Heute unter anderem mit zwei vielversprechenden Thriller-Projekten:
- Bereits seit einigen Jahren zählt der Norweger Jo Nesbø zu den erfolgreichsten Krimiautoren weltweit. Vor allem die typisch skandinavisch düsteren Bücher rund um den trunksüchtigen Osloer Hauptkommissar Harry Hole sind regelmäßig in den internationalen Bestseller-Listen zu finden, weshalb man sich fast schon fragen muß, warum erst jetzt eine erste Kinoadaption ins Haus steht (mit "Headhunters" und dem Kinderbuch "Doktor Proktors Pupspulver" wurden bereits andere Werke von ihm erfolgreich in seiner Heimat verfilmt). Dafür läßt das für die Umsetzung von "The Snowman" verpflichtete respektive gewünschte Personal aber auf ein echtes Highlight hoffen. Fix ist, daß der Schwede Tomas Alfredson die Regie übernimmt, was angesichts seines bisherigen Schaffenswerks mit dem poetischen Vampir-Coming of Age-Film "So finster die Nacht" und der kühl-eleganten John Le Carré-Adaption "Dame, König, As, Spion" auf Großes hoffen läßt. Gleiches gilt für die Besetzung der Hauptrolle des Harry Hole mit Michael Fassbender, der übrigens aktuell für seine Verkörperung des Apple-Mitgründers in Danny Boyles "Steve Jobs" als heißer Kandidat für seine zweite OSCAR-Nominierung gilt. Noch nicht perfekt ist die Besetzung der weiblichen Hauptrolle (Holes neue Kollegin Katrine Bratt), aber die Verhandlungen zwischen dem Studio und – es bleibt skandinavisch – der schwedischen "Mission: Impossible – Rogue Nation"-Aktrice Rebecca Ferguson sollen sehr aussichtsreich verlaufen. In "The Snowman" – das Buch, übrigens der siebte Harry Hole-Roman, wurde in Deutschland unter dem naheliegenden Titel "Schneemann" veröffentlicht – ist der Ermittler auf der Jagd nach dem titelgebenden Serienkiller, der es auf junge Mütter abgesehen hat, bei deren Leichen er stets einen dekorativen Schneemann hinterläßt. Das Skript stammt von Matthew Michael Carnahan ("World War Z") und die Dreharbeiten sollen im Januar 2016 beginnen. Mit dem Kinostart kann man wohl im Frühjahr 2017 rechnen – es sei denn, der Film wird so gut (und rechtzeitig fertig), daß er sogar für die Awards Season in Frage kommt und deshalb noch Ende 2016 veröffentlicht wird.
- Etwas weniger düster dürfte es in dem Spionagethriller "The Coldest City" zugehen, den der Stunt-Spezialist David Leitch inszenieren wird, dessen Regiedebüt "John Wick" mit Keanu Reeves zu den positiven Überraschungen des Kinojahres 2014 zählte. Während Leitch für "John Wick" noch mit seinem langjährigen Partner Chad Stahelski zusammenarbeitete, trennen sich ihre Wege nun erst einmal: Stahelski bereitet "John Wick 2" vor, während Leitch mit der Graphic Novel-Adaption "The Coldest City" sein Solo-Debüt gibt. Kurt Johnstad ("300" und "300 – Rise of an Empire") hat die Vorlage von Antony Johnston in ein Drehbuch umgearbeitet, das in den 1980er Jahren spielt und in dem es um eine routinierte Spionin und den Mord an einem britischen Undercover-Geheimagenten geht. Keine Geringere als Charlize "Furiosa" Theron aus "Mad Max: Fury Road" spielt besagte Lorraine Broughton, die eine hochbrisante Namensliste sämtlicher Spione in Berlin beschaffen soll, die der ermordete Agent in den Westen schmuggeln sollte. Für die männliche Hauptrolle befindet sich James McAvoy ("X-Men: Zukunft ist Vergangenheit") in Verhandlungen. Die Dreharbeiten in Budapest und Berlin sollen bereits im November starten, womit ein Kinostart im Herbst 2016 zu erwarten ist.
- Nachdem er als "Spider-Man"-Regisseur letzten Endes gescheitert ist, versucht sich Marc Webb als Nächstes an einem Film, der stärker an sein herausragendes Independent-Debüt "(500) Days of Summer" erinnert: In "Gifted" geht es um den ledigen Frank, der die mathematisch hochbegabte siebenjährige Tochter seiner verstorbenen Schwester aufzieht. Frank will, daß Mary trotz ihrer Begabung normal aufwächst, doch als seine Mutter Evelyn davon Wind bekommt, will sie Frank das Sorgerecht streitig machen, um ihrer Enkelin eine ihren Fähigkeiten entsprechende Erziehung zu verschaffen (also wohl in einem speziellen Internat). Das Drehbuch des weitgehend unbekannten Tom Flynn schaffte es 2014 immerhin auf die "Black List" der besten noch nicht verfilmten Manuskripte und sollte entsprechend seine Qualitäten besitzen. Die Hauptrolle des Frank übernimmt Chris "Captain America" Evans, seine Mutter wird von Lindsey Duncan ("Birdman") verkörpert werden. Dazu kommen die für eine Neunjährige dank zahlreicher TV-Auftritte bereits mit einem beeindruckend langen IMDb-Eintrag bedachte Mckenna Grace (die nächstes Jahr auch in Roland Emmerichs "Independence Day"-Fortsetzung zu sehen sein wird) als kleines Genie Mary, Octavia Spencer ("The Help") als Franks Vermieterin und beste Freundin Roberta sowie Jenny Slate (TV-Serie "House of Lies") als Marys Lehrerin. Die Dreharbeiten sollen noch diesen Herbst starten, womit "Gifted" bereits Mitte 2016 in die Kinos kommen könnte.
Quellen:
ComingSoon.net ("Gifted")
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