Montag, 15. Juli 2013

Neues aus Hollywood (28/2013)

Nachdem ich diese Rubrik bereits letzte Woche mangels Masse ausfallen lassen mußte, tat ich mich auch dieses Mal sehr schwer, genügend interessante Neuigkeiten aus der Welt des Films zusammenzukratzen. Der Grund dafür dürfte wohl sein, daß sich die Studios derzeit das meiste aufheben für die San Diego Comic-Con, die in dieser Woche stattfindet und wieder etliche spektakuläre Enthüllungen zu bieten verspricht. Entsprechend umfangreich sollte die nächste Ausgabe von "Neues aus Hollywood" am kommenden Montag ausfallen ...

- David Fincher ist mit Sicherheit einer jener Hollywood-Regisseure, auf deren neue Projekte Filmfans stets am sehnlichsten warten. Zuletzt brachte er Ende 2011 seine Version von Stieg Larssons "Verblendung" in die Lichtspielhäuser, seitdem war er lediglich noch als Regisseur zweiter Episoden sowie als Produzent der gefeierten TV-Serie "House of Cards" mit Kevin Spacey in Erscheinung getreten. Eines von mehreren Projekten, die Fincher in der Hinterhand hat, ist die Romanverfilmung "Gone Girl". Die scheint nun tatsächlich sein nächster Film zu werden, denn laut "Hollywood Reporter" ist er derzeit auf der Suche nach einem "Leading Man", als Favorit gilt "Argo"-Regisseur und -Hauptdarsteller Ben Affleck. In dem Bestseller von Gillian Flynn – die auch gleich das Drehbuch für Fincher verfaßt hat – geht es um ein Ehepaar, das seinen fünften Hochzeitstag feiert, doch dann verschwindet die Ehefrau spurlos. Affleck würde ihren Gatten spielen, der für die Polizei schnell zum Hauptverdächtigen wird, zumal er sich trotz Unschuldsbekundungen ziemlich merkwürdig verhält. OSCAR-Gewinnerin Reese Witherspoon ("Walk the Line") wird den Film coproduzieren, daher wäre es durchaus möglich, daß sie auch die weibliche Hauptrolle übernimmt – altersmäßig würde es jedenfalls passen. Ein Kinostart ist natürlich noch nicht wirklich abzusehen, ich würde aber auf Ende 2014 tippen.

- Nachdem Johnny Depp mit "Dark Shadows" und "Lone Ranger" nun schon zwei kommerzielle wie auch künstlerische Flops in Folge erleiden mußte (soweit sich das bei "Lone Ranger" anhand der bisherigen Einspielergebnisse beurteilen läßt), braucht er dringend mal wieder einen echten Hit. Gut, der fünfte "Fluch der Karibik"-Teil steht 2015 an und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zumindest außerhalb Nordamerikas wieder sehr erfolgreich laufen. Und Wally Pfisters Science Fiction-Film "Transcendence" klingt ebenso vielversprechend wie die ebenfalls bereits für 2014 geplante Musicalverfilmung "Into the Woods". Aber man kann ja nie genügend Optionen haben, und so befindet sich Depp aktuell in Gesprächen für die Hauptrolle in dem skurrilen Kriminalfilm "Mortdecai". Natürlich basiert auch diese Geschichte auf einem Roman (deutscher Titel: "Charlie Mortdecai in: Das große Schnurrbart-Geheimnis"), allerdings einem deutlich älteren, dessen Autor Kyril Bonfiglioli bereits im Jahr 1985 verstorben ist. Charlie Mortdecai ist der zweifelhafte Held der Geschichte, ein gerissener Kunsthändler ohne jegliche moralische Grundsätze, der in diesem Fall auf der Jagd nach einem gestohlenen Gemälde ist, das angeblich den Code zu einem Bankschließfach voller Nazi-Gold beherbergt. Eric Aronson hat das ursprüngliche Drehbuch verfaßt, das von David Koepp ("Premium Rush") überarbeitet wurde. Koepp wird auch Regie führen, nachdem er bereits 2004 für den Mystery-Thriller "Das geheime Fenster" mit Depp zusammenarbeitete. Auch für "Mortdecai" ist noch kein Starttermin bekannt.

- Nachdem es ursprünglich hieß, "Skyfall"-Regisseur Sam Mendes werde die beiden nächsten, wiederum von John Logan geschriebenen Bond-Filme aus Termin-Gründen nicht inszenieren können, hatte sich bereits angedeutet, daß es eventuell doch noch hinhauen würde. Letzte Woche wurde das nun offiziell bestätigt: Der Produktionsstart wird zu einem späteren Zeitpunkt sein als ursprünglich geplant, womit Mendes seinen Theaterverpflichtungen nachkommen kann, ehe er sich wieder Agent 007 zuwendet. Als Resultat dieser Verzögerung verschiebt sich auch der Kinostart um ein Jahr auf Ende Oktober 2015, wobei drei Jahre Pause zwischen zwei Bond-Filmen sowieso dem Durchschnitt entsprichen. Und es ist den Produzenten auf jeden Fall hoch anzurechnen, daß sie im Sinne der Qualität die Verzögerung in Kauf nehmen, anstatt lieber gleich einen schwer einzuschätzenden Ersatz anzuheuern, wie es zuletzt bei den Fortsetzungen zu "Planet der Affen: Prevolution" und "Die Tribute von Panem" geschah.

Quellen:
Hollywood Reporter ("Gone Girl") 
Hollywood Reporter ("Mortdecai") 
ComingSoon.net ("Bond 24")

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