tag:blogger.com,1999:blog-4905863164195763423.post3638429186620439180..comments2023-11-16T20:59:50.808+01:00Comments on Der Kinogänger: AN EDUCATION (2009)Ralf A. Linderhttp://www.blogger.com/profile/09809930016985723959noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-4905863164195763423.post-82037892522993554592014-01-16T15:07:05.367+01:002014-01-16T15:07:05.367+01:00Nein, eben nicht: Davids Religion wird zwar erwähn...Nein, eben nicht: Davids Religion wird zwar erwähnt, sein Glaube aber nicht im geringsten thematisiert. Es wird ja nicht einmal klar, ob er überhaupt praktizierender Jude ist oder nicht - wie so viele Religionsangehörige, die es nur aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit sind, schließlich werden sie in die Religion hineingeboren.<br /><br />Wenn David eine antisemitische Figur wäre, nur weil er unmoralische Dinge tut (was im Film übrigens auch auf seinen nichtjüdischen Freund Danny zutrifft, wenn auch etwas weniger ausgeprägt), dann wäre der zwingende Umkehrschluß doch, daß Juden keine unmoralischen Dinge tun (können). Und das ist selbstverständlich Unsinn.<br /><br />Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, daß es diskriminierend gewesen wäre, den jüdischen David der Realität (oder zumindest der subjektiven Realität der Autorin, auf dessen Memoiren "An Education" basiert) zu einem Christen, Muslim oder Atheisten umzudeuten, nur um "politisch korrekt" zu sein, zumal es dem Film ja auch darum geht, den latenten Antisemitismus und Rassismus in der (nicht nur) britischen Gesellschaft dieser Ära zu skizzieren. Denn auch Juden dürfen unmoralische Dinge tun, sie sind natürlich nicht aufgrund ihres Glaubens zur Makellosigkeit verpflichtet.<br /><br />David ist ja auch weit davon entfernt, einfach "böse" zu sein oder dem Klischee-Juden der Nazi-Propaganda zu entsprechen: Ja, er steht auf junge Dinger - genau wie unzählige Männer jeden Glaubens, jeder Hautfarbe und jeder sozialer Herkunft -, aber seine Gefühle für Jenny scheinen durchaus echt zu sein; nur daß er zu schwach ist, sich zu ihr zu bekennen (genau wie vorher offenbar schon mehrere Male bei anderen Mädchen, was aber auch kein völlig unbekanntes Verhalten des männlichen Geschlechts ist). Und ja, David verdient Geld auf moralisch fragwürdige Weise - allerdings betrügt er nicht eindeutig, soweit das im Film präsentiert wird, vielmehr wendet er teilweise sogar die Vorurteile anderer Menschen gegen sie (wenn er etwa Immobilien günstig erwirbt, indem er gezielt schwarze Familien als Mieter sucht, weil er weiß, daß die von Vorurteilen geprägten übrigen Bewohner dann schnell ihr Heil in der Flucht suchen), was man ihm wohl nur bedingt vorwerfen kann.<br /><br />Letztlich muß natürlich jeder selbst entscheiden, was er oder sie für sich als diskrimierend oder beleidigend empfindet, aber für mich ist "An Education" alles andere als antisemitisch.Ralf A. Linderhttps://www.blogger.com/profile/09809930016985723959noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4905863164195763423.post-59499480232048870352014-01-15T23:59:15.105+01:002014-01-15T23:59:15.105+01:00die figur des david, dessen jüdische religion sehr...die figur des david, dessen jüdische religion sehr wohl mehrmals betont wird, ist durch und durch antisemitisch dargestellt. die botschaft des films: juden verführen kleine mädchen, verdienen ihr geld auf unredliche weise, sind unehrlich und feige. Anonymousnoreply@blogger.com