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In eigener Sache: Mein neues Filmbuch

Einigen Lesern ist bestimmt aufgefallen, daß ich in der rechten Spalte meines Blogs seit längerer Zeit das Cover meines neuen Buchs präsen...

Sonntag, 13. September 2015

TV-Tips für die Woche 38/2015

Montag, 14. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Am Rande der Nacht" (1983)
In dem gelungenen französischen Thriller-Drama mit Film noir-Einflüssen spielt der eigentliche Komödiant Coluche (spielte beispielsweise die zweite Hauptrolle neben Louis de Funés in "Brust oder Keule") den ausgebrannten Ex-Cop Lambert, der als Tankwart mehr oder weniger vor sich dahinvegetiert, bis er sich mit einem jungen arabischen Einwanderer anfreundet. Als der ermordet wird, will Lambert ihn rächen ...

NDR, 23.15 Uhr: "Tatort: Reifezeugnis" (1977)
Normalerweise würde ich an dieser Stelle nicht auf einzelne "Tatort"-Folgen hinweisen (schon, weil ich die Reihe mit sehr seltenen Ausnahmen wie letztes Jahr "Im Schmerz geboren" gar nicht verfolge), aber "Reifezeugnis" ist eine Abweichung wert, da der bei der Erstausstrahlung skandalumwitterte Film von dem späteren Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen inszeniert wurde und die internationale Schauspielkarriere von Klaus Kinskis schöner Tochter Nastassja startete. Skandalumwittert übrigens vor allem deshalb, weil die damals 16-jährige Nastassja Kinski eine Schülerin spielt, die eine Affäre mit einem Lehrer eingeht – Nacktszenen inklusive (und natürlich auch ein Mord, es ist schließlich immer noch ein "Tatort"). Davon abgesehen gilt "Reifezeugnis" aber auch inhaltlich und schauspielerisch als eine der besten "Tatort"-Episoden überhaupt (und dauert, anders als die heutigen 90-Minüter, fast zwei Stunden). Der ermittelnde Kommissar Finke wurde übrigens von Klaus Schwarzkopf gespielt.

Servus TV, 23.55 Uhr: "In den Straßen der Bronx" (1993)
Robert De Niros Regiedebüt, in dem er selbst einen Mann spielt, dessen Teenager-Sohn sich im New York der 1960er Jahre mit lokalen Gangstern anfreundet, reicht zwar qualitativ nicht an die Gangsterfilm-Klassiker heran, in denen er im Lauf seiner langen Karriere Hauptrollen spielte ("Der Pate, Teil 2", "GoodFellas", "Casino"); ein guter, sehr stilvoll in Szene gesetzter Film ist "In den Straßen der Bronx" trotzdem.

Dienstag, 15. September:
Servus TV, 20.15 Uhr: "Der Zeitreisende Journey of Love" (2012)
Die deutschsprachige Free-TV-Premiere des Kino-Regiedebüts von "Jurassic World"-Regisseur Colin Trevorrow ist eine preisgekrönte Independent-Komödie über drei Journalisten, die einen Artikel über eine skurrile Zeitungsanzeige schreiben sollen, deren Verfasser einen Freiwilligen für eine Zeitreise in die Vergangenheit sucht! Eine entsprechende Anzeige gab es übrigens wirklich mal ...

ZDF Kultur, 20.15 Uhr: "Buffalo '66" (1998)
In der ziemlich schrägen Independent-Tragikomödie des exzentrischen Filmemachers Vincent Gallo ("The Brown Bunny") spielt er selbst den frisch aus dem Gefängnis entlassenen Billy, der kurzerhand die junge Studentin Layla (Christina Ricci) entführt, um sie beim Besuch bei seinen Eltern als seine künftige Ehefrau auszugeben ...

Tele 5, 22.05 Uhr (geschnitten; ungekürzte Wiederholung in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um Mitternacht): "You're Next" (2011)
Adam Wingards Horrorfilm über ein Familientreffen in einem abgelegenen Anwesen, das durch einen von außerhalb des Hauses abgeschossenen Armbrust-Pfeil genau in die Brust eines der Anwesenden abrupt beendet wird, war 2013 der Abschlußfilm des Fantasy Filmfests. Die Story klingt generisch, die rasante Umsetzung mit viel schwarzem Humor sorgte aber für viel Applaus im Publikum.

Super RTL, 22.50 Uhr: "Knockin' on Heaven's Door" (1997)
Die schwarzhumorige Road-Movie-Komödie mit Til Schweiger und Jan Josef Liefers ist einer der erfolgreichsten deutschen Filme der 1990er Jahre – und tatsächlich auch einer der besten und unterhaltsamsten, inklusive zahlloser Gastauftritte bekannter Darsteller und Regisseure (sogar "Blade Runner"-Star Rutger Hauer schaut kurz vorbei!). Leider konnte der Regisseur und Autor Thomas Jahn diesen kleinen Geniestreich nie bestätigen, inzwischen arbeitet er größtenteils als Regisseur bei deutschen TV-Serien.

BR, 0.25 Uhr: "Hallam Foe – Aus dem Leben eines Außenseiters" (2007)
In dem gefühlvollen und gut gespielten britischen Drama agiert Jamie Bell als der titelgebende einzelgängerische Jugendliche, der eines Tages einer schönen Frau (Sophia Myles) begegnet, die seiner verstorbenen Mutter sehr ähnlich sieht. Er beginnt, ihr nachzuspionieren, was sich bald in eine regelrechte Besessenheit ausweitet ...

Mittwoch, 16. September:
Tele 5, 20.15 Uhr: "Down With Love" (2003)
Eine sehr witzige romantische Komödie mit Renée Zellweger und Ewan McGregor, die sich klar als Hommage an die beliebten Screwball-Comedys der 1960er Jahre mit Doris Day und Rock Hudson versteht.

3sat, 22.25 Uhr: "Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren" (1981)
Brian De Palmas atmosphärischen Thriller mit John Travolta habe ich bereits vor einem Monat empfohlen (damals lief er im BR), nun zeigt ihn 3sat zu einer etwas zuschauerfreundlicheren Uhrzeit.

RBB, 22.45 Uhr: "Tiger & Dragon" (2000)
Ang Lees atemberaubendes Martial Arts-Epos mit Chow Yun-Fat, Michelle Yeoh und Zhang Ziyi gewann sagenhafte vier OSCARs und machte dieses ur-chinesische Genre international hoffähig. Nächstes Jahr steht übrigens eine späte Fortsetzung mit dem Untertitel "The Green Legend" ins Haus, Regie führt dann nicht Ang Lee, sondern Yuen Woo-Ping, ein langjähriger Weggefährte von Jackie Chan.

ARD, 1.55 Uhr: "Schmetterling und Taucherglocke" (2007)
Das lebensbejahende, für vier OSCARs nominierte französische Drama von Julian Schnabel erzählt die wahre Geschichte des ehemaligen "Elle"-Chefredakteurs Jean-Dominique Bauby (grandios verkörpert von Mathieu Amalric), der nach einem Schlaganfall fast komplett gelähmt ist und nur noch ein Augenlid bewegen kann. Bauby will einfach nur noch sterben, doch eine einfühlsame Logopädin (Emmanuelle Seigner) bringt ihm bei, mittels seiner Lid-Bewegungen zu kommunizieren, was auf Dauer auch wieder seine Lebensgeister weckt. Die Verfilmung von Baubys Autobiographie ist (zu Recht) ein wahrer Kritikerliebling, wobei neben dem Drehbuch und den schauspielerischen Leistungen auch die phantasievoll-poetische visuelle Umsetzung von Baubys Phantasien dafür sorgt, daß "Schmetterling und Taucherglocke" ein wahrlich außergewöhnlicher Film ist.

Außerdem:
Black Sheep (neuseeländische Splatter-Komödie über mutierte Killer-Schafe! 22.15 Uhr bei Tele 5, allerdings um etwa eine Minute geschnitten)

Donnerstag, 17. September:
EinsPlus, 23.00 Uhr: "Aimée & Jaguar" (1999)
Stilvolles romantisches Drama von Max Färberböck ("Anonyma") über eine verbotene lesbische Liebe während des Zweiten Weltkrieges, das für den Auslands-Golden Globe nominiert wurde. Mit Juliane Köhler und Maria Schrader in den Titelrollen, daneben Heike Makatsch, Johanna Wokalek und Detlev Buck.

Außerdem:
Sherlock Holmes – Spiel im Schatten (der phasenweise etwas langatmige zweite Teil der actionreichen Detektivgeschichten mit Robert Downey Jr. und Jude Law, der aber ein starkes Finale liefert; 20.15 Uhr bei VOX)

Freitag, 18. September:
Disney Channel, 20.15 Uhr: "Peter Pan" (1953)
Disneys bunter Zeichentrick-Klassiker über die Abenteuer des Jungen, der nicht erwachsen werden will, in Nimmerland. Vielleicht eine passende Einstimmung auf den neuesten Big Budget-"Pan"-Realfilm mit Hugh Jackman, der im Oktober in die Kinos kommt (allerdings eher ein Prequel zu der bekannten Geschichte ist) ...

Servus TV, 22.15 Uhr: "Zähl bis drei und bete" (1957)
Im deutschsprachigen Raum ist das Remake "Todeszug nach Yuma" mit Russell Crowe wesentlich bekannter, doch in den USA zählt die Vorlage mit Glenn Ford und Van Heflin (nach einer Geschichte von Kult-Schriftsteller Elmore Leonard) zu den ganz großen Klassikern des Western-Genres. Qualitativ nehmen sich beide Versionen meiner Meinung nach nicht viel, aber während das Remake mehr auf Action setzt, ist das Original deutlich stärker charakter- und stimmungsgetrieben. Sehr sehenswert sind definitiv beide.

ARD, 3.10 Uhr: "Psycho" (1960)
Leider wird es angesichts der Berühmtheit des Films und der unzähligen Hommagen und Parodien auf die berühmtesten Szenen (eine meiner liebsten übrigens in dem 1990er Jahre-Musikvideo zum rockigen Michael Jackson-Coverhit "Billie Jean" von der deutschen Punkband The Bates) nur wenigen Zuschauern möglich sein, Alfred Hitchcocks unsterbliches Meisterwerk so zu sehen, wie man es tunlichst sehen sollte und wie es vor 55 Jahren die Kinobesucher erleben durften: nämlich komplett ohne jegliches inhaltliches Vorwissen! Vielleicht gibt es aber ja doch noch ein paar, die den wendungsreichen Thriller einigermaßen unvorbelastet genießen können, und deshalb werde ich nicht mehr verraten als die Namen der beiden hochkarätigen Hauptdarsteller: Janet Leigh und Anthony Perkins.

Außerdem:
Black Dahlia (Brian De Palmas mit Aaron Eckhart, Scarlett Johansson, Josh Hartnett und Hilary Swank stark besetzte, aber leider eher mittelmäßige Film noir-Hommage; 22.35 Uhr bei 3sat)

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