Dienstag, 23. April 2013

G.I. JOE – GEHEIMAUFTRAG COBRA (2009)

Originaltitel: G.I. Joe: The Rise of Cobra
Regie: Stephen Sommers, Drehbuch: Stuart Beattie, David Elliot und Paul Lovett, Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Channing Tatum, Marlon Wayans, Joseph Gordon-Levitt, Dennis Quaid, Jonathan Pryce, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Ray Park, Byung-hun Lee, Rachel Nichols, Arnold Vosloo, Christopher Eccleston, Sienna Miller, Saïd Taghmaoui, Karolína Kurková, Kevin J. O'Connor, Gerald Okamura, Brendan Fraser
G.I. Joe: The Rise of Cobra
(2009) on IMDb Rotten Tomatoes: 33% (4,6); weltweites Einspielergebnis: $302,5 Mio.
FSK: 16, Dauer: 118 Minuten.

In der nahen Zukunft: Die US-Soldaten Duke (Channing Tatum, "21 Jump Street") und Ripcord (Marlon Wayans, "Scary Movie") sollen mit ihrer Einheit vier neuartige, extrem zerstörerische Sprengköpfe zur NATO bringen. Doch während des Transports werden sie überfallen und nur Duke und Ripcord überleben – dank Rettung in letzter Sekunde durch eine ultrageheime internationale Spezialeinheit namens G.I. Joe unter Führung von General Hawk (Dennis Quaid, "Pandorum"). Nachdem die beiden US-Soldaten ein Ausbildungsprogramm bestanden haben, werden sie bei den "Joes" aufgenommen und helfen ihnen, die gestohlenen Sprengköpfe zurückzuholen ...

Kritik:
Die großen Hollywood-Studios sind ja schon auf viele, oft fragwürdige Ideen gekommen. Aber die Verfilmung von Spielzeug ist definitiv überdurchschnittlich ungewöhnlich. In diesem Fall handelt es sich um eine Reihe von Actionfiguren, die in den USA sehr populär sind und ihre Abenteuer auch in Comicform erleben. Offensichtlich sollte "G.I. Joe" in die Fußstapfen der zwei Jahre zuvor extrem erfolgreich gestarteten "Transformers"-Reihe treten, jedenfalls sind die Elemente sehr ähnlich: Jede Menge Action, viele bekannte Darsteller und ein höchst alberner Humor. Nur daß bei "G.I. Joe" trotz eines gewaltigen Budgets von $175 Mio. alles eine Nummer kleiner wirkt als bei "Transformers".

Gerade die Spezialeffekte sind zwar insgesamt gelungen, reichen aber bei weitem nicht an die "Transformers"-Zerstörungsorgien heran. Regisseur Stephen Sommers ("Die Mumie", "Van Helsing") setzt im Vergleich zum CGI-Overkill seines "Transformers"-Kollegen Michael Bay doch etwas stärker auf handgemachte, routiniert in Szene gesetzte Actionsequenzen. Welchen Weg man bevorzugt, ist Geschmackssache, mir persönlich ist Sommers' Ansatz etwas sympathischer, ebenso wie der nicht ganz so kindische Humor. Leider ist die Handlung von "G.I. Joe" genauso dünn und dämlich wie beim offensichtlichen Vorbild. Genauer gesagt: Sie ist eigentlich kaum vorhanden. Sommers setzt lieber auf Action nonstop und vernachlässigt dafür erwartungsgemäß die Figurenzeichnung komplett. Zwar gibt es zumindest bei einigen aus dem riesigen Ensemble Alibi-Bemühungen durch kurze Rückblenden in ihre Vergangenheit, doch sind diese so banal und witzlos geraten, daß sie allerhöchstens als kurze Verschnaufpausen zwischen dem ganzen Krachbumm funktionieren.

Frauenschwarm Channing Tatum, nicht gerade ein Kritikerliebling, gibt denn auch einen sehr blassen Helden ab, den übrigen, durchaus hochkarätigen Darstellern (darunter Joseph Gordon-Levitt, Christopher Eccleston, Jonathan Pryce und Ex-"Mumie" Arnold Vosloo) gelingt es ebenfalls kaum, ihre Klischee-Charaktere in irgendeiner Art und Weise interessant zu machen. Am ehesten schafft das vielleicht noch Rachel Nichols ("Star Trek", "Alex Cross") als rothaarige Scarlett, die zumindest ein paar ganz nette Szenen vorweisen kann. Marlon Wayans als (Möchtegern-) humoristischer Sidekick nervt dagegen einfach nur. Der kommerzielle Erfolg stellte sich dennoch ein. Zwar bei weitem nicht im "Transformers"-Ausmaß, es reichte aber für die rundumerneuerte Fortsetzung "G.I. Joe – Die Abrechnung" vier Jahre darauf.

Fazit: Wem vorrangig an pausenloser, ordentlich inszenierter Action gelegen ist, der kann mit "G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra" durchaus glücklich werden. Wer stattdessen oder zusätzlich zumindest eine rudimentäre Handlung und ansatzweise glaubhafte Charaktere erwartet, der sollte woanders suchen.

Wertung: 4 Punkte (und damit immerhin einer mehr als "Transformers", zu dem ich allerdings nie eine Rezension verfaßt habe).


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