Montag, 5. August 2013

Neues aus Hollywood (31/2013)

Scheinbar befinden sich die Großen und Mächtigen in Hollywood so langsam im Sommerurlaub, jedenfalls gab es letzte Woche wieder einmal nur sehr wenig Berichtenswertes. Um diese Rubrik nicht komplett ausfallen zu lassen (was vermutlich in den nächsten Wochen noch das eine oder andere Mal der Fall sein kann), greife ich auch auf ein Projekt in einem sehr frühen Stadium zurück, mit dem ich gleich beginne:

- Victor Hugos Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" ist ein echter Literaturklassiker, der entsprechend auch schon oft verfilmt wurde. Eine erste Stummfilmversion gab es bereits 1905, gut 50 Jahre später spielte Anthony Quinn ("La Strada") den buckligen Glöckner, der sich in die schöne Zigeunerin Esmeralda (Gina Lollobrigida, "Fanfan, der Husar") verliebt. Bereits 1939 wurden die beiden von den Leinwandlegenden Charles Laughton ("Meuterei auf der Bounty") und Maureen O'Hara ("Rio Grande") verkörpert, auch Sir Anthony Hopkins ("Thor") und Mandy Patinkin ("Die Braut des Prinzen") waren schon als Bucklige zu sehen. Und einen Disney-Animationsfilm gibt es natürlich ebenfalls. Brauchen wir also wirklich noch eine Version der Geschichte? Vielleicht schon, wenn der Regisseur nämlich Zhang Yimou heißt und mit Werken wie "Rote Laterne", "Hero", "House of Flying Daggers" oder "Der Fluch der goldenen Blume" unzählige Male nachgewiesen hat, daß er historische Stoffe zu – vor allem auch stilistisch – außergewöhnlichen Filmen verarbeiten kann. Und aktuell befindet sich Zhang in Verhandlungen mit Warner Bros., die Regie bei "Quasimodo" zu übernehmen. Die Drehbuch-Adaption stammt von Kieran und Michele Mulroney ("Sherlock Holmes – Spiel im Schatten"), als Titeldarsteller wird bereits seit längerem Josh Brolin ("True Grit") gehandelt.

- Bereits mit den Dreharbeiten begonnen hat der Horror-Western "Bone Tomahawk", der mit einer interessanten Besetzung aufwarten kann. In dem Regiedebüt von S. Craig Zahler, der auch das Drehbuch verfaßt hat, geht es um vier Männer, die im Wilden Westen einige von kannibalistischen Höhlenmenschen (!) verschleppte Personen retten wollen. Eines der potentiell wohlschmeckenden Opfer wird von Jennifer Carpenter ("Der Exorzismus von Emily Rose", TV-Serie "Dexter") verkörpert, die vier Häscher sind ein Sheriff (Kurt Russell, "Death Proof"), ein Revolverheld (Timothy Oliphant, "Hitman", TV-Serie "Justified"), ein älterer Mann (Richard Jenkins, "The Cabin in the Woods") und ein Cowboy (Peter Sarsgaard, "An Education", "Robot & Frank"). Darsteller Sarsgaard hat den Film in einem Interview als Kreuzung aus "Der schwarze Falke" und "Alien" beschrieben. Könnte also sehr unterhaltsam werden – oder ziemlich peinlich, angesichts des unerfahrenen Regisseurs läßt sich das im Vorfeld schwer einschätzen. Der Kinostart ist jedenfalls für 2014 vorgesehen, vermutlich im Frühling (wo solche Genrefilme gerne plaziert werden und manchmal sogar für Überraschungserfolge sorgen).

- Abschließend darf nicht unerwähnt bleiben, daß James Cameron offiziell verkündet hat, nicht, wie bislang vorgesehen, zwei Fortsetzungen zu seinem Megahit "Avatar" zu drehen, sondern sogar drei. Alle drei sollen am Stück gedreht werden (selbstverständlich in 3D) und 2016 bis 2018 jeweils kurz vor Weihnachten in die weltweiten Lichtspielhäuser kommen. Für dieses Mammutvorhaben hat sich Cameron mehrere genreerfahrene Drehbuch-Autoren ins Haus geholt, die ihm beim Verfassen der Manuskripte helfen sollen: Rick Jaffa und Amanda Silver ("Planet der Affen: Prevolution", "Das Relikt"), Shane Salerno ("Savages", leider auch "Aliens vs. Predator 2") und Josh Friedman ("Krieg der Welten", "Black Dahlia"). Details zum Inhalt oder zu Schauspielern wurden aber erwartungsgemäß noch nicht preisgegeben.

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