Sonntag, 27. September 2015

TV-Tips für die Woche 40/2015

Montag, 28. September:
Arte, 20.15 Uhr: "Der dritte Mann" (1949)
Zu den ganz großen Klassikern der Kinogeschichte zählt zweifellos Carol Reeds kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Wien spielender Film noir nach einem Drehbuch von Romanautor Graham Greene ("Der stille Amerikaner"). Joseph Cotten ("Citizen Kane") spielt einen amerikanischen Schriftsteller, der herausfinden will, was seinem spurlos verschwundenen Freund Harry Lime (Orson Welles) zustieß. Selbst wer den Film noch nicht kennt, der hat bestimmt schon mal irgendwann Anton Karas' legendäre Zither-Melodien gehört, die den Film unverwechselbar machen. In der IMDb Top 250 belegt "Der dritte Mann" aktuell Platz 108.

Kabel Eins, 22.30 Uhr: "Drunken Master" (1994)
Eine der erfolgreichsten, beliebesten und tatsächlich besten Martial Arts-Komödien mit Jackie Chan. Eigentlich übrigens die Fortsetzung eines Chan-Films von 1978, der international als "Drunken Master" vermarktet wurde, in Deutschland jedoch unter dem Titel "Sie nannten ihn Knochenbrecher" firmierte ...

Außerdem:
Prometheus (Ridley Scotts actionreiches "Alien"-Prequel mit Noomi Rapace, Charlize Theron und Michael Fassbender; ZDF um 22.15 Uhr)

Dienstag, 29. September:
RTL Nitro, 20.15 Uhr (um wohl etwa eine Minute geschnitten, ungekürzte Nachtwiederholung um 1.25 Uhr): "Aliens Die Rückkehr" (1986)
Man kann darüber streiten, ob James Camerons "Alien"-Sequel tatsächlich zu den Fällen zählt, in denen Fortsetzungen das Original übertreffen (ich meine: ja), Fakt ist aber, daß beide Filme wahre Genreklassiker sind, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Wo Sir Ridley Scott im ersten Teil vor allem auf eine beklemmende Gruselstimmung setzte, wählte Cameron einen ganz anderen Ansatz, indem er neben Heldin Ripley (Sigourney Weaver) einen ganzen Trupp hartgesottener Space Marines in die Schlacht mit unzähligen Aliens schickte ...

ZDF Kultur, 22.10 Uhr: "Der Mann, der vom Himmel fiel" (1976)
Arthouse-Regisseur Nicolas Roeg ("Wenn die Gondeln Trauer tragen") inszenierte Rockstar David Bowie auf dem Zenit seiner Karriere als Außerirdischen, der auf der Erde Wasser für seine sterbende Heimat finden soll. Kein klassischer Science Fiction-Film, sondern eher eine unkonventionelle gesellschaftskritische Parabel.

SuperRTL, 22.15 Uhr: "Die Maske des Zorro" (1998)
Die unterhaltsame Zorro-Neuverfilmung von Martin Campbell ("GoldenEye") glänzt vor allem mit der Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones und Anthony Hopkins umfassenden Besetzung.

RTL Nitro, 22.55 Uhr: "Alien 3" (1992)
Der dritte Teil der Kultreihe hat nicht den allerbesten Ruf, was nicht zuletzt daran liegt, daß der damals noch unerfahrene Regisseur David Fincher vom Studio aufgrund seiner viel zu sperrig erscheinenden Vision der Story entmachtet wurde und niemals seine Schnittfassung vorlegen durfte. Dennoch ist der fertige Film, in dem Ripley auf einem Gefängnisplaneten notlandet und bald erkennen muß, daß sie einen ungewollten Passagier mit an Bord hatte, durchaus sehr faszinierend. Der (hier nicht gezeigte) Versuch einer Rekonstruktion von Finchers Version, der auf DVD und Blu-ray erhältlich ist, zeigt jedoch, daß diese mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch deutlich besser ausgefallen wäre.

3sat, 3.35 Uhr: "Gewalt und Leidenschaft" (1974)
In Luchino Viscontis dialoglastigem Drama wird ein emeritierter Professor (Burt Lancaster) mit einigen "jungen Wilden" (darunter Helmut Berger) konfrontiert, die in die Wohnung über seiner einziehen. Nach und nach entwickelt der Professor eine ungeahnte Faszination für die gänzlich andere Lebensweise der Neuankömmlinge.

Außerdem:
Hannibal Rising (die mäßig unterhaltsame Vorgeschichte des "Das Schweigen der Lämmer"-Kannibalen Hannibal Lecter; voraussichtlich stark geschnitten um 22.25 Uhr bei Pro7Maxx, ungekürzte Nachtwiederholung um 3.20 Uhr)
Das Schmuckstück (geistreiche französische Komödie mit Catherine Deneuve und Gérard Depardieu; 23.15 Uhr im WDR)

Mittwoch, 30. September:
Tele 5, 22.15 Uhr: "Sleep Tight" (2011)
Beim Fantasy Filmfest 2011 zählte der schwarzhumorige spanische Grusel-Thriller über einen voyeuristischen Concierge mit sadistischer Ader zu den Publikumslieblingen.

Eins Plus, 22.15 Uhr: "Ghost Dog – Der Weg des Samurai" (1999)
Auf Jim Jarmuschs eigenwillige Killer-Ballade mit Forest Whitaker hatte ich bereits vor gut einem Monat hingewiesen, als sie im Nachtprogramm von 3sat lief. Nun zeigt sie Eins Plus zu einer deutlich publikumsfreundlicheren Uhrzeit.

3sat, 1.55 Uhr: "J'accuse – Ich klage an" (1919)
Noch während des Ersten Weltkrieges realisierte der französische Filmemacher Abel Gance diese schonungslose, teils mit echten Bildern von der Front (die Gance dort selbst drehte) angereicherte Stummfilm-Abrechnung mit dem Krieg an sich. Wenige Monate nach Kriegsende kam der annähernd dreistündige Film in die europäischen Kinos und wurde nicht nur für sein pazifistisches Engagement, sondern auch für die wegweisende Inszenierung gefeiert.

ARD, 2.15 Uhr: "Two Lovers" (2008)
In dem romantischen Drama von James Gray ("Helden der Nacht") spielen Joaquin Phoenix und Gwyneth Paltrow zwei verlorene Seelen auf der Suche nach Liebe. Das klingt klischeehaft, die Story entwickelt sich jedoch recht ungewöhnlich.

Außerdem:
Hotel Ruanda (extrem eindringliches und aufwühlendes Drama mit Don Cheadle über den von der internationalen Gemeinschaft lange weitgehend ignorierten Völkermord in Ruanda im Jahr 1994; Arte um 20.15 Uhr)

Donnerstag, 1. Oktober:
SWR, 23.45 Uhr: "Schlaflos in Seattle" (1993)
Ein Klassiker der romantischen Komödie, nicht zuletzt dank der glänzenden Chemie zwischen den Hauptdarstellern Tom Hanks und Meg Ryan.

3sat, 2.35 Uhr: "Westfront 1918" (1930)
Kurz vor Beginn der Nazi-Herrschaft drehte Starregisseur G.W. Pabst ("Die weiße Hölle vom Piz Palü") diesen Antikriegsfilm nach einem Roman von Ernst Johannsen, in dem es um vier deutsche Infanteristen geht, die kurz vor Kriegsende sowohl an der französischen Front als auch dahinter die Schrecken des Krieges erfahren. Wenig überraschend siedelte Pabst nach Hitlers Machtergreifung bald in die USA über.

Freitag, 2. Oktober:
Servus TV, 22.25 Uhr: "The Proposition" (2005)
Spannender australischer Gangster-Western mit Guy Pearce, Ray Winstone, John Hurt und der Musik von Nick Cave (der auch das Drehbuch schrieb).

3sat, 22.35 Uhr: "Gegen die Wand" (2004)
Nachdem er zuvor vor allem mit unterhaltenden Filmen wie "Im Juli" oder "Solino" Erfolge feierte, empfahl sich Regisseur Fatih Akin mit diesem intensiven Liebesdrama auch als starker Arthouse-Regisseur und gewann so ganz nebenbei den Goldenen Bären bei der Berlinale 2004. Außerdem startete er die Kinokarriere von Sibel Kekilli, die für ihre grandiose Leistung als unglückliche Sibel, die eine Scheinehe mit einem älteren, aber ebenso einsamen Deutsch-Türken (ähnlich stark gespielt von Birol Ünel) eingeht, um ihrem streng konservativ-islamischen Elternhaus zu entkommen, zahlreiche Preise erhielt.

2 Kommentare:

  1. den Blog find ich gut :-) noch besser finde ich , dass ihr euch die Mühe macht, das alles aufzuschreiben *Daumen hoch.

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