Dienstag, 16. Juni 2015

JURASSIC WORLD (3D, 2015)

Regie: Colin Trevorrow, Drehbuch: Rick Jaffa, Amanda Silver, Derek Connolly, Colin Trevorrow, Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Irrfan Khan, Vincent D'Onofrio, Ty Simpkins, Nick Robinson, BD Wong, Omar Sy, Jake Johnson, Judy Greer, Andy Buckley, Katie McGrath, Lauren Lapkus, Brian Tee, Michael Papajohn, Christopher Heskey, Jimmy Fallon
Jurassic World
(2015) on IMDb Rotten Tomatoes: 71% (6,7); weltweites Einspielergebnis: $1671,5 Mio. 
FSK: 12, Dauer: 125 Minuten.

22 Jahre nach dem tödlichen Debakel rund um den geplanten Dinosaurier-Park "Jurassic Park" hat sich John Hammonds Traum doch noch erfüllt: Der Park wurde von Hammonds Nachfolger, dem indischen Milliardär Simon Masrani (Irrfan Khan, "Darjeeling Limited"), eröffnet und läuft seit Jahren einwandfrei. Das anfänglich gewaltige Zuschauerinteresse geht allerdings langsam zurück, und so sehen sich Masrani und die Park-Leiterin Claire (Bryce Dallas Howard, "Das Mädchen aus dem Wasser") gezwungen, die Wissenschaftler von InGen um Dr. Henry Wu (BD Wong, der einzige Rückkehrer aus dem Original-"Jurassic Park") immer neue, spektakulärere Dinosaurierer-Arten züchten zu lassen (jeder Kenner der ersten beiden Filme der Reihe wird an dieser Stelle wohl in Gedanken Dr. Ian Malcolms mahnende Stimme hören, die konstatiert: "Der Mangel an Demut vor der Natur, der hier offen gezeigt wird, erschüttert mich"). Die neueste Schöpfung, die für steigende Zuschauerzahlen sorgen soll, wird Indominus Rex genannt – ein Phantasiename, der von der Marketingabteilung ersonnen wurde, weil er eindrucksvoll klingt und ihn selbst Vierjährige unfallfrei aussprechen können – und ist eine genetische Kreuzung mehrerer Arten. Doch damit haben sich die Wissenschaftler übernommen: Gerade als der Ex-Navy-Soldat Owen Grady (Chris Pratt, "Zero Dark Thirty"), dem es gelungen ist, vier von ihm aufgezogene Velociraptoren insofern ansatzweise zu zähmen, als sie ihn recht widerwillig als Alpha-Tier des Rudels zu akzeptieren scheinen, die Sicherheit des Indominus Rex-Geheges überprüfen soll, bricht das riesige fleischfressende Monstrum aus – Chaos bricht auf der Isla Nublar aus …

Kritik:
Lange hat es gedauert, bis Steven Spielberg die Welt des Kinos endlich wieder mit einem neuen "Jurassic Park"-Film beglückt. Dabei waren die ersten drei Teile der Reihe trotz großer Qualitätsunterschiede allesamt Blockbuster – selbst der im Allgemeinen als am schwächsten empfundene "Jurassic Park III", bei dem Spielberg 2001 die Leitung dem späteren "Captain America"-Regisseur Joe Johnston überließ. Aber vermutlich war gerade dieser Film, bei dem das US-Einspielergebnis erstmals unter $200 Mio. blieb und die Zuschauerreaktionen ziemlich verhalten ausfielen, der Anlaß dafür, sich mit einem weiteren Teil etwas Zeit zu lassen. Obwohl Spielberg schnell klar machte, daß er nicht auf den Regiestuhl zurückkehren werde, achtete er doch sehr genau darauf, daß ein vierter Film ein qualitatives Mindestmaß erfüllen mußte. Die Drehbuchentwürfe, die er über die Jahre erhielt, konnten ihn offensichtlich nicht überzeugen, außerdem verstarb 2008 Michael Crichton, der Schöpfer der Romanvorlage der ersten beiden Filme (und Co-Drehbuch-Autor von "Jurassic Park"), der auch am vierten Teil aktiv beteiligt sein sollte. Und so verzögerte sich die Produktion immer weiter; letztlich sollte es – wie wir nun wissen – ganze 14 Jahre bis "Jurassic World" dauern. Wie der Titel bereits vermuten läßt, ist "Jurassic World" keine eindeutige Fortsetzung. Inhaltlich zwar schon, denn die Story knüpft trotz des großen Zeitsprungs direkt an den Originalfilm an und verweist immer wieder auf seine Vorgänger (Teil 2 und 3 spielten auf einer anderen Insel, weshalb es größtenteils Anspielungen auf "Jurassic Park" gibt); in Wirklichkeit ist "Jurassic World" allerdings eher ein gelungenes Reboot, das sich strukturell sehr eng an "Jurassic Park" hält und letztlich konzeptuell eine Art Neustart im Geiste des beliebten Originals initiiert und den Fehlern der beiden Fortsetzungen abschwört.

Angesichts dessen kann man schon nachvollziehen, warum Spielberg als Produzent diesem Konzept seinen Segen gab – gleichzeitig muß man sich aber fragen, warum er nach so vielen Jahren des Zögerns ein Manuskript akzeptierte, das dermaßen unausgeglichen ist wie das von "Jurassic World" und entsprechend noch Feinschliff vertragen hätte. Tatsächlich habe ich bei einem großen Hollywood-Blockbuster nur selten ein Drehbuch erlebt, das so bemerkenswert uneben war dieses – möglicherweise die unvermeidliche Konsequenz des Zusammenwirkens von gleich vier Autoren, dennoch ist es bemerkenswert. So etwas kann gut und gerne in einem qualitativen Debakel enden, hier sorgt es dafür, daß echte Stärken und ärgerliche Schwächen beinahe im Dutzend Hand in Hand gehen. Weshalb nun eine längere "Einerseits/Andererseits"-Aufzählung folgt:

Denn einerseits ist es unerwartet clever, wie konsequent das Drehbuch ganz reale Franchise-Mechanismen aus Hollywood mit der Filmhandlung verknüpft. In der Filmreihe ist es ja sehr offensichtlich, daß die beiden Fortsetzungen unbedingt den jeweiligen Vorgänger übertrumpfen wollten: In "Vergessene Welt" reichte es nicht mehr, einfach nur den Tyrannosaurus Rex und die Velociraptoren zu haben – nein, ein T. Rex mußte freilaufend San Diego unsicher machen! Und in "Jurassic Park III" meinte man, unbedingt etwas noch fieseres als einen T. Rex zu benötigen und führte deshalb den gigantischen Spinosaurus ein, der den guten alten T. Rex richtig alt aussehen ließ. "Jurassic World" spricht diese bei den großen Blockbuster-Reihen generell weitverbreitete, leicht pervertierte Variante des olympischen Mottos "Schneller, höher, stärker" direkt an, indem der Indominus Rex ganz ausdrücklich als Reaktion auf absinkende Zuschauerzahlen entwickelt wurde – innerhalb der Filmwelt eben Zuschauerzahlen im Park, in der Realität in den Kinosälen. Würde es bei dieser Verbindung bleiben, könnte man sie als nettes, aber belangloses Gimmick abtun. Doch "Jurassic World" hält sie hartnäckig bis zum Schluß durch, spricht sie auf dem Weg immer wieder direkt oder indirekt an – etwa wenn Owen Grady auf Claires Erklärung für die Gründe für die Züchtung immer spektakulärer Dino-Arten lakonisch erwidert: "Das sind Dinosaurier. Die sind 'Wow' genug!" – und läßt sie sogar den Showdown nachhaltig prägen. Das ist erfreulich intelligent gemacht und funktioniert gerade für Kenner der Reihe sowie allgemein der Filmbranche ausgezeichnet. Andererseits wird besagte Intelligenz des Drehbuchs öfters durch mindestens genauso auffällige Doofheit konterkariert. Offensichtlichstes Beispiel: Da muß erst ein ehemaliger Navy-Soldat daherkommen, um den ganzen hochqualifizierten Wissenschaftlern und sonstigen Experten zu erklären, was sie bei der Aufzucht (und eigentlich bereits beim genetischen "Design") des Indominus Rex alles falsch gemacht haben – nämlich in der Tat so ziemlich alles, was nur möglich war, angefangen mit grundlegendsten Dingen. Das ist selbst für einen Sommer-Blockbuster, bei dem der Zuschauer auch gerne mal faktische Fehler zugunsten des reinen Unterhaltungsgrads ignoriert, bemerkenswert bescheuert.

Einerseits zeigt "Jurassic World" mit seiner unverkennbaren stilistischen Rückbesinnung auf den von Steven Spielberg 1993 in die Kinos gebrachten ersten Teil, daß die Filmemacher die Wünsche der Fans genau verstanden haben. Zwar übertreibt es Jung-Regisseur Colin Trevorrow ("Journey of Love") mitunter sogar ein bißchen damit, dem Original Respekt zu zollen, denn einige Passagen kommen einem bloßen Remake gefährlich nahe. Dennoch ist es schön zu sehen, daß die deutliche Kritik an "Vergessene Welt" und "Jurassic Park III" nicht nur beachtet wurde, sondern sie ganz konkret in die Entwicklung des neuen Films einfloß. Zudem gibt es neben den strukturellen Parallelen zahlreiche zusätzliche Schmankerl für die Fans in Form von Anspielungen speziell auf den ersten Teil, indem beispielsweise John Hammond als Initiator des Projekts gewürdigt wird oder im Hintergrund der animierte Mr. DNA den Besuchern des Parks die Entstehung der Dinosaurier erklärt. Und, ohne zu viel verraten zu wollen, speziell der (wie in "Jurassic Park") ziemlich unglaubwürdige, aber umso befriedigendere Showdown macht ein klares Versprechen, daß diese Hinwendung zum Geist des Originals auch in weiteren Fortsetzungen (und die wird es angesichts des erfolgreichsten Kinostarts aller Zeiten garantiert geben) beibehalten werden soll – was sicherlich die meisten Zuschauer freuen würde und somit hoffentlich ein Versprechen ist, das gehalten wird. Andererseits ist es mit der Nachahmung des erfolgreichen Originals alleine nicht getan, was besonders gut der Handlungsstrang um Claires Neffen – einer, Gray (Ty Simpkins, "Insidious"), im schlimmsten, aufmüpfigen Teenager-Alter, der andere, Zach (Nick Robinson, TV-Sitcom "Melissa & Joey"), deutlich jünger – verdeutlicht, die sich gerade dann von ihrer Aufpasserin davonstehlen und alleine auf Dinosaurier-Safari machen, als der Indominus Rex ausbricht. Natürlich gehört es zur "Jurassic Park"-Reihe (und eigentlich generell zu fast allen Spielberg-Filmen) dazu, daß Kinder in Gefahr geraten und daran charakterlich wachsen, aber die Umsetzung dieses altbekannten Konzepts in "Jurassic World" ist nur halb gelungen. Einmal ist die Konstellation aus nervigem rebellischen Teenager und naivem, naseweißen kleinen Bruder etwas sehr klischeehaft, wenngleich ich zugebe, daß die buchstäbliche Verbrüderung der beiden im Angesicht tödlicher Gefahren doch ziemlich gut umgesetzt ist. Problematisch finde ich aber, daß die Storyline schlicht und ergreifend absolut nichts Neues einbringt und zudem Zach und Gray die meiste Zeit über erstaunlich gelassen damit umgehen, daß sie nur eine Haaresbreite von einem grausamen Tod entfernt sind und um ihnen herum andere Parkbesucher (die sie teilweise sogar kennen) weniger Glück haben. Das hat Spielberg seinerzeit wesentlich besser hinbekommen als nun Trevorrow, denn in "Jurassic Park" ist die panische Todesangst von Lex und Tim geradezu greifbar.

Und ein letztes Mal: Einerseits bindet Colin Trevorrow sehr geschickt die heimlichen Stars der Reihe – die Velociraptoren – in die Handlung ein, indem ihnen eine abgeänderte, ambivalente Rolle zugedacht wird. Nach der Veröffentlichung des Trailers sorgte es noch für viel Kritik, daß Owen scheinbar Herr über eine Horde gezähmter Raptoren ist, doch im Film ist das viel besser und auch glaubwürdiger umgesetzt als es im (generell suboptimalen und zu viel verratenden) Trailer den Anschein hat. Die Raptoren werden nicht, wie von vielen befürchtet, zu besseren Kuscheltieren degradiert, stattdessen wird ihre von Urinstinkten befeuerte Unberechenbarkeit und Gefährlichkeit immer wieder betont. Zwar will InGen sie zu Waffen formen, doch ihr Trainer Owen betont selbst, daß das ein hoffnungsloses Unterfangen ist – wie auch die permanent von Höchstspannung geprägten Szenen zwischen ihm, seinem Kollegen Barry (Omar Sy, "Ziemlich beste Freunde") und den Raptoren unmißverständlich verdeutlichen. "Jurassic World" wird der zweischneidigen Popularität der Velociraptoren also absolut gerecht, was ebenfalls an einem in dieser Form eher unerwarteten Story-Kniff gegen Ende liegt. Mit der Verwendung der Raptoren wie auch des guten alten Tyronnosaurus Rex macht Colin Trevorrow einmal mehr klar, daß er genau weiß, was die Zuschauer von einem "Jurassic"-Film vor allem erwarten. Andererseits läßt sich aber nicht leugnen, daß "Jurassic World" genau wegen dieses großen Ausmaßes an "Fanservice" reichlich vorhersehbar ist, zumal der interessante wissenschaftliche Ansatz in der zweiten Filmhälfte leider größtenteils ausgeblendet wird und die Charaktere auch noch ziemlich schablonenhaft daherkommen; vor allem die von Vincent D'Onofrio ("The Cell") verkörperte (und das kann man einfach nicht netter ausdrücken) Arschloch-Militärrolle ist maßlos überzogen und damit ziemlich albern. Und auch die beliebte Frage zu Beginn jedes "Monsterfilms", wer von den Pro- und Antagonisten wohl lebendig das Ende erreichen wird, läßt sich angesichts der klischeehaften Figuren enttäuschend einfach beantworten.

Es läßt sich also nicht leugnen: Das "Jurassic World"-Drehbuch ist qualitativ ein ziemliches Durcheinander, wobei für mich eine Stärke alle Schwächen dominiert, nämlich die als erstes geschilderte Verbindung zwischen der Kinobranche und der hier vorgestellten fiktiven Filmwelt. Die Schwächen sind zweifellos ärgerlich und ziemlich unnötig, aber insgesamt verderben sie nicht den Spaß an einem unterhaltsamen Sommer-Blockbuster. Das liegt natürlich auch daran, daß abseits des Drehbuchs nur wenige Mängel auszumachen sind. Die Dinosaurier, wiewohl heutzutage natürlich komplett computergeneriert (was erfahrungsgemäß nicht jedem Zuschauer gefällt), sind noch immer beeindruckend, auch die Neuzugänge wissen zu gefallen, wobei der "Bösewicht" Indominus Rex für mich durch das gigantische Meeresungeheuer Mosasaurus sogar noch leicht übertroffen wird. Auch die 3D-Effekte werden alles in allem gut und effektiv eingesetzt, wenn sie auch nicht im absoluten Spitzenbereich á la "Avatar" oder "Life of Pi" anzusiedeln sind. Einziges Manko: Es fehlen jene "Momente des Staunens", die Spielberg in "Jurassic Park" so unübertrefflich zelebrierte. Zugegeben, es ist schwierig, das heutzutage zu wiederholen, denn die Magie des "Ersten Mals" in Spielbergs Film läßt sich kaum übertreffen. Andererseits hätte Colin Trevorrow mit einer etwas inspirierteren Inszenierung, mit bedachterem Vorgehen und etwas mehr Zeit aus einzelnen Szenen trotzdem und definitiv mehr herausholen können; doch man kann einem jungen Filmemacher, der erst sein Debüt als Regisseur einer Großproduktion feiert, wohl kaum vorwerfen, daß er (noch) kein Spielberg ist …

Das merkt man übrigens auch in einigen anderen Szenen ein bißchen (teilweise wiederum im Zusammenhang mit dem Skript und auch dem spoilerlastigen Trailer), speziell bei der gleich zweimaligen Einführung von Sicherheitskräften, die zwar zunächst gut und zügig als "Badass"-Charaktere etabliert werden, dann aber jeweils zu schnell verheizt werden. Das demonstriert zwar die natürliche Unterlegenheit der Menschen gegenüber fleischfressenden Dinosauriern, aber auch hier gilt: Man hätte das – zumal angesichts der deutlichen Hommage an James Camerons Klassiker "Aliens – Die Rückkehr" in einer Sequenz – noch eindrücklicher in Szene setzen können. Dafür entschädigt Colin Trevorrow immerhin mit einigen schön spektakulären "Todesfällen", von denen einer sogar zu den "besten" der gesamten Reihe gehört (ich will wiederum nichts spoilern, aber er findet im Nachgang eines Pteranodon-Angriffs statt). Etwas enttäuschend ist dagegen, daß die Musik des Action-Experten Michael Giacchino ("Jupiter Ascending") nicht nur in diesen Actionsequenzen überraschend unauffällig bleibt – zumindest solange er nicht gerade John Williams' ikonisches "Jurassic Park"-Leitmotiv integriert. Es ist nicht per se schlimm, wenn sich ein Soundtrack eher im Hintergrund hält und den Bildern den Vortritt läßt, aber wenn man daran denkt, wie stark Williams' legendärer Score "Jurassic Park" 1993 geprägt und, ja, auch bereichert hat, dann ist es schon schade, daß Giacchino nicht ansatzweise Vergleichbares gelingt.

Damit bliebe zu guter Letzt die Besetzung: Obwohl natürlich die Dinosaurier den Menschen die Schau stehlen (wer würde es auch anders wollen?), hat Trevorrow ein gutes, funktionierendes Ensemble versammelt. Im Mittelpunkt stehen eindeutig die gut harmonierenden Chris Pratt und Bryce Dallas Howard, wobei Howard schauspielerisch sogar mehr überzeugen kann, da ihre Figur einen zwar sehr klischeehaften, aber dennoch nachvollziehbaren charakterlichen Wandel durchläuft. Pratt punktet dagegen vor allem mit jenem unnachahmlichen Charme, der ihn seit "Guardians of the Galaxy" zum wohl begehrtesten Schauspieler in ganz Hollywood gemacht hat. Ansonsten weiß allem Irrfan Khan als neuer Parkbesitzer zu gefallen, der eigentlich als einzige Figur des Films in einer Grauzone zwischen "gut" und "böse" anzusiedeln ist, die meiste Zeit aber mit seiner hemdsärmeligen, direkten Herangehensweise für Amüsement sorgt (herrlich etwa die Szene mit seinem Fluglehrer nach einer geglückten Helikopter-Landung). Gemeinsam mit Jake Johnson (aus der TV-Serie "New Girl") als nerdiger Anlagenbediener in der Schaltzentrale des Parks sorgt Khan definitiv für die meisten Lacher des ingesamt recht ernsthaft daherkommenden Films. Schade ist derweil, daß Vincent D'Onofrios beträchtliches Talent angesichts der Cartoonhaftigkeit seiner Figur weitgehend verschenkt wird. Ach, wer sich übrigens wundert, warum denn ein Weltstar wie Keira Knightley eine so kleine Rolle wie die als genervte Aufpasserin von Claires Neffen angenommen hat: Das ist die irische Schauspielerin Katie McGrath, in Deutschland vor allem bekannt als Morgana aus der britischen Fantasyserie "Merlin". McGrath sieht zwar aus wie Knightley, ist es aber nicht. Kuriosum am Rande: Die "echte" Keira Knightley war tatsächlich eine der Favoritinnen für die weibliche Hauptrolle, die letztlich aber an Bryce Dallas Howard ging …

Fazit: Trotz eines unausgewogenen, qualitativ stark schwankenden Drehbuchs ist "Jurassic World" ein gelungener Sommer-Blockbuster, der mit einer offensiven Rückbesinnung auf Steven Spielbergs "Jurassic Park" bei Dinosaurier-Freunden punktet; zwar kommt der Reboot nicht an das Original heran, sticht aber den überambitionierten zweiten Teil wie auch den weitgehend belanglosen "Jurassic Park III" aus.

Wertung: Knapp 8 Punkte.


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