Letztes Update vom 26. September: Wegen starker Kritiken habe ich meiner Vorschau noch den deutsch-polnischen Coming of Age-Film "Unser letzter Sommer" hinzugefügt, der am 22. Oktober anläuft.
Nach einem mehreren Hitzewellen zum Trotz sehr zuschauerreichen Kinosommer, der von den Megahits "Minions" und "Jurassic World" dominiert wurde, werden die Filme, die im September und Oktober die deutschen Leinwände erobern, im Durchschnitt wieder deutlich ernsthafter und anspruchsvoller – einige schielen auch bereits unverhohlen in Richtung OSCAR-Verleihung. Die Auswahl der im Folgenden präsentierten Kinostarts ist wie immer subjektiv; einen vollständigen Startplan gibt es u.a. bei InsideKino.
Nach einem mehreren Hitzewellen zum Trotz sehr zuschauerreichen Kinosommer, der von den Megahits "Minions" und "Jurassic World" dominiert wurde, werden die Filme, die im September und Oktober die deutschen Leinwände erobern, im Durchschnitt wieder deutlich ernsthafter und anspruchsvoller – einige schielen auch bereits unverhohlen in Richtung OSCAR-Verleihung. Die Auswahl der im Folgenden präsentierten Kinostarts ist wie immer subjektiv; einen vollständigen Startplan gibt es u.a. bei InsideKino.
3. September:
"Ricki – Wie
Familie so ist":
Meryl Streep ("Glaubensfrage")
bewirbt sich mit ihrer Rolle als alternde Rocksängerin Ricki schon einmal für ihre
20. OSCAR-Nominierung (angesichts der eher mittelmäßigen US-Kritiken aber wohl vergeblich). Als ihre erwachsene Tochter von ihrem Mann verlassen
wird, organisiert Ricki ein Familientreffen in Chicago, wo sie schnell erkennt,
wie viel sie in den vergangenen Jahren durch ihre Rocker-Karriere mit den ständigen
Tourneen verpaßt hat und wie wenig sie eigentlich vom Leben ihrer Kinder und
ihres Ex-Mannes (Kevin Kline, "In & Out") weiß. Das Drehbuch
stammt von Diablo Cody ("Juno"), Regie führte Jonathan Demme
("Das Schweigen der Lämmer").
"The Transporter
Refueled":
Sieben Jahre nach dem letzten "Transporter"-Film
mit Jason Statham als eigentlich kriminellem Fahrer, der im Kern aber ein
richtig prima Kerl ist und deshalb immer wieder mit den Bösen aneinandergerät, bringt
Produzent Luc Besson dieses Reboot in die Kinos. Dabei geht es wohlgemerkt immer noch
um den gleichen Mann, um Frank Martin, der nun aber von Ed Skrein (spielte in
der 3. Staffel von "Game of Thrones" Daario Naharis, ehe er in der 4.
Staffel durch Michiel Huisman ersetzt wurde) verkörpert wird. Noch unbekannter
als Skrein ist übrigens der neue Regisseur Camille Delamarre, der aber immerhin schon
einige Kurzfilmpreise gewonnen hat und im letzten Jahr mit Paul Walkers letztem
vollständigen Werk "Brick Mansions" sein Langfilmdebüt feierte. Von den Namen her
ist es also sehr fraglich, ob der neue "Transporter" funktionieren wird, aber seien
wir ehrlich: Bei der Reihe kommt es vor allem auf die Action an, und wenn die
stimmen sollte, dann sind wahrscheinlich doch wieder alle zufrieden …
"Die Kleinen und
die Bösen":
In der deutschen Komödie spielt Peter Kurth ("Gold") den
Kleinkriminellen Hotte, der unverhofft das Sorgerecht für seine beiden
Teenager-Söhne aufgedrückt bekommt. Während zunächst das Kindergeld für ihn das
einzig Gute am Vatersein ist, gewöhnt er sich doch recht schnell an seine "neue"
Familie – doch sein Bewährungshelfer (Christoph Maria "Stromberg"
Herbst) hält ihn für einen ungeeigneten Vater und versucht alles, um seine
Untauglichkeit zu beweisen.
"Königin der
Wüste":
Im Rahmen der Berlinale kam Werner Herzogs ("Aguirre, der
Zorn Gottes", "Fitzcarraldo") biographisches Abenteuer-Epos über
die berühmte Forschungsreisende Gertrude Bell (die als eine Art weiblicher
Lawrence von Arabien gilt) eher mittelmäßig gut weg. Kritisiert wurde, daß
Herzog zwar mit der von Nicole Kidman ("Australia") souverän verkörperten
Protagonistin eine starke Frauenfigur porträtiere, diese letztlich aber dadurch
fast schon wieder demontiere, daß er ihre wissenschaftliche, diplomatische und
politische Bedeutung weitgehend ignoriere und sie stattdessen vor allem als
Liebende zwischen zwei Männern (gespielt von Robert
Pattinson und James Franco) zeige. Dennoch sind Herzog-Filme
für Cineasten erfahrungsgemäß immer einen Kinobesuch wert, was in diesem Fall angesichts
epischer Wüstenaufnahmen erst recht der Fall sein dürfte.
"French Women –
Was Frauen wirklich wollen":
In Frankreich kam die mit Stars wie Isabelle Adjani
("Die Bartholomäusnacht"), Laetitia Casta ("Public Enemy No.
1"), Vanessa Paradis
("Der Auftragslover"), Sylvie Testud ("Jenseits der Stille"), Marina Hands ("Kein Sterbenswort")
oder Alice Taglioni ("Paris-Manhattan") namhaft besetzte
Episodenkomödie über elf Pariser Frauen immerhin auf knapp 1,4 Millionen Besucher. Hierzulande dürften angesichts mäßiger Kritiken schon
sechsstellige Besucherzahlen außer Reichweite sein.
10. September:
"Fack ju Göhte 2":
Auch in der Fortsetzung des mit mehr als 7,3 Millionen
Zuschauern erfolgreichsten Kinofilms im Deutschland des Jahres 2013 spielt
Elyas M'Barek wieder den (inzwischen nicht mehr Aushilfs-)Lehrer Zeki, der mit seinen
unkonventionellen Methoden für viel Aufruhr sorgt, aber inzwischen zunehmend
genervt von dem Job ist. Vielleicht kommt da ja eine Klassenfahrt nach Thailand
im Wettkampf mit einem anderen Gymnasium um eine thailändische Partnerschule gerade
recht …
"45 Years":
Andrew Haighs sensibles Beziehungsdrama über das alte
Ehepaar Kate (Charlotte Rampling, "Swimming Pool") und Geoff (Tom
Courtenay, "Der goldene Kompaß"), das kurz vor dem 45. Hochzeitstag durch eine viele Jahrzehnte
zurückliegende Begebenheit in eine ernsthafte Krise schlittert, begeisterte
bei der Berlinale Publikum und Kritiker – und auch die Jury, die Rampling und
Courtenay mit dem Darstellerpreis ehrte. Vor allem Rampling sollte außerdem
ernsthafte OSCAR-Chancen haben.
Der zuletzt
vor allem als Werbefilmer und Photograph tätige österreichische Regisseur David
Rühm ("Die Flucht") präsentiert eine Vampirkomödie, die zu Beginn der 1930er Jahre in Wien spielt. Im Zentrum steht das adlige Vampir-Ehepaar Geza
(Tobias Moretti, "Das finstere Tal") und Elsa (Jeanette Hain, "Poll"),
das sich im Lauf der Jahrhunderte ziemlich entfremdet hat. Hilfe sucht Geza bei
keinem Anderen als dem Begründer der Psychoanalyse: Sigmund Freud (Karl
Fischer, "Mahler auf der Couch")!
"Knight of Cups":
Wie fast alle Werke des öffentlichkeitsscheuen Filmemachers Terrence
Malick ("The Tree of Life", "To the Wonder") polarisierte
bei der Premiere im Rahmen der Berlinale auch sein neues romantisches Drama
"Knight of Cups". Die einen schwärmen von der poetischen Kraft der
für Malick obligatorisch wortkargen philosophischen Sinnsuche – diesmal
stellvertretend von den Hauptdarstellern Christian Bale ("American Hustle") und Natalie Portman ("Thor") unternommen –, die anderen
tun den Film als todlangweiligen, prätentiösen Quatsch ab …
"Kill the Messenger":
In dem auf wahren Geschehnissen beruhenden Thriller von
Michael Cuesta ("Das schwarze Herz") verkörpert Jeremy Renner
("Das Bourne Vermächtnis") den investigativen Journalisten Gary Webb,
der 1996 durch eine höchst brisante Story über die Verwicklung der CIA in den
Drogenhandel der 1980er Jahre ins Visier von Geheimdiensten, Drogenbossen
und mißliebigen Berufskollegen gerät. Die US-Kritiken fielen großteils positiv aus,
vor allem Renners Leistung wurde sehr gelobt.
"Im Reich der
Affen":
In ihrem neuen Dokumentarfilm widmen sich Alastair
Fothergill und Mark Linfield ("Unsere Erde") der Geschichte
eines affigen Mutter-Baby-Gespanns in den Regenwäldern Südasiens.
17. September:
1996 kamen während eines gewaltigen Schneesturms auf dem
Mount Everest acht Bergsteiger ums Leben. Der isländische Regisseur Baltasar
Kormákur ("2 Guns") verfilmte ihre dramatische Geschichte in 3D und
mit Starbesetzung: Jake Gyllenhaal ("Nightcrawler"), Keira Knightley
("Can a Song Save Your Life?"), Jason Clarke ("Terminator: Genisys"), Sam Worthington
("Kampf der Titanen"), Robin Wright ("Moneyball") und Josh Brolin ("True Grit") kämpfen
um ihr Leben respektive bangen in dem potentiellen OSCAR-Kandidaten um das
Wohl Angehöriger.
"Sinister
2":
In den USA entwickelte sich Scott Derricksons Gruselfilm
"Sinister" mit Ethan Hawke 2012 zum
Überraschungshit, weshalb die Fortsetzung natürlich nicht lange auf sich warten
lassen konnte. Dieses Mal übernimmt Ciarán Foy ("Citadel") die Regie,
in der Hauptrolle wird Shannyn Sossamon ("Ritter aus Leidenschaft")
als zweifache Mutter in ihrem neuen Zuhause von einer dämonischen Präsenz
attackiert …
"Captive":
Das Kinodebüt des langjährigen TV-Regisseurs Jerry Jameson
("Mord ist ihr Hobby", "Dallas", "Walker, Texas Ranger") ist ein auf
wahren Begegebenheiten basierender Thriller über eine alleinerziehende
drogenabhängige Mutter (Kate Mara, "127 Hours"), die in ihrem
Appartement von einem Gefängnis-Ausbrecher (David Oyelowo, "Selma")
als Geisel genommen wird.
"Ich und
Kaminski":
"Good bye, Lenin"-Regisseur Wolfgang Becker hat
den gleichnamigen Bestseller von "Die Vermessung der Welt"-Autor
Daniel Kehlmann verfilmt. In der Tragikomödie mit Road Movie-Elementen geht es
um Sebastian (Daniel Brühl, "Rush"), der nach Abschluß seines
Studiums der Kunstgeschichte davon träumt, mit der Biographie des einst
weltberühmten blinden Malers Kaminski (Jesper Christensen, "Ein Quantum Trost") den wissenschaftlichen Durchbruch zu
schaffen. Doch obwohl er dem zurückgezogen lebenden alten Mann schnell
näherkommt, muß er bald erkennen, daß der keineswegs ein einfaches
Studienobjekt abgibt …
"The D
Train":
In den USA ist die harmlose Komödie über den wenig beliebten
Dan (Jack Black, "School of Rock"), dessen Versuch, ein
Klassentreffen zu organisieren, sehr zäh läuft, bis er auf die Idee kommt, den
damals beliebtesten Schüler der Klasse (James Marsden, "Hairspray") für seine
Zwecke einzuspannen, auf der ganzen Linie gefloppt. Bei uns wird wohl auch
nicht mehr als ein Alibistart drin sein.
24. September:
"Maze Runner 2 –
Die Auserwählten in der Brandwüste" (3D):
In der Fortsetzung des actionreichen Young Adult-Hits – der
in Deutschland knapp 865.000 Zuschauer zählte – haben die jugendlichen Helden
um Thomas (Dylan O'Brien, TV-Serie "Teen Wolf") und Newt (Thomas Brodie-Sangster, "Tatsächlich ... Liebe") das mysteriöse
Labyrinth verlassen. Was aber noch lange nicht bedeutet, daß ihr
Überlebenskampf überstanden ist. Stattdessen werden sie mit einer komplett
verwüsteten Erde konfrontiert und mit Erwachsenen, die nicht alle ihr Bestes im
Sinn haben …
"Man lernt nie
aus":
In der Komödie von Nancy Meyers ("Was das Herz
begehrt") spielt Robert De Niro ("Silver Linings") einen
70-jährigen Witwer, der genug vom Ruhestand hat und sich als Praktikant bei dem
jungen Internet-Fashion-Unternehmen von Jules Ostin (Anne Hathaway, "Les Misérables") versucht.
"Life":
Der vierte Spielfilm des einstigen Musikvideo-Regisseurs
Anton Corbijn nach "Control", "The American" und "A Most Wanted Man" ist ein Biopic über den bekannten Photographen Dennis Stock (Robert
Pattinson, "Wasser für die Elefanten"), der ab den 1950er Jahren bei
der Agentur Magnum beschäftigt war. Als er den Auftrag für ein Shooting mit
Jungstar James Dean (Dane DeHaan, "The Amazing Spider-Man 2") erhält,
entwickelt sich trotz der schwierigen Arbeit mit dem eigenwilligen Schauspieler
eine Art Freundschaft zwischen den beiden.
"Der Vater meiner
besten Freundin":
Über 700.000 Franzosen haben über Jean-François Richets
("Public Enemy No. 1") Remake der 1970er Jahre-Komödie "Aller
Anfang macht Spaß" gelacht, in dem zwei junge Frauen ihren Sommerurlaub
auf Korsika verbringen wollen. Von ihnen ungeplant schließen sich ihre Väter
Antoine (François Cluzet,
"Ziemlich beste Freunde") und Laurent (Vincent Cassel, "Black Swan") der Reise an, was für diverse
Komplikationen sorgt – die größte: Louna verliebt sich in Laurent …
"The Visit":
M. Night Shyamalan läßt sich einfach nicht unterkriegen. Obwohl der
einst gefeierte "The Sixth Sense"-Regisseur seit Jahren Flop auf Flop
produziert (zuletzt: "After Earth", dem nicht einmal Will Smith
helfen konnte), bleibt er am Ball. Vielleicht kann man es ja als
Hoffnungsschimmer werten, daß zuletzt im US-Fernsehen die von ihm
mitproduzierte Mystery-Miniserie "Wayward Pines" – deren Pilotfolge
er außerdem inszenierte – recht positiv aufgenommen wurde. Mit "The
Visit" bleibt er jedenfalls seinem Faible für Grusel- oder Horrorstoffe
treu, probiert aber einen Low Budget-Ansatz ohne große Namen aus. Es geht um
eine junge alleinerziehende Mutter (Kathryn Hahn, "Sieben verdammt lange
Tage"), die gemeinsam mit ihren beiden Kindern für eine Woche zur (was
sonst?) abgelegenen Farm ihrer Eltern reist. Alles beginnt harmonisch, doch
bekanntlich haben es Kinder nicht so sehr mit Regeln und Vorschriften – und so
wird die Hausregel, wonach nach 21.30 Uhr das Zimmer nicht mehr verlassen
werden darf, schon bald gebrochen. Dumm nur, daß es für die Regel einen
verdammt guten, lebensgefährlichen Grund gibt …
1. Oktober:
Alle paar Jahre werden von Branchenexperten einem
Animationsfilm reelle Chancen zugetraut, bei den OSCARs auch in der Kategorie
"Bester Film" nominiert zu werden. Meist klappt das dann zwar doch
nicht, manchmal aber eben schon. Insgesamt bislang allerdings nur drei Mal,
zuletzt schaffte es 2011 "Toy Story 3". Als vierter Animationsfilm
könnte es Pixars neues Meisterwerk "Alles steht Kopf" gelingen,
jedenfalls sprechen die begeisterten Kritiken seit der umjubelten Premiere in
Cannes definitiv dafür. Nachdem Pixar zuletzt ja auch nicht mehr ganz unantastbar
war (vor allem die "Cars"-Filme ernteten viel Kritik, aber auch
"Merida" wurde eher zwiespältig aufgenommen), scheint das Studio mit
der Geschichte der jungen Riley, deren Gefühlswelt buchstäblich Kopf steht, als ihre
Familie wegen eines neuen Jobs des Vaters umzieht und sie so aus ihrer Heimat
und von ihren Freunden weggerissen wird, an alte Stärken anknüpfen zu können.
Der Clou an der Sache: Um zu illustrieren, was genau Riley und auch ihre Eltern
fühlen, entführt uns "Alles steht Kopf" in deren Köpfe, wo die
personalisierten Gefühle wie Freude, Traurigkeit, Wut oder Angst versuchen, mit
der Situation klarzukommen. Und das geschieht auf ausgesprochen amüsante, aber
durchaus auch hintergründige Art und Weise.
Ebenfalls sehr positiv aufgenommen wurde in Cannes Denis
Villeneuves ("Prisoners") neuer Thriller, dessen Titel übrigens das spanische
Wort für "Auftragsmörder" ist. Emily Blunt ("Edge of Tomorrow") verkörpert die FBI-Agentin Kate Macer, die Teil einer im
Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko operierenden Anti-Drogen-Spezialeinheit
wird. Gleich ihr erster Einsatz geht allerdings mächtig in die Hose und nur
durch die Hilfe des undurchsichtigen Söldners Alejandro (Benicio Del Toro,
"Inherent Vice") und seiner Truppe kommt Kate mit dem Leben davon.
Wenig später kreuzen sich ihre Wege erneut, doch Kate ist unsicher: Verfolgen
sie wirklich die gleichen Ziele?
"Der Staat gegen
Fritz Bauer":
In dem konventionell inszenierten, aber sehenswerten
deutschen historischen Justiz-Thriller "Im Labyrinth des Schweigens"
spielt der frühere hessische Generalsstaatsanwalt Fritz Bauer – einer der
ersten Bürger jüdischen Glaubens in einer bedeutenden Position nach dem Ende der
Nazi-Zeit – eine wichtige Nebenrolle. Lars Kraumes ("Die kommenden
Tage") Drama nun erhebt Bauer, gespielt von Burghart
Klaußner ("Das weiße Band"), zum Hauptdarsteller, setzt aber bereits
einige Jahre früher an. Denn bevor Bauer maßgeblich zum Zustandekommen des in
"Im Labyrinth des Schweigens" thematisierten ersten
Auschwitzprozesses beitrug, hatte er an der Ergreifung des früheren SS-Obersturmbannführers
Adolf Eichmann durch den israelischen Geheimdienst Mossad gewichtigen Anteil.
Eigentlich wollte Bauer Eichmann jedoch in der Bundesrepublik vor Gericht
stellen – dieser Versuch und die Hindernisse, die seinem Vorhaben von allen
Seiten in den Weg gestellt wurden, stehen im Zentrum von "Der Staat gegen
Fritz Bauer".
Der spanische Erfolgsregisseur Alejandro Amenábar ("The
Others", "Agora") erzählt in diesem Mystery-Thriller die
Geschichte einer jungen Frau (Emma Watson, "My Week with Marilyn"),
die nur knapp die Entführung und brutale Mißhandlung durch eine satanistische
Sekte überlebt hat. Sie glaubt sogar, ihren eigenen Vater (David Dencik,
"Dame, König, As, Spion") unter den Satanisten entdeckt zu haben – der
jedoch angeblich unter Amnesie leidet. Mit der Hilfe eines renommierten
Psychologie-Dozenten (David Thewlis aus "Die Entdeckung der Unendlichkeit") versucht der ermittelnde Polizist Bruce Kenner (Ethan
Hawke, "Boyhood"), der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Der britische Regisseur Julian Jarrold scheint ein Faible
für in der Vergangenheit spielende Stoffe zu haben. Zu seinen bekanntesten
Filmen zählen die Jane Austen-Fiktion "Geliebte Jane" und die Evelyn
Waugh-Adaption "Wiedersehen in Brideshead"; für das Fernsehen hat er
auch schon Dickens' "Große Erwartungen" verfilmt und die
1974er-Episode der hochgelobten Mini-Krimireihe "Yorkshire Killer" in
Szene gesetzt. Da kann es kaum überraschen, daß sich auch sein neuer Kinofilm
relativ weit von unserer Gegenwart fernhält. Genau genommen beginnt "A
Royal Night" am 8. Mai 1945 und damit an dem Tag, an dem der Zweite Weltkrieg
in Europa (in Asien dauerte es noch bis zum 2. September) offiziell für beendet
erklärt wurde. Überall wird das Kriegsende ausgelassen gefeiert, so auch in
London, wo die spätere Königin Elizabeth II. (Sarah Gadon, "Dracula Untold") und ihre Schwester Margaret (Bel Powley) sich heimlich in das wilde
Treiben stürzen. In den britischen Rezensionen schnitt die romantische
Tragikomödie zwar vor allem mangels inhaltlicher Tiefe eher mittelmäßig ab,
wurde insgesamt aber doch als in ihrer Anspruchslosigkeit sehr charmante
Unterhaltung eingestuft.
"Max":
Ein patriotischer Tierfilm – sowas bekommen wohl auch nur
die Amis zustande! Wie man das hinbekommt? Ganz einfach: Man verfilmt die wahre
Geschichte eines Schäferhundes namens Max, der mit den US-Marines in
Afghanistan eingesetzt wird und nach dem gewaltsamen Tod seines dortigen
Herrchens Kyle (Robbie Amell, TV-Serie "The Flash") schwer
traumatisiert in die USA zurückgebracht wird. Dort wird er von Kyles Familie
aufgenommen und entwickelt vor allem zu Kyles kleinem Bruder Justin eine enge
Verbindung, die beiden bei der Verarbeitung der Geschehnisse hilft. Wie bei so
vielen Tierfilmen, die ja meist schematisch sehr ähnlich ablaufen, haben
sich die Kritiker eher wenig beeindruckt gezeigt, wohingegen die "normalen"
Kinozuschauer in den USA sehr angetan waren.
8. Oktober:
"Alien"- und "Prometheus"-Regisseur Sir
Ridley Scott wagt sich einmal mehr ins Weltall, dieses Mal basierend auf einem
Bestseller von Andy Weir. Matt Damon ("Interstellar") spielt den
titelgebenden Astronauten und Botaniker, der als Teil einer bemannten Mission
zum Mars nach einem extremen Sandsturm für totgehalten und von der restlichen
Crew um Commander Lewis (Jessica Chastain, "Zero Dark Thirty") auf
dem roten Planeten zurückgelassen wird. Doch Mark Watney ist wider Erwarten
noch am Leben – und hat nun ein gewaltiges Problem: Er hat keine Möglichkeit,
Kontakt zu dem Raumschiff oder zur Erde aufzunehmen und muß mit den wenigen
Überresten der Mission einen Weg finden, auf dem lebensfeindlichen Planeten zu
überleben. Was aber natürlich auch nur dann Sinn ergibt, wenn er doch irgendwie
um Hilfe rufen kann …
"Pan" (3D):
Eigentlich sollte man meinen, noch eine Verfilmung der Abenteuer des Jungen Peter Pan, der einfach nicht erwachsen
werden will, sollte keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Aber wenn der
Brite Joe Wright ("Stolz und Vorurteil", "Anna Karenina")
Regie führt und die ganze Geschichte etwas anders abläuft als gewohnt – quasi als
Prequel zur bekannten Story –, dann könnte die Big Budget-Produktion doch
interessant ausfallen. Hier ist nämlich nicht Captain Hook (Garrett Hedlund,
"Unbroken") der Oberbösewicht, sondern dessen Konkurrent Captain
Blackbeard (Hugh Jackman, "Wolverine – Weg des Kriegers"). Hook
dagegen tut sich mit dem gerade neu in Nimmerland eingetroffenen Waisenjungen
Peter Pan (Levi Miller) und der tapferen Eingeborenen Tiger Lily (Rooney Mara,
"Verblendung") zusammen, um Captain Blackbeards Schreckensherrschaft ein Ende
zu setzen. Im Erfolgsfall sind von Warner Bros. Fortsetzungen übrigens ausdrücklich vorgesehen.
"Er ist wieder
da":
Timur Vermes' satirischer "Was wäre wenn"-Roman
über einen 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im heutigen Berlin
erwachenden Adolf Hitler war ein echter Megaseller. Eine Kinoadaption lag
nahe und steht nun auch schon ins Haus: David Wnendt ("Kriegerin",
"Feuchtgebiete") hat sich an der Umsetzung des provokanten Stoffes
versucht und zeigt Mut zum Risiko, indem er keinen reinen Spielfilm
geschaffen hat, sondern quasidokumentarische Szenen einflocht, in denen
Hitler (Oliver Masucci) auf mehr oder weniger normale Bürger auf der Straße und
einige Promis trifft. Weitere Rollen spielen Christoph Maria Herbst (der
Sprecher der Hörbuch-Version von "Er ist wieder da"), Katja Riemann
und Michael Kessler (der Hitler jahrelang in der preisgekrönten TV-Comedy
"Switch Reloaded" verkörperte).
"The Program – Um
jeden Preis":
Filme über Lance Armstrong befinden sich schon seit vielen
Jahren in Planung. Doch während es zunächst um den heldenhaften Aufstieg des
amerikanischen Radstars vom Krebspatienten zum Tour de France-Dominator gehen
sollte, hat sich der Tonfall inzwischen natürlich radikal gewandelt. Pech für
Armstrong, daß die früheren Projekte nie realisiert wurden, denn so muß er mit
ansehen, wie er als überführter Dopingsünder die Leinwände erobert. Ein idealer
Stoff für Stephen Frears, der in Filmen wie "Die Queen" oder
"Philomena" bereits unterschiedlichste Menschen porträtierte,
das aber fast immer richtig gut hinbekam. "The Program" basiert auf
dem Buch "Seven Deadly Sins" des irischen Sportjournalisten David
Walsh und zeigt auf, wie dieser (gespielt von Chris O'Dowd aus "Am Sonntag bist du tot") ab 1999 Armstrongs (Ben Foster, "Pandorum") Weg
verfolgt und schon sehr früh dem Verdacht nachgeht, daß dessen sportliche Erfolge
nicht ganz mit rechten Dingen zugehen können.
15. Oktober:
Wenn der Trailer einigermaßen aussagekräftig ist, dann
könnte der Gangsterfilm von Scott Cooper ("Crazy Heart") die Rückkehr
von Johnny Depp in die filmische Relevanz bedeuten. Die hat er auch dringend
nötig nach zuletzt zahlreichen Flops von "Lone Ranger" bis
"Mortdecai" – tatsächlich werden ihm für seine Rolle als berüchtigter
Bostoner 1980er Jahre-Gangster Whitey Bulger mit unvorteilhafter Halbglatze
sogar OSCAR-Chancen zugestanden. Auch die weitere Besetzung läßt auf
großes Schauspielerkino hoffen: Benedict Cumberbatch ("The Imitation Game"), Joel Edgerton ("Der große Gatsby") und Kevin Bacon
("X-Men: Erste Entscheidung") sind nur die bekanntesten Namen einer
durchgehend eindrucksvollen Darstellerriege.
"Hotel Transsilvanien 2" (3D):
In der Fortsetzung des erfolgreichen Animationsfilms aus dem
Jahr 2012 (der in Deutschland immerhin mehr als 1,1 Millionen Kinozuschauer
erreichte) von Regisseur Genndy Tartakovsky hat Graf Dracula die strengen
Regeln seines Monster-Hotels etwas gelockert und läßt auch menschliche
Gäste zu. Probleme bereiten Dracula allerdings sein halbmenschlicher Enkel –
der noch keinerlei Vampir-Eigenschaften an den Tag legt – und sein höchst
traditionsbewußter Vater Vlad (im Original gesprochen von Comedy-Legende Mel
Brooks) …
Ehe er mit seiner für 2017 vorgesehenen Monsterfilm-Fortsetzung
"Pacific Rim 2" wieder dem Gigantismus frönt, bringt der mexikanische
Regisseur Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") diesen
vergleichsweise kleinen, aber den ersten Eindrücken nach sehr feinen
viktorianischen Gruselfilm auf die Leinwände. Eine meiner
Lieblings-Schauspielerinnen, die Australierin Mia Wasikowska
("Stoker"), verkörpert die im 19. Jahrhundert lebende Protagonistin
Edith Cushing. Die junge Autorin verliebt sich nach einem traumatisierenden
Erlebnis in den geheimnisvollen Adelssproß Thomas (Tom Hiddleston, "The Avengers") und zieht nach der schnellen Hochzeit zu ihm in sein
eindrucksvolles, jedoch ziemlich heruntergekommenes Anwesen im Norden Englands.
Dort gehen bald unheimliche Dinge vor sich. Zugegeben, das klingt nach nur
einem weiteren relativ klischeebehafteten Geisterhaus-Grusler, aber del Toro (der
auch Co-Autor des Drehbuches ist) ist absolut zuzutrauen, daß er aus dieser Prämisse
so einige innovative Ideen herauskitzelt.
"Kleine Ziege,
sturer Bock":
Eine Familien-Komödie von TV-Regisseur Johannes Fabrick
("Der letzte schöne Tag"), in der Wotan Wilke Möhring
("Männerherzen") den leichtlebigen Elvis-Imitator Jakob spielt, der
eines Tages erfährt, daß er Vater einer Teenager-Tochter ist. Auf einer Fahrt
nach Norwegen sollen sich die beiden kennenlernen.
"Picknick mit
Bären":
In dem etwas anderen Road-Movie von Ken Kwapis ("Er
steht einfach nicht auf Dich") will es der renommierte
Reisejournalist Bill Bryson (Robert Redford, "Die Unbestechlichen") in deutlich fortgeschrittenem Alter
noch einmal wissen und begibt sich mit seinem alten Freund Steven (Nick Nolte,
"Parker") auf eine Wanderung über den gesamten Appalachian Trail –
den mit mehr als 3500 Kilometern längsten Fußwanderweg der Welt. Die Kritiken
nach der Premiere in Sundance im Januar sind eher mittelmäßig ausgefallen, was
vor allem daran liegen dürfte, daß der Film gerade im Vergleich zum
letztjährigen OSCAR-Kandidaten "Der große Trip – Wild" mit Reese
Witherspoon eher auf leichte Unterhaltung setzt.
"American Ultra":
In Nima Nourizadehs ("Project X") actionreicher
Kiffer-Komödie agieren Jesse Eisenberg ("The Social Network") und
Kristen Stewart ("Adventureland") als langweiliges
Kleinstadt-Paar Mike und Phoebe, das unverhofft in ein gewaltiges und gefährliches Abenteuer
gestürzt wird. Denn wie Mike feststellen muß, ist er ein Schläfer-Agent der
US-Regierung, dessen unglaubliche Fähigkeiten durch eine geheime Parole
aktiviert werden. Das war so aber gar nicht geplant, weshalb Mike (und mit ihm
Phoebe) nun von der Regierung mitleidlos gejagt wird …
"The Tribe":
Eine echte Empfehlung für thematisch und formal
aufgeschlossene Arthouse-Fans ist dieses ebenso schwermütige wie brutale ukrainische
Drama über den taubstummen Teenager Sergey, der in ein spezielles Internat
kommt und dort Teil einer skrupellosen Jugendbande wird, deren Tätigkeitsfeld Raubzüge und Zuhälterei einschließt. Das Besondere an dem hochgelobten "The
Tribe" ist, daß Regisseur Miroslav Slaboshpytsky die Geschichte der
taubstummen Pro- und Antagonisten konsequent aus deren Perspektive erzählt – und somit
auch für die Zuschauer als Stummfilm!
22. Oktober:
Im Jahr 2009 gewann James Marshs Dokumentarfilm "Man on Wire" über
den französischen Hochseilartisten Philippe Petit, der 1974 illegal und ohne größere Sicherheitsvorkehrungen in
schwindelerregender Höhe zwischen
den beiden Türmen des World Trade Centers spazierte, den OSCAR. Jetzt kommt eine
Spielfilmversion von Petits Geschichte unter der Regie von Robert Zemeckis
("Flight") in die Kinos, bei der man davon ausgehen darf, daß der
3D-Einsatz tatsächlich mal Sinn ergibt und dem Publikum einen echten Mehrwert
für den obligatorischen Aufpreis beschert. Petit wird hier von Joseph
Gordon-Levitt ("Brick") verkörpert.
"The Last Witch Hunter":
Das Studio ist offenbar so beeindruckt von diesem düsteren, im
New York der Gegenwart spielenden Fantasy-Actionfilm mit Vin Diesel
("Riddick") als bärtigem Hexenjäger, daß bereits an der
Entwicklung einer Fortsetzung gearbeitet wird. Mal sehen, ob Diesel auch abseits
seiner mordsmäßig lukrativen "Fast & Furious"-Paraderolle
genügend Zuschauer in die weltweiten Kinos lockt, um weitere Abenteuer zu
ermöglichen. Die Prämisse des Films von Breck Eisner ("The Crazies")
läßt nämlich eher einen generischen Genrefilm vermuten: Der einst von der
Hexenkönigin mit Unsterblichkeit verfluchte Kaulder (Vin Diesel) ist der letzte
überlebende der Hexenjäger, die die
Menschheit seit Jahrhunderten vor Magie und bösen Hexen beschützen. Eines Tages
muß er sich ausgerechnet mit der jungen Hexe Chloe (Rose Leslie, Wildling
Ygritte in der TV-Serie "Game of Thrones") zusammentun, um gemeinsam
ein noch wesentlich größeres Übel zu bekämpfen …
"Paranormal Activity – Ghost
Dimension" (3D):
Auch im mittlerweile fünften amerikanischen Teil der Found
Footage-Horror-Reihe (es gibt auch ein japanisches Spin-Off) wird eine Familie
in ihrem neuen Haus von klappernden Türen und umherfliegendem Geschirr
terrorisiert …
"Unser letzter Sommer":
"Unser letzter Sommer":
Der zur Zeit des Zweiten Weltkrieges angesiedelte deutsch-polnische Coming of Age-Film ist das Spielfilmdebüt des Dokumentarfilmers Michal Rogalski. "Unser letzter Sommer" gewann bereits den Drehbuch-Preis beim Festival von Montréal und erhält generell starke Kritiken. In einem kleinen, von den Deutschen besetzten ostpolnischen Dorf im Jahr 1943 befinden sich vier Heranwachsende (darunter Jonas Nay, der Hauptdarsteller der Ende November bei RTL anlaufenden und international gefeierten TV-Serie "Deutschland '83") in einem beständigen emotionalen Tumult zwischen den Gräueln des Krieges und dem Wunder der ersten Liebe.
"A Perfect
Day":
Ein spanisches Charakterdrama von Fernando León de Aranoa
("Prinzessinnen der Straße"), in dem eine Gruppe von Entwicklungshelfern
unterschiedlicher Nationalität in einem Krisengebiet eine funktionierende
Wasserversorgung garantieren sollen. Im Mittelpunkt stehen die teils sehr
verschiedenen Helfer, die unter anderen von Benicio Del Toro, Tim Robbins ("Die
Verurteilten"), Olga Kurylenko ("Oblivion"), Sergi López
("Pans Labyrinth") und Mélanie Thierry ("The Zero Theorem")
porträtiert werden.
"Malala – Ihr Recht auf Bildung":
Der Dokumentarfilm von OSCAR-Gewinner Davis Guggenheim
("Eine unbequeme Wahrheit") widmet sich ganz der
Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die 2012 einen Kopfschuß durch die
Taliban in Pakistan überlebte und seither besonders unermüdlich und weltweit
für die Rechte von Mädchen und Frauen (speziell das Recht auf Bildung)
eintritt.
29. Oktober:
Shakespeares ebenso berühmtes wie blutiges Drama wurde schon
oft und hochklassig verfilmt, darunter von Orson Welles und von Roman Polanski. Die filmhistorische Konkurrenz
ist also gewaltig, dennoch scheint die Adaption des Australiers Justin Kurzel
("Snowtown") diesem Vergleich recht gut standhalten zu können. Die
Reaktionen beim Festival in Cannes fielen jedenfalls positiv aus, wobei
sich viele Kritiker von der grimmigen und intensiven Inszenierung beeindruckt
zeigten – und natürlich von den Leistungen der beiden Hauptdarsteller Michael
Fassbender ("Shame") als titelgebender König und Marion Cotillard
("The Dark Knight Rises") als intriganter Lady Macbeth.
"Macho Man":
In dem Regiedebüt des Kameramanns Christof Wahl ("Fack ju
Göhte", "Keinohrhasen") gibt Christian Ulmen ("Herr
Lehmann") den notorischen Frauenversteher Daniel, der sich in die schöne
Türkin Aylin (Aylin Tezel, "Coming In") verliebt und sich von deren
Bruder Cem (Dar Salim, TV-Serie "Borgen – Gefährliche Seilschaften")
in einen Vorzeige-Macho wandeln lassen will, um bei Aylins konservativen
Eltern eine Chance auf Akzeptanz zu haben.
"Stung":
Bereits beim Fantasy Filmfest feierte das
deutsch-amerikanische Creature-B-Movie von Benni Diez Premiere, in dem sich eine Partygesellschaft
auf einem feinen Anwesen mit mutierten Riesenwespen konfrontiert sieht. Mehr
muß man dazu wohl auch nicht schreiben – höchstens noch, daß die Genre-Ikone Lance
Henriksen (Bishop in "Aliens – Die Rückkehr") eine wichtige
Nebenrolle spielt.
"Der letzte
Wolf":
Der französische Regisseur Jean-Jacques Annaud ("Der
Name der Rose", "Der Liebhaber", "Sieben Jahre in
Tibet") hat bereits zwei Mal Spielfilme über Tiere gedreht: Der
OSCAR-nominierte "Der Bär" von 1988 gilt heute als Klassiker, die $60
Mio. teure Tiger-Geschichte "Zwei Brüder" aus dem Jahr 2004 kam nicht
ganz so gut an. "Der letzte Wolf" ist mit einem Budget von etwa
$38 Mio. wieder etwas günstiger, für einen Tierfilm sind die Kosten aber
natürlich immer noch bemerkenswert hoch. Dafür wird Annaud das Publikum aber
auch mit Sicherheit wieder mit tollen Landschafts- und Tieraufnahmen
begeistern, wobei diesmal die Mongolei als Schauplatz einer Geschichte über
einen jungen chinesischen Studenten dient, der in den 1960er Jahren mit
mongolischen Nomaden und deren Herden durch das Land zieht. Anders als bei
"Der Bär" und "Zwei Brüder", wo die Tiere klar im
Mittelpunkt der Story standen, sollen die Wölfe hier allerdings eher eine
Nebenrolle spielen, während das unstete Leben der Nomaden im Vordergrund steht. Bei den OSCARs 2016 tritt "Der letzte Wolf" als chinesischer Beitrag zur Auslands-Kategorie an.
In einigen Wochen folgt der zweite Teil meiner Kinovorschau auf den Herbst 2015, der sich mit den traditionell an Highlights reichen Monaten November und Dezember befassen wird – und damit auch mit den beiden möglicherweise zuschauerstärksten Filmen des ganzen Jahres: dem Bond-Abenteuer "Spectre" und "Star Wars Episode VII".
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