Die vom American Film Institute vergebenen AFI Awards zählen jährlich zu den ersten, häufig wegweisenden Highlights der Awards Season, wobei vor allem der Vergleich ihrer Top 10-Liste mit derjenigen des National Board of Review interessant ist - immerhin können viele Übereinstimmungen auf eine recht klare OSCAR-Saison hinweisen, wogegen bei vielen Unterschieden erst einmal alles schön unklar und offen bleibt. Also, direkt zu den "AFI Movies of the Year":
- Coda
- Don't Look Up
- Dune
- King Richard
- Licorice Pizza
- Nightmare Alley
- The Power of the Dog
- tick, tick... BOOM!
- The Tragedy of Macbeth
- West Side Story
Sieben Übereinstimmungen, das ist schon recht viel. Von den NBR Awards fehlen "Belfast", "The Last Duel" und "Red Rocket", neu sind dafür das Indie-Drama "Coda" und die beiden Netflix-Prestigeprojekte "The Power of the Dog" und "tick, tick... BOOM!". Aus diesem Sextett sollten "Belfast" (der immerhin einen "Special Award" erhielt und vermutlich als rein britische Produktion gar nicht in die Top 10 gewählt werden konnte), "The Power of the Dog" und "tick, tick... BOOM!" sehr gute Chancen auf eine OSCAR-Nominierung als Bester Film haben, für die drei anderen dürfte es schwieriger werden - vor allem Ridley Scotts polarisierender "The Last Duel" hätte beide Top 10-Plazierungen sehr gut gebrauchen können, um gleich Momentum aufzubauen in dieser Awards Season. Am überraschendsten unter den sieben Filmen, die in beiden Top 10-Listen stehen, ist vermutlich Guillermo del Toros "Nightmare Alley", der nicht unbedingt nach einem OSCAR-Film schreit und außerdem zwar gute, aber keine herausragenden Kritiken erhalten hat - aber del Toro ist halt nicht irgendwer und hat vermutlich bei einigen Juroren (sowohl auf Kritiker- als auch auf Filmschaffenden-Seite) einen kleinen Bonus. Mal sehen, ob der bis zu den OSCARs trägt. Schlecht sieht es derweil für "Being the Ricardos", "Spencer" und "The Lost Daughter" aus, die beide Top 10-Listen verpaßt haben und damit kämpfen müssen, um noch aussichtsreich in der Awards Season anzukommen.
Alle geehrten Filme und TV-Serien kann man auf der AFI Awards-Homepage nachlesen.
Kurz nachtragen möchte ich auch noch die wichtigsten Gewinner der New Yorker Filmkritiker: Dort gewann überraschend der japanische "Drive My Car", der Regiepreis ging an Jane Campion für "The Power of the Dog", der Drehbuch-Preis an Paul Thomas Anderson für "Licorice Pizza". Als beste Hauptdarsteller wurden Lady Gaga ("House of Gucci") und Benedict Cumberbatch ("The Power of the Dog") geehrt, als Nebendarsteller Kathryn Hunter ("The Tragedy of Macbeth") und Kodi Smit-McPhee ("The Power of the Dog"). Bester Animationsfilm wurde Netflix' "Die Mitchells gegen die Maschinen", bester ausländischer Film der norwegische "The Worst Person in the World".
Alle Gewinner auf der Homepage des New York Film Critics Circle.
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