Montag, 15. April 2013

Neues aus Hollywood (15/2013)

Die interessantesten Entwicklungen der letzten Woche:

- Brad Anderson ist ein Regisseur, der der breiten Masse kaum bekannt ist, obwohl er sich bereits einige Meriten verdient hat: Mit seinem grimmigen Psychothriller "Der Maschinist" verhalf er einem furchterregend abgemagerten Christian Bale 2004 zum endgültigen Durchbruch als Charakterdarsteller, mit "Transsiberian" mit Woody Harrelson, Emily Mortimer und Ben Kingsley folgte 2008 eine gelungene Hitchcock-Hommage und erst vor wenigen Wochen feierte er in den USA mit dem Thriller "The Call" mit Halle Berry seinen bislang größten kommerziellen Erfolg. Außerdem ist er offensichtlich bei den Produzenten von Top-Serien sehr beliebt, wie mehrfache Engagements bei Kritikerlieblingen wie "Boardwalk Empire", "Treme" oder "Fringe" beweisen. Sein nächstes Kino-Projekt ist der Horror-Thriller "Eliza Graves", der lose auf Edgar Allen Poes Kurzgeschichte "The System of Doctor Tarr and Professor Fether" basiert. In der Geschichte geht es um einen jungen Arzt, der direkt nach dem College-Abschluß eine Stelle in einer psychiatrischen Anstalt annimmt, deren Angestellte allerdings ziemlich merkwürdig zu sein scheinen. Der junge Arzt wird von "Cloud Atlas"-Darsteller Jim Sturgess verkörpert werden, Kate Beckinsale ("Underworld") spielt die titelgebende Patientin, in die sich der junge Arzt verliebt. Ebenfalls mit an Bord in noch nicht näher definierten Rollen: Sir Michael Caine ("Harry Brown") und Sir Ben Kingsley ("Hugo Cabret"). Das Drehbuch stammt von Joe Gangemi ("Der eisige Tod"), die Dreharbeiten sollen Ende Juni beginnen, was einen US-Kinostart in der ersten Jahreshälfte 2014 vermuten läßt.

- Als Tommy Lee Jones ("Captain America") 2005 mit dem modernen Western "Three Burials" sein Kinodebüt als Regisseur gab, konnte er damit zwar keine großen Kassenerfolge feiern, wurde jedoch mit vielen lobenden Kritiken bedacht. Acht Jahre später versucht er sich nun erneut als Regisseur, wiederum mit einem Western, wiederum wird er selbst eine der Hauptrollen spielen, allerdings eingebettet in eine großartige Darstellerriege. Es geht um einen wenig vertrauenswürdigen Mann (Jones), der im 19. Jahrhundert gemeinsam mit einer Lehrerin (Hilary Swank, "Million Dollar Baby") drei angeblich geisteskranke Frauen aus dem Wilden Westen zurück in die Zivilisation bringen soll. Eine der drei Frauen wird keine Geringere als die dreimalige OSCAR-Gewinnerin Meryl Streep ("Glaubensfrage") verkörpern, in weiteren Rollen werden Hailee Steinfeld ("True Grit"), James Spader ("Lincoln"), Tim Blake Nelson ("Der unglaubliche Hulk"), John Lithgow ("Planet der Affen: Prevolution"), David Dencik ("Dame, König, As, Spion") und Streeps Tochter Grace Gummer mitwirken. Das Drehbuch hat Jones gemeinsam mit Kieran Fitzgerald und Wesley Oliver (der bereits bei mehreren Filmen als Assistent von Tommy Lee Jones beschäftigt war) geschrieben. Die Dreharbeiten haben kürzlich begonnen, womit "The Homesman" passend zur kommenden OSCAR-Saison Ende 2013 in die nordamerikanischen Lichtspielhäuser kommen sollte.

- Abschließend noch zwei Casting-Updates zu kommenden Highlights, über die ich bereits in den vergangenen Wochen mehrfach berichtet habe: Nachdem zuletzt Matthew McConaughey die männliche Hauptrolle in Christopher Nolans futuristischem Zeitreise-Film "Interstellar" ergattert hatte, geht nun die weibliche Hauptrolle an die aktuelle OSCAR-Gewinnerin Anne Hathaway ("Les Misérables"), die für Nolan zuletzt bekanntlich bereits als Catwoman in "The Dark Knight Rises" vor der Kamera stand. Und in Wally Pfisters grob zum gleichen Genre zählenden Regiedebüt "Transcendence" wird die aus Johnny Depp, Paul Bettany, Rebecca Hall und Kate Mara bestehende Besetzung durch Morgan Freeman ("Oblivion") hochkarätig ergänzt. "Interstellar" hat in der Zwischenzeit übrigens bereits einen deutschen Starttermin erhalten, nämlich den 6. November 2014. Bei "Transcendence" fehlt ein solcher noch, aber in den USA soll er bereits am 25. April 2014 anlaufen, bei uns dürfte es nicht viel länger dauern (wenn überhaupt).

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