Montag, 27. Januar 2014

Media Monday #135


Nach ein paar Wochen bin ich auch wieder mal mit dabei:

1. Sven von CineKie.de warf jüngst wieder eine Frage auf, die ich gerne ebenfalls aufgreifen möchte: “Wie sieht’s eigentlich bei euch [in punkto Kino] aus? Zahlt ihr für jede Vorstellung einzeln? Nutzt ihr auch die GoldCard (bzw. ähnliche Angebote anderer Kinos)? Oder schaut ihr Filme lieber später in den eigenen vier Wänden?”
Ich zahle einzeln. Ich glaube, mein Stammkino hat vor Jahren, als das in Mode kam, mal so eine Art Jahres-Flatrate angeboten, aber sowas ist mir grundsätzlich zu riskant. Da bricht man sich das Bein und kann ein paar Monate lang nicht laufen, schon ist das Geld futsch ... Ich denke auch, daß das Angebot nicht sonderlich gut angekommen ist und wohl bald wieder gestrichen wurde, jedenfalls habe ich seit langem nichts mehr davon gehört.
2. Welche/r SchauspielerIn, die/der es mittlerweile zu beachtlichem Ruhm gebracht hat, ist euch unlängst in einem älteren Film aufgefallen, ohne dass ihr zuvor Kenntnis von ihr/ihm genommen hättet?
Oh, das passiert mir ehrlich gesagt ständig. Gerade letzte Woche habe ich beim TV-Zapping zufällig den Vorspann des Gerichts-Thrillers "Zivilprozeß" mit John Travolta erwischt und war in höchstem Maße erstaunt, wie viele von mir sehr geschätzte Schauspieler darin Nebenrollen spielen, die ich damals (Ende der 1990er) gar nicht oder kaum kannte: Tony Shalhoub, William H. Macy, Zeljko Ivanek, John Lithgow, Kathleen Quinlan, James Gandolfini, Peter Jacobson, Stephen Fry, Paul Ben-Victor, Dan Hedaya ... Hat mir fast Lust gemacht, mir den Film mal wieder anzuschauen.
3. Was war der enttäuschendste Trailer, der euch in den letzten Wochen untergekommen ist oder schaut ihr etwa gar keine Trailer und wenn nein, warum nicht?
Ich schaue mir Trailer grundsätzlich (mit ganz seltenen Ausnahmen) nur im Kino an, da ich sie als nur selten sonderlich hilfreich empfinde. Es gibt einfach zu viele gute Trailer zu schlechten Filmen und umgekehrt, da gibt es für mich wesentlich verlässlichere Indikatoren, ob ich mir einen Film anschauen soll oder nicht (z.B. Rotten Tomatoes, IMDB, Filmblogs). Der letzte enttäuschende Trailer im Kino war aber der zu "Der Medicus", weil ich ihn so klischeehaft fand (v.a. die "Liebe auf den ersten Blick"-Szene), daß er mir tatsächlich den Kinobesuch verleidet hat. Ich warte jetzt lieber auf die TV-Ausstrahlung ...
4. Gibt es tatsächlich noch Filme, die ihr gerne einmal wieder sehen wollen würdet, die es aber noch immer nicht auf DVD oder Blu-ray gibt (alternativ: Serien)?
Definitiv, vor allem, was Serien betrifft. Da gibt es ein paar, die im deutschen TV leider nie komplett gezeigt wurden (z.B. die kanadische Serie "ReGenesis" oder die 1990er Jahre-Mysteryserie "First Wave") und die ich gerne noch vervollständigen würde. Bislang aber leider keine Chance. Bei Filmen fällt mir jetzt nichts Konkretes ein, aber es gibt auf jeden Fall viele asiatische Filme, die ich gerne via westlicher DVD (sprich: mit zumindest englischen Untertiteln) haben würde.
5. Wir BloggerInnen sind ja allesamt mehr oder weniger stark in diversen Sozialen Netzen, in Foren oder anderen Communitys aktiv. Wie sind eure Erfahrungen, ob positiv oder negativ? Welchen Kanal möchtet ihr nicht mehr missen oder womit seid ihr überhaupt nicht warmgeworden?
Ich bin ja bislang als vermutlich einziger Blogger der Welt allein mit diesem Blog in der Internetlandschaft unterwegs. Facebook überlege ich schon, seit ich begonnen habe, konnte mich bisher aber aufgrund meiner prinzipiellen Abneigung gegen den Laden nicht dazu durchringen. Twitter käme schon eher infrage, aber was man so liest, soll dessen Auswirkung auf die Besucherzahlen ja eher gering sein. Im Grunde genommen ist es einfach so, daß ich meine viel zu knapp bemessene Zeit lieber in das Schreiben für mein Blog stecke als mich großartig mit den anderen Wegen zu beschäftigen. Aber immerhin verlinke ich seit kurzem meine Kritiken bei der OFDB (Dank an die Media Monday-Kollegen, die mich auf die Idee gebracht haben ...).
6. Mein jüngster Neuerwerb in punkto Medien war die "Ernst Lubitsch Collection", weil ich die Hollywood-Filme des Meisters der intelligenten Komödie (neben Billy Wilder mein absoluter Favorit dieses Genres) liebe und gespannt bin, wie er sich bei seinen frühen deutschen Werken gemacht hat (wobei ich den Stummfilm "Die Austernprinzessin" bereits kenne und gut finde).
7. Meine zuletzt gesehener Film war John Sturges' "Der letzte Zug von Gun Hill" (1959, lief gestern bei arte) und der war in der ersten Hälfte hervorragend, weil ein im besten Sinne klassischer, psychologischer Western mit einem tollen Hauptdarsteller Kirk Douglas, einem kaum weniger starken ambivalenten Antagonisten Anthony Quinn, einem wie üblich tollen Western-Soundtrack von Dimitri Tiomkin und einer erstaunlich kritischen Story, die sich offen mit dem weißen Rassismus gegenüber den Indianern beschäftigt (was in den Western der 1950er Jahre ja noch keine Selbstverständlichkeit war). Leider ist in der zweiten Hälfte, die sehr an den kurz zuvor erschienenen "Zähl bis drei und bete" (vielen wohl eher durch das Remake "Todeszug nach Yuma" mit Russell Crowe bekannt) und auch "Zwölf Uhr mittags" mit Gary Cooper erinnert, ein bißchen die Luft raus, die gesellschaftspolitischen Elemente verschwinden fast völlig und die Auflösung ist ziemlich konstruiert. Insgesamt trotzdem ein guter Western: 7,5 Punkte.

Die Links zu den Antworten der übrigen Teilnehmer gibt es wie üblich beim Medienjournal, von dem auch die Fragen stammen.

2 Kommentare:

  1. Wenn Du den Trailer zu "Der Medicus" schon klischeehaft fandest, dann ist vermutlich selbst die TV-Ausstrahlung verschwendete Zeit. Ich kenne die Buchvorlage nicht, fand den Film aber ziemlich mittelprächtig, gerade weil so viele Klischees bis hin zu Vorurteilen verbaut wurden.

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    1. Meine Schwester fand ihn trotzdem gut (sogar als Kennerin des Buches), allerdings haben wir nur bedingt den gleichen Filmgeschmack. Na mal schauen, das Reinschalten kostet dann ja nichts ...

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