Montag, 11. März 2013

Neues aus Hollywood (10/2013)

In medias res:

- Wally Pfister wurde als Stamm-Kameramann von Christopher Nolan bereits für vier OSCARs nominiert, einen gewann er (für "Inception") – nun bereitet er sein Regiedebüt vor, Nolan ist als ausführender Produzent ebenfalls mit an Bord. "Transcendence" wird ein Science-Fiction-Film über einen Wissenschaftler, dessen Gehirn in einen von ihm entwickelten Supercomputer hochgeladen wird, nachdem er von Terroristen ermordet wurde – sehr viel mehr ist über die Story noch nicht bekannt. Die zentrale Rolle wird aber kein Geringerer als Johnny Depp übernehmen, außerdem werden Paul Bettany ("Wimbledon", "Ritter aus Leidenschaft") und Rebecca Hall ("Vicky Cristina Barcelona", "The Town") mitspielen. Das Drehbuch stammt von Newcomer Jack Paglen, die Dreharbeiten sollen im April in Los Angeles beginnen. Der US-Kinostart wurde bereits auf den 25. April 2014 festgelegt.

- Der Mexikaner Alejandro González Iñárritu hat sich seit seinem internationalen Durchbruch mit "Amores Perros" im Jahr 2000 einen Namen gemacht als Regisseur komplexer, meist episodisch aufgebauter und von den Kritikern gefeierter Dramen ("21 Gramm", "Babel", "Biutiful"), die ihm bereits zwei OSCAR-Nominierungen eingebracht haben. Der episodischen Struktur bleibt er in seinem nächsten Projekt "Birdman" treu, allerdings wird es sich erstmals um eine Komödie handeln. Basierend auf einem Drehbuch, das er selbst gemeinsam mit drei Kollegen verfaßt hat, geht es darin um einen älteren Schauspieler, der einst als Darsteller eines Comic-Superhelds ein Star war, dessen Ruhm inzwischen aber ziemlich verblaßt ist. "Birdman" begleitet ihn über drei Tage hinweg beim Versuch, eine Broadway-Inszenierung auf die Beine zu stellen. Als geradezu perfekte Besetzung für diesen Protagonisten hat Iñárritu den ehemaligen "Batman"-Darsteller Michael Keaton gewählt, auch die weiteren Schauspieler lassen Großes erhoffen: Edward Norton ("Der unglaubliche Hulk"), Emma Stone ("The Amazing Spider-Man"), Naomi Watts ("The Impossible"), Zach Galifianakis ("Hangover") und Andrea Riseborough ("Happy-Go-Lucky"). Norton wird den Hauptdarsteller des geplanten Theaterstücks spielen, der mit seinem selbstherrlichen Verhalten den Regisseur an den Rand der Verzweiflung bringt – auch dies ist wunderbar ironisch, denn der als hochintelligent geltende Norton hat in der Tat den Ruf, ein sehr schwieriger Schauspieler zu sein, der keinerlei Scheu hat, seine Meinung zur Handlung oder zu einzelnen Szenen zu äußern, auch wenn diese völlig konträr zu der des Regisseurs ist ("American History X" gilt als Paradebeispiel dafür). Die Dreharbeiten sollen noch im März beginnen, in die Kinos dürfte "Birdman" irgendwann 2014 kommen.

- Der brasilianische Regisseur Afonso Poyart hat sich für sein internationales Debüt "Solace" ebenfalls eine beachtliche Darstellerriege zusammengesucht: In dem Mystery-Thriller über einen nicht mehr praktizierenden Arzt mit übersinnlichen Fähigkeiten, der mit der Polizei einen Serienmörder zur Strecke bringen soll, wird Sir Anthony Hopkins ("Thor") die Hauptrolle übernehmen. Als Killer, der ähnliche Fähigkeiten hat wie der Arzt, wurde Colin Farrell ("7 Psychos") besetzt, außerdem wird Jeffrey Dean Morgan ("Watchmen") einen FBI-Agenten verkörpern. Am Drehbuch waren Sean Bailey, Ted Griffin ("Aushilfsgangster") und James Vanderbilt ("Zodiac") beteiligt, die letzte Überarbeitung stammt von Peter Morgan ("Die Queen", "Frost/Nixon"). Der Beginn der Dreharbeiten in Detroit ist für Mitte Mai angesetzt, womit "Solace" ebenfalls 2014 die Leinwände erobern sollte – angesichts des Genres vermutlich zwischen Januar und April.

- Schlechte Nachrichten gibt es derweil bezüglich des nächsten Bond-Films. Nach dem (künstlerisch wie kommerziell) Riesenerfolg von "Skyfall" hatte man natürlich gehofft, daß die maßgeblichen Personen auch weiterhin am Ball bleiben würden. Auf die Darsteller wird das aller Voraussicht nach zutreffen, auch Drehbuch-Autor John Logan wurde sogar für zwei weitere Bond-Filme verpflichtet. Doch ausgerechnet Regisseur Sam Mendes mußte nun leider verkünden, daß er wegen zeitlicher Kollisionen mit seinen Verpflichtungen als Regisseur zweier Theaterstücke nicht zum Set zurückkehren wird. Damit ist die Suche nach einem neuen Regisseur also eröffnet. Da der 24. Bond-Film nach offizieller Zählung bereits Ende 2014 in die Kinos kommen soll, ist durchaus Eile angesagt.

- Abschließend noch ein Casting-Update zu Seth MacFarlanes ("Ted") nächstem Film, der Westernkomödie "A Million Ways to Die in the West", über die ich zuletzt vor drei Wochen berichtet habe: MacFarlane selbst, Charlize Theron ("Prometheus") und Amanda Seyfried ("Les Misérables") waren als Darsteller bereits bekannt, nun gesellen sich wahrscheinlich noch Liam Neeson ("The Grey") als erfahrener "Gunfighter", in dessen Ehefrau (Theron) sich der von MacFarlane verkörperte Möchtegern-Cowboy Albert verliebt, und Giovanni Ribisi (als Alberts bester Freund) hinzu. Wahrlich keine schlechte Besetzung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen