Samstag, 7. November:
BR, 20.15 Uhr: "Balduin, der Geldschrankknacker" (1964)
Louis de Funès spielt einen einfachen Mann, der von einem fiesen Bankdirektor um seine Ersparnisse gebracht wird und beschließt, sie sich auf dem kürzesten Wege zurückzuholen: durch einen Bankraub! Die Komödie ist sicher nicht de Funès' bester Film und aus heutiger Perspektive recht betulich erzählt, vor allem dank des gewohnt zuverlässigen Hauptdarstellers ist sie aber immer noch sehenswert.
Servus TV, 20.15 Uhr: "Grüne Tomaten" (1991)
Jon Avnets Tragikomödie über eine unglückliche Hausfrau (Kathy Bates), die sich mit einer alten Frau (Jessica Tandy) anfreundet, die ihr viel von ihrem aufregenden Leben erzählt, gilt als typischer "Frauenfilm". Das halte ich für Quatsch, denn die Geschichte der Freundschaft und Selbstverwirklichung zweier unangepaßter Frauen in den 1920er und 1930er Jahren ist schlicht und ergreifend großartiges Erzählkino mit wunderbaren Hauptdarstellerinnen (neben Bates und Tandy in den Rückblenden Mary Stuart Masterson und Mary Louise Parker).
VOX, 20.15 Uhr (um knapp zwei Minuten geschnitten): "Welcome to the Jungle" (2003)
Die Action-Komödie von "Lone Survivor"-Regisseur Peter Berg war der erste echte Nachweis dafür, daß der Ex-Wrestler Dwayne "The Rock" Johnson (der seinen ersten Kinoerfolg in einer Nebenrolle in "Die Mumie kehrt zurück" feierte) auch als Hollywood-Hauptdarsteller funktioniert. Er spielt den eigentlich berufsmüden Kopfgeldjäger Beck, der als letzten Auftrag den Sohn (Seann William Scott) seines Chefs zurückholen soll, der in Südamerika auf Schatzsuche ist. Dabei kommt ihm allerdings ein von Christopher Walken verkörperter Oberbösewicht in die Quere. Dank der guten Chemie zwischen Johnson und "American Pie"-Star Scott macht die actionreiche Buddy-Komödie viel Laune, auch wenn nicht jeder Gag sitzt.
ZDF Neo, 20.15 Uhr: "Erin Brockovich" (2000)
Steven Soderberghs humorvolles Justizdrama hat Julia "Pretty Woman" Roberts in der Titelrolle einer ungehobelten alleinerziehenden Mutter, die als Anwaltsgehilfin auf einen Umweltskandal stößt, ihren einzigen OSCAR beschert. Doch auch abseits ihrer Leistung ist "Erin Brockovich" sehr unterhaltsam geraten, wenngleich die Kapitalismuskritik sehr einseitig und wenig subtil dargebracht wird und auch die realen Zusammenhänge des zugrundeliegenden Falls (dessen Einschätzung wesentlich komplexer ist als in der Schwarz-Weiß-Welt des Films) unzulässig simplifiziert werden. Das ist ärgerlich, doch wenn man die Geschichte als bloße Unterhaltung betrachtet, dann stört es nicht allzu sehr.
Servus TV, 22.40 Uhr: "Wie ein wilder Stier" (1980)
Robert De Niros Transformation in den (realen) Boxer Jake La Motta, der nach großartigen sportlichen Erfolgen außerhalb des Rings tief fällt, in Martin Scorseses kunstvollem Sportdrama gilt bis heute als eine der eindrucksvollsten schauspielerischen Leistungen der Filmgeschichte (und wurde entsprechend mit einem OSCAR gewürdigt). In der IMDb Top 250 belegt "Wie ein wilder Stier" aktuell Platz 115.
SAT.1, 23.00 Uhr: "Shaft – Noch Fragen?" (2000)
In John Singletons nicht unbedingt hochklassigem, aber unterhaltsamen Reboot der kultigen 1970er Jahre-Blaxploitation-Reihe mit Richard Roundtree übernimmt Samuel L. Jackson die Rolle des ultracoolen Detectives (im Original war er ein Privatdetektiv) John Shaft, der in New York nach einem rassistisch motivierten Mord kräftig aufräumt und es mit Bösewicht Christian Bale zu tun bekommt. Roundtree hat übrigens einen Gastauftritt, zudem stammt der lässige Soundtrack wie in der Originalreihe von Isaac Hayes.
RBB, 23.50 Uhr und MDR, 0.20 Uhr: "Vier im roten Kreis" (1970)
Jean-Pierre
Melvilles ("Der eiskalte Engel") stylisher Gangsterfilm-Klassiker mit
Alain Delon als Einbrecher, der sich auf ein "todsicheres Ding" einläßt.
Und wir wissen ja alle, was das in der Welt des Films bedeutet ...
RBB, 2.05 Uhr: "Du kannst anfangen zu beten" (1968)
In dem stark gespielten Krimi-Thriller tun sich zwei ehemalige Fremdenlegionäre (Alain Delon und Charles Bronson) für einen ungewöhnlichen Einbruch zusammen. Es läuft jedoch (wie bei "Vier im roten Kreis") alles anders als geplant.
Außerdem:
The Social Network (David Finchers brillant geschriebenes, mit drei OSCARs ausgezeichnetes Unternehmerportrait mit Jesse Eisenberg als Mark Zuckerberg; 20.15 Uhr bei Pro 7)
Sonntag, 8. November:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Der Swimmingpool" (1969)
Jacques Derays starbesetzter erotischer Psycho-Thriller mit Alain Delon und Romy Schneider als Paar im Urlaub in einer Villa in St. Tropez, deren Liebesglück durch die unerwartete Ankunft ihres Ex-Liebhabers und seiner schönen Tochter (Jane Birkin) auf die Probe gestellt wird, diente als lose Vorlage für François Ozons "Swimming Pool" mit Charlotte Rampling.
RBB, 23.00 Uhr: "Der Mann aus Laramie" (1955)
In dem soliden, sich inhaltlich positiv von der Cowboys-vs.-Indianer-Fließbandware jener Zeit abhebenden Western von Anthony Mann glänzt James Stewart als ehemaliger Offizier, der die Verantwortlichen für den Tod seines Bruders zur Strecke bringen will.
BR, 23.15 Uhr: "Die Hetzjagd" (2008)
Der französisch-deutsche TV-Film erzählt die Geschichte des Ehepaares Serge (Yvan Attal) und Beate Klarsfeld (Franka Potente), das in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg durch beharrliche Recherchen Nazi-Kriegsverbrecher vor Gericht brachte.
Pro 7, 0.05 Uhr: "Possession – Das Dunkle in dir" (2012)
Free-TV-Premiere des Horror-Überraschungshits, in dem Jeffrey Dean Morgan ("Watchmen") und Kyra Sedgwick (TV-Serie "The Closer") die Eltern eines bessessenen Mädchens spielen.
Außerdem:
Skyfall (einer der besten Bond-Filme überhaupt und direkter Vorgänger des gerade erfolgreich angelaufenen "Spectre"; 20.15 Uhr bei RTL)
Die Tribute von Panem – Catching Fire (der deutlich stärkere zweite Teil der spannenden Young Adult-Dystopie, die in zwei Wochen ihren furiosen Abschluß finden wird; 20.15 Uhr bei Pro 7)
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