TV-Tips für die Woche 23/2019

Montag, 3. Juni:

SAT. 1, 20.15 Uhr: "SMS für Dich" (2016)

Free-TV-Premiere des Regiedebüts von Karoline Herfurth. In der vorwiegend positiv rezensierten romantischen Komödie nach einem Bestseller von Sofie Cramer spielt sie selbst die weibliche Hauptrolle der Clara, die seit dem Unfalltod ihres Freundes in Trauer versunken ist und noch immer ständig SMS an das Handy ihrer großen Liebe verschickt. Doch dessen Nummer wurde inzwischen neu vergeben und so ist es Journalist Mark (Friedrich Mücke), der ihre Nachrichten erhält und sich neugierig auf die Suche nach der Absenderin macht. In weiteren Rollen sind Nora Tschirner (als Claras beste Freundin), Friederike Kempter und Frederick Lau zu sehen.

Arte, 20.15 Uhr: "Das Biest muß sterben" (1969)

In dem französischen Krimidrama von Claude Chabrol geht es um den Witwer Charles (Michel Duchaussoy), der Rache schwört, als sein 9-jähriger Sohn bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, der Täter Fahrerflucht begeht und die Polizeiermittlungen erfolglos bleiben. Als Charles, ein Schriftsteller, herausfindet, daß Schauspielerin Hélène (Caroline Cellier) die Beifahrerin war, gibt er sich als Drehbuch-Autor aus und sucht Hélènes Nähe, um von ihr den wahren Täter zu erfahren ...

Arte, 23.35 Uhr: "Stadt ohne Juden" (1924)

Free-TV-Premiere des österreichischen Stummfilms von H. K. Breslauer, der zeigt, daß Hitlers versuchte Judenvernichtung keineswegs aus dem Nichts kam. In der Geschichte geht es um die fiktive österreichische Stadt Utopia (ein Platzhalter für Wien), in der für die zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in erster Linie die Juden verantwortlich gemacht werden. Schließlich wird beschlossen, daß alle Utopia verlassen müssen - doch das verbessert die Lage keineswegs. Hugo Bettauer, Autor der Romanvorlage, wurde übrigens wenige Monate nach dem Kinostart von einem Nazi erschossen ...

Außerdem:

Das alte Gewehr / Abschied in der Nacht (beklemmendes französisches Kriegs-Rachedrama mit Philippe Noiret und Romy Schneider; 23.05 Uhr im MDR)

Dienstag, 4. Juni:

Tele 5, 0.05 Uhr: "God's Army - Die letzte Schlacht" (1995)

Unterhaltsamer und gut besetzter Horrorthriller über den ewigen Kampf zwischen Himmel und Hölle, der in unserer Gegenwart einen neuen Höhepunkt erreicht, als der Erzengel Gabriel (Christopher Walken) auf die Erde kommt, um dort eine wahrhaft verdorbene Seele zu finden, mit deren Hilfe er den Himmel zu erobern hofft. Nur der Polizist und frühere Priesteranwärter Doggett (Elias Koteas, TV-Serie "Chicago P.D.") scheint Gabriel aufhalten und die Menschheit retten zu können ... Weitere Rollen spielen Virginia Madsen, Viggo Mortensen, Eric Stoltz, Amanda Plummer und Adam Goldberg. Es gab übrigens vier Fortsetzungen, die aber deutlich schwächer ausfielen.

Mittwoch, 5. Juni:

Arte, 20.15 Uhr: "Gloria" (1980)

John Cassavetes' intensive und einfühlsame Charakterstudie sollte bereits im Februar laufen, fiel jedoch einer Programmänderung anläßlich des Todes von Bruno Ganz zum Opfer. Gena Rowlands erhielt eine OSCAR-Nominierung für ihre Darstellung einer gealterten ehemaligen Gangsterbraut, die sich mit ihren früheren Freunden anlegt, um einen kleinen Jungen aus ihrer Nachbarschaft zu beschützen, der als Mordzeuge selbst ins Visier der Gangster geraten ist.

Donnerstag, 6. Juni:

Servus TV, 20.15 Uhr: "Legende" (1985)

Siehe meinen TV-Tip von März 2016 zum Fantasyklassiker von Sir Ridley Scott.

Freitag, 7. Juni:

BR, 22.55 Uhr: "Die vier Söhne der Katie Elder" (1965)

In dem sehenswerten Western von Henry Hathaway spielt John Wayne den ältesten der vier entfremdeten Söhne der titelgebenden Ranchbesitzerin, die nach dem Tod der Mutter den Mord an ihrem Vater und den Betrug an der Mutter rächen wollen. Wem die Geschichte bekannt vorkommt: Im Jahr 2005 drehte der kürzlich verstorbene John Singleton das sehr freie, aber durchaus gelungene Neuzeit-Remake "Vier Brüder" mit Mark Wahlberg.

Außerdem:

Der Marsianer (Sir Ridley Scotts für sieben OSCARs nominierter, sehr unterhaltsamer Mars-Überlebenskampf mit Matt Damon, Jessica Chastain und Sean Bean; 20.15 Uhr bei Pro 7)

Prince of Persia (Jake Gyllenhaal als arabischer Prinz in einer der noch immer sehr wenigen kommerziell halbwegs erfolgreichen Computerspiel-Adaptionen - zu einer Fortsetzung reichte es trotzdem nicht; 20.15 Uhr bei RTL II)

300 - Rise of an Empire (die epische Fortsetzung der antiken Spartaner-Schlachtplatte, in der erneut klar die Devise "style over substance" herrscht, was aber dank grandioser Optik, toller Kampfchoreographien, einer mitreißenden Musik und vor allem der umwerfenden Eva Green sehr gut verschmerzbar ist; 23.05 Uhr bei Pro 7)

Carriers (gelungenes Endzeit-Kammerspiel mit Chris Pine, Lou Taylor Pucci und Piper Perabo; 0.55 Uhr bei Pro 7)

Samstag, 8. Juni:

SAT. 1 Gold, ab 8.20 Uhr, u.a.: "Wie angelt man sich einen Millionär?" (1953), "Frühstück bei Tiffany" (1961) und "Casablanca" (1942)

SAT. 1 Gold bringt einen Thementag voller großer Hollywood-Klassiker des 20. Jahrhunderts mit Stars wie Marilyn Monroe ("Wie angelt ...", 8.20 Uhr), Robert Redford und Jane Fonda ("Barfuß im Park", 10.05 Uhr), Audrey Hepburn und Humphrey Bogart ("Sabrina", 12.00 Uhr), Audrey Hepburn und Gregory Peck ("Ein Herz und eine Krone", 14.05 Uhr), Audrey Hepburn und George Peppard ("Frühstück bei Tiffany", 16.10), Cary Grant u. Sophia Loren ("Hausboot", 18.15 Uhr), Humphrey Bogart und Ingrid Bergman ("Casablanca", 20.15 Uhr), Warren Beatty und Faye Dunaway ("Bonnie und Clyde", 22.20 Uhr) sowie Russell Crowe und Kim Basinger ("L.A. Confidential", 0.15 Uhr).

Außerdem:

Australia (ein gediegenes Abenteuer-Epos mit Hugh Jackman und Nicole Kidman; 20.15 Uhr bei Servus TV)

American Dreamz (biedere Showbiz- und Politsatire mit Hugh Grant und Dennis Quaid, die zu wenige Ideen hat, um wirklich zu zünden; 21.35 Uhr bei Super RTL)

Triangle - Die Angst kommt in Wellen (komplizierter Mystery-Thriller mit Melissa George, der sich für wesentlich intelligenter hält als er es leider ist; 22.00 Uhr bei Tele 5)

Pfingstsonntag, 9. Juni:

3sat, 22.50 Uhr: "Lord Jim" (1965)

Wäre alles nach Plan verlaufen, würde "Lord Jim" in einer Reihe mit solchen Meisterwerken wie "Lawrence von Arabien" oder "Der Mann, der König sein wollte" stehen. Die Voraussetzungen waren exzellent: Eine Romanvorlage von Joseph Conrad (auf dessen "Im Herz der Finsternis" Coppolas "Apocalypse Now" lose basiert), ein OSCAR-prämierter Regisseur und Drehbuch-Autor (Richard Brooks, "Elmer Gantry", "Die Katze auf dem heißen Blechdach") und ein Schauspielerensemble, das solche Hochkaräter wie Peter O'Toole, James Mason ("Lolita"), Eli Wallach ("Zwei glorreiche Halunken"), Curd Jürgens ("Der längste Tag") und Paul Lukas ("Die Wacht am Rhein") umfaßt. Trotzdem wurde die Geschichte des wegen Feigheit unehrenhaft entlassenen britischen Offiziers Jim (O'Toole), der im fiktiven, von einem Tyrannen beherrschten Südseestaat Patusan eine Chance zur Rehabilitierung sieht, mit schwachen Kritiken bedacht und floppte an den Kinokassen. Wie bei so vielen Filmen ist allerdings auch bei "Lord Jim" das Renommee über die Jahre deutlich gestiegen und heute wird er zumindest als kleiner Klassiker des Abenteuerfilms betrachtet.

Außerdem:

Die fantastische Welt von Oz (visuell berauschendes, sehr amüsantes Prequel zum "Zauberer von Oz" mit Starbesetzung: James Franco, Rachel Weisz, Michelle Williams und Mila Kunis; 14.25 Uhr bei RTL)

Wanderlust (mittelmäßige Komödie mit Jennifer Aniston, Paul Rudd und Alan Alda; 22.10 Uhr bei RTL II)

Alien: Covenant (Free-TV-Premiere des offiziell fünften Teils der Reihe, der leider trotz einer erneut starken Vorstellung von Michael Fassbender klar der schwächste ist; 22.40 Uhr bei Pro 7)

Alien (Ridley Scotts legendärer Weltraum-Horrorklassiker, der Sigourney Weaver zum ersten echten weiblichen Actionhelden Hollywoods machte; 0.55 Uhr bei Pro 7)