nicht bekanntgegeben worden, aber da der Film bereits 2016 in die Kinos kommen soll und Chris Pratt nächstes Jahr mit den Dreharbeiten zu "Guardians of the Galaxy 2" beschäftigt sein wird, sollte es relativ bald losgehen. Zuerst muß Pratt allerdings noch das "Die glorreichen Sieben"-Remake unter der Regie von Antoine Fuqua abschließen, das momentan gedreht wird ...
Der mehrmalige Bond-Regisseur Martin Campbell ("GoldenEye", "Casino Royale") tut sich mit der Hongkong-Legende Jackie Chan ("Little Big Soldier") zusammen, um den Roman "The Chinaman" von Stephen Leather zu adaptieren. Zunächst sollte die Verfilmung "The Foreigner" heißen, aktuell ist sie jedoch ohne Titel. Im Roman geht es um den Vietnamesen Nguyen Ngoc Minh, der einst im Vietnam-Krieg anfangs gegen die Amerikaner kämpfte, dann an ihrer Seite. Nach mehrjähriger Inhaftierung und Folterung durch das letztlich siegreiche kommunistische Regime konnte Nguyen mit seiner Familie nach Hongkong fliehen und schließlich nach London emigrieren, wo er nun ein chinesisches Restaurant führt. Doch dann explodiert eine IRA-Bombe und gibt dem eigentlich Schicksalsschläge gewohnten Nguyen einen verdammt guten Grund, wieder zur Waffe zu greifen und erbarmungslos Rache zu üben ... Das klingt also nach einer spannenden Geschichte, die dem alternden Jackie Chan einmal mehr Gelegenheit gibt, seine Künste als ernsthafter Schauspieler zu beweisen (in den letzten Jahren konnte er das bereits mehrfach, allerdings sind die entsprechenden Filme hierzulande überwiegend nicht ins Kino gekommen und entsprechend wenig bekannt). Das Drehbuch für den Action-Thriller haben Peter Buchman ("Ché", "Eragon") und David Marconi ("Der Staatsfeind Nr. 1") geschrieben. Auch hier ist noch nicht bekannt, wann die Dreharbeiten beginnen, angesichts der Tatsache, daß außer Jackie Chan noch kein Schauspieler besetzt wurde, sollte es auf jeden Fall noch mindestens einige Wochen dauern. Allerdings soll auch "The Chinaman" (oder wie auch immer der Film am Ende betitelt wird) wohl noch 2016 veröffentlicht werden.
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